Die vorliegende Arbeit, mit dem Titel „Bewegen und Heben schwerer Lasten- römische Architektur und ihre technische Realisierung“, beschäftigt sich mit den bautechnischen Fähigkeiten der Römer und welche Greif- und Hebewerkzeuge sie verwendeten haben, um schwere Lasten zu heben und bewegen.
Doch es wäre zu kurzgegriffen, wollte ich mich an dieser Stelle nur auf römische Lastenkräne und Greifzangen beschränken; daher betrachte ich dieses Thema nicht nur unter einem technikgeschichtlichen Aspekt sondern auch aus einem soziologischen Blickwinkel und stelle mir die Frage, welche Personen oder Personengruppen schwere Lasten bewegen und heben lassen und welche Motive sie dafür haben; welche Intentionen verfolgen sie, um hunderte von Menschen für ein einziges Bauwerk einzusetzen?
Damit der Begriff „Bewegen und Heben schwerer Lasten“ auch zutrifft, ist es offensichtlich, dass hier nur repräsentative, bedeutende Architektur im Zentrum der Betrachtung stehen kann und dass hinter der Errichtung solcher Architekturen primär Repräsentationsbedürfnisse stehen; die Initiatoren der von mir hier beschriebenen Bauwerke nutzen die Möglichkeiten der Technik und die Sprache von Kunst und Architektur vor allem zur Demonstration ihrer Führungsansprüche und zur Festigung und Legitimierung ihrer Machtposition.
In der Forschung besteht hinsichtlich der technischen Spezifikationen römischer Greif-und Hebewerkzeuge eine gewisse Uneinigkeit, welche sich in Detailfragen erschöpft. So gilt die Tatsache, dass die Greif-und Hebewerkzeuge der Römer griechischen Ursprunges sind, als gesichert. Jedoch ist die These, wonach Lastenkräne im 6. Jahrhundert v. Chr. in Griechenland erfunden worden seien, nicht unumstritten; manche Forscher behaupten, die Griechen hätten technische Kenntnisse über das Bewegen und Heben schwerer Lasten in Ägypten kennengelernt und verfeinert. Allerdings waren diese „Verfeinerungen“ derart enorm, stellte der griechische Baukran einen solchen Fortschritt gegenüber allem bisher dagewesenen dar, dass die in Ägypten und im Nahen Osten bis dato übliche Praxis des Aufbockens oder die Rampe als Hilfsmittel für den vertikalen Transport vollkommen überflüssig wurden.
Im zweiten Kapitel dieser Arbeit führe ich unter dem bereits genannten soziologischen Aspekt verschiedene Beispiele römischer Staatsarchitektur an bevor ich mich im folgenden Abschnitt den gebräuchlichsten römischen Lastenkränen und Greifwerkzeugen zuwende.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Repräsentation der kaiserlichen Macht in den Provinzen- Beispiele römischer Staatsarchitektur
- Das Tropaeum Alpium in La Turbie
- Überlegene Ingenieursarchitektur- der Pont du Gard
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die römischen Fähigkeiten im Bewegen und Heben schwerer Lasten beim Bau von Architektur. Sie verbindet technikgeschichtliche mit soziologischen Aspekten, indem sie die beteiligten Personen und ihre Motive hinterfragt. Der Fokus liegt auf repräsentativer Staatsarchitektur und der Demonstration von Macht durch Bauprojekte.
- Römische Bautechnik und Hebewerkzeuge
- Soziologische Aspekte des römischen Bauwesens
- Repräsentation kaiserlicher Macht durch Architektur
- Beispiele römischer Staatsarchitektur in den Provinzen
- Ingenieursleistungen im römischen Bauwesen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit analysiert die technischen Fähigkeiten der Römer beim Bewegen schwerer Lasten im Bauwesen und verbindet dies mit soziologischen Fragen nach den Motiven der Bauherren. Sie konzentriert sich auf repräsentative Architektur als Mittel zur Machtdemonstration und Legitimation. Die Uneinigkeit in der Forschung über den Ursprung römischer Hebewerkzeuge wird erwähnt, wobei der griechische Ursprung als gesichert gilt, die genaue Erfindungszeit aber umstritten ist. Das zweite Kapitel behandelt Beispiele römischer Staatsarchitektur im soziologischen Kontext, bevor die gebräuchlichsten Hebewerkzeuge untersucht werden.
Die Repräsentation der kaiserlichen Macht in den Provinzen- Beispiele römischer Staatsarchitektur: Dieses Kapitel untersucht, wie die römische Baukultur die Präsenz Roms in den Provinzen sichtbar machte. Es zeigt, wie römische Kaiser durch imposante Bauwerke ihre Macht demonstrierten und ihre Herrschaft festigten. Am Beispiel des Tropaeum Alpium und des Pont du Gard werden die Repräsentationsfunktion und die ingenieurtechnischen Leistungen der Römer veranschaulicht. Das Tropaeum Alpium in La Turbie, ein monumentales Siegesdenkmal, zeugt vom römischen Sieg über die Alpenvölker und der Etablierung römischer Hegemonie. Der Pont du Gard, Teil eines Aquädukts, veranschaulicht sowohl die ingenieurtechnischen Fähigkeiten der Römer als auch den Repräsentationswillen des Kaisers. Beide Beispiele verdeutlichen die Kombination aus pragmatischem Nutzen und demonstrativer Machtentfaltung im römischen Bauwesen. Die Bauwerke zeigen nicht nur die Ausbreitung römischer Kultur, sondern auch den Willen und die Handschrift des Herrschers.
Schlüsselwörter
Römische Architektur, Bautechnik, Hebewerkzeuge, Staatsarchitektur, Kaiserliche Macht, Repräsentation, Provinzen, Ingenieurskunst, Tropaeum Alpium, Pont du Gard, Soziologie der Architektur.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Repräsentation Kaiserlicher Macht in Römischen Provinzen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die römischen Fähigkeiten beim Bewegen und Heben schwerer Lasten im Bauwesen, insbesondere im Kontext repräsentativer Staatsarchitektur. Sie verbindet technikgeschichtliche mit soziologischen Aspekten und analysiert, wie römische Kaiser durch imposante Bauwerke ihre Macht demonstrierten und ihre Herrschaft festigten.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit analysiert die römischen Bautechniken und Hebewerkzeuge, beleuchtet soziologische Aspekte des römischen Bauwesens und untersucht die Repräsentation kaiserlicher Macht durch Architektur, insbesondere an Beispielen römischer Staatsarchitektur in den Provinzen. Der Fokus liegt auf der Demonstration von Macht und Legitimation durch Bauprojekte.
Welche Beispiele römischer Staatsarchitektur werden behandelt?
Die Arbeit analysiert das Tropaeum Alpium in La Turbie als monumentales Siegesdenkmal und den Pont du Gard als Teil eines Aquädukts. Beide Beispiele verdeutlichen die Kombination aus pragmatischem Nutzen und demonstrativer Machtentfaltung im römischen Bauwesen.
Wie wird die kaiserliche Macht repräsentiert?
Die kaiserliche Macht wird durch imposante Bauwerke repräsentiert, die sowohl ingenieurtechnische Fähigkeiten als auch den Repräsentationswillen des Kaisers demonstrieren. Diese Bauwerke zeigen die Ausbreitung römischer Kultur und den Willen des Herrschers, seine Macht sichtbar zu machen.
Welche soziologischen Aspekte werden betrachtet?
Die Arbeit hinterfragt die beteiligten Personen und ihre Motive beim Bau der Architektur. Sie untersucht den soziologischen Kontext der römischen Baukultur und die Bedeutung von Bauprojekten für die Festigung der römischen Herrschaft in den Provinzen.
Welche Rolle spielen die Hebewerkzeuge?
Die Arbeit untersucht die römischen Hebewerkzeuge und ihre Bedeutung für den Bau der monumentalen Architektur. Sie erwähnt die Uneinigkeit in der Forschung über ihren Ursprung, wobei ein griechischer Ursprung als gesichert gilt, die genaue Erfindungszeit aber umstritten ist.
Was sind die wichtigsten Schlüsselwörter?
Römische Architektur, Bautechnik, Hebewerkzeuge, Staatsarchitektur, Kaiserliche Macht, Repräsentation, Provinzen, Ingenieurskunst, Tropaeum Alpium, Pont du Gard, Soziologie der Architektur.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel über die Repräsentation der kaiserlichen Macht in den Provinzen anhand von Beispielen römischer Staatsarchitektur (Tropaeum Alpium und Pont du Gard).
Was ist der Schwerpunkt der Einleitung?
Die Einleitung analysiert die technischen Fähigkeiten der Römer beim Bewegen schwerer Lasten im Bauwesen und verbindet dies mit soziologischen Fragen nach den Motiven der Bauherren. Sie konzentriert sich auf repräsentative Architektur als Mittel zur Machtdemonstration und Legitimation.
Was wird im Kapitel über die Repräsentation kaiserlicher Macht behandelt?
Dieses Kapitel untersucht, wie die römische Baukultur die Präsenz Roms in den Provinzen sichtbar machte. Es zeigt am Beispiel des Tropaeum Alpium und des Pont du Gard die Repräsentationsfunktion und die ingenieurtechnischen Leistungen der Römer.
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- Alexander Dumitru (Author), 2013, Bewegen und Heben schwerer Lasten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264552