In der hier vorliegenden Arbeit soll es um den Ursprung der Mythen gehen, also um das, was der Begriff vor mehreren tausend Jahren bezeichnete. Auch wenn darauf hingewiesen sein sollte, dass der Begriff erst von den Griechen in späterer Zeit erfunden wurde, als es andere mythische Erzählungen bereits gab. Es geht hier nun um das Themenfeld des urzeitlichen Mythos und seine Funktion für insbesondere die Menschen, die ihn geschaffen und erzählt haben.
Zuerst soll auf diejenige Person eingegangen werden, die maßgeblich dafür verantwortlich gezeichnet wird, dass der archaische Mythos in der Neuzeit wieder zur Geltung kommt und nicht weiterhin als unwahre und unmögliche Geschichte abgetan wird. Anschließend wird eine begriffliche Annäherung an den Mythos-Begriff angestrebt, wobei keine endgültige Definition an dieser Stelle gegeben werden kann. Dies wurde bereits oft versucht, war jedoch, aufgrund der Weitläufigkeit des Begriffsfeldes, immer zum Scheitern verurteilt. Als weiterer Schritt folgt eine kurze Abhandlung über die Wichtigkeit des Erzählens für den Menschen. Sie findet sich an dieser Stelle der Arbeit, weil die Erkenntnisse, die hieraus gewonnen werden können, das bessere Verständnis dessen, was darauf folgt, fördern, da es sich bei den Mythen immer um Erzählungen handelt. Bevor es darum geht, wieso es die Mythen überhaupt gibt und welchen Charakter sie in sich tragen, soll kurz angesprochen werden, welche Voraussetzungen im menschlichen Verständnis geben sein müssen, damit sich ein Mythos überhaupt bilden kann. Nach der Behandlung der Grundmuster der Mythen an sich, was sowohl deren Aussage als auch deren für den Menschen inhärente Funktion beinhaltet, wird der Frage nachgegangen, warum es in verschiedenen Kulturkreisen Mythen mit denselben Motiven gibt. Im Anschluss daran folgt der Vergleich dreier Mythen im Hinblick auf ihren Ursprungscharakter, also die Schöpfung der Götter, der Welt und des Menschen. Dabei werden drei der bekanntesten Schöpfungserzählungen herangezogen, nämlich Atramchasis, Enuma Elisch und die Urgeschichte des Alten Testaments (Gen 1-9). Weil aber die eigentlichen Schöpfungsbeschreibungen in den größeren Erzählungen stets auch über sich hinausweisen, wird im Anschluss an den Vergleich der Kontext der jeweiligen Schöpfungssituationen betrachtet, da sich erst in diesem offenbart, welche Funktionen und Aussagen die Erzählungen überhaupt haben. Vor einem abschließenden Resümee wird kurz auf die Aussagekraft der Mythen für die heuti
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Mythos — ein Versuch der Definition und Systematisierung
- Vom Mythos zum mythus bei Christian Gottlob Heyne
- Mythos — eine begriffliche Annäherung
- Erzählen als eine Grundkonstante der Menschen
- Voraussetzungen für einen Mythos
- Mündlichkeit und Schriftlichkeit von Mythen
- Begründung der Notwendigkeit und herausragenden Stellung von Mythen
- Ein Erklärungsversuch für das „Wunderbare und Unfassbare"
- Ätiologischer Charakter
- Verknüpfung von Transzendenz und Immanenz
- Anthropologischer Charakter
- Versuch einer Bewertung von Übereinstimmungen zwischen Mythen verschiedener Kulturkreise im Hinblick auf ihre Grundelemente
- Vergleich dreier Schöpfungsmythen (Enuma Elisch, Atramchasis und Genesis 1-9)
- Geschichtliches
- Atramchasis
- Enuma Elisch
- Urgeschichte (Gen 1-9)
- Vergleich der Schöpfungserzählungen
- Die Schöpfung der Götter
- Die Schöpfung der Welt
- Die Schöpfung des Menschen
- Kontext und Funktion
- Geschichtliches
- Aktualität von Mythen
- Resümee
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Zulassungsarbeit analysiert den Mythos und seine systematisch-theologische Funktion. Die Arbeit untersucht die Geschichte des Mythos-Begriffs, seine begriffliche Annäherung und seine Bedeutung für archaische Kulturen. Sie beschäftigt sich mit den Voraussetzungen für die Entstehung von Mythen, der Rolle von Mündlichkeit und Schriftlichkeit, sowie mit der Begründung der Notwendigkeit und herausragenden Stellung von Mythen.
- Die Bedeutung des Mythos als erklärende Weltdeutung
- Die Rolle von Göttern und anthropomorphen Wesen in Mythen
- Die Verknüpfung von Transzendenz und Immanenz im Mythos
- Der anthropozentrische Charakter von Mythen
- Die Aktualität von Mythen in der heutigen Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema „Mythos und seine Funktion" ein und beleuchtet die Bedeutungsverschiebung des Begriffs „Mythos" im Laufe der Zeit. Sie stellt den Fokus der Arbeit auf den Ursprung der Mythen und deren Funktion für die Menschen, die sie geschaffen und erzählt haben.
Kapitel 2 widmet sich der begrifflichen Annäherung an den Mythos, indem es verschiedene Definitionen des Begriffs „Mythos" beleuchtet und die Probleme der Begriffsbestimmung aufzeigt. Es analysiert die Bedeutung des Erzählens für den Menschen und untersucht die Voraussetzungen für die Entstehung von Mythen.
Kapitel 2.6 geht auf die Begründung der Notwendigkeit und herausragenden Stellung von Mythen ein. Es analysiert den Mythos als Erklärungsversuch für das „Wunderbare und Unfassbare", seinen ätiologischen Charakter, die Verknüpfung von Transzendenz und Immanenz, sowie seinen anthropologischen Charakter.
Kapitel 2.7 vergleicht drei Schöpfungsmythen (Enuma Elisch, Atramchasis und Genesis 1-9) in Bezug auf die Schöpfung der Götter, die Schöpfung der Welt und die Schöpfung des Menschen. Es untersucht die geschichtlichen Hintergründe der Mythen, die unterschiedlichen Schöpfungsakte und die Funktion der einzelnen Erzählungen.
Kapitel 2.8 beleuchtet die Aktualität von Mythen in der heutigen Zeit und untersucht, warum der Mythos trotz wissenschaftlicher Fortschritte weiterhin relevant ist.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Mythos, seine systematisch-theologische Funktion, die archaischen Kulturen, die Rolle von Göttern und anthropomorphen Wesen, die Verknüpfung von Transzendenz und Immanenz, den anthropozentrischen Charakter von Mythen, die Schöpfungsmythen, die Bedeutung des Erzählens, die Aktualität von Mythen in der heutigen Zeit, sowie die Vergleichsanalyse von Schöpfungsmythen aus verschiedenen Kulturkreisen.
- Quote paper
- Michael Rößlein (Author), 2013, Der Mythos und seine systematisch-theologische Funktion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/267372
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