Bereits Generationen von Rockmusikern haben Lautstärke ihrer Proberäume mit Eierpappen zu dämpfen versucht, deren quadratische Form schon zum Kacheln einlädt. Der Gedanke die meist glatten Wände so auszukleiden, dass diese möglichst wenig Schall reflektieren, ist völlig korrekt. Doch Eierpappen sind dazu kaum geeignet. Audio Engenieer Marco Grementieri von der SAE Zürich hat die Eigenschaften der Eierpappen in seiner bauakustisch gut fundierten Diplomarbeit untersucht. Er kann darin nachweisen, dass mit Ausnahme einer guten Dämpfung bei 1kHz die Eierpappe auch mit einfachen Akustikbau-Werkstoffen nicht konkurrieren kann. Alle Akustikplatten aus dem Baumarkt sind wesentlich effizienter und klangneutraler. Dabei ist die pyramidale Struktur der Eierpappe ein guter Ansatz: Wäre die Pappe flauschig, porös und schwer genug, könnte sich tatsächlich Schall darin verlieren. Aber die Pyramiden müssen groß sein, damit auch längere Wellenlängen (tiefe Frequenzen) gedämpft werden.
Die fachgerechte Verringerung der Reflektion eines Proberaums oder auch eines jeden anderen Raumes ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Deshalb haben sich bereits viele Ingenieure den Themen Raumakustik und Schallschutz gewidmet. Aber auch namhafte Designer entwickeln Konzepte und Produkte um einen Raum auditiv besser wahrnehmen zu können.
Neben den bereits erwähnten Akustikbaustoffen, die meist schon während der Planung eines Gebäudes berücksichtigt und eingesetzt werden, kann man die akustischen Bedingungen in Räumen auch nach einer Realisierung optimieren. Können die in dieser Hausarbeit vorgestellten textilen Paneele und dekorativen Elementen dabei einen Schwerpunkt bilden?
Schon seit der Antike wurden Räume mit edlen Wandbehängen ausgekleidet. Auch später im Mittelalter hatten die kostbaren sog. „Tapisserien“ nicht ausschließlich einen schmückenden Charakter. Sie dienten auch zur Raumtrennung und wurden bewusst geräuschdämpfend eingesetzt.
Gibt es heute auch interessante und innovative Möglichkeiten ein Raumkonzept mit akustisch wirksamen Objekten zu gestalten, die gleichzeitig einen hochwertigen Designcharakter aufweisen? Oder muss es doch die Eierpappe bleiben?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Akustik und Schallschutz
- Schall
- Akustik
- Textile Paneele
- OFFECCT
- acousticpearls
- Sedus Stoll
- Lomakka
- Anne Kyrrö Quinn
- Dekorative Elemente
- Wobedo Design
- Kvadrat
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Thematik Akustik und Schallschutz im Hinblick auf textile Paneele und dekorative Elemente. Sie analysiert die Funktionsweise von schallabsorbierenden Materialien sowie deren Design und Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Raumkonzepten.
- Schall und seine Ausbreitung
- Akustische Gestaltung von Räumen
- Textile Paneele und deren akustische Eigenschaften
- Dekorative Elemente und ihre Rolle im Schallschutz
- Innovative Designlösungen für Akustik und Schallschutz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik Akustik und Schallschutz ein und beleuchtet die Bedeutung von geeigneten Materialien zur Optimierung der akustischen Bedingungen in Räumen. Das erste Kapitel widmet sich dem Schall, seiner Entstehung, Ausbreitung und den Auswirkungen auf die menschliche Wahrnehmung. Das zweite Kapitel behandelt die Akustik als wissenschaftliche Disziplin und ihre Bedeutung für die Gestaltung von Räumen und Gebäuden.
Im zweiten Kapitel werden verschiedene textile Paneele von namhaften Herstellern wie OFFECCT, acousticpearls, Sedus Stoll, Lomakka und Anne Kyyrö Quinn vorgestellt. Die Kapitel fokussieren auf die individuellen Eigenschaften der Paneele, ihre Materialzusammensetzung und ihre akustischen Leistungen.
Das dritte Kapitel präsentiert dekorative Elemente wie die Woolbubbles von Wobedo Design und die North Tiles von Kvadrat. Es werden die Designkonzepte der Elemente, die Kombinationsmöglichkeiten und die daraus resultierenden Gestaltungsmöglichkeiten für Räume erläutert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter der Arbeit sind: Akustik, Schallschutz, textile Paneele, dekorative Elemente, Raumakustik, Schalldämpfung, Design, Materialkunde, Oberflächenstrukturen, Nachhallzeit, Schallreflexion, Frequenzen, Raumgestaltung, innovative Lösungen.
- Quote paper
- Sarah Kästner (Author), 2010, Akustik und Schallschutz: Textile Paneele und dekorative Elemente, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/268417