Nachdem die dreizehn amerikanischen Kolonien zwischen 1776 und 1783 die Unabhängigkeit von ihrem Mutterland England errangen, wurde 1787 auf dem Konvent in Philadelphia eine neue Verfassung ausgearbeitet. Diese warf die bis dato konföderative Ordnung zugunsten eines Bundesstaates um. Die wichtigsten Verfassungsbefürworter, Alexander Hamilton, James Madison und John Jay, traten als Federalists in eine öffentliche Diskussion mit den Verfassungsgegnern. Um die Mehrheit von der Ratifikation der Verfassung zu überzeugen, veröffentlichten die Federalists eine Artikelserie, die Federalists Papers. Diese erschien zwischen 1787 und 1788 im Raum New York. Schließlich wurde die Verfassung 1787 angenommen und ist noch heute in Kraft. Vor allem verteidigten die Federalists die Gewaltenteilung. Madison bezeichnet Montesquieu in den Federalists Papers als „Orakel, dass zu diesem Thema immer befragt und zitiert wird“. Im Rahmen meiner Hausarbeit möchte ich herausarbeiten, inwieweit die Federalists die Gewaltenteilungslehre Montesquieus übernommen, abgeändert oder weiterentwickelt haben. Diese Frage werde ich in Abschnitt 4 Punkt 4.1-3. diskutieren. Zuvor werde ich die Teilung der Gewalten im Sinne Montesquieus und der Federalists erläutern. Als Quelle für die Federalist Papers habe ich die Übersetzung von Barbara Zehnpfennig bemüht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gewaltenteilungslehre nach Montesquieu
- Charles Louis de Secondat de Montesquieu
- Anthropologie
- Gewaltenteilung
- Das Prinzip der Teilung und die drei Gewalten
- Gewaltenverschränkung
- Die Federalist Papers
- Historischer Hintergrund
- Die Gewaltenteilung in den Federalist Papers
- Verschränkung trotz struktureller Separierung
- Legislative/ Artikel 52-66
- Exekutive/Artikel 67-77
- Judikative/ Artikel 78-83
- Ausmaß von Unabhängigkeit und Verschränkung
- Federalists und Montesquieu im Vergleich
- Grundlegende Übereinstimmungen
- Genauer betrachtet: Legislative und Judikative
- Die Ämtervergabe in den Gewalten
- Eigene Stellungnahme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Rezeption der Gewaltenteilungslehre Montesquieus in den Federalist Papers. Im Zentrum steht die Frage, inwieweit die Federalists die Prinzipien der Gewaltenteilung von Montesquieu übernommen, abgeändert oder weiterentwickelt haben. Die Arbeit beleuchtet die Theorie der Gewaltenteilung nach Montesquieu und deren Anwendung in der Verfassung der Vereinigten Staaten.
- Das Menschenbild Montesquieus und die Annahme der „Dämonie der Macht“
- Die Notwendigkeit einer Gewaltenteilung zur Verhinderung von Machtmissbrauch
- Die drei Gewalten im Montesquieu'schen Modell: Legislative, Exekutive und Judikative
- Die Rolle des King-in-Parliament-Prinzips in der englischen Verfassung als Vorbild
- Der Vergleich der Gewaltenteilung in den Federalist Papers mit dem Modell Montesquieus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Forschungsfrage nach der Rezeption der Gewaltenteilungslehre Montesquieus in den Federalist Papers. Kapitel 2 beleuchtet die Gewaltenteilungslehre nach Montesquieu, beginnend mit einer kurzen Biographie des französischen Philosophen. Die anthropologischen Grundlagen seiner Theorie werden erläutert, wobei die Annahme der "Dämonie der Macht" im Vordergrund steht. Montesquieus Ansatz der Gewaltenteilung, die sich auf das Prinzip der Aufteilung und die drei Gewalten (Legislative, Exekutive und Judikative) konzentriert, wird detailliert beschrieben. Das Kapitel 3 widmet sich den Federalist Papers, ihrem historischen Hintergrund und der Darstellung der Gewaltenteilung in diesen Schriften. Die Federalists strebten die Ratifizierung der neuen US-Verfassung an und verteidigten darin insbesondere die Gewaltenteilung. Die Arbeit analysiert, inwieweit die Federalists die Gewaltenteilung nach Montesquieu aufnahmen, wobei die Verschränkung der Gewalten trotz struktureller Separierung im Vordergrund steht. Kapitel 4 vergleicht die Gewaltenteilung nach Montesquieu mit der Darstellung in den Federalist Papers. Die Arbeit untersucht die grundlegenden Übereinstimmungen und Unterschiede, insbesondere im Bereich der Legislative und Judikative, sowie der Ämtervergabe in den einzelnen Gewalten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich der Gewaltenteilung, einem zentralen Thema der politischen Theorie. Die zentralen Konzepte sind: Montesquieu, Federalist Papers, Gewaltenteilung, Legislative, Exekutive, Judikative, Machtmissbrauch, politische Freiheit, Verfassungsrecht, amerikanische Revolution, US-Verfassung.
- Quote paper
- Sarah Hölting (Author), 2011, Das Gewaltenteilungsmodell von Montesquieu in den Federalists Papers, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/268455