Die Arbeit will die Möglichkeiten und Voraussetzungen für die Finanzierung mittelständischer Unternehmen am Kapitalmarkt betrachten. Hierzu soll aufgezeigt werden, (1) unter welchen Voraussetzungen sich mittelständische Unternehmen über den Kapitalmarkt finanzieren können, (2) welche Instrumente der Kapitalmarktfinanzierung durch den Mittelstand genutzt werden bzw. zusätzlich für ihn in Frage kommen, und (3) welche Auswirkungen deren Nutzung möglicherweise auf tradierte Ansichten und Strategien der Unternehmen hat.
Zunächst werden die zu untersuchende Problemstellung und das Ziel der Arbeit erläutert sowie die zentralen Untersuchungsbegriffe "Kapitalmarktorientierung" und "mittelständische Unternehmen" definiert. Im Anschluss daran werden im Kapitel B die Grundlagen der Unternehmensfinanzierung erläutert. Kapitel C beschäftigt sich mit dem Wandel in der Finanzierung mittelständischer Unternehmen, hier insbesondere mit den Schwächen des bisherigen Finanzierungsverhaltens und dem geänderten Finanzierungsverhalten der Banken. Die dabei zu erkennenden Interdependenzen werden zusammen mit den zu beobachtenden Veränderungen im Finanzierungsverhalten mittelständischer Unternehmen herausgearbeitet und aufgezeigt, wie eine kapitalmarktorientierte Finanzierung Ansatzmöglichkeiten zur Deckung des Finanzierungsbedarfs bieten könnte. Voraussetzung für eine erfolgreiche Unternehmensfinanzierung am Kapitalmarkt ist die Kapitalmarktfähigkeit des Unternehmens, die in Kapitel D dargestellt wird.
In Kapitel E werden ausgewählte Instrumente für die kapitalmarktorientierte Finanzierung vorgestellt und untersucht, inwieweit diese für die Bedürfnisse mittelständischer Unternehmen geeignet sind. Als Finanzierungsinstrumente werden dabei die klassische Aktienemission, die Emission von sog. Mittelstandsanleihen sowie das Schuldscheindarlehen und das Spektrum der hybriden (mezzaninen) Finanzierungsinstrumente näher erläutert. Obwohl von den rd. 3,2 Mio. Unternehmen in Deutschland weniger als 1.000 Börsennotiert sind, wird auch die Aktienemission ausführlich betrachtet. Grund hierfür ist, dass eine Aktienemission Zugang zu dauerhaftem Eigenkapital bietet und neu geschaffene Börsensegmente gerade auch mittelständischen Unternehmen kleinere Emissionsvolumen ermöglichen.
Kapitel F gibt einen Überblick über die Folgen einer kapitalmarktorientierten Finanzierung, die in ihren Ausprägungen unterschiedlich ausfallen. Die Arbeit schließt in Kapitel G mit einem Fazit und einem Ausblick.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- I. Thema und Zielsetzung der Arbeit
- 1. Problemstellung
- 2. Ziel der Arbeit
- 3. Themenabgrenzung
- II. Aufbau der Arbeit und Vorgehensweise
- III. Abgrenzung der Untersuchungsobjekte und Definition zentraler Begriffe
- B. Grundlagen der Unternehmensfinanzierung
- I. Einführung
- II. Finanzplanung und Finanzierungsstrategie
- III. Entscheidungskriterien bei der Auswahl von Finanzierungsinstrumenten
- IV. Arten von Finanzierungsinstrumenten
- C. Wandel in der Finanzierung mittelständischer Unternehmen
- I. Bankkredite und Fremdfinanzierung bisher im Vordergrund
- II. Kapitalmarktfinanzierung in Deutschland bisher unterentwickelt
- III. Folgen für die Unternehmensfinanzierung im deutschen Mittelstand
- IV. Neues Rollenverständnis der Banken
- V. Veränderungen im Finanzierungsbedarf des Mittelstands
- VI. Kapitalmarkt als alternative Finanzierungsoption
- D. Kapitalmarktfähigkeit mittelständischer Unternehmen
- I. Bedeutung der Kapitalmarktfähigkeit
- II. Kriterien zur Beurteilung der Kapitalmarktfähigkeit
- III. Prüfung der Kapitalmarktfähigkeit
- IV. Entscheidungsprozess zur Nutzung des Kapitalmarkts
- E. Darstellung ausgewählter Finanzierungsinstrumente
- I. Überblick
- II. Aktienemission / Börsengang
- III. Mittelstandsanleihen
- IV. Schuldscheindarlehen
- V. Hybride Finanzierungsinstrumente / Mezzaninekapital
- F. Folgen und Effekte einer kapitalmarktorientierten Finanzierung
- I. Gesetzlich bedingte Folgen
- II. Vertraglich bedingte Folgen
- III. Faktisch bedingte Folgen
- IV. Effekte einer kapitalmarktorientierten Finanzierung
- V. Handlungsempfehlungen bei einer kapitalmarktorientierten Finanzierung
- G. Fazit und Ausblick
- I. Fazit
- II. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die kapitalmarktorientierte Finanzierung mittelständischer Unternehmen. Ziel ist es, die Herausforderungen und Chancen dieser Finanzierungsform für mittelständische Unternehmen zu analysieren und Handlungsempfehlungen abzuleiten. Die Arbeit beleuchtet dabei den Wandel im Finanzierungsverhalten des Mittelstands, die Bedeutung der Kapitalmarktfähigkeit und die Eigenschaften verschiedener Finanzierungsinstrumente.
- Wandel der Unternehmensfinanzierung im Mittelstand
- Kriterien der Kapitalmarktfähigkeit mittelständischer Unternehmen
- Analyse verschiedener Finanzierungsinstrumente (Aktien, Anleihen, Schuldscheindarlehen, Mezzanine-Kapital)
- Folgen und Effekte einer kapitalmarktorientierten Finanzierung
- Handlungsempfehlungen für mittelständische Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema der kapitalmarktorientierten Finanzierung mittelständischer Unternehmen ein. Es werden die Problemstellung, das Ziel der Arbeit und die Themenabgrenzung definiert. Der Aufbau der Arbeit und die Vorgehensweise werden erläutert, ebenso wie die verwendeten Definitionen zentraler Begriffe wie "Mittelstand" und "Kapitalmarktorientierung". Die Einleitung legt den Rahmen für die gesamte Untersuchung fest und skizziert den methodischen Ansatz.
B. Grundlagen der Unternehmensfinanzierung: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Grundlagen der Unternehmensfinanzierung. Es werden die Bedeutung der Unternehmensfinanzierung, die Anlässe der Finanzierung, sowie die verschiedenen Finanzierungsalternativen und deren Unterscheidung erläutert. Ein Schwerpunkt liegt auf der Finanzplanung und -strategie, einschließlich der Risiko- und Sensitivitätsanalyse und den Besonderheiten bei Familienunternehmen. Es werden die verschiedenen Arten von Finanzierungsinstrumenten (Eigenkapital und Fremdkapital) vorgestellt und deren Bedeutung im Kontext der mittelständischen Unternehmen erläutert. Dieser Abschnitt bildet die theoretische Basis für die nachfolgenden Kapitel.
C. Wandel in der Finanzierung mittelständischer Unternehmen: Dieses Kapitel analysiert den Wandel in der Finanzierung mittelständischer Unternehmen. Es beleuchtet den bisherigen Fokus auf Bankkredite und Fremdfinanzierung, die bisherige Unterentwicklung der Kapitalmarktfinanzierung in Deutschland und die damit verbundenen Schwächen. Die Auswirkungen der Finanzkrise und der Basel-II/III-Regularien auf die Unternehmensfinanzierung im deutschen Mittelstand werden detailliert dargestellt. Es wird ein neues Rollenverständnis der Banken beschrieben und der veränderte Finanzierungsbedarf des Mittelstands im Kontext der Kapitalmarktorientierung diskutiert. Dieses Kapitel zeigt die Notwendigkeit einer alternativen Finanzierungsoption auf.
D. Kapitalmarktfähigkeit mittelständischer Unternehmen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Kapitalmarktfähigkeit mittelständischer Unternehmen. Es erläutert die Bedeutung der Kapitalmarktfähigkeit und definiert die hierfür relevanten Kriterien, sowohl unternehmensbezogen (wirtschaftliche Kapitalmarktfähigkeit) als auch transaktionsbezogen. Die innere Kapitalmarktfähigkeit (Organisation, Rechnungslegung und Transparenz) sowie die formale Kapitalmarktfähigkeit werden eingehend untersucht. Die Herausforderungen der Transparenz für mittelständische Unternehmen und der Zusammenhang zwischen Transparenz, Kapitalkosten und Unternehmenswert werden analysiert. Das Kapitel schließt mit der Darstellung des Prüfprozesses der Kapitalmarktfähigkeit und des Entscheidungsprozesses zur Nutzung des Kapitalmarkts.
E. Darstellung ausgewählter Finanzierungsinstrumente: Dieses Kapitel bietet einen detaillierten Überblick über ausgewählte kapitalmarktorientierte Finanzierungsinstrumente. Es analysiert Aktienemissionen/Börsengänge, einschließlich der Argumente für und gegen einen Börsengang, Aktienarten und Möglichkeiten zur Einflusssicherung, sowie die Vorbereitung und Durchführung eines Börsengangs. Des Weiteren werden Mittelstandsanleihen, Schuldscheindarlehen und hybride Finanzierungsinstrumente/Mezzaninekapital umfassend beschrieben, jeweils inklusive Charakteristika, Volumen, Konditionen, Vor- und Nachteile sowie Platzierungsmöglichkeiten. Für jedes Instrument wird eine eingehende Analyse geliefert.
F. Folgen und Effekte einer kapitalmarktorientierten Finanzierung: Dieses Kapitel beschreibt die Folgen einer kapitalmarktorientierten Finanzierung, getrennt in gesetzlich bedingte, vertragliche und faktische Folgen. Es werden die Effekte einer solchen Finanzierung auf das Unternehmen analysiert und Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Umsetzung abgeleitet. Der Fokus liegt auf der Synthese der vorangegangenen Kapitel und der Zusammenfassung der Auswirkungen der beschriebenen Finanzierungsformen.
Schlüsselwörter
Kapitalmarktorientierte Finanzierung, Mittelständische Unternehmen, Kapitalmarktfähigkeit, Aktienemission, Börsengang, Mittelstandsanleihen, Schuldscheindarlehen, Mezzanine-Kapital, Finanzplanung, Finanzierungsstrategie, Risikoanalyse, Transparenz, Basel II, Basel III.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur kapitalmarktorientierten Finanzierung mittelständischer Unternehmen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die kapitalmarktorientierte Finanzierung mittelständischer Unternehmen. Sie analysiert die Herausforderungen und Chancen dieser Finanzierungsform, beleuchtet den Wandel im Finanzierungsverhalten des Mittelstands, die Bedeutung der Kapitalmarktfähigkeit und die Eigenschaften verschiedener Finanzierungsinstrumente. Das Ziel ist es, Handlungsempfehlungen für mittelständische Unternehmen abzuleiten.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit umfasst folgende Schwerpunktthemen: den Wandel der Unternehmensfinanzierung im Mittelstand, die Kriterien der Kapitalmarktfähigkeit mittelständischer Unternehmen, die Analyse verschiedener Finanzierungsinstrumente (Aktien, Anleihen, Schuldscheindarlehen, Mezzanine-Kapital), die Folgen und Effekte einer kapitalmarktorientierten Finanzierung sowie Handlungsempfehlungen für mittelständische Unternehmen.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit ist in sieben Kapitel gegliedert: Einleitung (Problemstellung, Zielsetzung, Methodik), Grundlagen der Unternehmensfinanzierung, Wandel in der Finanzierung mittelständischer Unternehmen, Kapitalmarktfähigkeit mittelständischer Unternehmen, Darstellung ausgewählter Finanzierungsinstrumente (Aktienemission, Mittelstandsanleihen, Schuldscheindarlehen, Mezzanine-Kapital), Folgen und Effekte einer kapitalmarktorientierten Finanzierung, sowie Fazit und Ausblick.
Welche Finanzierungsinstrumente werden analysiert?
Die Arbeit analysiert detailliert Aktienemissionen/Börsengänge, Mittelstandsanleihen, Schuldscheindarlehen und hybride Finanzierungsinstrumente/Mezzanine-Kapital. Für jedes Instrument werden Charakteristika, Volumen, Konditionen, Vor- und Nachteile sowie Platzierungsmöglichkeiten untersucht.
Welche Bedeutung hat die Kapitalmarktfähigkeit?
Die Arbeit betont die Bedeutung der Kapitalmarktfähigkeit für mittelständische Unternehmen. Sie definiert die relevanten Kriterien (wirtschaftliche und transaktionsbezogene Kapitalmarktfähigkeit, innere und formale Kapitalmarktfähigkeit) und analysiert den Prüfprozess sowie den Entscheidungsprozess zur Nutzung des Kapitalmarkts. Der Zusammenhang zwischen Transparenz, Kapitalkosten und Unternehmenswert wird ebenfalls untersucht.
Welche Folgen und Effekte hat eine kapitalmarktorientierte Finanzierung?
Die Arbeit unterscheidet zwischen gesetzlich bedingten, vertraglichen und faktischen Folgen einer kapitalmarktorientierten Finanzierung. Sie analysiert die Effekte auf das Unternehmen und leitet daraus Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Umsetzung ab.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Kapitalmarktorientierte Finanzierung, Mittelständische Unternehmen, Kapitalmarktfähigkeit, Aktienemission, Börsengang, Mittelstandsanleihen, Schuldscheindarlehen, Mezzanine-Kapital, Finanzplanung, Finanzierungsstrategie, Risikoanalyse, Transparenz, Basel II, Basel III.
Welche Grundlagen der Unternehmensfinanzierung werden behandelt?
Das Kapitel zu den Grundlagen der Unternehmensfinanzierung bietet einen Überblick über die Bedeutung der Unternehmensfinanzierung, die Anlässe der Finanzierung, verschiedene Finanzierungsalternativen, Finanzplanung und -strategie, Risiko- und Sensitivitätsanalyse, Besonderheiten bei Familienunternehmen und die verschiedenen Arten von Finanzierungsinstrumenten (Eigenkapital und Fremdkapital).
Wie wird der Wandel in der Finanzierung mittelständischer Unternehmen beschrieben?
Dieses Kapitel analysiert den bisherigen Fokus auf Bankkredite und Fremdfinanzierung, die Unterentwicklung der Kapitalmarktfinanzierung in Deutschland, die Auswirkungen der Finanzkrise und der Basel-II/III-Regularien, das neue Rollenverständnis der Banken und den veränderten Finanzierungsbedarf des Mittelstands.
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- Heiko Henning Rischbieter (Author), 2012, Kapitalmarktorientierte Finanzierung mittelständischer Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/267789