Befestigte Straßen als Kommunikationsmittel der Menschen waren und sind bis heute von großer Bedeutung. Aufgrund dieser unbestrittenen Bedeutung ist es schwierig zu glauben, daß die Geschichte der Chausseen erst um die 200 Jahre alt ist. Denn sowohl die Fernhandelsstraßen als auch die Straßen im regionalen Bereich ließen bis in das 18. und 19. Jahrhundert hinsichtlich ihres Zustandes sehr zu wünschen übrig. Die Straßen waren überwiegend nur festgetretene Erdwege oder mit Gras bewachsene Pfade. Die zunehmende wirtschaftliche Entwicklung führte immer mehr zu der Notwendigkeit, Chausseen anzulegen. Schon die Zeit Napoleons hatte die große Bedeutung guter Straßen erwiesen. Danach konnte insbesondere in den rheinischen Provinzen die Vorzüge eines guten und ausgedehnten Straßensystems beobachtet werden. Bis 1815 hatte der preußische Staat nur wenig für den Ausbau eines Chausseenetzes getan. Demgegenüber stehen die nachfolgenden Jahre, in denen Preußen aus unterschiedlichsten Gründen den vorher stiefmütterlich behandelten Chausseebau energisch vorantrieb.
In der Arbeit „Motive für den preußischen Chausseebau in den Jahren 1815 bis 1835“ soll ermittelt werden, in welchem Ausmaß der preußische Chausseebau durch die Arbeitsmarkt-, die Wirtschafts- und Zollpolitik vorangetrieben wurde. Demzufolge soll festgestellt werden, daß der Chausseebau besonders der rasanten Modernisierung der Wirtschaft ausgesetzt war und somit eine Reaktion auf diese Veränderungen darstellte. Weiterhin soll bewiesen werden, daß der preußische Chausseebau eine wichtige Rolle als Kampfmittel in Bezug auf die preußische Zollpolitik einnahm.
Wie dem Titel der Arbeit zu entnehmen ist, werden insbesondere die Jahre zwischen 1815 und 1835 im Vordergrund stehen. Um einen regionalen Bezug schaffen zu können, wird eine örtliche Eingrenzung in derart vorgenommen, daß besonders die wirtschaftlichen und chausseebaulichen Entwicklungen in der preußischen Provinz Sachsen im Vordergrund stehen.
Im ersten Teil dieser Arbeit wird der Begriff „Chaussee“ einen Schwerpunkt bilden. Mit der Klärung der Begrifflichkeit kann der Definitionswandel sehr gut dargestellt werden. Des wei-teren wird die bauliche Gestaltung von Chausseen veranschaulicht, um den damaligen technischen Aufwand beim Bau von Chausseeanlagen darlegen zu können. Als letztes wird die Ge-schichte des preußischen Chausseebaus bis 1815 erörtert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorbemerkungen
- Forschungsstand
- Der Begriff „Chaussee“
- Die bauliche Gestaltung von Chausseen
- Der Chausseebau und seine Vorgeschichte in Preußen
- Motive für den Chausseebau in Preußen von 1815 bis 1835
- Chausseebau als Motiv der Wirtschaftsförderung
- Die Landwirtschaft und die Lebensmittelindustrie
- Bergbau, Hüttenindustrie und Textilgewerbe
- Chausseebau als Wirtschaftsförderer
- Chausseebau als Motiv für die Arbeitsmarkt-förderung
- Chausseebau als Motiv für die preußische Zollpolitik
- Chausseebau als Motiv der Wirtschaftsförderung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Motive für den preußischen Chausseebau zwischen 1815 und 1835. Sie analysiert, inwiefern der Chausseebau durch die Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und Zollpolitik gefördert wurde. Dabei wird die These vertreten, dass der Chausseebau eng mit der rasanten Modernisierung der Wirtschaft verbunden war und eine Reaktion auf diese Veränderungen darstellte. Des Weiteren wird gezeigt, dass der preußische Chausseebau eine wichtige Rolle als Kampfmittel in der preußischen Zollpolitik spielte.
- Die Bedeutung von Chausseen für die wirtschaftliche Entwicklung Preußens
- Der Einfluss der Arbeitsmarktpolitik auf den Chausseebau
- Die Rolle des Chausseebaus in der preußischen Zollpolitik
- Die Bedeutung von Chausseen für die Modernisierung der preußischen Wirtschaft
- Die regionalen Besonderheiten des Chausseebaus in der preußischen Provinz Sachsen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz von Chausseen als Kommunikationsmittel heraus und hebt die besondere Bedeutung des Chausseebaus im 19. Jahrhundert hervor. Sie zeigt, dass der preußische Staat bis 1815 nur wenig für den Ausbau eines Chausseenetzes getan hat, und erklärt, warum die Jahre 1815 bis 1835 für die Untersuchung des Chausseebaus relevant sind. Die Einleitung führt außerdem den regionalen Fokus auf die preußische Provinz Sachsen ein.
Der erste Teil der Arbeit widmet sich der Klärung des Begriffs "Chaussee", veranschaulicht die bauliche Gestaltung von Chausseen und erörtert die Geschichte des preußischen Chausseebaus bis 1815. Es wird gezeigt, wie der Chausseebau im Laufe der Zeit immer wichtiger wurde, um den wachsenden Anforderungen der Wirtschaft gerecht zu werden.
Im zweiten Teil der Arbeit werden die Motive für den Chausseebau in Preußen von 1815 bis 1835 untersucht. Es wird beleuchtet, wie der Chausseebau die wirtschaftliche Entwicklung Preußens, insbesondere der Landwirtschaft, des Bergbaus, der Hüttenindustrie und des Textilgewerbes, förderte. Weiterhin wird der Chausseebau als Instrument der Arbeitsmarkt- und Zollpolitik analysiert.
Schlüsselwörter
Chausseebau, Preußen, Wirtschaftsförderung, Arbeitsmarktpolitik, Zollpolitik, Modernisierung, Straßenbau, Infrastruktur, Provinz Sachsen, Geschichte, 19. Jahrhundert.
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- Magister Artium Patrick Fengler (Author), 2003, Motive für den preußischen Chausseebau in den Jahren 1815 bis 1835, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26845