Das Wort ‚Dazwischen’ als Substantiv ist im Deutschen eine eher künstliche Wortschöpfung, wirkt etwas unbeholfen und sperrig. Viel gebräuchlicher ist die Verwendung des Wortes ‚dazwischen’ als Adverb, das im Verbund mit anderen Worten sowohl eine räumliche (zwischen Personen, Gegenständen, Sachen, Orten) wie auch zeitliche Positionierung (zwischen Ereignissen, Zeitpunkten) eines Etwas beschreibt.
Wenn ich das Wort hier dennoch in seiner substantivischen Form wähle, dann um dem von ihm bezeichneten Ort ein besonderes Gewicht, eine Wichtigkeit zu verleihen. Als Substantiv kann das Dazwischen für sich selbst und ohne Bezug bestehen, braucht keine weiteren ergänzenden Worte, um Sinn zu erlangen, es hat Substanz (lat. substantia: das Zugrundeliegende, Selbständige).
Diese deutliche Fokussierung des Dazwischen ermöglicht es mir, von einem Raum in diesem Dazwischen zu sprechen; diesen klar zu postulieren als eigenständigen Ort, nicht als blossen Zwischen-Raum oder Übergang zwischen zwei Orten, Zeitpunkten oder Zuständen.
Dennoch: Dieser Raum befindet sich immer zwischen Dingen, grenzt an sie. Ohne die Dinge an seinen Rändern gibt es ihn nicht. Er kann nicht alleine existieren, steht in Bezug zu den Dingen, die ihn umgeben, ja wird durch die Beziehungen der Dinge an seinen Rändern erst zum Leben erweckt. Er setzt immer ein Etwas voraus, das mit einem weiteren Etwas in Beziehung gesetzt werden kann. Doch auch die Dinge an den Rändern können ohne das Dazwischen nicht existieren. Das Dazwischen verleiht ihnen Konturen, Klarheit, Begrenzung.
Der Raum im Dazwischen ist leer. Er ist da, ohne eigentlich etwas zu sein. Das Wesen der Dinge an den Rändern bestimmt das Wesen des Raumes. Ihre Fortsetzung ist in die Leere hinein zu imaginieren, in die Stille hinein zu erhören.
Das Dazwischen kann einen unbesetzten Raum, ein Fehlen, eine Lücke bezeichnen. Es kann aber auch eine Grenze, einen Übergang, eine Schwelle benennen.
Inhaltsverzeichnis
- 2. Das Wort „Dazwischen“
- 3. Der Raum im Dazwischen
- 4. Laptopmusikerin
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht den „Raum im Dazwischen“ als zentralen Ort der künstlerischen Arbeit der Autorin. Sie beleuchtet die Bedeutung dieses Raumes in ihrer Praxis als Laptopmusikerin und reflektiert die Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich daraus ergeben.
- Der Begriff „Dazwischen“ als substantivische Raummetapher
- Die Eigenschaften und Charakteristika des „Raumes im Dazwischen“
- Die Rolle der Improvisation und des Zufalls in der musikalischen Arbeit
- Die Beziehung zwischen der Künstlerin, ihrem Instrument (Laptop) und dem Publikum
- Die Verbindung von akustischen und digitalen Klängen
Zusammenfassung der Kapitel
2. Das Wort „Dazwischen“: Die Autorin wählt die substantivische Form von „Dazwischen“, um diesem Raum eine besondere Bedeutung zu verleihen. Sie argumentiert, dass dieser Raum, obwohl er zwischen Dingen existiert und von ihnen abhängig ist, eine eigenständige Entität darstellt. Das „Dazwischen“ verleiht den Dingen an seinen Rändern Konturen und Klarheit, während es selbst leer und undefiniert bleibt. Es kann sowohl Leere und Mangel als auch Grenze und Übergang repräsentieren. Die Betonung der Substanz des „Dazwischen“ legt den Grundstein für die weitere Erörterung des Raumes als Ort der künstlerischen Praxis.
3. Der Raum im Dazwischen: Dieses Kapitel beschreibt den „Raum im Dazwischen“ als schwer fassbar und vielschichtig. Die Autorin charakterisiert ihn als einen Raum der Unschärfe, Vieldeutigkeit und Instabilität, der ihre Phantasie anregt und sie zum künstlerischen Schaffen inspiriert. Die Beschäftigung mit der konzertanten Arbeit am Laptop und Performance Art führte sie zum bewussten Erkennen und zur Wertschätzung dieses Raumes, der als eine "wahre Kostbarkeit" beschrieben wird. Der Raum ist kein bloßer Übergang, sondern ein eigenständiger Ort des künstlerischen Prozesses.
4. Laptopmusikerin: Dieser Abschnitt skizziert die zehnjährige Erfahrung der Autorin als Laptopmusikerin, vorwiegend in Duoformationen. Die Arbeit mit live-generierten und gesampelten Klängen, die Echtzeitbearbeitung und die freie Improvisation werden hervorgehoben. Der Laptop wird als Musikinstrument beschrieben, wobei Zufall und Unvorhersehbarkeit wesentliche Elemente des musikalischen Prozesses darstellen. Die Autorin beschreibt die hohe Konzentration, die die Arbeit erfordert, sowie die dadurch bedingte eingeschränkte Interaktion mit dem Publikum und die damit verbundene Herausforderung der Verständlichkeit ihrer Arbeitsweise für das Publikum.
Schlüsselwörter
Dazwischen, Raum, Improvisation, Laptopmusik, Performance Art, Zufall, Experiment, Vieldeutigkeit, Instabilität, digitale Klänge, akustische Klänge, künstlerische Praxis, Konzert, Substanz.
Masterarbeit: Raum im Dazwischen - FAQs
Was ist das zentrale Thema der Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht den „Raum im Dazwischen“ als zentralen Ort der künstlerischen Arbeit der Autorin, insbesondere in ihrer Praxis als Laptopmusikerin. Sie beleuchtet die Bedeutung dieses Raumes, die damit verbundenen Herausforderungen und Möglichkeiten.
Was versteht die Autorin unter „Raum im Dazwischen“?
Der „Raum im Dazwischen“ wird als schwer fassbarer, vielschichtiger Raum der Unschärfe, Vieldeutigkeit und Instabilität beschrieben. Er ist kein bloßer Übergang, sondern ein eigenständiger Ort des künstlerischen Prozesses, der die Phantasie anregt und zum künstlerischen Schaffen inspiriert. Die Autorin betrachtet ihn als eine "wahre Kostbarkeit".
Welche Rolle spielt der Begriff „Dazwischen“?
Die Autorin verwendet die substantivische Form von „Dazwischen“, um diesem Raum eine besondere Bedeutung zu verleihen. Sie argumentiert, dass dieser Raum, obwohl er zwischen Dingen existiert und von ihnen abhängig ist, eine eigenständige Entität darstellt. Er verleiht den Dingen an seinen Rändern Konturen und Klarheit, während er selbst leer und undefiniert bleibt. Er kann sowohl Leere und Mangel als auch Grenze und Übergang repräsentieren.
Welche Rolle spielt die Improvisation in der künstlerischen Praxis der Autorin?
Improvisation und Zufall sind wesentliche Elemente des musikalischen Prozesses der Autorin. Ihre Arbeit als Laptopmusikerin basiert auf live-generierten und gesampelten Klängen sowie Echtzeitbearbeitung und freier Improvisation.
Wie beschreibt die Autorin ihre Arbeit als Laptopmusikerin?
Die Autorin beschreibt ihre zehnjährige Erfahrung als Laptopmusikerin, hauptsächlich in Duoformationen. Sie hebt die Arbeit mit live-generierten und gesampelten Klängen, die Echtzeitbearbeitung und die freie Improvisation hervor. Der Laptop wird als Musikinstrument beschrieben, wobei Zufall und Unvorhersehbarkeit wesentliche Elemente des musikalischen Prozesses darstellen. Die Arbeit erfordert hohe Konzentration, was die Interaktion mit dem Publikum einschränkt und die Verständlichkeit ihrer Arbeitsweise herausfordert.
Welche Beziehung besteht zwischen der Künstlerin, ihrem Instrument und dem Publikum?
Die hohe Konzentration, die die Arbeit mit dem Laptop erfordert, führt zu einer eingeschränkten Interaktion mit dem Publikum. Dies stellt eine Herausforderung für die Verständlichkeit der Arbeitsweise der Künstlerin dar.
Welche Schlüsselbegriffe prägen die Arbeit?
Schlüsselbegriffe sind: Dazwischen, Raum, Improvisation, Laptopmusik, Performance Art, Zufall, Experiment, Vieldeutigkeit, Instabilität, digitale Klänge, akustische Klänge, künstlerische Praxis, Konzert, Substanz.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst die Kapitel: 2. Das Wort „Dazwischen“, 3. Der Raum im Dazwischen, und 4. Laptopmusikerin.
Welche Zielsetzung verfolgt die Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht den „Raum im Dazwischen“ als zentralen Ort der künstlerischen Arbeit der Autorin und beleuchtet dessen Bedeutung in ihrer Praxis als Laptopmusikerin. Sie reflektiert die Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich daraus ergeben.
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- Karin Ernst (Author), 2013, Raum im Dazwischen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264933