Das Potenzial des grenzüberschreitenden Online-Handels in der Europäischen Union ist bei Weitem noch nicht erschöpft. Nach Ansicht der Europäischen Kommission ist es daher an der Zeit die wichtigsten Verbrauchervorschriften zu überarbeiten und an die sich schnell wandelnde digitale Welt anzupassen. Daher hat der Rat der Europäischen Union am 10.10.2011 die Richtlinie über Verbraucherrechte (2011/83/EU) 4 verabschiedet, welche am 13.06.2014, in nationales Gesetz umgesetzt, in Kraft tritt.
Ziel dieser Arbeit wird es sein, herauszufinden, welche gesetzlichen Änderungen durch die Verbraucherrechte-Richtlinie Auswirkungen auf den Verbraucherschutz in Onlineshops haben und ob sich diese für die Verbraucher positiv oder negativ auswirken werden. Dazu soll zuerst grundlegend geklärt werden, wieso ein spezieller Verbraucherschutz für den Onlinehandel notwendig ist und welches Verbraucherleitbild diesem zu Grunde liegt. Im Zuge dessen wird analysiert, welche besonderen Gefahren sich durch das Internet ergeben und wie sich diese auf das Verbraucherleitbild auswirken. Danach wird kurz erläutert, welche Rechtsbereiche im Internetrecht zur Anwendung kommen, um dann die bestehenden Probleme im EU-Verbraucherschutzrecht zu diskutieren. Im Anschluss daran ist die Verbraucherrechte-Richtlinie Bestandteil der Betrachtung, die kurz vorgestellt wird, um dann deren einzelnen rechtlichen Regelungsbereiche einer Analyse in Bezug auf die jeweiligen Gesetzesänderungen zu unterziehen. Zudem wird jeweils die Umsetzung in das deutsche Recht dargestellt. Zum Schluss werden einige Kritikpunkte zusammengefasst und ein Fazit in Bezug auf die Stärkung und Schwächung der Verbraucherschutzrechte gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Begriffsbestimmungen
- 3 Der Verbraucherschutz
- 3.1 Verbraucherleitbilder
- 3.2 Vertragsfreiheit versus Verbraucherschutz
- 3.3 Risiken im E-Commerce im Vergleich zum stationären Handel
- 3.4 Zwischenfazit
- 4 Gesetzliche Grundlagen
- 4.1 Das Internetrecht
- 4.2 Das Verbraucherschutzrecht
- 5 Bestehende Probleme im EU-Verbraucherrecht
- 5.1 Mindestharmonisierung
- 5.2 Rechtsunsicherheit
- 5.3 Wirtschaftliche Probleme
- 5.4 Nachteile für Verbraucher
- 5.5 Zwischenfazit
- 6 Richtlinie über die Rechte der Verbraucher (RL 2011/83/EU)
- 6.1 Umsetzung in deutsches Recht
- 6.2 Anwendungsbereich
- 6.3 Parallele der VRRL zum Gemeinsamen Europäisches Kaufrecht
- 7 Verbraucherschutzrelevante Änderungen durch die VRRL
- 7.1 Definitionen
- 7.2 „Button-Lösung“ - Schutz vor Kostenfallen im Internet
- 7.3 Informationspflichten
- 7.4 Widerrufsrecht
- 7.5 Sonstige Verbraucherrechte (Artikel 18-22 VRRL)
- 7.6 Kritik
- 8 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Auswirkungen der Verbraucherrechte-Richtlinie (VRRL) auf den Verbraucherschutz in Onlineshops. Ziel ist es, die wichtigsten Änderungen durch die VRRL zu analysieren und deren Einfluss auf den Verbraucherschutz zu bewerten. Die Arbeit beleuchtet sowohl die positiven als auch die kritischen Aspekte der Umsetzung.
- Verbraucherleitbilder im Onlinehandel
- Analyse der gesetzlichen Grundlagen des Verbraucherschutzes im E-Commerce
- Bewertung der Änderungen durch die VRRL, insbesondere im Hinblick auf das Widerrufsrecht und die Informationspflichten
- Untersuchung der "Button-Lösung" als Instrument zum Schutz vor Kostenfallen
- Kritikpunkte und Herausforderungen der Umsetzung der VRRL
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Masterarbeit ein und beschreibt die Relevanz des Verbraucherschutzes im Onlinehandel im Kontext der Verbraucherrechte-Richtlinie. Sie umreißt den Aufbau und die Methodik der Arbeit.
2 Begriffsbestimmungen: Dieses Kapitel klärt wichtige Begriffe, die im weiteren Verlauf der Arbeit verwendet werden, um ein gemeinsames Verständnis zu gewährleisten und Missverständnisse zu vermeiden. Es legt die Grundlage für die folgenden Kapitel.
3 Der Verbraucherschutz: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Aspekte des Verbraucherschutzes. Es analysiert bestehende Verbraucherleitbilder, den Spannungsbogen zwischen Vertragsfreiheit und Verbraucherschutz und die spezifischen Risiken des E-Commerce im Vergleich zum traditionellen Handel. Die Darstellung der verschiedenen Verbraucherleitbilder bildet die Basis für die spätere Analyse der Auswirkungen der VRRL.
4 Gesetzliche Grundlagen: Dieses Kapitel beschreibt die relevanten gesetzlichen Grundlagen, sowohl im Internetrecht als auch im Verbraucherschutzrecht, die für das Verständnis der Thematik essentiell sind. Es liefert den rechtlichen Rahmen für die folgende Analyse der VRRL.
5 Bestehende Probleme im EU-Verbraucherrecht: Dieses Kapitel analysiert bestehende Probleme im EU-Verbraucherrecht vor der Einführung der VRRL. Es behandelt Themen wie Mindestharmonisierung, Rechtsunsicherheit, wirtschaftliche Probleme und die daraus resultierenden Nachteile für Verbraucher. Diese Analyse dient als Ausgangspunkt für die Bewertung der Verbesserungen durch die VRRL.
6 Richtlinie über die Rechte der Verbraucher (RL 2011/83/EU): Dieses Kapitel beschreibt die Verbraucherrechte-Richtlinie selbst, ihre Umsetzung in deutsches Recht und ihren Anwendungsbereich. Es verdeutlicht auch die Parallelen zur Gemeinsamen Europäischen Kaufrechts.
7 Verbraucherschutzrelevante Änderungen durch die VRRL: Dieses Kapitel analysiert im Detail die verbraucherschutzrelevanten Änderungen, die die VRRL mit sich gebracht hat. Es beleuchtet die neuen Definitionen von Begriffen wie „Verbraucher“ und „Unternehmer“, die „Button-Lösung“, die Informationspflichten, und das Widerrufsrecht, sowie weitere Verbraucherrechte aus den Artikeln 18-22 VRRL und die Kritikpunkte der Neuregelungen. Es werden die einzelnen Aspekte detailliert erklärt und mit Beispielen illustriert.
Schlüsselwörter
Verbraucherrechte-Richtlinie (VRRL), Verbraucherschutz, Onlineshops, E-Commerce, Widerrufsrecht, Informationspflichten, „Button-Lösung“, EU-Verbraucherrecht, Fernabsatzvertrag, Verbraucherleitbild, Rechtsunsicherheit, Mindestharmonisierung.
Häufig gestellte Fragen zur Masterarbeit: Auswirkungen der Verbraucherrechte-Richtlinie (VRRL) auf den Verbraucherschutz in Onlineshops
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Diese Masterarbeit analysiert die Auswirkungen der Verbraucherrechte-Richtlinie (VRRL) auf den Verbraucherschutz im Onlinehandel. Sie untersucht die wichtigsten Änderungen durch die VRRL und bewertet deren Einfluss auf den Verbraucherschutz, sowohl positive als auch kritische Aspekte.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Verbraucherleitbilder im Onlinehandel, die gesetzlichen Grundlagen des Verbraucherschutzes im E-Commerce, die Bewertung der Änderungen durch die VRRL (insbesondere Widerrufsrecht und Informationspflichten), die "Button-Lösung" zum Schutz vor Kostenfallen, und Kritikpunkte sowie Herausforderungen bei der Umsetzung der VRRL.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: 1. Einleitung: Einführung in das Thema und Methodik. 2. Begriffsbestimmungen: Klärung wichtiger Begriffe. 3. Der Verbraucherschutz: Analyse von Verbraucherleitbildern, Vertragsfreiheit vs. Verbraucherschutz, Risiken im E-Commerce. 4. Gesetzliche Grundlagen: Internet- und Verbraucherschutzrecht. 5. Bestehende Probleme im EU-Verbraucherrecht: Analyse von Problemen vor der VRRL (Mindestharmonisierung, Rechtsunsicherheit etc.). 6. Richtlinie über die Rechte der Verbraucher (RL 2011/83/EU): Beschreibung der VRRL, Umsetzung und Anwendungsbereich. 7. Verbraucherschutzrelevante Änderungen durch die VRRL: Detaillierte Analyse der Änderungen (Definitionen, "Button-Lösung", Informationspflichten, Widerrufsrecht, Kritik). 8. Fazit: Zusammenfassung der Ergebnisse.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Verbraucherrechte-Richtlinie (VRRL), Verbraucherschutz, Onlineshops, E-Commerce, Widerrufsrecht, Informationspflichten, „Button-Lösung“, EU-Verbraucherrecht, Fernabsatzvertrag, Verbraucherleitbild, Rechtsunsicherheit, Mindestharmonisierung.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, die wichtigsten Änderungen durch die VRRL zu analysieren und deren Einfluss auf den Verbraucherschutz zu bewerten. Sowohl positive als auch kritische Aspekte der Umsetzung werden beleuchtet.
Wie ist der Aufbau der Arbeit?
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, gefolgt von der Klärung wichtiger Begriffe. Es folgt die Analyse des Verbraucherschutzes, der gesetzlichen Grundlagen und bestehender Probleme im EU-Verbraucherrecht. Die VRRL wird detailliert beschrieben, gefolgt von einer Analyse der verbraucherschutzrelevanten Änderungen durch die Richtlinie. Die Arbeit schließt mit einem Fazit ab.
Welche konkreten Änderungen durch die VRRL werden analysiert?
Die Arbeit analysiert detailliert die Änderungen bezüglich Definitionen, der "Button-Lösung" zum Schutz vor Kostenfallen, der Informationspflichten, des Widerrufsrechts und weiterer Verbraucherrechte (Artikel 18-22 VRRL). Die Kritikpunkte an den Neuregelungen werden ebenfalls beleuchtet.
- Quote paper
- Sabine Wipperfürth (Author), 2013, Die Auswirkungen der Verbraucherrechte-Richtlinie auf den Verbraucherschutz in Onlineshops, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/268259