Während die Untersuchung von Grammatiken schon seit Jahrtausenden vom Menschen betrieben wird, blieb die Existenz von bedeutungsunterscheidenden Tönen in afrikanischen Sprache bis vor einigen Jahrhunderten unentdeckt, und war vor dem zwanzigsten Jahrhundert noch überhaupt nicht in das Bewusstsein der meisten Sprachwissenschaftler vorgedrungen. Ein Grund dafür lag wohl darin, dass es lange keine Möglichkeit der Sprachaufzeichnung gab. Als dann aufgenommen wurde, ist die Tonhöhe nicht bewusst wahrgenommen worden. Das ist wohl darauf zurückzuführen, dass Tonmelodien in Sprachen für europäische Sprachwissenschaftler etwas völlig Neues darstellten, denn während nach Verben, Nomen, Nebensätzen etc. stets „gesucht“ werden konnte, da diese ja in der Muttersprache des Linguisten existierten, stolperte man sozusagen über „Töne“, die auf Grund mangelnder oder gar nicht existierender Sensibilisierung für dieses Phänomen nicht als solche wahrgenommen, sondern als „Akzente“ oder „Intonationstöne“ fehlinterpretiert wurden. Somit mangelte es nicht nur der Kenntnis über die Existenz von Tönen schlechthin, sondern auch jedweder Methoden, um diese zu analysieren, zu repräsentieren und schlussendlich in der Orthographie zu verankern. Noch heute herrscht keine weltweit angewandte Methode zur Analyse von Tonsystemen, und auch die Orthographie unterscheidet sich von Sprache zu Sprache, wobei in vielen afrikanischen Sprachen dem Ton für die Orthographie sowohl in den Werken der Sprachwissenschaftler, als auch für die Alltagsverwendung der einheimischen Bevölkerung in vielen Fällen noch nicht ausreichend Bedeutung beigemessen wird.
In der vorliegenden Arbeit soll zunächst ein Abriss der Tonforschung im Hausa beschrieben werden, bevor die Geschichte der Tonanalyse zum zentralen Thema der Arbeit wird. Es folgt ein Kapitel über die Repräsentation der Töne in afrikanischen Sprachen.
Dazu muss gesagt werden, dass viele Publikationen existieren, die in dieser Arbeit nicht berücksichtigt werden konnten, weswegen das gesammelte Material zwar umfangreich ist, nicht jedoch den gesamten aktuellen Forschungsstand widerzuspiegeln vermag.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Geschichte der Tonbeschreibung im Hausa
3. Geschichte der Tonanalyse
3.1. Einleitung
3.2. Deskriptive Analysen
3.2.1. Christaller, 1893
3.2.2. Westermann, 1905
3.2.3. Roehl & Nekes, 1911
3.2.4. Ittmann, 1939
3.2.5. Weitere deskriptive Tonanalysen
3.3. Theoretische Analysen
3.3.1. Pike, 1948
3.3.2. Williams, 1971
3.3.3. Goldsmith, 1976
3.3.4. Halle und Vergnaud, 1982
3.3.5. Pulleyblank, 1986
3.3.6. Snider, 1988
3.3.7. Yip, Hyman, Clark- 1993
3.3.8. Cassimjee, 1998
4. Repräsentation von Tönen in Grammatiken
4.1. Einleitung
4.2. Christaller, 1893 & Ittmann, 1939
4.3. Ida Ward, 1933
4.4. Kenneth Pike, 1948
4.5. John Bendor Samuel, 1974
4.6. Neuere Erscheinungen
5. Repräsentation von Tönen in der Orthographie
5.1. Einleitung
5.2. Die Notwendigkeit der Tonorthographie
5.3. Von der Tonanalyse zur Orthographie
5.4. Diakritische Zeichen vs. Interpunktionszeichen
5.5. Vorteile einer Interpunktionszeichenrepräsentation von Tönen
6. Konklusion
Bibliographie
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- MMag. Lisa Pfurtscheller (Author), 2011, Der sprachwissenschaftliche und orthographische Umgang mit Tönen afrikanischer Sprachen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265419
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