Tony Gatlifs Film„latcho drom“ (langer Weg) schildert die Wanderung der Roma aus Nord-West Indien über Ägypten, die Türkei, Rumänien, Ungarn, die Slowakei bis hin nach Spanien. In eindrucksvollen Bildern zeigt der Regisseur 1993 Szenen einiger Stationen dieses langen Weges (Silverman 2000:272). Anhand linguistischer Studien belegte man die Herkunft der Roma aus Rajasthan, was sie im 11.Jahrhundert verließen. Die Sprache der Roma, das Romani oder Romanes, weist starke Parallelen zu Sanskrit und Hindi auf (Silverman 2000:271). Die Bezeichnung Rom1 oder Roma ist im Gegensatz zu „gypsy“ im Englischen, „gitan“ im Französischen und „gitano“ im Spanischen nicht negativ konnotiert. Seit den 1990er Jahren gilt Roma als Überbegriff. Die Roma selbst nennen sich je nach Herkunft und Berufsgruppe wiederum unterschiedlich. Anhand der vielen verschiedenen Bezeichnungen für Roma erkennt man unterschiedliche Herkunftsdeutungen. Die oben aufgeführten negativ konnotierten Namen entstammen der Fehlannahme, die Roma seien aus Ägypten (Silverman 2000:270). Im Buch der Könige „shahname“ erwähnt Firdausi im Jahr 1011, wie auf Nachfrage des persischen Königs Bahram Gur 10.000 Luri2 aus Indien nach Persien gebracht wurden. Um 1500 verzeichnet man die Ankunft der Roma in Europa. Vermutlich hängt diese mit der Invasion der Osmanen zusammen (Sadie 2001:866). In verschiedenen Gruppen und Strömungen reisten Roma auf die Balkan Halbinsel und weiter nach Süd-, West- und Mitteleuropa. Einige gelangten über Armenien, den Kaukasus und Russland bis nach Skandinavien. Teile der Roma wurden sesshaft und andere nicht (siehe Anhang). Typische Roma-Berufe, wie Musiker, Weissager, Metall- oder Holzarbeiter, Körbeflechter, Pferde-händler oder Saisonarbeiter forderten das Nomadentum. Roma-Musiker führten aus ökonomischen Gründen meist einen weiteren Beruf aus. Vom 14. bis zum 19. Jahrhundert handelte man in Teilen Rumäniens, der Walachei und Moldova, mit Roma als Sklaven. Diese Sklaven führten Arbeiten aus wie das Bearbeiten von Gold, Schmiedearbeit, das Dressieren von Bären, das Schreinern und das Musizieren. 1864 wurde die Sklaverei abgeschafft, man heuerte sich jedoch weiterhin Roma an, um diese Arbeiten aus zuführen (Silverman 2000: 271). Von Anfang an wurden die Roma diskriminiert und gefürchtet als Fremde. Dieses Misstrauen führte zu Verhaftungen, Tötung, Enteignung und Wegnahme der Kinder der Roma. Maria Theresa und Joseph II. verboten in Österreich-Ungarn Roma-Musik und Roma-Tradition...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung. Roma allgemein
- Roma als Musiker
- Wer beeinflusst wen? Musikhistorische Länderbeispiele
- Ungarn
- Russland
- Tschechien und die Slowakei
- Polen
- Rumänien
- Der Balkan
- Bulgarien
- Griechenland
- Albanien
- Frankreich
- Finnland
- Instrumente. Verbreitung durch Roma?
- Wer beeinflusst wen? Musikhistorische Länderbeispiele
- Schlusswort. Gibt es eine Roma-Musik?
- Anhang. Romani Migration. Kalte
- Bibliografie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Rolle der Roma als Musiker in der Musikgeschichte. Sie untersucht den Einfluss der Roma auf die Musik verschiedener Länder und die Verbreitung von Instrumenten durch Roma-Musiker. Die Arbeit beleuchtet die Geschichte der Roma als Musiker und ihre kulturelle Bedeutung in verschiedenen Regionen der Welt.
- Der Einfluss der Roma auf die Musikgeschichte
- Die Verbreitung von Instrumenten durch Roma-Musiker
- Die Roma-Musiktradition in verschiedenen Ländern
- Die Rolle der Roma als Musiker in der Gesellschaft
- Die kulturelle Bedeutung der Roma-Musik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Roma allgemein vor und beleuchtet ihre Geschichte und ihre kulturelle Bedeutung. Sie geht auf ihre Herkunft aus Indien ein, ihre Wanderung nach Europa und die Diskriminierung, der sie im Laufe der Geschichte ausgesetzt waren.
Das Kapitel „Roma als Musiker" untersucht den Einfluss der Roma auf die Musikgeschichte in verschiedenen Ländern, wie Ungarn, Russland, Tschechien, Polen, Rumänien, dem Balkan, Bulgarien, Griechenland, Albanien, Frankreich und Finnland. Es werden Beispiele für die musikalischen Traditionen der Roma in diesen Ländern aufgezeigt und die Bedeutung der Roma für die Entwicklung der jeweiligen Musikgenres hervorgehoben.
Das Kapitel „Instrumente. Verbreitung durch Roma?" analysiert die Rolle der Roma bei der Verbreitung von Instrumenten in Europa, Asien und Amerika. Es werden die Instrumente untersucht, die von Roma-Musikern stark genutzt wurden und somit in Regionen gelangten, in denen sie zuvor nicht bekannt waren.
- Quote paper
- Hildegard Pank (Author), 2011, Musik im Kaukasus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265482
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