Seit dem das Betreuungsgeld im Koalitionsvertrag von 2009 zwischen CDU/CSU und FDP festgeschrieben wurde, ist es eines der am häufigsten debattierten Themen in den Medien. Als Vorbild für die Einführung des Betreuungsgeldes in Deutschland dient Skandinavien. In Finnland wurde das Betreuungsgeld bereits 1985 eingeführt. Während den aktuellen Bundestagswahlen in Deutschland hat sich herausgestellt wer wirklich hinter dem Betreuungsgeld steht und wer nicht. Rainer Brüderle (FDP) kündigt an bei einer erneuten
schwarz-gelben Koalition die Fortführung des Betreuungsgeldes zu überprüfen, denn diese sei „nicht das Herzensanliegen“ der Liberalen. Antriebskraft für die Einführung des Betreuungsgeldes ist die CSU. Auf Forderungen Ursula von der Leyens (CDU) und Miriam Gruß (FDP) sollte die Prämie als Gutschein ausgezahlt werden.
Jedoch konnte sich Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) erfolgreich durchsetzen. Es wurde beschlossen, dass das Betreuungsgeld an die Eltern als Barauszahlung erfolgen wird. Die FDP-Politikerin Miriam Gruß kritisiert, dass „die CSU [...] mit den Betreuungsgeld vor allem die Eltern beglücken [will]“ und sagt weiter, dass „[die FDP] mit den Bildungsgutscheinen dagegen die Kinder fördern [möchte].“ Doch aus welchem Grund wurde Betreuungsgeld eingeführt, wenn doch Stimmen in den
eigenen Reihen von CDU und FDP gegen die Herdprämie wettern? Eine Antwort darauf
bietet die Theorie der Parteiendifferenz. Diese besagt, dass „Staatstätigkeit vor allem von der
parteipolitischen Zusammensetzung der Regierung der Opposition“ bestimmt wird.
In dieser Hausarbeit wird die Parteiendifferenzentheorie auf die Einführung des
Betreuungsgeldes in Finnland und in Deutschland angewendet. Dazu ist es zunächst
notwendig, näher auf die Gestaltung und den Inhalt des Betreuungsgeldes in Finnland und in
Deutschland einzugehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung – Konzeption und Zielsetzung
- 2. Die Gestaltung des Betreuungsgeldes
- 2.1 In Finnland
- 2.2 In Deutschland
- 3. Die Parteiendifferenztheorie
- 4. Der Einfluss der Parteien auf die Einführung des Betreuungsgeldes .....
- 4.1 Mögliche Operationalisierungen
- 4.2 Ergebnisse zur Parteiendifferenztheorie
- 4.2.1 In Finnland
- 4.2.2 In Deutschland
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Einfluss der Parteien auf die Einführung des Betreuungsgeldes in Finnland und Deutschland. Im Mittelpunkt steht die Anwendung der Parteiendifferenzentheorie auf diese konkrete Politikfeldanalyse.
- Gestaltung und Inhalt des Betreuungsgeldes in Finnland und Deutschland
- Die Rolle der Parteien bei der Einführung des Betreuungsgeldes
- Anwendung der Parteiendifferenzentheorie auf die beiden Fallbeispiele
- Analyse der Auswirkungen der Parteiendifferenz auf die Politikfeldentwicklung
- Vergleich der politischen Prozesse und Ergebnisse in Finnland und Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und erläutert die Konzeption und Zielsetzung. Kapitel 2 beleuchtet die Gestaltung des Betreuungsgeldes in Finnland und Deutschland, indem es auf die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Finanzierung und die Nutzungsmöglichkeiten eingeht. Kapitel 3 stellt die Parteiendifferenztheorie vor, die als theoretischer Rahmen für die Analyse des Einflusses der Parteien auf die Einführung des Betreuungsgeldes dient.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Betreuungsgeld, Parteiendifferenztheorie, Finnland, Deutschland, Politikfeldanalyse, Politikprozess, Wahlfreiheit, staatliche Unterstützung, Familienpolitik, empirische Forschung.
- Quote paper
- Jessika Luca (Author), 2013, Der Einfluss der Parteien auf die Einführung des Betreuungsgeldes in Finnland und in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265315