Die vorliegende Arbeit versucht eine Erklärung für die Exorzismuspraktiken im gesamten kirchlichen und außerkirchlichen Konzept zu finden. Schwerpunkte sind dabei die Symbolik des Teufels, die geschichtliche Entwicklung der Dämonenlehre sowie die Kirchenlehre über Dämonen und die Systematisierung der Exorzismuspraktiken in der Reformationszeit. Es ergibt sich die Frage, ob und wie der Exorzismus mit der Machtstellung der Kirche in Verbindung gebracht werden kann. Nach einem kurzen Einblick in die möglichen medizinischen Erklärungen für die s.g. "Besessenheit" wird der bekannteste Fall in Deutschland präsentiert, nämlich der von der Pädagogikstudentin Anneliese Michel- ein erschreckendes Beispiel für die Macht der Vorurteile, die bedauerlicherweise zu Todesfällen auch in der heutigen Zeit führen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erschaffung und Symbolik des Teufels
- Geschichtliche Entwicklung der Dämonenlehre
- Die Kirchenlehre über Teufel und Dämonen
- Systematisierung der Exorzismenpraktiken: Das Rituale Romanum
- Typen von Exorzismen
- Der Exorzismus aus medizinischer Sicht
- Der Fall von Anneliese Michel
- Exkurs: Die Philosophie des Bösen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, wie die Exorzismuspraktiken im gesamten kirchlichen Konzept verankert sind und wie sie aus theologischer und philosophischer Sicht erklärt werden können. Sie beleuchtet die historische Entwicklung des Dämonenglaubens und die Rolle des Exorzismus im Kontext der christlichen Mission. Die Arbeit untersucht auch die aktuelle Relevanz und Akzeptanz von Exorzismen in der heutigen Zeit, insbesondere im Lichte der umstrittenen Todesfälle, die in Folge von Teufelaustreibungen vorkommen.
- Die Entwicklung des Dämonenglaubens in der europäischen Religionsgeschichte
- Die Rolle des Exorzismus in der Geschichte des Christentums
- Die theologische und philosophische Interpretation von Exorzismus
- Die aktuelle Bedeutung von Exorzismen und die Stellungnahme der Kirche
- Der Fall von Anneliese Michel als Beispiel für die Kontroversen um Exorzismus
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einführung definiert den Begriff des Exorzismus und beleuchtet seine Wurzeln im europäischen Kulturraum. Die Arbeit stellt die zentrale Frage nach der Bedeutung des Exorzismus innerhalb des christlichen Konzeptes und seiner aktuellen Relevanz. Sie verweist auf die umstrittenen Todesfälle, die im Zusammenhang mit Teufelaustreibungen auftreten.
- Erschaffung und Symbolik des Teufels: Dieses Kapitel untersucht verschiedene Thesen zur Entstehung des Teufelbildes und seiner Symbolik. Es werden verschiedene Vorstellungen über die Erschaffung Satans durch Gott, seine Rolle als Gegenspieler Gottes und seine Verbindung zu Menschheitsgeschichte beleuchtet. Der Mythos vom Teufel wird mit anderen mythischen Figuren wie dem Drachen oder der Schlange verglichen und die Bedeutung seiner Symbolik für den christlichen Glauben erörtert.
- Geschichtliche Entwicklung der Dämonenlehre: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Dämonenglaubens, beginnend mit Babylonien und Assyrien. Es beschreibt die Vorstellung, dass Dämonen für Krankheiten verantwortlich sind und wie man sich vor ihnen schützen kann. Der Text erwähnt die Symptome von Besessenheit und die Rolle von Priestern als Heiler, die Dämonen durch bestimmte Rituale austreiben konnten.
Schlüsselwörter
Exorzismus, Teufel, Dämonenlehre, Besessenheit, christliche Mission, Kirchenlehre, Rituale Romanum, Anneliese Michel, Philosophie des Bösen, Symbolismus.
- Quote paper
- Galina Delcheva (Author), 2011, Der Exorzismus. Geschäft mit dem Glauben?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/266967