Im Einleitungszitat beschreibt der spätere erste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, Konrad Adenauer, bereits im Oktober 1945 die Entwicklung zur Teilung Europas und Deutschlands. Diese Spaltung entstand aus wirtschaftlichen und politischen Differenzen der Siegermächte und führte zu einem militärischen Wettrüsten, das die Welt an den Rand der potenziellen Vernichtung brachte. Der Höhepunkt dieses globalen Konflikts zwischen Ost und West war der Kalte Krieg.
Dies ist eine von drei Hausarbeiten, die sich in der letzten Sitzung des Hauptseminars „Mächteallianzen und Großmachtpolitik zwischen 1941 und 1949“ mit den Forschungsbefunden und Kontroversen zur Entstehung des Kalten Krieges beschäftigen. Dabei geht es nicht um eine Zusammenfassung der Ergebnisse der vorangegangenen Arbeiten, sondern um die bereits im Titel angeführte Schuldfrage am Kalten Krieg entsprechend traditionalistischer und revisionistischer Betrachtungsweisen.
Allerdings möchte ich bereits zu Beginn darauf hinweisen, dass es sich hierbei um die beiden ältesten Annahmen zur Entstehung des Kalten Krieges aus den späten 1940er bis in die 1960er Jahre handelt. In der Zeit danach wurden bis heute noch zahlreiche weitere Theorien mit verschiedenen Lösungsansätzen entwickelt. Postrevisionistische und Neorealistische zum Beispiel werden in einer zweiten Hausarbeit zur letzten Sitzung des Seminars vertieft. In meiner Analyse beschränke ich mich dagegen auf die beiden klassischen Ansätze und lasse alle späteren außen vor.
Um die Frage nach der Schuld am Kalten Krieg klären zu können, ist zu Beginn eine Definition des Begriffs unerlässlich. Im ersten Teil der Arbeit wird daher die Problematik der Charakterisierung des Kalten beschrieben, ohne auf die Komplexität des Ost-West-Konflikts einzugehen. Mit diesem Thema beschäftigt sich die dritte Seminararbeit der Abschlusssitzung.
Danach werden die beiden Theorien einzeln vorgestellt, um sie anschließend anhand einiger markanter Ereignisse näher beschreiben und vergleichen zu können. Als Grundlage dienen dafür die Themen der Referate des Hauptseminars, in dessen Verlauf sich diese Arbeit entwickelt hat. Eine Übersicht über die einzelnen Themen befindet sich im Anhang. Die Bezüge zum Seminar werden an mehreren Stellen hergestellt, da mein Beitrag neben Standard- und vertiefender Literatur auch sehr stark auf den anderen Seminararbeiten und den anschließenden Diskussionen aufbaut.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitende Überlegungen
- Definition des Kalten Krieges
- Theorien zur Entstehung des Kalten Krieges
- Die traditionelle Auffassung
- Die revisionistische Auffassung
- Ausgewählte Chronologie des Kalten Krieges
- Die Konferenz von Teheran: Kooperation in Kriegszeiten
- Die Konferenz von Jalta: Strategien der Siegermächte
- Die Konferenz von Potsdam: Entscheidung für die deutsche Spaltung?
- Truman-Doktrin und Marshall-Plan: Weichenstellung zur Blockbildung?
- Auftakt zum Kalten Krieg: Die Berlin-Krise
- Resümee
- Epilog: Wie kam es zur Popularität der Theorien?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Schuldfrage am Kalten Krieg, indem sie die traditionellen und revisionistischen Theorien zur Entstehung des Konflikts analysiert. Sie vergleicht diese beiden gegensätzlichen Perspektiven und beleuchtet deren Entstehung und Popularität. Die Arbeit basiert auf den Ergebnissen eines Hauptseminars zu Mächteallianzen und Großmachtpolitik.
- Analyse der traditionellen und revisionistischen Theorien zum Kalten Krieg
- Vergleich der beiden Theorien anhand ausgewählter historischer Ereignisse
- Untersuchung der Entstehung und Popularität der jeweiligen Theorien
- Definition des Kalten Krieges und seiner Charakteristika
- Schuldfrage am Kalten Krieg aus unterschiedlichen Perspektiven
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitende Überlegungen: Die Einleitung zitiert Konrad Adenauer aus dem Jahr 1945, der bereits die Teilung Europas und Deutschlands vorhersah. Die Arbeit fokussiert sich auf die Schuldfrage am Kalten Krieg, unter Betrachtung traditioneller und revisionistischer Theorien. Sie grenzt sich von anderen Theorien ab und konzentriert sich auf die beiden klassischen Ansätze. Die Arbeit legt die Grundlage für die Analyse, indem sie die Notwendigkeit einer Definition des Kalten Krieges betont und die Struktur der Arbeit darlegt, welche auf den Ergebnissen und Diskussionen des Hauptseminars aufbaut.
Definition des Kalten Krieges: Dieses Kapitel befasst sich mit der komplexen Aufgabe, den Kalten Krieg zu definieren. Es wird betont, dass es viele verschiedene Definitionen gibt und die Arbeit sich auf die für die Schuldfrage relevanten Aspekte konzentriert. Der Begriff „Kalter Krieg“ wird historisch eingeordnet und die generelle Kontroverse als ein globaler Ost-West-Konflikt beschrieben, der mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion endete. Die Herausforderungen der Begriffsbestimmung werden angesprochen, da eine umfassende Analyse den Rahmen der Arbeit sprengen würde.
Theorien zur Entstehung des Kalten Krieges: Dieses Kapitel beschreibt die traditionellen und revisionistischen Theorien zur Entstehung des Kalten Krieges. Die traditionellen Theorien sehen primär die Sowjetunion als verantwortlich, während revisionistische Theorien die Verantwortung auf die USA abwälzen. Dieses Kapitel legt die Grundlagen für den Vergleich der beiden Ansätze in den folgenden Kapiteln, indem es die Kernargumente und die unterschiedlichen Perspektiven auf die Entstehung des Kalten Krieges darstellt.
Ausgewählte Chronologie des Kalten Krieges: Dieses Kapitel umfasst die Analyse mehrerer wichtiger Konferenzen und Ereignisse wie die Konferenzen von Teheran, Jalta und Potsdam, die Truman-Doktrin und den Marshall-Plan, sowie die Berlin-Krise. Es präsentiert die traditionellen und revisionistischen Interpretationen dieser Ereignisse, um die unterschiedlichen Perspektiven auf den Verlauf des Kalten Krieges und die Verantwortlichkeiten der beteiligten Mächte herauszustellen. Die Analyse stützt sich auf die Ergebnisse und Diskussionen des Hauptseminars.
Resümee: (Dieses Kapitel wird aufgrund der Anweisung, den Schlussteil auszulassen, nicht zusammengefasst.)
Epilog: Wie kam es zur Popularität der Theorien?: (Dieses Kapitel wird aufgrund der Anweisung, den Schlussteil auszulassen, nicht zusammengefasst.)
Schlüsselwörter
Kalter Krieg, Traditionalismus, Revisionismus, Schuldfrage, Sowjetunion, USA, Großmächte, Konferenz von Teheran, Konferenz von Jalta, Konferenz von Potsdam, Truman-Doktrin, Marshall-Plan, Berlin-Krise, Ost-West-Konflikt, Ideologie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Der Kalte Krieg – Schuldfrage und Theorien
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Schuldfrage am Kalten Krieg, indem sie die traditionellen und revisionistischen Theorien zu dessen Entstehung analysiert und vergleicht. Sie beleuchtet die Entstehung und Popularität dieser gegensätzlichen Perspektiven und basiert auf den Ergebnissen eines Hauptseminars zu Mächteallianzen und Großmachtpolitik.
Welche Theorien werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die traditionellen und revisionistischen Theorien zur Entstehung des Kalten Krieges. Traditionelle Theorien sehen in der Sowjetunion den Hauptverantwortlichen, während revisionistische Theorien die USA in den Fokus rücken. Die Hausarbeit vergleicht diese beiden gegensätzlichen Ansätze.
Welche historischen Ereignisse werden analysiert?
Die Hausarbeit analysiert ausgewählte historische Ereignisse, darunter die Konferenzen von Teheran, Jalta und Potsdam, die Truman-Doktrin, den Marshall-Plan und die Berlin-Krise. Die Analyse betrachtet die traditionellen und revisionistischen Interpretationen dieser Ereignisse, um die unterschiedlichen Perspektiven auf den Verlauf des Kalten Krieges und die Verantwortlichkeiten der beteiligten Mächte herauszustellen.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit umfasst eine Einleitung mit einleitenden Überlegungen, ein Kapitel zur Definition des Kalten Krieges, ein Kapitel zu den Theorien seiner Entstehung, ein Kapitel zur ausgewählten Chronologie des Kalten Krieges, sowie ein Resümee und einen Epilog (beide aufgrund der Anweisungen ausgelassen in der Zusammenfassung). Die Arbeit legt Wert auf eine klare Definition des Kalten Krieges und betont die Notwendigkeit, die verschiedenen Interpretationen historischer Ereignisse zu vergleichen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Hausarbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Kalter Krieg, Traditionalismus, Revisionismus, Schuldfrage, Sowjetunion, USA, Großmächte, Konferenz von Teheran, Konferenz von Jalta, Konferenz von Potsdam, Truman-Doktrin, Marshall-Plan, Berlin-Krise, Ost-West-Konflikt, Ideologie.
Was ist das Ziel der Hausarbeit?
Die Zielsetzung der Hausarbeit ist die Analyse der Schuldfrage am Kalten Krieg durch den Vergleich traditioneller und revisionistischer Theorien. Sie untersucht die Entstehung und Popularität dieser Theorien anhand ausgewählter historischer Ereignisse und definiert dabei den Kalten Krieg und seine Charakteristika.
Auf welcher Grundlage basiert die Hausarbeit?
Die Arbeit basiert auf den Ergebnissen und Diskussionen eines Hauptseminars zu Mächteallianzen und Großmachtpolitik.
Wie wird der Kalte Krieg in der Hausarbeit definiert?
Die Hausarbeit betont, dass es viele verschiedene Definitionen des Kalten Krieges gibt und konzentriert sich auf die für die Schuldfrage relevanten Aspekte. Der „Kalte Krieg“ wird historisch eingeordnet und als globaler Ost-West-Konflikt beschrieben, der mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion endete. Eine umfassende Analyse der Begriffsbestimmung würde den Rahmen der Arbeit sprengen.
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- Dr. Michael Knoll (Author), 2005, Wer trägt Schuld am Kalten Krieg?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264905