Im Lauf der nachfolgenden Arbeit soll die Perikope „Die Heilung des Gelähmten im Tempel“ (ApG 3,1- 10) einer eingehenden Betrachtung unterzogen werden. Dazu erfolgt zuerst eine Arbeitsübersetzung, deren Intention und Situiertheit in einer kurzen Überlegung dargestellt wird, da es die Übersetzung, für jeden denkbaren Leser in jeder Situation, kaum zu geben scheint. Die Entscheidungen für die Fälle, in denen von den etablierten Übersetzungen abgewichen wurde, werden anschliessend ausgeführt, um die Gedankengänge nachvollziehbar zu machen.
Der Textkritik wird kein eigener Abschnitt gewidmet, dass einzige in diesem Zusammenhang auftretende erwähnenswerte Problem wird im Rahmen der diachronen Betrachtung abgehandelt, da es aufgrund seiner theologischen Implikationen dort am plausibelsten zu erörtern ist. Im Rahmen der synchronen Betrachtung wird versweise vorgegangen, beziehungsweise in der Reihenfolge, in der Personen, Themen und Besonderheiten auftreten. Im Rahmen der diachronen Betrachtung wird von den Themen und Problemen ausgegangen, so dass sich teilweise eine andere Reihenfolge ergibt, welche ehr den thematischen Zusammenhängen folgt.
Der Blick auf Literatur und Forschungsstand liefert ein uneinheitliches Bild. Ausgehend von M. Dibelius war das Bild von Lukas als „Historiker“ in Frage gestellt worden. Hierbei machten sich verschiedene Autoren daran, die Berichte und Erzählungen „kritisch“ zu überprüfen, wobei sie selber anachronistisch vorgingen und die Maßstäbe ihrer Zeit auf Lukas' Arbeitsweise projizierten. Dass dessen Darstellungen jedoch sehr wohl den Regeln des historischen Diskurses seiner Zeit entsprachen, ist eine neuere Entdeckung, die am Ende einer Forschungsgeschichte steht, in deren Verlauf neben dem historischen Wert des lukanischen Doppelwerkes auch dessen Theologie zur Debatte gestellt wurde. Vor allem aufgrund der Unterschiede zwischen dem Paulus der Apostelgeschichte und dem Paulus der Briefe ist Lukas' Werk als „frühkatholizistisch“ verunglimpft worden, „lukanische Theologie“ wurde pejorativ gebraucht. Inzwischen ist sowohl in der Bewertung der Theologie als auch des historischen Wertes des lukanischen Doppelwerkes eine Ebene erreicht worden, die es gestattet, mit einem Augenzwinkern auf den Anfang der Diskussion zurückzublicken: Eines der neuesten Werke zum Thema leiht sich seinen Titel ausgerechnet bei einem Aufsatz von Martin Dibelius aus dem Jahr 1948: „Lukas, der erste christliche Historiker“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Übersetzung der Perikope
- Erläuterungen zur Arbeitsübersetzung
- Die Perikope in synchroner Betrachtung
- Die Perikope in diachroner Betrachtung
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
- Quellen
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Perikope „Die Heilung des Gelähmten im Tempel" (ApG 3,1-10) und untersucht deren Bedeutung im Kontext der lukanischen Apostelgeschichte. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Perikope in ihrer literarischen und theologischen Bedeutung zu erforschen und ihre Einordnung in den größeren Kontext der Petrustradition und der lukanischen Theologie zu beleuchten.
- Die Bedeutung der Perikope im Kontext der Petrustradition und der lukanischen Theologie
- Die Rolle von Petrus als Wunderheiler und seine Verbindung zu Jesus Christus
- Die soziale Dimension der Armut und die Ermächtigung des Gelähmten durch die Heilung
- Die Bedeutung des Wortes Gottes im Kontext der Heilung und die Herausforderungen der Wundererzählung im frühchristlichen Kontext
- Die literarische Struktur der Perikope und ihre Einordnung in die Gattung der „novellistischen Heilungserzählung"
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die Perikope „Die Heilung des Gelähmten im Tempel" (ApG 3,1-10) vor. Sie erläutert die Intention der Arbeit und die Vorgehensweise bei der Analyse des Textes.
Der Hauptteil der Arbeit ist in vier Abschnitte gegliedert. Der erste Abschnitt widmet sich der Übersetzung der Perikope und erläutert die Intention und die sprachliche Selbstverortung der eigenen Übersetzung. Der zweite Abschnitt analysiert die Arbeitsübersetzung im Detail und beleuchtet die sprachlichen Entscheidungen des Autors. Der dritte Abschnitt betrachtet die Perikope in synchroner Betrachtung und analysiert die Personen, Themen und Besonderheiten der Erzählung. Der vierte Abschnitt befasst sich mit der diachronen Betrachtung des Textes und untersucht die Entstehungsgeschichte der Perikope, insbesondere die Frage nach der Ursprünglichkeit der Heilungsworte.
Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und beleuchtet die Bedeutung der Perikope im Kontext der lukanischen Apostelgeschichte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Perikope „Die Heilung des Gelähmten im Tempel" (ApG 3,1-10), die lukanische Apostelgeschichte, die Petrustradition, die soziale Dimension der Armut, die Ermächtigung des Gelähmten durch die Heilung, die Bedeutung des Wortes Gottes im Kontext der Heilung, die Herausforderungen der Wundererzählung im frühchristlichen Kontext, die literarische Struktur der Perikope und ihre Einordnung in die Gattung der „novellistischen Heilungserzählung".
- Quote paper
- M. A. Simon Reimann (Author), 2013, Exegetische Belegarbeit zu ApG 3,1-10, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/266456
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.