Pilgern ist ein uraltes Phänomen, welches bis heute besteht und auf dem tiefen Glauben der Menschen fundiert. Dabei sind Jerusalem, die ewige Stadt Rom und Santiago de Compostela wohl die populärsten heilsmächtigen Orte. Obwohl das Reisen oft schier unvorstellbare Schwierigkeiten mit sich brachte, riss der Pilgerstrom bis zur heutigen Zeit nie in Gänze ab, auch wenn zur Zeit der Kreuzzüge ein Rückgang verzeichnet werden kann.
Obwohl sich die Forschung vor allem auf die Zeit des hohen und späten Mittelalters fokussiert, zeigt sich dennoch, dass Reiseberichte die interdisziplinären Wissenschaften besonders in der jüngsten Vergangenheit beschäftigen. Eben diese sollen in folgender Arbeit untersucht werden. Diesbezüglich soll der Reisebericht Arnold von Harffs das Fundament dieser Arbeit bilden. Dokumentiert wird darin seine Reise von Köln bis in den Orient. Daher ist es durch seine detaillierte Niederschrift möglich, einen perfekten Einblick in die Wahrnehmung eines Reisenden zu erhalten, weshalb eben diese Schilderungen im Fokus dieser Arbeit stehen sollen. Einleitend soll dabei ein Überblick darüber geschaffen werden, wer die Begegnung mit dem Fremden wagte und was seine Beweggründe waren. Daran anknüpfend wird beleuchtet, welche Position die heiligen Stadt Jerusalem in der Forschungsliteratur einnimmt. Auf dieser Basis soll abschließend Arnold von Harffs Reisebericht untersucht werden. Mittels der Textpassagen welche seinen Jerusalemaufenthalt behandeln, wird herausgestellt, auf welche Weise er den Lesern versucht seine Eindrücke zugängig zu machen. Als Fundament dieser Arbeit dienen neben der Quelle vor allem Brall – Tuchels Aufsatz „Der Reisende als Integrationsfigur? Arnold von Harff: Ein Pilger zwischen Regionalität und Expansion“, Korvin Knops Monografie „Die Pilgerfahrt des Ritters Arnold von Harff 1496 – 1499. Im Kontext spätmittelalterlicher deutscher Reiseberichte – Pilgern, wandeln und entdecken“, sowie Ludwig Schmugges „Jerusalem, Rom, und Santiago – Fernpilgerziele im Mittelalter“.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Wer reiste im Mittelalter und was waren die Anlässe?
- 3. Darstellung der Stadt Jerusalem in der Forschungsliteratur
- 4. Zur Person Arnold von Harff und seinem Reisebericht
- 4.1 Zur Person Arnold von Harffs
- 4.2 Kurze Inhaltsangabe des Reiseberichts
- 4.3 Quellenanalyse
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht mittelalterliche Reiseberichte, insbesondere den Reisebericht Arnold von Harffs, um Einblicke in die Reisemotive und -praktiken dieser Zeit zu gewinnen. Der Fokus liegt auf der Darstellung Jerusalems in der Forschungsliteratur und der individuellen Wahrnehmung des Heiligen Landes durch Arnold von Harff.
- Reisemotive im Mittelalter
- Darstellung Jerusalems in der Forschung
- Analyse des Reiseberichts Arnold von Harffs
- Soziale Gruppen auf Reisen
- Jerusalem als Pilgerziel
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des mittelalterlichen Reisens und der Bedeutung von Reiseberichten als interdisziplinäre Quellen ein. Sie hebt die zentrale Rolle des Reiseberichts von Arnold von Harff hervor und skizziert den Aufbau der Arbeit. Der Fokus auf Arnold von Harffs Reisebericht wird begründet durch die detaillierten Schilderungen, die einen Einblick in die Wahrnehmung eines Reisenden ermöglichen. Es wird ein Überblick über die Forschungsliteratur zu diesem Thema gegeben, insbesondere zu den Werken von Brall Tuchel, Korvin Knop und Ludwig Schmugge, die als Grundlage für die Arbeit dienen.
2. Wer reiste im Mittelalter und was waren die Anlässe?: Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen sozialen Gruppen, die im Mittelalter reisten, und deren jeweilige Beweggründe. Es wird gezeigt, dass nicht nur Adlige, sondern auch Geistliche, Gelehrte, Kaufleute, Ritter und Frauen auf Reisen gingen. Die Motive reichten von religiösen Pilgerfahrten zu heilsmächtigen Orten bis hin zu wirtschaftlichen Interessen und politischen Aufgaben. Das Kapitel betont, dass das Reisen im Mittelalter ein weit verbreitetes Phänomen war und die Motive vielfältig waren, von religiöser Hingabe bis zu wirtschaftlichen und politischen Erwägungen.
3. Darstellung der Stadt Jerusalem in der Forschungsliteratur: Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung Jerusalems als Pilgerziel und seine Darstellung in der Forschungsliteratur. Es wird hervorgehoben, dass Jerusalem aufgrund seines biblischen Ursprungs als ein zentrales Pilgerziel gilt und in der Forschung als symbolisch aufgeladenes Himmelsreich auf Erden interpretiert wird. Der stetig ansteigende Pilgerstrom führte zu Verbesserungen der Infrastruktur in Jerusalem. Der Vergleich mit anderen wichtigen Pilgerorten wie Rom und Santiago de Compostela wird angestellt, und es wird die Bedeutung Jerusalems als "Urpilgerziel" der Christen betont, mit einer detaillierten Betrachtung seiner Bedeutung in der Forschung und seinem Einfluss auf die Entwicklung der Pilgerkultur.
Schlüsselwörter
Mittelalter, Reiseberichte, Arnold von Harff, Jerusalem, Pilgerfahrten, Reisemotive, Forschungsliteratur, Soziale Gruppen, Heiliges Land, Religiöse Mobilität.
Häufig gestellte Fragen zum Reisebericht Arnold von Harffs
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert mittelalterliche Reiseberichte, insbesondere den detaillierten Bericht von Arnold von Harff. Der Fokus liegt auf der Darstellung Jerusalems in der Forschung und der individuellen Wahrnehmung des Heiligen Landes durch Arnold von Harff. Die Arbeit untersucht Reisemotive und -praktiken des Mittelalters und beleuchtet verschiedene soziale Gruppen, die damals reisten.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Reisemotive im Mittelalter, die Darstellung Jerusalems in der Forschung, die Analyse des Reiseberichts von Arnold von Harff, soziale Gruppen auf Reisen und Jerusalem als Pilgerziel. Sie untersucht, wer im Mittelalter reiste und warum, und analysiert die Bedeutung Jerusalems als Pilgerstätte.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf den Reisebericht von Arnold von Harff und relevante Forschungsliteratur, insbesondere die Werke von Brall Tuchel, Korvin Knop und Ludwig Schmugge. Diese Quellen dienen als Grundlage für die Analyse der Darstellung Jerusalems und der Reisepraktiken im Mittelalter.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, die die Thematik einführt und den Aufbau der Arbeit skizziert. Es folgen Kapitel zu den Reisenden des Mittelalters und ihren Motiven, zur Darstellung Jerusalems in der Forschungsliteratur und eine detaillierte Analyse des Reiseberichts von Arnold von Harff. Die Arbeit schließt mit einem Fazit.
Welche Kapitel gibt es und worum geht es in jedem Kapitel?
Kapitel 1 (Einleitung): Einführung in die Thematik des mittelalterlichen Reisens und die Bedeutung von Reiseberichten. Hervorhebung des Reiseberichts von Arnold von Harff und Überblick über die Forschungsliteratur.
Kapitel 2 (Wer reiste im Mittelalter?): Untersuchung der verschiedenen sozialen Gruppen, die im Mittelalter reisten, und ihrer Beweggründe.
Kapitel 3 (Darstellung Jerusalems in der Forschung): Analyse der Bedeutung Jerusalems als Pilgerziel und seiner Darstellung in der Forschung.
Kapitel 4 (Arnold von Harff und sein Reisebericht): Detaillierte Analyse des Reiseberichts von Arnold von Harff, unterteilt in seine Person, eine Inhaltsangabe und eine Quellenanalyse.
Kapitel 5 (Fazit): Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlussfolgerungen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Mittelalter, Reiseberichte, Arnold von Harff, Jerusalem, Pilgerfahrten, Reisemotive, Forschungsliteratur, Soziale Gruppen, Heiliges Land, Religiöse Mobilität.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Wissenschaftler und Studierende, die sich mit dem Mittelalter, Reiseberichten, der Geschichte Jerusalems und religiöser Mobilität beschäftigen. Sie bietet Einblicke in die Reisepraktiken und -motive des Mittelalters und die individuelle Wahrnehmung des Heiligen Landes.
- Citar trabajo
- Judith Teßmann (Autor), 2013, Reisen im Mittelalter, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/269349