Als die Entscheidung getroffen werden mußte, welches Thema ich als Referat für das Seminar „Einstellung und Image“ gerne behandeln würde, entschied ich mich spontan für den Bereich „Einstellungen in sozialen Beziehungen“, weil ich annahm, daß er sehr lebensnah und vie lleicht auch auf mich anwendbar sein würde. Aus diesem Oberthema wählte ich schließlich die Theorie der sozialen Identität, weil ich interessiert war, mehr über die Beziehungen zwischen verschiedenen Gruppen zu erfahren. Da sich meines Erachtens jede Person in irgendeinem Sinn einer Gruppe zugewandt fühlt, wollte ich wissen, ob diese These überhaupt stimmt, was der Auslöser dafür ist und welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Meiner Meinung nach wissen viel zu wenig Menschen, daß und welcher Gruppe sie angehören und vor allem, was es für Folgen mit sich bringt. Ich denke, den meisten ist eine solche Gruppenbeziehung gar nicht bewußt. Daher ist es auch Ziel meines Referates Aufklärungsarbeit zu leisten und das Interesse für diesen Bereich zu wecken. Außerdem hoffe ich, mehr über mich zu erfahren: Welcher Gruppe ordne ich mich zu? Von welcher grenze ich mich ab? Was ergibt sich daraus für mich persönlich? Leider mußte ich feststellen, daß die Literatur über mein Thema nicht sehr abwechslungsreic h ist. Trotzdem denke ich, daß meine Darstellung der Theorie der sozialen Identität einen guten Überblick bietet. Um einen ausreichenden Überblick über mein Thema zu geben, werde ich zuerst über die Entstehung bzw. Vorgänger dieser Theorie referieren. Danach wird die Theorie der Sozialen Identität in ihren Grundelementen dargestellt werden. Auf die Kritik und die Schwächen wird anschließend eingegangen. Um den Praxisbezug herzustellen, habe ich einige Praxisbeispiele mit einfließen lassen, die der Verdeut lichung dienen sollen. Natürlich haben sich noch sehr viele andere Menschen mit der Theorie befaßt, als in meiner Arbeit berücksichtigt werden kann, auf die hier einzugehen wäre aber zu umfangreich. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Vorgänger der Theorie
- 3. Die Theorie der Sozialen Identität
- 3.1. Soziale Kategorisierung
- 3.2. Soziale Identität
- 3.3. Soziale Vergleiche
- 3.4. Positive Distinktheit
- 4. Strategien der Bewältigung
- 4.1. Soziale Mobilität
- 4.2. Sozialer Wandel
- 4.3. Soziale Kreativität
- 4.4. Individuelle versus kollektive Strategien
- 5. Kritik und Schwächen der Theorie
- 6. Ergänzungen zur Theorie
- 6.1. Theorie von GREENWALD
- 6.2. Theorie von STEELE
- 7. Einstellungen zu Außengruppen
- 7.1. Vorurteile und Stereotype
- 8. Schlußbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Referat befasst sich mit der Theorie der sozialen Identität und deren Relevanz für das Verständnis von Einstellungen gegenüber Outgroups. Das Hauptziel ist es, die Theorie von Tajfel und Turner verständlich darzustellen und deren Implikationen für zwischenmenschliche Beziehungen zu erläutern. Zusätzlich soll der persönliche Bezug der Gruppenzugehörigkeit beleuchtet werden.
- Die Entstehung und die Vorgänger der Theorie der sozialen Identität.
- Die zentralen Elemente der Theorie: Soziale Kategorisierung, soziale Identität, soziale Vergleiche und positive Distinktheit.
- Strategien zur Bewältigung von negativer sozialer Identität.
- Kritikpunkte und Schwächen der Theorie.
- Der Zusammenhang zwischen der Theorie und Einstellungen gegenüber Außengruppen, insbesondere Vorurteilen und Stereotypen.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Motivation der Verfasserin, sich mit der Theorie der sozialen Identität auseinanderzusetzen, ausgehend von ihrem Interesse an zwischenmenschlichen Beziehungen und der eigenen Gruppenzugehörigkeit. Sie betont den Wunsch nach Aufklärung und die Seltenheit abwechslungsreicher Literatur zu diesem Thema.
2. Vorgänger der Theorie: Dieses Kapitel beleuchtet die Vorläufer der Theorie der sozialen Identität. Es erwähnt Sherifs Arbeiten (1951, 1966) zu positiven und negativen Abhängigkeiten zwischen Gruppen und deren Einfluss auf das zwischenmenschliche Verhalten. Weiterhin wird Festinger (1954) und dessen Theorie der sozialen Vergleiche erwähnt, die als Inspiration für Tajfel und Turner diente. Die Kapitel verdeutlicht die Entwicklung der Theorie der Sozialen Identität aus vorherigen Forschungsansätzen.
3. Die Theorie der Sozialen Identität: Dieses Kapitel stellt die Theorie der sozialen Identität (SIT) von Tajfel und Turner (1979, 1986) vor. Es beschreibt die vier Grundbegriffe: soziale Kategorisierung, soziale Identität, sozialer Vergleich und positive Distinktheit. Ein Modell wird als kompakter Überblick präsentiert, und die einzelnen Bereiche werden detailliert erläutert. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der einzelnen Komponenten und deren Zusammenspiel innerhalb des Modells.
4. Strategien der Bewältigung: Dieses Kapitel behandelt Strategien zur Bewältigung von Situationen, die eine negative soziale Identität hervorrufen können. Es werden soziale Mobilität, sozialer Wandel und soziale Kreativität als mögliche Lösungsansätze diskutiert und die Unterschiede zwischen individuellen und kollektiven Strategien herausgearbeitet. Die Bedeutung von Handlungsmöglichkeiten innerhalb des Modells wird hervorgehoben.
5. Kritik und Schwächen der Theorie: Dieses Kapitel kritisch die Theorie der sozialen Identität. Es werden potentielle Schwächen und Limitationen der Theorie aufgezeigt und diskutiert, um ein umfassendes Bild der Theorie und deren Anwendbarkeit zu vermitteln. Die kritische Auseinandersetzung dient dem Verständnis der Grenzen des Modells.
6. Ergänzungen zur Theorie: In diesem Kapitel werden die Theorien von Greenwald und Steele als Ergänzungen zur Theorie der sozialen Identität vorgestellt und in den Kontext der bestehenden Theorie eingeordnet. Die Erweiterung des ursprünglichen Modells durch zusätzliche Theorien wird erläutert.
7. Einstellungen zu Außengruppen: Dieses Kapitel behandelt den Zusammenhang zwischen der Theorie der sozialen Identität und Einstellungen gegenüber Außengruppen, insbesondere Vorurteile und Stereotype. Es erklärt, wie die SIT das Entstehen und die Aufrechterhaltung von Vorurteilen erklären kann. Der praktische Bezug der Theorie wird in diesem Abschnitt deutlich.
Schlüsselwörter
Theorie der sozialen Identität, soziale Kategorisierung, soziale Identität, sozialer Vergleich, positive Distinktheit, soziale Mobilität, sozialer Wandel, soziale Kreativität, Vorurteile, Stereotype, Outgroups, Gruppenbeziehungen, Tajfel, Turner, Sherif, Festinger.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Theorie der Sozialen Identität
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet eine umfassende Übersicht über die Theorie der sozialen Identität (TSI). Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel, sowie Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der verständlichen Darstellung der TSI von Tajfel und Turner und deren Implikationen für zwischenmenschliche Beziehungen.
Welche Themen werden in diesem Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt die Entstehung und die Vorgänger der TSI, die zentralen Elemente der Theorie (soziale Kategorisierung, soziale Identität, soziale Vergleiche und positive Distinktheit), Strategien zur Bewältigung negativer sozialer Identität (soziale Mobilität, sozialer Wandel, soziale Kreativität), Kritikpunkte und Schwächen der Theorie, Ergänzungen durch Theorien von Greenwald und Steele, sowie den Zusammenhang zwischen der TSI und Einstellungen gegenüber Außengruppen (Vorurteile und Stereotype).
Wer sind die wichtigsten Autoren, die in diesem Dokument erwähnt werden?
Die wichtigsten Autoren sind Tajfel und Turner (die Begründer der TSI), Sherif (zu positiven und negativen Abhängigkeiten zwischen Gruppen) und Festinger (Theorie der sozialen Vergleiche).
Was sind die zentralen Elemente der Theorie der sozialen Identität?
Die zentralen Elemente sind die soziale Kategorisierung (Einteilung von Personen in Gruppen), die soziale Identität (der Teil des Selbstkonzepts, der aus der Gruppenmitgliedschaft resultiert), der soziale Vergleich (Vergleich der eigenen Gruppe mit anderen Gruppen) und die positive Distinktheit (das Streben nach einem positiven Selbstwertgefühl durch die eigene Gruppenzugehörigkeit).
Welche Strategien zur Bewältigung negativer sozialer Identität werden beschrieben?
Es werden soziale Mobilität (Wechsel in eine höher bewertete Gruppe), sozialer Wandel (Versuch, die Hierarchie zwischen Gruppen zu verändern) und soziale Kreativität (Umdeutung der Bedeutung von Gruppenmerkmalen) als Strategien beschrieben. Zusätzlich wird der Unterschied zwischen individuellen und kollektiven Strategien erläutert.
Welche Kritikpunkte an der Theorie der sozialen Identität werden angesprochen?
Das Dokument erwähnt potentielle Schwächen und Limitationen der Theorie, ohne diese explizit aufzulisten. Die kritische Auseinandersetzung dient dem Verständnis der Grenzen des Modells.
Wie wird der Zusammenhang zwischen der Theorie und Vorurteilen/Stereotypen dargestellt?
Das Dokument erklärt, wie die TSI das Entstehen und die Aufrechterhaltung von Vorurteilen gegenüber Außengruppen (Outgroups) erklären kann. Die SIT liefert einen Rahmen, um zu verstehen, wie Gruppenzugehörigkeit und der Wunsch nach positiver Distinktheit zu negativen Einstellungen gegenüber anderen Gruppen führen können.
Welche Kapitelzusammenfassungen werden angeboten?
Das Dokument bietet Kapitelzusammenfassungen für alle Kapitel, von der Einleitung bis zur Schlussbetrachtung. Diese Zusammenfassungen geben einen knappen Überblick über den Inhalt jedes Kapitels.
Welche Schlüsselwörter sind mit diesem Thema verbunden?
Schlüsselwörter sind: Theorie der sozialen Identität, soziale Kategorisierung, soziale Identität, sozialer Vergleich, positive Distinktheit, soziale Mobilität, sozialer Wandel, soziale Kreativität, Vorurteile, Stereotype, Outgroups, Gruppenbeziehungen, Tajfel, Turner, Sherif, Festinger.
Für wen ist dieses Dokument gedacht?
Dieses Dokument ist für akademische Zwecke gedacht und dient der Analyse von Themen im Zusammenhang mit der Theorie der sozialen Identität. Es ist auf eine strukturierte und professionelle Art und Weise geschrieben.
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- Magister Artium (M.A.) Silvia Alpers (Author), 2000, Einstellung gegenüber Outgroups: Die Theorie der Sozialen Identität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26461