Heute ist der demokratische und soziale Rechtsstaat wie die Bundesrepublik Deutschland die dominierende Staatsform, zumindest in der westlichen Welt. Das war nicht immer so. Wie hat sich der Begriff Staat entwickelt, ist die Demokratie das beste Regierungssystem und welchen Einfluss hatten die verschiedenen Epochen und deren große Denker? Diese Hausarbeit soll diesen Fragen nachgehen. Anhand einiger bedeutender Philosophen verschiedener Epochen wird die Entwicklung nachgezeichnet. Dazu wird von jedem Theoretiker nach einer kurzen Biografie und einer knappen zeitlichen Einordnung seine Definition von Staat dargestellt und analysiert.
Ein Schwerpunkt wird dabei auf den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit gesetzt. Diese Wende um 1500 ist nicht nur durch die Entdeckung Amerikas oder technische Entwicklungen wie beispielsweise den Buchdruck geprägt. Auch gesellschaftliche Umbrüche und politische Neuerungen wie etwa der Übergang vom Urkunden- zum Aktenzeitalter und die Konzentration staatlicher Macht seien hier erwähnt. Auf letzteres werde ich bei den Theoretikern Machiavelli und Locke näher eingehen.
Als Grundlage für diese Hausarbeit diente vor allem das Proseminar. In den Diskussionen entstanden viele Ideen, die ich dann anhand der Literatur weiter zu entwickeln versucht habe. Dadurch steht natürlich das Buch „Klassische Texte der Staatsphilosophie“ von Norbert Hoerster im Vordergrund, da es ja die Basis des Seminars war. Die hier angeführten Auszüge der philosophischen Schriften dienten als Quellen für die jeweiligen Theoretiker. Die Bücher „Geschichte der politischen Ideen“ und „Politische Philosophie“ waren dabei eine hervorragende Ergänzung. Als Nachweis für kurze historische Fakten habe ich den dtv-Atlas Geschichte verwendet. Für einige Autoren habe ich abschließend noch verschiedene Handbücher über die Geschichte der Philosophie sowie den Brockhaus Philosophie verwendet. Teilweise, um die vorhandenen Informationen zu erweitern und teilweise, um komplizierte Gedankengänge besser nachvollziehen zu können.
Im Schluss werden die Ergebnisse der einzelnen Theoretiker zusammengefasst und verglichen. Hier wird dargelegt, in wie weit die früheren Ansichten zu unserer heutigen Definition von Staat beigetragen haben.
Während der Lektüre der historischen und vor allem auch der aktuellen Theorien entstanden kritische Fragen bezüglich der Demokratie, die eine zukünftige Entwicklung interessant erscheinen ließen.
Inhaltsverzeichnis
- Deckblatt
- Einleitungssatz
- Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklung des Begriffs Staat im Lauf der Geschichte
- Aristoteles
- Thomas von Aquin
- Niccolò Machiavelli
- John Locke
- Charles de Montesquieu
- Karl Marx
- Max Weber
- Manfred G. Schmidt
- Schluss
- Zusammenfassende Analyse und Kritik
- Epilog
- Ausblick in die Zukunft
- Abbildungsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Entwicklung des Begriffs „Staat“ von der Antike bis zur Gegenwart. Sie verfolgt das Ziel, die wichtigsten Denker und ihre jeweiligen Definitionen von Staat zu analysieren und ihre Einflüsse auf das heutige Verständnis von Staatlichkeit zu beleuchten.
- Entwicklung des Begriffs Staat von der Antike bis zur Gegenwart
- Analyse der Definitionen von Staat durch bedeutende Denker verschiedener Epochen
- Der Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit und seine Bedeutung für den Wandel des Staatsbegriffs
- Die Bedeutung von Macht und Herrschaft im Kontext der Staatsphilosophie
- Die Frage nach dem Verhältnis zwischen Staat und Individuum
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Ausgangspunkt der Hausarbeit dar und skizziert die Problemstellung. Sie erläutert die Relevanz des Themas und die Methode der Analyse.
Im Kapitel „Aristoteles“ wird Aristoteles' Staatsverständnis vorgestellt. Sein Werk „Politik“ wird als Ausgangspunkt für die Diskussion über den Staat als natürliche Voraussetzung glücklichen Lebens betrachtet.
Das Kapitel „Thomas von Aquin“ widmet sich Thomas von Aquins Staatsdenken. Seine Theorie der natürlichen Ordnung und die Verbindung von Glauben und Vernunft werden in Bezug auf den Staat und dessen Legitimität analysiert.
Das Kapitel „Niccolò Machiavelli“ befasst sich mit Machiavellis Werk „Der Fürst“. Sein pragmatischer Ansatz zur Staatsführung und seine Abkehr von moralischen Prinzipien werden im Kontext der politischen Verhältnisse seiner Zeit betrachtet.
Das Kapitel „John Locke“ widmet sich Lockes „Zwei Abhandlungen über die Regierung“. Seine Ideen vom Naturrecht und der Gewaltenteilung werden im Zusammenhang mit den politischen Entwicklungen des 17. Jahrhunderts diskutiert.
Das Kapitel „Charles de Montesquieu“ analysiert Montesquieus Werk „Vom Geist der Gesetze“. Sein Konzept der Gewaltenteilung und seine Kritik an absolutistischen Herrschaftsformen werden in den Kontext der Aufklärung gestellt.
Das Kapitel „Karl Marx“ befasst sich mit Marx' Kritik an der bürgerlichen Gesellschaft und seinem Konzept des Klassenkampfs. Seine Ideen zur Staatsmacht und zur Revolution werden in Bezug auf den Übergang zum Kommunismus betrachtet.
Das Kapitel „Max Weber“ beleuchtet Webers Soziologie und sein Konzept der Herrschaft. Seine Ausführungen zum modernen Staat und zur Bürokratisierung werden analysiert.
Das Kapitel „Manfred G. Schmidt“ analysiert die Entwicklung des Begriffs „Staat“ im 20. Jahrhundert und setzt sich mit dem modernen, demokratischen Rechtsstaat auseinander.
Der Schluss der Hausarbeit fasst die Ergebnisse der einzelnen Kapitel zusammen und zieht ein Fazit. Er diskutiert die Bedeutung der jeweiligen Theorien für das heutige Verständnis von Staatlichkeit.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Begriff Staat, Staatstheorien, Rechtsphilosophie, Politik, Macht, Herrschaft, Demokratie, Naturrecht, Gewaltenteilung, Revolution, Klassenkampf, Moderne, Bürokratisierung, Rechtsstaat.
- Quote paper
- Dr. Michael Knoll (Author), 2004, Der Begriff "Staat" von der Antike bis heute, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264903