Das Rechnungswesen eines Industriebetriebes erfasst sowohl die Geschäftsbuchhaltung
(auch: Finanzbuchhaltung, Abkürzung: FiBu) als auch die Kosten- und
Leistungsrechnung.
Die Geschäftsbuchführung ist unternehmensbezogen. Sie erfasst alle Geschäftsvorfälle
im Abrechnungszeitraum (z. B. ein Jahr), die das Vermögen, das Kapital oder
den Erfolg des Unternehmens beeinflussen. Dadurch ist jederzeit ein Überblick über
den Gesamterfolg (Vermögens- und Schuldensituation) des Unternehmens möglich.
Die Geschäftsbuchführung ist auch nach außen gerichtet, da sie der Öffentlichkeit
(Steuerbehörden, Banken, Gerichte, …) Einblicke (z. B. Jahresabschluss) gewähren
und sich nach handels- und steuerrechtlichen Vorgaben richten muss. [...]
Inhaltsverzeichnis
1 Die Grundbegriffe der Kosten- und Leistungsrechnung
2 Die Kostenartenrechnung
2.1 Die Gliederung der Kostenarten in der Kostenartenrechnung
2.2 Die kalkulatorischen Abschreibungen
2.3 Die kalkulatorischen Zinsen
2.4 Die kalkulatorischen Wagnisse
3 Die Kostenstellenrechnung
3.1 Einführung in die Kostenstellenrechnung
3.2 Der einstufige Betriebsabrechnungsbogen
3.3 Der mehrstufige Betriebsabrechnungsbogen
4 Die Kostenträgerrechnung
4.1 Einführung in die Kostenträgerrechnung
4.2 Die Divisionsverfahren
4.2.1 Die einfache Divisionskalkulation
4.2.2 Die mehrstufige Divisionskalkulation
4.2.3 Die Divisionskalkulation mit Äquivalenzziffern
4.3 Die Zuschlagsverfahren
4.3.1 Die Anwendung von Zuschlagsverfahren
4.3.2 Die summarische Zuschlagskalkulation
4.3.3 Die differenzierte Zuschlagskalkulation
4.3.4 Die mehrstufig differenzierte Zuschlagskalkulation
4.3.5 Die Maschinenstundenabrechnung
1 Die Grundbegriffe der Kosten- und Leistungsrechnung
Das Rechnungswesen eines Industriebetriebes erfasst sowohl die Geschäftsbuchhaltung (auch: Finanzbuchhaltung, Abkürzung: FiBu) als auch die Kosten- und Leistungsrechnung.
Die Geschäftsbuchführung ist unternehmensbezogen. Sie erfasst alle Geschäftsvorfälle im Abrechnungszeitraum (z. B. ein Jahr), die das Vermögen, das Kapital oder den Erfolg des Unternehmens beeinflussen. Dadurch ist jederzeit ein Überblick über den Gesamterfolg (Vermögens- und Schuldensituation) des Unternehmens möglich.
Die Geschäftsbuchführung ist auch nach außen gerichtet, da sie der Öffentlichkeit (Steuerbehörden, Banken, Gerichte, …) Einblicke (z. B. Jahresabschluss) gewähren und sich nach handels- und steuerrechtlichen Vorgaben richten muss.
Aufgabe der Geschäftsbuchführung ist u. a. das Ermitteln von Gewinn oder Verlust:
Gesamtergebnis der Unternehmung:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) erfasst die durch die eigentliche betriebliche Tätigkeit (Beschaffung, Produktion, Absatz) verursachten Kosten.
Aufgabe der KLR ist es, alle betrieblichen Aufwendungen (= Kosten) und alle betrieblichen Erträge (= Leistungen) zu erfassen und gegenüberzustellen:
- Ermitteln der Betriebsergebnisse
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- Bereitstelleln der Unterlagen für die Kalkulation
- Bewerten der Vorräte beim Jahresabschluss
- Kontrollieren der Wirtschaftlichkeit des Betriebes
Teilbereiche der KLR:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Aufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung:
Kosten- und Leistungsvergleich
- Betriebsvergleich
- Zeitvergleich
- Soll-Ist-Vergleich
- Plankostenrechnung
Kostenkontrolle
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Preis- und Wertermittlung
- Betriebsgewinnermittlung
- Kalkulation
- Wertansätze für den Jahresabschluss
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Aufwendungen und Erträge beziehen sich auf Geschäftsvorgänge des gesamten Unternehmens.
Die Kosten- und Leistungsrechnung beschränkt sich auf die leistungsbezogenen Kosten und Erträge des Betriebes.
DVK, 1986 So, BWL 42:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
DVK, 1986 Wi, BWL 43:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
DVK, 1987 So, BWL 34:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Witz:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2 Die Kostenartenrechnung
2.1 Die Gliederung der Kostenarten in der Kostenartenrechnung
Voraussetzung für die Kostenrechnung ist das genaue Erfassen der Kosten. Deshalb bildet die Kostenartenrechnung („ Welche Kosten sind entstanden?“) den Ausgangspunkt der Kostenrechnung. Ihre Aufgabe besteht darin, die für die jeweiligen Zwecke der Kostenrechnung (z. B. Vorkalkulation, Nachkalkulation, Kostenkontrolle, Ergebnisermittlung) notwendigen Kosten zur Verfügung zu stellen.
Aufgaben der Kostenartenrechnung:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Klassifizierung (Unterteilung) der Kosten wird durch Ziel, Zweck, Art und Umfang der Kostenrechnung bestimmt. Je nachdem, ob die Kostenrechnung auf Teil- oder Vollkostenbasis durchgeführt wird, sind beschäftigungs- oder verrechnungsbezogene Zuordnungskriterien für die Kosten maßgebend.
a) fixe und variable Kosten
... kennzeichnen die Abhängigkeit der Kosten von der Ausbringmenge.
Variable Kosten (z. B. Fertigungsmaterial) sind abhängig von der Produktionsmenge, fixe Kosten (z. B. Miete, Versicherung, Gehälter, kalkulatorische Kosten) nicht.
b) Einzel- und Gemeinkosten
... kennzeichnen die Art der Zurechnung der Kosten zu ihren Kostenträgern.
Einzelkosten (auch: direkte Kosten; z. B. Fertigungsmaterial, Fertigungslöhne) sind einem Produkt (dem Kostenträger) direkt zurechenbar, Gemeinkosten (z. B. Gemeinkostenmaterial, Hilfslöhne, Gehälter, Sozialkosten, betriebliche Steuern, Gebühren, Miete, Bürokosten, kalkulatorische Kosten, Kosten für Werkschutz) indirekt.
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- Dr. Bommhardt (Author), 2013, Kosten- und Leistungsrechnung: Ein Überblick, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264414