Das älteste Gewerbe der Welt hat durch den Aufschwung des Internets im 21. Jahrhundert neue Ausdrucksformen hinzu gewonnen. Dank zahlloser Erotikseiten steht Pornographie heute jederzeit zur Verfügung. Besonders interaktiv ist das seit einigen Jahren aufkommende Angebot an Senderinnen, die live vor einer Webcam per Chat zu erreichen sind. Kernfrage dieser Arbeit ist, in wie fern durch diese „Webcam-Girls“ Emotionsarbeit geleistet wird. In Anbetracht der, dem Gewerbe zugrunde liegenden, Emotionalität – von den Senderinnen werden positive Gefühle im Bezug auf ihre Tätigkeit erwartet – bietet sich hier ein interessanter Forschungsgegenstand für die Emotionssoziologie. Allerdings spiegelt sich dieser bisher noch nicht in der Literatur wieder. Zwar gibt es sozialwissenschaftliche Arbeiten, die sich mit der Erotikbranche respektive Sexarbeitern befassen. Jedoch existieren bisher keine Veröffentlichungen, die das Element des indirekten Kundenkontakts via Internet einbeziehen. Hier setzt diese Arbeit an und bezieht sich in ihrer Definition von Emotionsarbeit vorrangig auf Arlie Russel Hochschild. Methodische Grundlage für den empirischen Teil der Arbeit, der drei anonyme, qualitative Interviews mit „Webcam-Girls“ analysieren wird, bietet das Arbeitsbuch von Aglaja Przyborski und Monika Wohlrab-Sahr.
Empirische Bearbeitung: Es werden mit drei Probandinnen, die als Webcam-Girls auf Erotikportalen im Internet tätig sind, qualitative Interviews mit je (voraussichtlich) 4-5 Fragen geführt und im Rahmen des empirischen Teils der Arbeit forschungsstandbezogen ausgewertet.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretische Ansätze
- 2.1 Definition: Sexarbeit
- 2.2 Goffman: Theoretische Vorüberlegungen
- 2.3 Hochschild: Emotionen und Emotionsarbeit
- 2.4 Fragestellung und Feldauswahl
- 3 Methodologie
- 3.1 Zur Erhebungsmethode: Das offene Leitfadeninterview
- 3.2 Zur Auswertungsmethode: Grounded Theory
- 4 Empirische Befunde
- 4.1 Die Interviewten
- 4.2 Die Interviewfragen
- 4.3 Das Forschungsfeld
- 4.4 Auswertung der Interviews: Dimensionen der Emotionsarbeit
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Emotionsarbeit von „Webcam-Girls“. Ziel ist es, zu analysieren, inwiefern diese Frauen Emotionsarbeit leisten und wie diese Arbeit funktioniert. Die Arbeit greift auf bestehende Theorien zu Emotionsarbeit von Goffman und Hochschild zurück und untersucht das Phänomen im Kontext der Sexarbeit und der Dienstleistungsbranche. Der empirische Teil basiert auf der Auswertung von drei offenen Leitfadeninterviews.
- Definition und Abgrenzung von Sexarbeit im Kontext von Webcam-Girls
- Anwendung theoretischer Ansätze der Emotionsarbeit auf den Bereich der Online-Sexarbeit
- Methodologische Herangehensweise und Auswertung der empirischen Daten
- Analyse der Dimensionen von Emotionsarbeit bei Webcam-Girls
- Bedeutung von Emotionsarbeit im Kontext der Online-Sexindustrie
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Emotionsarbeit bei Webcam-Girls ein und stellt die Forschungslücke im Kontext der Online-Sexarbeit heraus. Sie begründet die Relevanz des Themas und skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit, der auf der Auswertung offener Leitfadeninterviews mittels Grounded Theory basiert. Die Arbeit betont die fehlende Forschung im deutsch- und englischsprachigen Raum zu diesem spezifischen Aspekt der Sexarbeit und argumentiert für die Notwendigkeit einer genaueren Untersuchung des Phänomens.
2 Theoretische Ansätze: Dieses Kapitel liefert die theoretischen Grundlagen der Arbeit. Es beginnt mit einer Definition von Sexarbeit, die den Begriff weit fasst und Webcam-Girls mit einbezieht. Es werden die Theorien von Goffman und Hochschild zur Emotionsarbeit vorgestellt und deren Relevanz für die Untersuchung des Forschungsfeldes erläutert. Der Abschnitt legt den Fokus auf die unterschiedlichen Aspekte der Sexarbeit und betont die Notwendigkeit, die Arbeit von Webcam-Girls im Kontext der Dienstleistungsbranche zu betrachten. Die Kapitel legt die Basis für die Interpretation der empirischen Daten im späteren Verlauf der Arbeit.
3 Methodologie: Dieses Kapitel beschreibt die methodische Vorgehensweise der Arbeit. Es erläutert die Wahl des offenen Leitfadeninterviews als Erhebungsmethode und begründet die Entscheidung für die Grounded Theory als Auswertungsmethode. Die detaillierte Beschreibung der Methoden sichert die Nachvollziehbarkeit und Transparenz des Forschungsprozesses. Die Wahl der Methoden wird im Kontext der Forschungsfrage und des Forschungsgegenstandes begründet, um die Qualität und Validität der Ergebnisse zu gewährleisten.
4 Empirische Befunde: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung. Es beschreibt die Interviewten, die Interviewfragen und das Forschungsfeld. Die Auswertung der Interviews wird detailliert dargestellt, wobei die verschiedenen Dimensionen der Emotionsarbeit bei Webcam-Girls herausgearbeitet werden. Dieser Abschnitt bildet den Kern der Arbeit, indem er die empirischen Daten vorstellt und analysiert, die den theoretischen Rahmen aus Kapitel 2 belegen oder erweitern sollen.
Schlüsselwörter
Emotionsarbeit, Webcam-Girls, Sexarbeit, Online-Sexindustrie, Dienstleistungsbranche, Goffman, Hochschild, Grounded Theory, Qualitative Sozialforschung, Internet, Erotik, Emotionssoziologie, Kundenkontakt, Primärdatenanalyse, Leitfadeninterview.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Emotionsarbeit von Webcam-Girls
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht die Emotionsarbeit von Webcam-Girls. Sie analysiert, inwiefern diese Frauen Emotionsarbeit leisten und wie diese Arbeit funktioniert, unter Berücksichtigung bestehender Theorien von Goffman und Hochschild. Der Fokus liegt auf dem Kontext der Sexarbeit und der Dienstleistungsbranche.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Arbeit basiert auf der qualitativen Sozialforschung. Die Datenerhebung erfolgte mittels offener Leitfadeninterviews. Die Auswertung der Daten nutzte die Grounded Theory Methode. Diese methodische Vorgehensweise wird detailliert im Kapitel 3 beschrieben.
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Theorien der Emotionsarbeit von Goffman und Hochschild. Diese Theorien werden angewendet, um die Emotionsarbeit von Webcam-Girls im Kontext der Sexarbeit und der Dienstleistungsbranche zu analysieren. Eine Definition von Sexarbeit, die Webcam-Girls einschließt, bildet die Grundlage.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Das Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung. Es beinhaltet die Beschreibung der Interviewten, der Interviewfragen und des Forschungsfeldes. Die Auswertung der Interviews zeigt verschiedene Dimensionen der Emotionsarbeit bei Webcam-Girls auf. Diese Ergebnisse erweitern oder bestätigen den theoretischen Rahmen aus Kapitel 2.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Theoretische Ansätze, Methodologie, Empirische Befunde und Fazit. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz vor. Kapitel 2 präsentiert die relevanten Theorien. Kapitel 3 beschreibt die methodische Vorgehensweise. Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse, und Kapitel 5 fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Emotionsarbeit, Webcam-Girls, Sexarbeit, Online-Sexindustrie, Dienstleistungsbranche, Goffman, Hochschild, Grounded Theory, Qualitative Sozialforschung, Internet, Erotik, Emotionssoziologie, Kundenkontakt, Primärdatenanalyse, Leitfadeninterview.
Welche Forschungslücke schließt die Arbeit?
Die Arbeit adressiert die fehlende Forschung im deutsch- und englischsprachigen Raum zu den spezifischen Aspekten der Emotionsarbeit von Webcam-Girls. Sie betont die Notwendigkeit einer genaueren Untersuchung dieses Phänomens im Kontext der Online-Sexarbeit.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Emotionsarbeit von Webcam-Girls zu analysieren und zu verstehen, wie diese Arbeit im Kontext der Online-Sexindustrie und der Dienstleistungsbranche funktioniert. Sie will die Anwendung bestehender Theorien auf dieses spezifische Feld überprüfen und erweitern.
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- Maria Bischof (Author), 2012, Emotionsarbeit in der Erotikbranche, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265954