Die imago mundi – das Bild, welches wir uns von der Welt machen, ist in nahezu jeder wissenschaftlichen Disziplin, wie zum Beispiel der Geographie, der Ethnologie, der Geschichte, der Soziologie und auch in der Religion ein elementarer Bestandteil der interkulturellen Forschung. Aufgrund der Vielschichtigkeit dieses Gegenstandes kann nicht jeder Einzelaspekt in dieser Hausarbeit ausführlich betrachtet werden. Der Arbeitsgegenstand muss dementsprechend angepasst werden, sodass zu Beginn die Definition des Begriffes Weltbild gegenüber dem der Weltanschauung steht. Anschließend soll das Weltbild der griechisch-römischen Antike als Vorbild für das Weltbild des Mittelalters gegenübergestellt, Gemeinsamkeiten und Unterschiede benannt und der Übergang näher untersucht werden. Anhand ausgewählter kartographischer Darstellungen soll die Vorstellungen, die man von den damals bekannten- und auch den noch unerforschten Teilen der Welt hatte, verdeutlicht werden. Dabei wird ein historischer Abriss über die Entwicklung der Kartographie hilfreich sein. Denn nirgendwo sonst stellen sich die antiken und mittelalterlichen Weltanschauungen so hervorragend für uns dar, wie in den Zeichnungen, Plänen und Karten, auf denen sie den aktuellen Stand ihrer Kenntnisse über die Welt festgehalten haben. „Denn die Aneignung und Konstruktion historischer Realität mittels Kartographie kann sowohl den Stand der Kulturen im zivilisatorischen Entwicklungsprozess versinnbildlichen, als auch eine Orientierung in Raum und Zeit ermöglichen.“ Es ist selbstverständlich, dass die Menschen sich bereits lange vor dem Zeitraum den wir als Antike deklarieren, mit ihrem Lebensraum beschäftigten, erste Reiseberichte erstellten und Karten entwarfen. Dabei soll auch gezeigt werden, welchen Einfluss die untersuchten Reiseberichte auf die Menschen ihrer Zeit hatten und inwieweit sie den Wandel des Weltbildes beeinflussten. Grundlegend sollen dazu vor allem die Darstellungen Baumgärtners, von den Brinckens, Kiesels und Geweckes hinzugezogen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition des Weltbild-Begriffs
- Die Vorgaben des antiken Weltbildes
- Griechische Kartographie und Geografie
- Römische Kartographie und Geographie
- Zusammenfassung der antiken Kartographie und Geographie
- Das Weltbild im ausgehenden Mittelalter
- Kartographie und Geographie im Mittelalter, die Mappae Mundi
- Die T-O-Karten
- Die Zonenkarten
- Die vierteiligen Karten
- Die Itinerarekarten
- Die Portulankarten
- Zusammenfassung der mittelalterlichen Kartographie und Geographie
- Die Reiseberichte der „großen Entdecker“
- Der Wandel des Weltbildes und Kritik an dem Wissen der Antike
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Wandel des Weltbildes vom Altertum bis zum Zeitalter der großen Entdeckungen. Der Fokus liegt auf der Gegenüberstellung des antiken und mittelalterlichen Weltbildes, der Entwicklung der Kartographie als Spiegel dieser Weltbilder und dem Einfluss von Reiseberichten auf die Veränderung der Vorstellungen vom Erdraum.
- Definition und Entwicklung des Begriffs „Weltbild“
- Vergleich der kartographischen Darstellungen der Antike und des Mittelalters
- Der Einfluss der christlichen Religion auf das mittelalterliche Weltbild
- Die Rolle von Reiseberichten in der Erweiterung des Weltbildes
- Die Kritik am antiken Wissen im Kontext der neuen Entdeckungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Weltbildes ein und definiert den Begriff im Kontext interkultureller Forschung. Sie skizziert den Forschungsansatz, der den Vergleich des antiken und mittelalterlichen Weltbildes anhand kartographischer Darstellungen vornimmt und den Einfluss von Reiseberichten beleuchtet. Der Begriff "imago mundi" wird eingeführt und seine Bedeutung im Kontext der Arbeit erläutert.
Definition des Weltbild-Begriffs: Dieses Kapitel definiert den Begriff „Weltbild“ und differenziert ihn von „Weltanschauung“. Es wird herausgestellt, dass Weltbilder subjektiv, kulturell geprägt und im Wandel begriffen sind. Die Arbeit betont den eurozentrischen Blickwinkel der Betrachtung und den Einfluss der christlichen Religion auf die mittelalterliche Weltanschauung. Der Einfluss der rational-empirischen Forschung der Antike auf die Entwicklung des Weltbildes wird ebenfalls behandelt.
Das Weltbild im ausgehenden Mittelalter: Dieses Kapitel analysiert das Weltbild des späten Mittelalters. Es beschreibt die verschiedenen mittelalterlichen Kartentypen (T-O-Karten, Zonenkarten, vierteilige Karten, Itinerar- und Portulankarten) und ihre Bedeutung als visuelle Repräsentation der damaligen Weltvorstellungen. Der Einfluss der christlichen Kirche und die Grenzen des wissenschaftlichen Fortschritts im Mittelalter werden hervorgehoben.
Die Reiseberichte der „großen Entdecker“: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Einfluss von Reiseberichten der Entdecker auf den Wandel des Weltbildes. Es wird erläutert wie diese Berichte dazu beitrugen, die Grenzen des bekannten Raumes zu erweitern und die Weltanschauung zu verändern. Die spezifischen Auswirkungen von ausgewählten Reiseberichten von Baumgärtner, den Brinckens, Kiesel und Gewecke werden hier genauer untersucht.
Der Wandel des Weltbildes und Kritik an dem Wissen der Antike: Dieses Kapitel befasst sich mit den Veränderungen des Weltbildes aufgrund der großen Entdeckungen und der Kritik an den bestehenden antiken Wissensbeständen. Die Kapitel beschreibt den Prozess der Revision und Erweiterung des Weltbildes und analysiert die damit verbundenen Herausforderungen und Umwälzungen im Denken der damaligen Zeit.
Schlüsselwörter
Weltbild, Weltanschauung, Kartographie, Mappae Mundi, Antike, Mittelalter, Große Entdeckungen, Reiseberichte, Imago Mundi, Eurozentrismus, Christentum.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zu: Wandel des Weltbildes vom Altertum bis zum Zeitalter der großen Entdeckungen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Wandel des Weltbildes vom Altertum bis zum Zeitalter der großen Entdeckungen. Der Fokus liegt auf dem Vergleich des antiken und mittelalterlichen Weltbildes, der Entwicklung der Kartographie als Spiegel dieser Weltbilder und dem Einfluss von Reiseberichten auf die Veränderung der Vorstellungen vom Erdraum.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Entwicklung des Begriffs „Weltbild“, vergleicht kartographische Darstellungen der Antike und des Mittelalters, untersucht den Einfluss der christlichen Religion auf das mittelalterliche Weltbild, analysiert die Rolle von Reiseberichten bei der Erweiterung des Weltbildes und befasst sich mit der Kritik am antiken Wissen im Kontext der neuen Entdeckungen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Definition des Weltbild-Begriffs, ein Kapitel zum Weltbild im ausgehenden Mittelalter, ein Kapitel zu den Reiseberichten der „großen Entdecker“ und ein Kapitel zum Wandel des Weltbildes und der Kritik am antiken Wissen. Jedes Kapitel enthält eine Zusammenfassung.
Welche Arten von Karten werden im Mittelalter behandelt?
Die Arbeit beschreibt verschiedene mittelalterliche Kartentypen wie T-O-Karten, Zonenkarten, vierteilige Karten, Itinerar- und Portulankarten und deren Bedeutung als visuelle Repräsentation der damaligen Weltvorstellungen.
Welche Reiseberichte werden untersucht?
Die Arbeit untersucht den Einfluss ausgewählter Reiseberichte von Baumgärtner, den Brinckens, Kiesel und Gewecke auf den Wandel des Weltbildes.
Wie wird der Begriff "Weltbild" definiert?
Der Begriff „Weltbild“ wird definiert und von „Weltanschauung“ abgegrenzt. Es wird betont, dass Weltbilder subjektiv, kulturell geprägt und im Wandel begriffen sind. Der eurozentrische Blickwinkel und der Einfluss der christlichen Religion werden berücksichtigt.
Welche Rolle spielt die christliche Religion?
Die Arbeit untersucht den Einfluss der christlichen Religion auf das mittelalterliche Weltbild und die mittelalterliche Kartographie.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Weltbild, Weltanschauung, Kartographie, Mappae Mundi, Antike, Mittelalter, Große Entdeckungen, Reiseberichte, Imago Mundi, Eurozentrismus, Christentum.
Was ist der Begriff "Imago Mundi"?
Der Begriff "Imago Mundi" wird in der Einleitung eingeführt und seine Bedeutung im Kontext der Arbeit erläutert (allerdings nicht explizit definiert im gegebenen Text). Es handelt sich vermutlich um eine visuelle Darstellung des Weltbildes.
Welche Forschungsfrage wird behandelt?
Die zentrale Forschungsfrage ist, wie sich das Weltbild vom Altertum bis zum Zeitalter der großen Entdeckungen gewandelt hat und welche Faktoren diesen Wandel beeinflusst haben (z.B. Kartographie, Reiseberichte, religiöse Einflüsse).
- Quote paper
- M.A. Ninette Schmidt (Author), 2012, Der Wandel des Weltbilds. Die Veränderung der mittelalterlichen Weltanschauung und Kartographie im Zuge der großen Entdeckungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/269801