1. Problemstellung
Die Bilanzpolitik (Jahresabschlusspolitik) lässt sich als ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenspolitik sehen. Es sind hier die unterschiedlichen Zielsetzungen, die das Management durch Beeinflussung der Unternehmensdaten im Rahmen der Unternehmenspolitik verfolgt, zu beachten, welche mit Hilfe bzw. durch die Unterstützung bilanzpolitischer Maßnahmen erreich werden sollen.
Die Bilanzpolitik nimmt nicht nur, wie sich aufgrund der Namensgebung vermuten lässt, auf die Bilanz Bezug. Im weiteren Sinne kann die zielgerichtete Gestaltung der Rechnungslegung durch das Management verstanden werden. Sie soll so zur Erreichung definierter Unternehmensziele beitragen und ein im Sinne des Jahresabschlusses tatsächliches Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage abgeben. Durch diverse bilanzpolitische Maßnahmen wird dem bilanzierenden Unternehmen ermöglicht die Gestaltung des Jahresabschlusses unter rechtlich zulässigen Rahmenbedingungen nach seinen Vorstellungen darzustellen. Durch die Publikation des Jahresabschlusses sollen die Informationsempfänger zu Beiträgen bewegt werden die u. a. das Ziel verfolgen das Unternehmen als lukratives Anlageobjekt für Investoren darzustellen und sie z. B. zum Ankauf von Aktien zu bewegen.
Jedoch sind nicht alle bilanzpolitischen Maßnahmen unumstritten. Aus einem Artikel der Süddeutschen Zeitung (März 2013) geht hervor, dass Unternehmen oftmals versuchen die Bilanz zu schönen, indem sie sich reicher rechnen, um so ein positiveres Bild nach außen zu generieren. Derartige Maßnahmen können bei einer schlechten Wirtschaftslage, Krisen oder ähnlichen Zuständen, wie dies aktuell mit der noch anhaltenden Eurokrise der Fall ist, schnell negative Effekte erzeugen.
Für international agierende Unternehmen und Konzerne ist es jedoch oft von Notwendigkeit die gesetzlichen Wahlrechte und Spielräume bis zum Maximalen auszureizen und den Jahresabschluss nach außen zu schönen, um dem erhöhten und immer größer werdenden Konkurrenzdruck, der auf zunehmende Globalisierung und Internationalisierung zurückzuführen ist, stand zu halten. Dies kann nur unter der Bedingung einer zuverlässigen Risikoabschätzung stattfinden, was heißt, dass es auch Grenzen der Bilanzpolitik gibt, welche sowohl gesetzlich reglementiert sind, als auch solche, die sich aus ethnischen Gründen ergeben.
In den folgenden Abschnitten der Arbeit sollen die Grundlagen der Bilanzpolitik, Ziele und Motive sowie ihre Grenzen und bilanzpolitische Maßnahmen ...
Inhaltsverzeichnis
- 1. Problemstellung
- 2. Grundlagen der Bilanzpolitik
- 2.1. Definition
- 2.2. Motive und Ziele der Bilanzpolitik
- 2.2.1. Motive
- 2.2.2. Ziele
- 2.2.2.1. Monetäre Ziele
- 2.2.2.2. Nicht-Monetäre Ziele
- 2.2.3. Zielkonflikte
- 2.2.4. Strategien zur Lösung konkurrierender Ziele
- 2.3. Grenzen der Bilanzpolitik
- 3. Bilanzpolitische Maßnahmen und Gestaltungsmöglichkeiten nach HGB und IAS/IFRS
- 3.1. Sachverhaltsgestaltende Maßnahmen
- 3.2. Sachverhaltsabbildende Maßnahmen
- 3.2.1. Formelle bilanzpolitische Maßnahmen
- 3.2.2. Materielle bilanzpolitische Maßnahmen
- 3.2.2.1. Ermessensspielräume
- 3.2.2.2. Ansatz- und Bewertungswahlrechte
- 3.3. Konzernbilanzpolitik
- 3.3.1. Aspekte
- 3.3.1.1. Jahresabschluss II-Erstellung
- 3.3.1.2. Kapital- und Schuldenkonsolidierung
- 3.3.1.3. Zwischenergebniseliminierung und Aufwands- und Ertragskonsolidierung
- 3.3.1.4. Steuerabgrenzung im Konzernabschluss
- 3.3.1. Aspekte
- 4. Analyse und Auswertung ausgewählter bilanzpolitischer Maßnahmen der DAX-Unternehmen
- 4.1. Immaterielle Vermögenswerte
- 4.1.1. Überblick
- 4.1.2. Analyse und Auswertung am Beispiel von VW, Daimler und BMW
- 4.2. Sachanlagen
- 4.2.1. Überblick
- 4.2.2. Analyse und Auswertung am Beispiel von Bayer und Merck
- 4.3. Rückstellungen
- 4.3.1. Überblick
- 4.3.2. Analyse und Auswertung am Beispiel von Beiersdorf
- 4.4. Leasing
- 4.4.1. Überblick
- 4.4.2. Analyse und Auswertung am Beispiel von Lufthansa
- 4.1. Immaterielle Vermögenswerte
- 5. Thesenförmige Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht bilanzpolitische Maßnahmen und Gestaltungsmöglichkeiten, sowohl theoretisch als auch empirisch, anhand von DAX-Unternehmen. Das Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis der verschiedenen Motive, Ziele und Strategien der Bilanzpolitik zu entwickeln und diese anhand konkreter Beispiele zu illustrieren.
- Theoretische Grundlagen der Bilanzpolitik
- Analyse bilanzpolitischer Maßnahmen nach HGB und IAS/IFRS
- Empirische Untersuchung an ausgewählten DAX-Unternehmen
- Auswertung verschiedener Bilanzierungsmethoden und deren Auswirkungen
- Identifikation von Ermessensspielräumen und deren Einfluss auf die Darstellung der Unternehmensperformance
Zusammenfassung der Kapitel
1. Problemstellung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Bilanzpolitik ein und legt die Forschungsfrage der Arbeit dar. Es beschreibt die Relevanz des Themas im Kontext der Unternehmensberichterstattung und benennt die Ziele der Untersuchung.
2. Grundlagen der Bilanzpolitik: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Bilanzpolitik und beleuchtet die dahinterstehenden Motive und Ziele. Es werden monetäre und nicht-monetäre Ziele unterschieden und mögliche Zielkonflikte sowie Strategien zu deren Lösung erörtert. Die Grenzen der Bilanzpolitik werden ebenfalls diskutiert, wobei der rechtliche Rahmen und ethische Aspekte berücksichtigt werden.
3. Bilanzpolitische Maßnahmen und Gestaltungsmöglichkeiten nach HGB und IAS/IFRS: Dieser Abschnitt bietet einen umfassenden Überblick über die verschiedenen bilanzpolitischen Maßnahmen, die Unternehmen nach den Regelungen des Handelsgesetzbuchs (HGB) und den International Financial Reporting Standards (IAS/IFRS) anwenden können. Es werden sachverhaltsgestaltende und sachverhaltsabbildende Maßnahmen unterschieden und detailliert erläutert, wobei der Fokus auf den Ermessensspielräumen und Ansatz- und Bewertungswahlrechten liegt. Der Abschnitt beleuchtet auch die Besonderheiten der Konzernbilanzpolitik.
4. Analyse und Auswertung ausgewählter bilanzpolitischer Maßnahmen der DAX-Unternehmen: In diesem Kapitel werden ausgewählte bilanzpolitische Maßnahmen an Beispielen von DAX-Unternehmen analysiert und ausgewertet. Konkret werden immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, Rückstellungen und Leasingverträge betrachtet. Für jedes dieser Themen werden die jeweiligen Bilanzierungsmethoden untersucht, und deren Auswirkungen auf die Kennzahlen der Unternehmen werden dargestellt und interpretiert. Die Analyse zeigt die unterschiedlichen Vorgehensweisen der Unternehmen auf und verdeutlicht die Auswirkungen der gewählten Bilanzierungsmethoden auf die Darstellung der Unternehmensperformance.
Schlüsselwörter
Bilanzpolitik, DAX-Unternehmen, HGB, IAS/IFRS, Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, Rückstellungen, Leasing, Jahresabschluss, Konzernbilanz, Ermessensspielräume, Kennzahlenanalyse, Unternehmensberichterstattung.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Bilanzpolitik der DAX-Unternehmen
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit untersucht bilanzpolitische Maßnahmen und Gestaltungsmöglichkeiten von DAX-Unternehmen, sowohl theoretisch als auch empirisch. Sie analysiert die Motive, Ziele und Strategien der Bilanzpolitik und illustriert diese anhand konkreter Beispiele.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die theoretischen Grundlagen der Bilanzpolitik, die Analyse bilanzpolitischer Maßnahmen nach HGB und IAS/IFRS, eine empirische Untersuchung an ausgewählten DAX-Unternehmen, die Auswertung verschiedener Bilanzierungsmethoden und deren Auswirkungen, sowie die Identifikation von Ermessensspielräumen und deren Einfluss auf die Darstellung der Unternehmensperformance.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: 1. Problemstellung, 2. Grundlagen der Bilanzpolitik, 3. Bilanzpolitische Maßnahmen und Gestaltungsmöglichkeiten nach HGB und IAS/IFRS, 4. Analyse und Auswertung ausgewählter bilanzpolitischer Maßnahmen der DAX-Unternehmen, und 5. Thesenförmige Zusammenfassung. Kapitel 2 legt die theoretischen Grundlagen dar, Kapitel 3 beschreibt die verschiedenen Maßnahmen nach HGB und IFRS, Kapitel 4 analysiert konkrete Beispiele aus der Praxis an DAX-Unternehmen und Kapitel 5 fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche konkreten Beispiele von DAX-Unternehmen werden analysiert?
Kapitel 4 analysiert die Bilanzpolitik ausgewählter DAX-Unternehmen bezüglich immaterieller Vermögenswerte (VW, Daimler, BMW), Sachanlagen (Bayer, Merck), Rückstellungen (Beiersdorf) und Leasing (Lufthansa).
Welche Bilanzierungsmethoden werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die verschiedenen Bilanzierungsmethoden für immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, Rückstellungen und Leasingverträge nach HGB und IAS/IFRS und deren Auswirkungen auf die Kennzahlen der Unternehmen. Der Fokus liegt auf den Ermessensspielräumen und Ansatz- und Bewertungswahlrechten.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, ein umfassendes Verständnis der verschiedenen Motive, Ziele und Strategien der Bilanzpolitik zu entwickeln und diese anhand konkreter Beispiele zu illustrieren. Sie untersucht die Auswirkungen der gewählten Bilanzierungsmethoden auf die Darstellung der Unternehmensperformance und identifiziert vorhandene Ermessensspielräume.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Bilanzpolitik, DAX-Unternehmen, HGB, IAS/IFRS, Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen, Rückstellungen, Leasing, Jahresabschluss, Konzernbilanz, Ermessensspielräume, Kennzahlenanalyse, Unternehmensberichterstattung.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit beginnt mit einer Problemstellung, erläutert die Grundlagen der Bilanzpolitik, beschreibt die verschiedenen bilanzpolitischen Maßnahmen und Gestaltungsmöglichkeiten, analysiert ausgewählte Maßnahmen an DAX-Unternehmen und schließt mit einer thesenförmigen Zusammenfassung.
- Quote paper
- Johannes Maier (Author), 2013, Bilanzpolitische Maßnahmen und Gestaltungsmöglichkeiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264852