Theorien über die Entstehung von Erdbeben existierten bereits vor dem Erdbeben von Lissabon. An diesen Theorien könnte man jedoch Entwicklungen ausfindig machen, ob und wie Gott nach menschlicher Vorstellung für die Entstehung selbst verantwortlich ist. Diese Arbeit soll Theorien vor und nach dem Erdbeben von Lissabon vergleichen und dabei speziell auf das Eingreifen Gottes achten. War Gott nach dem Erdbeben von Lissabon naturwissenschaftlich widerlegt und zähmbar, gab es ihn überhaupt vorher in den Theorien und war Lissabon somit wirklich ein einschneidendes Ereignis für die Beweisbarkeit der göttlichen Existenz?
Ziel dieser Hausarbeit soll es nicht sein, unterschiedliche philosophische Strömungen zu verdeutlichen oder deren Veränderung beispielsweise durch das Erdbeben von Lissabon zu markieren. Es sollen lediglich die Theorien, welche einzelne Philosophen über die Entstehung von Erdbeben aufgestellt haben auf ihren göttlichen Gehalt geprüft werden. Hierbei soll (wenn soweit möglich und die Theorie somit nicht gestört wird) auch nicht auf die Religiösität der Autoren Rücksicht genommen werden, welche sie in anderen Werken darlegen.
Um herauszufinden ob und wie innerhalb der Erdbebentheorien im Laufe der Zeit ein Wandel in Bezug auf die Fragestellung stattgefunden hat, sollen zuerst zwei Theorien vor und anschließend die Kant'sche Theorie direkt nach dem Erdbeben von Lissabon untersucht werden. Als Beispiele für die Zeit vor dem Erdbeben von Lissabon dienen hierbei Aristoteles Theorie, welche die erste nennenswerte Erdbebentheorie überhaupt ist, und Thomas von Aquin, welcher diese Theorie erweiterte und kommentierte. Um Kants Theorie nach dem Erdbeben von Lissabon untersuchen zu können, soll in einem Zwischenkapitel kurz das Erdbeben in seinem kulturhistorischen Rahmen dargestellt werden und zudem kurz Rousseaus und Voltaires Schlüsse daraus erläutert werden. Mittels diesen soll ein Übergang im religiösen Denken anhand der Erdbebentheorien deutlich werden, sollte dieser vorhanden sein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erdbebentheorien vor dem Erdbeben von Lissabon
- Aristoteles
- Thomas von Aquin
- Erdbebentheorien nach dem Erdbeben von Lissabon
- Die Bedeutung des Erdbebens
- Rousseau & Voltaire
- Kant
- Fazit
- Quellen und Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Entwicklung von Erdbebentheorien vor und nach dem verheerenden Erdbeben von Lissabon 1755, mit besonderem Fokus auf die Rolle Gottes in diesen Theorien. Es wird analysiert, wie sich die Erklärungen für Erdbeben im Laufe der Zeit verändert haben und ob das Lissabonner Beben einen einschneidenden Einfluss auf die Vorstellung von Gott als Ursache solcher Naturkatastrophen hatte.
- Die Entwicklung von Erdbebentheorien von der Antike bis ins 18. Jahrhundert.
- Der Einfluss des Lissabonner Erdbebens auf das Verständnis von Naturkatastrophen.
- Die Rolle der Philosophie und Religion bei der Erklärung von Erdbeben.
- Der Wandel des Gottesbildes im Kontext von Naturereignissen.
- Vergleich der Erdbebentheorien von Aristoteles, Thomas von Aquin und Immanuel Kant.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein, indem sie die Verbindung von Erdbeben und göttlichem Eingreifen in der Bibel beleuchtet. Sie skizziert die zentrale Forschungsfrage: Wie hat sich die Rolle Gottes in Erdbebentheorien vor und nach dem Lissabonner Erdbeben von 1755 verändert? Die Arbeit kündigt den Vergleich von Theorien vor (Aristoteles, Thomas von Aquin) und nach (Kant, im Kontext von Rousseau und Voltaire) dem Erdbeben an, um die Entwicklung des Denkens über Naturkatastrophen und den göttlichen Einfluss darauf zu untersuchen.
Erdbebentheorien vor dem Erdbeben von Lissabon: Dieses Kapitel präsentiert die Erdbebentheorien von Aristoteles und Thomas von Aquin. Aristoteles' Theorie basiert auf den vier Elementen und erklärt Erdbeben durch die Bewegung von Luft im Erdinneren, ausgelöst durch die Wechselwirkung von Wärme und Feuchtigkeit. Thomas von Aquin erweitert und kommentiert diese Theorie, wobei der göttliche Einfluss implizit oder explizit in beiden Theorien vorhanden ist, aber nicht im Mittelpunkt steht. Die Analyse konzentriert sich darauf, wie diese frühen Theorien die Naturereignisse erklären und inwieweit göttliche Eingriffe in ihren Erklärungen vorkommen.
Erdbebentheorien nach dem Erdbeben von Lissabon: Dieses Kapitel widmet sich zunächst dem Lissabonner Erdbeben von 1755 und seinen kulturellen Auswirkungen. Es analysiert dann Kants Erdbebentheorie im Kontext der Reaktionen von Rousseau und Voltaire auf die Katastrophe. Im Fokus steht der Vergleich der vorherigen Theorien mit Kants Ansatz, mit einer Analyse ob und wie sich das Verständnis der Erdbebenursachen verändert hat und wie diese Veränderungen den religiösen Kontext beeinflussen.
Schlüsselwörter
Erdbeben, Lissabon 1755, Erdbebentheorien, Aristoteles, Thomas von Aquin, Immanuel Kant, Gott, Naturkatastrophen, göttlicher Einfluss, Philosophie, Religion, Kulturgeschichte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Erdbebentheorien vor und nach dem Erdbeben von Lissabon 1755
Was ist der Hauptfokus dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Entwicklung von Erdbebentheorien vor und nach dem Erdbeben von Lissabon 1755, insbesondere die Rolle Gottes in diesen Theorien. Es wird analysiert, wie sich die Erklärungen für Erdbeben im Laufe der Zeit verändert haben und ob das Lissabonner Beben einen einschneidenden Einfluss auf die Vorstellung von Gott als Ursache solcher Naturkatastrophen hatte.
Welche Theorien werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht die Erdbebentheorien von Aristoteles und Thomas von Aquin (vor dem Lissabonner Erdbeben) mit der Theorie Immanuel Kants (im Kontext der Reaktionen von Rousseau und Voltaire) nach dem Erdbeben. Der Vergleich soll die Entwicklung des Denkens über Naturkatastrophen und den göttlichen Einfluss aufzeigen.
Wie erklärt Aristoteles Erdbeben?
Aristoteles' Theorie basiert auf den vier Elementen und erklärt Erdbeben durch die Bewegung von Luft im Erdinneren, ausgelöst durch die Wechselwirkung von Wärme und Feuchtigkeit. Der göttliche Einfluss ist implizit oder explizit vorhanden, steht aber nicht im Mittelpunkt.
Wie erklärt Thomas von Aquin Erdbeben?
Thomas von Aquin erweitert und kommentiert Aristoteles' Theorie. Auch hier ist der göttliche Einfluss implizit oder explizit präsent, jedoch nicht der zentrale Aspekt der Erklärung.
Wie ist Kants Erdbebentheorie im Kontext des Lissabonner Bebens zu verstehen?
Das Kapitel analysiert Kants Erdbebentheorie im Kontext der Reaktionen von Rousseau und Voltaire auf die Katastrophe von 1755. Der Fokus liegt auf dem Vergleich mit den vorherigen Theorien, der Analyse von Veränderungen im Verständnis der Erdbebenursachen und dem Einfluss dieser Veränderungen auf den religiösen Kontext.
Welche Rolle spielt das Erdbeben von Lissabon 1755 in der Hausarbeit?
Das Lissabonner Erdbeben bildet den zentralen Wendepunkt der Analyse. Die Arbeit untersucht, wie dieses Ereignis das Verständnis von Naturkatastrophen und die Rolle Gottes in deren Erklärung beeinflusst hat.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Erdbeben, Lissabon 1755, Erdbebentheorien, Aristoteles, Thomas von Aquin, Immanuel Kant, Gott, Naturkatastrophen, göttlicher Einfluss, Philosophie, Religion, Kulturgeschichte.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit beinhaltet eine Einleitung, Kapitel zu Erdbebentheorien vor und nach dem Erdbeben von Lissabon, ein Fazit und eine Literaturliste.
Was ist die zentrale Forschungsfrage der Hausarbeit?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie hat sich die Rolle Gottes in Erdbebentheorien vor und nach dem Lissabonner Erdbeben von 1755 verändert?
- Citar trabajo
- Julius Schüler (Autor), 2012, Gott als Ursache von Erdbeben, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/265257