Die Kombination der Themenkomplexe zeitgenössische Mode, Wirtschaft und Ethik vereint konzeptuelle Widersprüche, die es zu untersuchen gilt. Der Ausgangpunkt ist eine Untersuchung zu "Ethical Fashion", einem Phänomen, das sich aktuell in verschiedenen ambivalenten Spannungsfeldern bewegt: einerseits dem Eingeständnis, dass ein praktisches Umdenken in der Produktion und in den Konsum- und Alltagspraktiken der zeitgenössischen Mode aber auch der Wirtschaft und Gesellschaft notwendig geworden ist, andererseits eine gewisse Ohnmacht gegenüber der Umsetzung in einem globalen Kontext und der Beobachtung, dass immer mehr Modefirmen und Unternehmensberatungen "Ethical Fashion" schon als gewinnbringende Image-, Konzern-, und Markenpolitik vereinnahmt haben.
Ich meine in den letzten Jahren beobachten zu können, wie sich Vieles als ethisch korrekt schmückt und dieses – sehr wohl auch ernst zu nehmende Nischensegment – eher verwertet und benützt als ernst nimmt. Dieses sogenannte „Greenwashing“ lässt sich auch ganz allgemein in der Wirtschaft beobachten, es durchdringt alle Bereiche und es wird aktuell viel Geld dafür ausgegeben, „grüner“ zu wirken, als mit dem Geld tatsächlich etwas Nachhaltiges, Sinnvolles zu tun. Es reicht im Sinne einer nachhaltigen Zukunft nicht, einzelne Projekte und PR Aktionen zu veranstalten, um einen nachhaltigen Unterschied im Umgang mit Konsum und Produktion auf kultureller Ebene zu bewirken. Es geht bei "Ethical Fashion" um einen paradigmatischen Wechsel in der Wirtschaft und der Gesellschaft bis hin zur Ablehnung einer kapitalistischen Konsumkultur, bei der gekauft wird, um des Kaufens Willen, und bei der nicht an Morgen gedacht wird.
Die Paradoxa und Ambivalenzen bei "Ethical Fashion" sind vielfältig und es wird viel Umdenken und Veränderung notwendig sein, um die derzeitigen Strukturen zu überwinden. Es scheint ein Zeitpunkt gekommen zu sein, an dem eine nachhaltige Zukunft ganz allgemein gefährdet ist und deshalb ist es wichtig, jetzt und heute mehr Bewusstsein zu schaffen. Zweck dieser Arbeit ist es, vorhandene Strukturen kritisch zu hinterfragen, verschiedene Konzepte zu untersuchen und die Perspektiven da aufzuweisen, wo es schwierig ist, sich diese in einem globalen Kontext vorzustellen.
Mit Beiträgen von:
Black Sandy | Modeprofessorin - University of the Arts London
Denk Barbara Irma | Managerin - Slow Fashion Agency, Österreich
Medlin Brigitte | Chefredakteurin - Die österreichische Textilzeitung
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Ethical Fashion? Mode im Kontext Ethik.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Magisterarbeit untersucht die komplexen Verbindungen zwischen zeitgenössischer Mode, Ethik und Wirtschaft, insbesondere im Kontext des Phänomens "Ethical Fashion". Sie hinterfragt die Instrumentalisierung des Begriffs "Ethik" in der Modeindustrie und analysiert die Herausforderungen einer ethisch korrekten Modeproduktion und -konsumption in einem globalen Kontext.
- Greenwashing in der Modeindustrie
- Ethischer Konsumismus und seine Grenzen
- Die Rolle von KonsumentInnen und Unternehmen
- Möglichkeiten und Herausforderungen einer nachhaltigen Modeproduktion
- Paradigmenwechsel in Wirtschaft und Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Abstract: Der Abstract führt in die Thematik der Magisterarbeit ein und beschreibt die zentralen Forschungsfragen, die sich mit den ambivalenten Spannungsfeldern von Ethical Fashion auseinandersetzen. Es wird auf die Instrumentalisierung des Begriffs "Ethik" und die Notwendigkeit eines Umdenkens in Produktion und Konsum hingewiesen.
Ethical Fashion? Mode im Kontext Ethik.: Dieses Kapitel bildet den Kern der Arbeit und analysiert kritisch die Praktiken von Modeunternehmen im Kontext von Ethical Fashion. Es werden konkrete Beispiele wie H&M und Levi's angeführt, um Greenwashing-Strategien aufzuzeigen und die Diskrepanz zwischen Marketingversprechen und tatsächlicher Produktionsweise zu beleuchten. Das Kapitel thematisiert den notwendigen Paradigmenwechsel in Wirtschaft und Gesellschaft, der über einzelne PR-Aktionen hinausgeht und eine grundlegende Umstrukturierung der kapitalistischen Konsumkultur erfordert. Die Bereitschaft von KonsumentInnen zu ethischem Konsum wird hinterfragt und die Herausforderungen einer nachhaltigen und ethischen Modeproduktion im globalen Kontext diskutiert. Es wird auf den Konflikt zwischen Ästhetik, ethischen Prinzipien und Preis eingegangen und die Notwendigkeit eines Umdenkens im Konsumverhalten betont.
Schlüsselwörter
Ethical Fashion, Greenwashing, ethischer Konsumismus, Nachhaltigkeit, Modeindustrie, globale Produktion, Konsumverhalten, Kapitalismus, Wirtschaftsethik, Nachhaltige Mode, ökologische Produktion, soziale Verantwortung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Magisterarbeit: "Ethical Fashion? Mode im Kontext Ethik"
Was ist der Gegenstand der Magisterarbeit?
Die Magisterarbeit untersucht die komplexen Zusammenhänge zwischen zeitgenössischer Mode, Ethik und Wirtschaft, insbesondere im Fokus des Begriffs "Ethical Fashion". Sie analysiert kritisch die Instrumentalisierung von "Ethik" in der Modeindustrie und beleuchtet die Herausforderungen einer ethisch korrekten Produktion und Konsumption von Mode in globalen Zusammenhängen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit Greenwashing in der Modeindustrie, den Grenzen ethischen Konsumismus, der Rolle von Konsumenten und Unternehmen, den Möglichkeiten und Herausforderungen nachhaltiger Modeproduktion und dem notwendigen Paradigmenwechsel in Wirtschaft und Gesellschaft.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet einen Abstract, der die zentralen Forschungsfragen einführt, und ein Hauptkapitel "Ethical Fashion? Mode im Kontext Ethik.", welches die Praktiken von Modeunternehmen kritisch analysiert. Konkrete Beispiele wie H&M und Levi's werden verwendet, um Greenwashing-Strategien aufzuzeigen und die Diskrepanz zwischen Marketing und Produktion zu beleuchten.
Was wird im Kapitel "Ethical Fashion? Mode im Kontext Ethik." analysiert?
Dieses Kapitel analysiert kritisch die Praktiken von Modeunternehmen im Kontext von "Ethical Fashion". Es untersucht Greenwashing-Strategien, die Diskrepanz zwischen Marketing und Produktion, den notwendigen Paradigmenwechsel in Wirtschaft und Gesellschaft, die Bereitschaft zu ethischem Konsum, die Herausforderungen nachhaltiger und ethischer Modeproduktion, den Konflikt zwischen Ästhetik, ethischen Prinzipien und Preis und die Notwendigkeit eines Umdenkens im Konsumverhalten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Ethical Fashion, Greenwashing, ethischer Konsumismus, Nachhaltigkeit, Modeindustrie, globale Produktion, Konsumverhalten, Kapitalismus, Wirtschaftsethik, nachhaltige Mode, ökologische Produktion, soziale Verantwortung.
Was ist das Ziel der Magisterarbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die komplexen Herausforderungen einer ethischen und nachhaltigen Modeproduktion und -konsumption zu untersuchen und die Notwendigkeit eines grundlegenden Umdenkens in Wirtschaft und Gesellschaft aufzuzeigen. Sie hinterfragt die Instrumentalisierung des Begriffs "Ethik" im Marketing und analysiert die Diskrepanz zwischen Marketingversprechen und tatsächlicher Produktionsweise.
Welche konkreten Beispiele werden in der Arbeit genannt?
Die Arbeit nennt H&M und Levi's als konkrete Beispiele, um Greenwashing-Strategien in der Modeindustrie zu illustrieren.
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- Mag.ª Marie-Sophie Buxbaum (Author), 2013, Ethical Fashion? Mode im Kontext Ethik., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/267957