Es ist nicht besonders schwierig, einen Bauer, einen Bettler oder eine Prostituierte zu definieren. Auch jeder weiß, worum es sich bei einem Bäcker oder einem Fleischer handelt. Wird aber beispielsweise jemand in den Quellen des Ancien Régime als „bourgeois“ bezeichnet, ist diese Beschreibung nicht mehr so eindeutig. Je höher wir in der sozialen Hierarchie gehen, umso kniffliger wird es, sich dem sozialen Status einer Person sicher zu sein. Wenn der Historiker die Trennungslinie zwischen jenen, die arbeiteten und jenen, die nicht zu arbeiten brauchten, überschreitet, dann betritt er ein Gebiet, in dem nur auf ganz wenige Wegweiser Verlass ist.
Trotzdem sollen sich die nachfolgenden Seiten genau dieser Trennungslinie widmen und damit versuchen, der sozialen Mobilität im späten Mittelalter und der Frühen Neuzeit im Allgemeinen und dem Aufstieg von Nicht-Adel in den Adel im Speziellen auf den Grund zu gehen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Bedeutung des Adelsstandes und seiner Behauptung
3. Standeserhöhung von Adligen
4. Nobilitierung
5. Beispiele, Zahlen, Fakten
6. Nobilitierung in der Kritik
7. Fazit
8. Literaturverzeichnis
Wege in den Adelsstand
Sozialer Aufstieg im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit
„Der Adel ist die Antwort auf die Notwendigkeit, die guten Diener des Souveräns in ihrer Person und in der Person ihrer Nachkommen zu belohnen. Der Vorrang des Adels ist also eine gerechte und vernünftige Sache. Er erhält in der Gesellschaft die notwendige Unterscheidung der Ränge aufrecht und fördert den Wettstreit, der jeden dazu treibt, auf die Nobilitierung seines Geschlechts zu hoffen.” [1]
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- Bakk. Komm. BA Josef Schopf (Author), 2012, Wege in den Adelsstand, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264526