Für einen Tag raus aus dem Alltag und ab in eine große Stadt. Die Journalistin und Bloggerin Martina Dannheimer liebt das Speeddating mit den großen Metropolen Europas. Sightseeing, Shopping, leckeres Essen und Kultur – sie packt alles in einen einzigen Tag. Und so ganz nebenbei wirft sie ein prüfendes Auge auf die Männer der Stadt.
Mit Humor und einem Fünkchen Selbstironie nimmt die Autorin Sie mit auf ihre Sightseeingtour, die passenden Stadtkarten zum „Nachwandern“ sind auch gleich mit dabei. Dazu liefert sie jede Menge praktische Tipps. So können Sie Ihren nächsten Kurztrip perfekt vorbereiten.
Aus dem Inhalt: Palacio Real, Plaza de Espana, Jardines des Sabatini, Teatro Real, Puerta del Sol, Parque del Oeste, Tempel von Debod, Plaza Mayor, Banco de Espana, Parque del Buen Retiro, Bahnhof Atocha, Shopping auf der Gran Via
Inhaltsverzeichnis
1 Tag in Madrid
Die Lust an Städtereisen
Eine „nette“ Flug-Bekanntschaft
Warming-Up mit Madrid
Plaza de España
Parque del Oeste
Königliches Flair
Königlicher Palast und Schlossgarten
Die Jardines de Sabatini
Schlümpfe, uniformierte Männer und jede Menge Touristen
Schnucklige Männer in Uniform
Helado-Zeit auf der Puerta del Sol
Ein erstes Resümee
Plaza Mayor
Sehenswürdigkeiten in der Nähe der Bank von Spanien
Banco de España
Kolumbus und andere Skulpturen
Parque del Buen Retiro
Was man in Madrid auf keinen Fall versäumen darf
Der Bahnhof Atocha
Shopping auf der Gran Vía
Mein Fazit
Links zu Madrid
Bildnachweis
Lesetipps
Die Lust an Städtereisen
„Nicht nur lange Reisen machen Spaß“, das ist das Motto, nach dem ich lebe und mit dem ich meine Reiselust stille. Mit meinen Berichten „1 Tag in …“ möchte ich zu Kurztrips inspirieren, aufzeigen, was man alles an einem Tag erleben kann, oder einfach nur unterhalten. Hier gibt es jede Menge Tipps und Karten zum Nachmachen für alle, die wenig Zeit zum Reisen haben oder deren Geldbeutel – wie meiner – nicht endlos gefüllt ist.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Madrid-Route Teil 1. Quelle: OpenStreetMap und Mitwirkende, CC BY-SA
Eine „nette“ Flug-Bekanntschaft
Alles begann mit dem Artikel aus der FAZ: „Der unheimliche Erfolg der Energiewende“. An diesen Titel werde ich mich wohl in 50 Jahren noch erinnern: Mein Sitznachbar im Airbus nach Palma de Mallorca, nennen wir ihn einfach mal Karl-Heinz, rammte mir sachte seinen Ellenbogen in die Seite. Er wollte mit mir über den Inhalt des besagten Berichtes diskutieren. Dabei störte ihn wenig, dass ich eigentlich mit den Frühjahrstrends 2013 in einem völlig anderen Magazin beschäftigt war. Ihm zu sagen: „Ich verspüre keine Lust auf Konversation“, erschien mir aber unhöflich. Ich hätte es trotzdem kundtun sollen, denn danach durfte ich knappe zwei Stunden dem Wortschwall von Karl-Heinz lauschen. Selbiger reichte von der Energiewende zurück zur politischen Wende und einer ganzen Reihe von Geschichten aus der ehemaligen DDR. Da ich eine aufkommende Nackensteife spürte, konzentrierte ich mich irgendwann doch wieder auf meine Zeitschrift – dieses steil nach Linksschauen schadete nicht nur meinen Ohren.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Mit Air Berlin auf dem Weg nach Madrid
Karl-Heinz hielt tatsächlich für eine Weile seine Klappe. Bis ich bei einem Artikel mit der Überschrift „Mein Hund wäre der perfekte Mann“ ankam. „Die Menschheit verblödet“, kommentierte mein neuer Freund, und schon steckten wir im nächsten Monolog. Ich war unglaublich dankbar, als der nette Flugbegleiter zum Hochklappen der Tische und Rückenlehnen aufforderte. Juhu, wir landeten gleich, die Wege von Karl-Heinz und mir trennten sich. Für mich ging die Reise allerdings weiter. Da Air Berlin nicht direkt von Hamburg nach Madrid flog, wartete ich in Palma auf meinen Anschlussflug. Und wenige Stunden später stieg ich pünktlich in der spanischen Hauptstadt aus dem Flugzeug und spürte es sofort: Hier hatte es mindestens zehn Grad mehr als in meinem grauen Hamburg, wo es im Februar empfindlich kalt war.
An der U-Bahn stand ich vor einem der zig Ticketautomaten und konnte mich nicht zwischen Einzelschein, Zehnerticket oder Tageskarte entscheiden. Irgendwann war es mir zu blöd und ich wählte eine einfache Fahrt zur Plaza de España (1) – für fünf Euro. Das ist teurer als sonst in Madrid üblich, denn bei einer Metrofahrt von und zum Flughafen ist ein Zuschlag fällig. Ansonsten kostet ein Ticket um die 1,80 bis 2 Euro, je nach Entfernung.
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Wer die Wahl hat, hat die Qual.
Warming-Up mit Madrid
Plaza de España
Als ich schließlich an einem der bedeutendsten Plätze Madrids aus dem Untergrund kletterte, stachen mir gleich zwei Wolkenkratzer ins Auge, der Edificio España und der Torre de Madrid. Begeistert starrte ich nach oben. Somit drohte mir zum zweiten Mal an diesem Tag ein steifer Nacken, und ich widmete mich lieber wieder den schönen Dingen auf Augenhöhe. Und davon existierten auf dem Platz einige: Zuerst schob ich mich durch eine Ansammlung von Buden, an denen es allerlei Krimskrams und Essbares zu kaufen gab. Ein wirklich nettes Plätzchen war das – grün, fast ein bisschen idyllisch, auch wenn daneben das Verkehrschaos der Rush Hour tobte. DAS Highlight war jedoch ein Denkmal zu Ehren des Dichters Miguel de Cervantes. Selbiger sitzt auf einem Sockel, unter ihm Don Quijote auf einem Pferd sowie Sancho Panza auf einem Esel.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Denkmal zu Ehren des Dichters Miguel de Cervantes
Parque del Oeste
Auf meinem Stadtplan weckte ein weiterer grüner Fleck meine Neugierde – nicht weit weg von der Plaza de España. Es war also klar, dass ich mich dorthin bewegte. Ein paar Stufen führten zu einer parkähnlichen Anlage empor. „Wow“, platzte es aus mir heraus. Vom Parque del Oeste (2) aus kam ich in den Genuss eines fantastischen Ausblicks auf einen Teil von Madrid.
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Im Parque del Oeste – eine grüne Oase
Ambitioniert versuchte ich, ein Foto von mir samt dieser gigantischen Hintergrundkulisse zu schießen. Nach zehnminütigem Dauergrinsen und Anzeichen einer Kiefersperre gab ich jedoch auf. Mir gefiel meine Ausbeute zwar nicht, aber mit weiteren Versuchen würde es bestimmt nicht besser werden. Da erfreute ich mich lieber an dem, was ich sonst noch sah im Park. Nämlich den Tempel von Debod, ein Geschenk von Ägypten an die Madrilenen aus dem Jahre 1968. Spanien hatte bei der Rettung des Abu Simbel Tempels vor dem Nilhochwasser geholfen. Allerdings stand eine Schlange von Menschen vor dem hübschen Bauwerk und ich hatte schließlich nicht ewig Zeit. Die Innenbesichtigung musste deshalb ausfallen.
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Der Tempel von Debod – hier lässt es sich entspannen!
Königliches Flair
Königlicher Palast und Schlossgarten
Langsam meldete sich mein Magen. Erhören konnte ich ihn jetzt allerdings nicht. Denn unweit der Plaza de España befindet sich der königliche Palast (3). Hoffnung, die spanischen Royals anzutreffen, machte ich mir allerdings nicht. Der Palacio Real gilt zwar als deren offizieller Wohnsitz, doch leider wohnen Sofia, Juan Carlos & Co. nicht dort. Meiner Faszination tat dies aber keinen Abbruch. Dass ein Palast majestätisch wirkt, dürfte nicht sonderlich überraschend sein und für diesen gilt das ganz besonders. Er strahlt eine solche Anmut und Imposanz aus, dass ich mich gefühlte 30 Minuten nicht vom Fleck bewegen konnte und ihn bewundern musste.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Vor lauter Staunen konnte ich mich minutenlang nicht vom Fleck rühren – der Palacio Real.
Nachdem ich genug Ehrfurcht gezeigt hatte, drehte ich mich um. Hinter mir lag die zauberhafte Plaza de Oriente. Eine Vielzahl an Skulpturen säumte die Wege und ich genoss die Atmosphäre. Zu den vielen Touristen – Spitzenreiter waren dabei zweifelsfrei die Japaner – gesellten sich ein paar Musiker und Pantomimendarsteller. Ein Herr imponierte mir besonders: Er erzeugte mit einer Ansammlung an Gläsern einfach grandiose Klänge. Gerade als ich meinen Weg in Richtung Puerta del Sol fortsetzen wollte, inspirierte mich mein Stadtplan zu einer weiteren Kehrtwende. Vor lauter Königspalast hatte ich den dazugehörigen Garten ganz übersehen. Also, auf zu den Jardines de Sabatini (4).
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