Wenn man mit offenen Augen Zeitungen nach Ausschnitten durchstöbert, die im Mathematikunterricht
Verwendung finden sollen, wird man auf den ersten Blick schnell fündig. In vielen
Artikeln, vor allem in den Rubriken Wirtschaft und Sport, wimmelt es nur so von Zahlen,
Tabellen und Grafiken. Doch nicht jeder Zeitungsausschnitt ist gleichermaßen für den Einsatz im Unterricht geeignet.
Würde man aus jedem mathematisch angehauchten Artikel eine Aufgabe für den Schulgebrauch
formen, hätte man sich das Leben zu leicht gemacht und würde sicherlich bald auf
Desinteresse bei den Schülern stoßen. Welchen Teenager interessiert schon, ob eine japanische
Aktiengesellschaft eine Ertragsauschüttung vornimmt und, wenn ja, wie sich diese auf
die Einzelaktien auswirkt? Sinnvoller ist es, nicht nur Zahlen in den Vordergrund des
Stöberns zu rücken, sondern auch den Kontext. Man sollte sich fragen, ob der Artikel auch
wirklich Interesse bei den Schülern weckt und ob die Schüler durch das Lösen der Aufgabe
Informationen zu anderen Fächern erhalten oder einen sonstigen besonderen Nutzen aus den
Aufgaben ziehen können. Denn nur durch abwechslungsreiche, altersgemäße und vor allem
schülernahe Artikel kann man die Lernbereitschaft der Schüler im Vergleich zu den oft
erdachten und monotonen Aufgaben aus den Mathematikbüchern steigern.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Kritische Auswahl der Zeitungsartikel
Didaktischer Spielraum bei der Nutzung der Zeitungsartikel
Gründe für die Verwendung von Zeitungsausschnitten im Mathematikunterricht
Nachteile und Grenzen der Mathematik aus der Zeitung
Besonders attraktive Zeitungsartikel
Beispiel I
Beispiel II
Beispiel III
Beispiel IV
Beispiel V
Quellenangabe
Vorwort
Wenn man mit offenen Augen Zeitungen nach Ausschnitten durchstöbert, die im Mathematik-unterricht Verwendung finden sollen, wird man auf den ersten Blick schnell fündig. In vielen Artikeln, vor allem in den Rubriken Wirtschaft und Sport, wimmelt es nur so von Zahlen, Tabellen und Grafiken.
Doch nicht jeder Zeitungsausschnitt ist gleichermaßen für den Einsatz im Unterricht geeignet. Würde man aus jedem mathematisch angehauchten Artikel eine Aufgabe für den Schul-gebrauch formen, hätte man sich das Leben zu leicht gemacht und würde sicherlich bald auf Desinteresse bei den Schülern stoßen. Welchen Teenager interessiert schon, ob eine japa-nische Aktiengesellschaft eine Ertragsauschüttung vornimmt und, wenn ja, wie sich diese auf die Einzelaktien auswirkt? Sinnvoller ist es, nicht nur Zahlen in den Vordergrund des Stöberns zu rücken, sondern auch den Kontext. Man sollte sich fragen, ob der Artikel auch wirklich Interesse bei den Schülern weckt und ob die Schüler durch das Lösen der Aufgabe Informationen zu anderen Fächern erhalten oder einen sonstigen besonderen Nutzen aus den Aufgaben ziehen können. Denn nur durch abwechslungsreiche, altersgemäße und vor allem schülernahe Artikel kann man die Lernbereitschaft der Schüler im Vergleich zu den oft erdachten und monotonen Aufgaben aus den Mathematikbüchern steigern.
Kritische Auswahl der Zeitungsausschnitte nach folgenden Gesichtspunkten:
- Enthält der Artikel wirklich Fakten, mit denen man in der aktuellen Lehrplaneinheit
arbeiten kann und sind seine Angaben aktuell?
- Suche ich einen Ausschnitt mit dessen Hilfe ich mathematisches Neuland erläutern möchte oder einen, bei dem die Schüler einen selbständigen Zugang zum Sachgebiet und den jeweiligen mathematischen Strukturen finden können?
- Stoße ich mit dem Artikel auf Interesse bei den Schülern?
- Ist der Ausschnitt verständlich und altersgemäß strukturiert?
- Sprengt die Arbeit mit dem Artikel im Unterricht den zeitlichen Rahmen?
- Will ich fächerübergreifend oder fächerverbindend arbeiten?
Didaktischer Spielraum bei der Nutzung der Zeitungsartikel
Bei der Art und Weise des Einsatzes der Artikel bieten sich dem Lehrer mehrere Möglich-keiten:
Lehrerorientierte Möglichkeiten:
- Die Schüler erhalten zu vorgegebenen Zeitungsartikeln eindeutige Aufgabenstellungen. Sie üben damit unter anderem die Informationsentnahme und die Bewertung der Daten.
- Eine vorgegebene Frage wird mit Hilfe einer umfangreichen Datensammlung bearbeitet. Die Suche der richtigen Daten steht im Vordergrund.
Kombinierte Möglichkeiten:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- Zu vorgegebenen Daten schreiben Schüler eigene Kommentare oder Gegenartikel (bietet sich vor allem bei Artikeln mit Rechen- und Denkfehlern an!).
Quelle: „Der Spiegel“ 49/1995, S. 270 (→ Artikel aus der Süddeutschen Zeitung)
- Schüler schreiben Rechengeschichten zu vorgegebenem Thema mit begrenztem Daten-material (fächerübergreifend mit dem Fach Deutsch möglich!).
- Die Schüler machen eigene Aufgaben aus einem vorgegebenen Datenvorrat. Sie ent-scheiden, mit welchen Zahlen sie arbeiten.
Schülerorientierte Möglichkeiten:
- Schüler suchen selbst einen geeigneten Zeitungsartikel und erfinden eine Aufgabe mit vorgegebener Struktur.
- Schüler schreiben Rechengeschichten zu einem freien Thema (fächerverbindend mit dem Fach Deutsch möglich!)
Projektarbeit:
In Projekten suchen sich die Schüler das Datenmaterial zu fächerübergreifenden Fragen selbst, bearbeiten die Daten und beziehen die Ergebnisse in die Projektarbeit mit ein. Ein fächerverbindendes Projekt zum Beispiel mit dem Fach Erdkunde (Klasse 8/Lehrplanein- heit 3: „Temperatur und Vegetationszonen der Erde“) und dem Fach ITG wäre: „Aufzeich-nung der Wetterdaten über 1 Jahr (1 Monat) in der Region X anhand von Diagrammen.“
Gründe für die Verwendung von Zeitungsausschnitten im Mathematikunterricht
Gute Möglichkeit zum Unterrichtseinstieg (Wecken von Interesse und Neugier): Natürlich nur, wenn die Schülerinnen und Schüler einen selbständigen Zugang zum Sachgebiet und den jeweiligen mathematischen Strukturen finden können.
So kann zum Beispiel eine geeignete Grafik am Anfang der Stunde an die Wand projiziert werden und als stummer Impuls dienen. Der Einsatz einer interessanten Grafik bewirkt natürlich auch eine optische Auflockerung des „trockenen“ Unterrichtsfaches Mathematik .
Einfaches, fächerübergreifendes Lehren und Lernen: Der Kontext eines Ausschnittes kann, wenn man Wert darauf legt, interessante Informationen zu anderen Unterrichtsfächern enthalten (z. B. für Biologie: Ein Wildschwein, das sich im Herbst Fettreserven von bis zu 15 kg anfrisst, ...). Solche Informationen werden meist unbewusst im Gedächtnis gespeichert, da man über die Sachverhalte des Aufgabentextes oft nachdenkt („Was, 15 kg Fettreserven...? ...das ist knapp die Hälfte meines Körpergewichts!“).
Realitätsbezug kann hergestellt werden: Artikel in Zeitungen, zum Beispiel im Lokalteil oder in der Rubrik „Weite Welt“, spiegeln topaktuelle Nachrichten wieder. Die Schüler wissen also, dass sie nicht erdachten Phantasieaufgaben lösen müssen, sondern Aufgaben zu Themen oder Ereignissen, die wirklich passiert sind beziehungsweise gerade geschehen.
Mathematisches Wissen kann im Alltag sehr nützlich sein: So werden die Schüler zum Beispiel erkennen, dass Banken oft Grafiken einsetzen, welche die Kunden locken aber die eigentlich gar nicht vollständig sind oder grafisch aufgewertet oder sogar verfälscht wurden. Sie werden merken, dass man solche Irritationen nur aufspürt, wenn man dazu in der Lage ist, seine Mathematikkenntnisse in Realsituationen anzuwenden.
Verständnis für das Unterrichtsfach Mathematik hervorrufen: Wenn den Schülern klar wird, wie wichtig die Mathematik für die verschiedensten Bereiche ist, fällt es ihnen leichter zu begreifen, warum dieses Unterrichtsfach so bedeutend ist und jeder Schüler auf der Welt Mathe lernen muss.
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