Das Essay bietet einen kurzen Abriss von der Entstehung des Christentums bis zur Staatsreligion. Aufgrund der einfachen Darstellung ist dieses Essay besonders für Studienanfänger geeignet.
Von den ersten Gemeinden zur Staatsreligion
Ein (sehr) kurzer Abriss über die ersten Jahrhunderte des Christentums
Florian Fuchs
Das folgende Essay orientiert sich am Aufbau an Brox´ Kapitel Geschichte von Mission und Bekehrung (vgl. Brox 2008: 27-41): Zunächst wird auf Anfang und Anlass der Ausbreitung eingegangen, dem folgt eine geographische Umschreibung der Ausbreitung, welche mit soziologischen Daten zur Mission ergänzt wird. Daran anschließend wird auf günstige und ungünstige Bedingungen der Mission eingegangen. Ergänzend zu Brox wird dieses Essay abschließend mit einem kurzen Abriss zur Erhebung des Christentums als Staatsreligion im Römischen Reich abgeschlossen.
Nach Brox war der Anlass zur Ausbreitung der Glaube an Christus als alleinige Heilschance der Menschen (vgl. Brox: 27).
Die ersten gegründeten Gemeinden wurden zum einen von Aposteln, d.h. ehemaligen Jüngern Jesu, und zum anderen von heute unbekannten Einzelmissionaren gegründet. Die erste Gemeinde („Urgemeinde“) entstand in Jerusalem und wurde von den Judenchristen Petrus, Johannes und Jakobus, einem Bruder Jesu, geleitet.[1]
Diese sehr kleine Gemeinde bestand aus Juden aus Palästina (aramäischsprachig) und Juden aus der Diaspora (griechischsprachig). Aufgrund von u.a. theologischen Fragestellungen zur Bedeutung des Tempels kam es früh zu ersten Zerwürfnissen, bei denen neben anderen auch Jakobus getötet wurde.
Nach der Zerstörung des Tempels während des Jüdischen Krieges (66-70) kamen einige Flüchtlinge nach Antiochien und gründeten dort „die erste richtige heidenchristliche Gemeinde“ (Jung 2010: 17).
Obwohl die Anzahl an Christen im 1. Jahrhundert nicht überschätzt werden sollte (vgl. S. 2-3), wurden in relativ kurzer Zeit viele kleine Gemeinden gegründet.
Die rasche Ausbreitung des Christentums erklärt Brox zum einen mit der erwarteten Parusie und zum anderen mit der (paulinischen) Vorstellung, dass die Weltmission für das Ende Voraussetzung ist (vgl. Brox: 27). Demnach verstanden sich die ersten Christen als „Volk Gottes der Endzeit“ (Lohse 2008: 86). Sie unterschieden sich von anderen Gruppierungen wie der Qumran-Gemeinde, die sich ebenfalls als auserwählt sahen, dadurch, dass sie sich nicht vom Volk absonderten, sondern bewusst dessen Nähe suchten (vgl. ebd.: 86). Ein konstitutives Merkmal des Christentums war von Anfang an die Gemeinschaft.
Bis zum vierten Jahrhundert wuchs das Christentum rasant an. Die gesicherten Gemeinden sollen im Folgenden kurz aufgezählt werden (vgl. Brox: 28-30):
[...]
[1] In der Jerusalemer Urgemeinde wurde nach der Apostelgeschichte (Apg) bspw. der Tempelkult fortgeführt und Opfer dargebracht.
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- Anonym (Author), 2013, Das Christentum: Von den ersten Gemeinden zur Staatsreligion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264068