Negative kommunikative Verhaltensweisen gegenüber anderen Menschen oder Personengruppen sind leider auch in der heutigen Zeit immer noch an der Tagesordnung und keineswegs Einzelfälle. Vor allem eines der oben aufgeführten Phänomene, das Mobbing, tritt alarmierend häufig auf. Sei es in der Schule, am Arbeitsplatz oder im Internet: immer wieder liest und hört man in den Medien von Situationen, in denen Menschen gehänselt, bloßgestellt oder diskriminiert werden.
Obwohl insbesondere viele Schulen dieses Thema herunterspielen, ist es ein ernstzunehmendes Problem. Ein Artikel der BBC News aus dem Jahre 2013 legte in aller Deutlichkeit dar, welche weitreichenden Langzeitkonsequenzen Erfahrungen Mobbing – sei es auf der Seite der Täter oder der Opfer - haben kann. Demnach haben Mobbingopfer, auch Jahre später, eine höhere Wahrscheinlichkeit, Geisteskrankheiten zu entwickeln und ernsthaft krank zu werden sowie zu verarmen. Auch ihre Jobaussichten sind schlechter als die von Personen, die niemals mit Mobbing in Kontakt kamen.
Der Artikel beruft sich nur auf eine der vielen Studien, die belegen, wie schädlich Mobbing für die Beteiligten ist. Folglich ist es von äußerster Wichtigkeit, diesen Entwicklungen entgegenzuwirken. Aufklärungsgespräche sind ohne jeden Zweifel eine wichtige Präventivmaßnahme, doch was muss getan werden, wenn es dafür bereits zu spät ist? Eine gängige Methode ist die Beratung von Mobbingopfern, womit sich die vorliegende Arbeit beschäftigt. Damit die Gespräche auch zum gewünschten Erfolg führen, müssen verschiedene Aspekte beachtet werden. Dieser Leitfaden soll die Beteiligten dabei unterstützen. In mehreren Kapiteln werden die Mechanismen erklärt, die Beratungsgesprächen zugrunde liegen und anhand dieser Erklärungen praktische Ratschläge für den Berater und den Ratsuchenden abgeleitet.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Beschreibung der Situation
- 3 Bedrohung der fundamentalen Bedürfnisse
- 4 Kommunikationsmodelle
- 4.1 Shannon & Weaver: Sender - Empfänger – Modell
- 4.2 Schulz von Thun: Vier - Seiten - Modell
- 4.3 Berne: Transaktionsanalyse
- 4.4 Implikationen für die Beratungssituation
- 5 Mentale Repräsentation
- 6 Ratschläge geben und annehmen
- 6.1 Ratschläge geben
- 6.1 Ratschläge annehmen
- 7 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Beratung von Mobbingopfern im schulischen Kontext. Das Ziel ist es, einen Leitfaden zu erstellen, der die Beteiligten bei der Durchführung von Beratungsgesprächen unterstützt. Die Arbeit beleuchtet wichtige Aspekte der Kommunikation und der mentalen Repräsentation im Kontext von Mobbing und gibt praktische Ratschläge für Berater und Ratsuchende.
- Bedrohung der fundamentalen Bedürfnisse durch Mobbing
- Kommunikationsmodelle und deren Bedeutung für Beratungssituationen
- Die Rolle der mentalen Repräsentation in der Beratung
- Prozesse des Ratschläge Gebens und Annehmens
- Praktische Ratschläge für Berater und Ratsuchende
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung stellt das Thema Mobbing und dessen weitreichende Folgen vor. Es wird die Notwendigkeit von Beratungsgesprächen betont und die Zielsetzung des Leitfadens erläutert.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel beschreibt die Ausgangssituation des Leitfadens, die sich auf ein Beratungsgespräch zwischen einer Schulpsychologin und einer Mobbingopfer-Schülerin konzentriert. Es werden die Rahmenbedingungen und die spezifischen Herausforderungen des Fallbeispiels beleuchtet.
- Kapitel 3: Es wird erörtert, welche fundamentalen Bedürfnisse durch Mobbing bedroht werden und welche Folgen diese Bedrohung für die Betroffenen haben kann.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel stellt drei verschiedene Kommunikationsmodelle (Shannon & Weaver, Schulz von Thun, Berne) vor und diskutiert ihre Relevanz für die Beratungssituation.
- Kapitel 5: Dieses Kapitel erklärt das Konzept der mentalen Repräsentation und erläutert, wie das Wissen um dieses Konzept die Beratungspraxis verbessern kann.
- Kapitel 6: Dieser Abschnitt befasst sich mit dem Prozess des Ratschläge Gebens und Annehmens. Es wird untersucht, wie Informationen verarbeitet werden und welche Auswirkungen Ratschläge auf die Beteiligten haben.
Schlüsselwörter
Mobbing, Beratung, Schule, Kommunikation, mentale Repräsentation, Ratschläge, Bedürfnisse, Schulpsychologie, Kommunikationstheorie, Transaktionsanalyse, Verhaltensweisen, Ausgrenzung, Sprachbarriere, Deutsch als Fremdsprache.
- Quote paper
- Isabelle Fischer (Author), 2014, Leitfaden für ein Beratungsgespräch im Schulkontext, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/269603