„Unter einem Benotungsmodell versteht man eine Regel oder ein Regelsystem, das Schülerleistungen Bewertungen zuweist.“(Sacher 2001, S.103). Diese Zuweisung muss laut Sacher (2001) folgenden bestimmten Anforderungen genügen:
- „Sie muss logisch eindeutig sein. D. h. auf gleiche Leistungen müssen immer gleiche Noten bzw. Bewertungen vergeben werden“(Sacher 2001, S.103). Der Umkehrschluss gilt hier aber nicht, denn gleiche Noten bzw. Bewertungen können durchaus unterschiedliche Leistungen beinhalten. Da in einer Schulklasse so viele unterschiedliche Leistungsausprägungen vorhanden sein können wie Schüler, aber durch das Benotungssystem der Lehrkraft nur eine begrenzte Anzahl an Leistungseinstufungen zur Verfügung steht, ist mit jeder Benotung ein Bündelungseffekt verbunden (vgl. Sacher 2001, S.103). So kann z.B. im Jahresendzeugnis die Note 3 für eine 3,5 sowie auch für eine 2,5 stehen. Je nach subjektiven ermessen der Lehrkraft wird auf- oder abgerundet. Während der eine Schüler nahe an der 2 liegt, entgeht der andere gerade so der Note 4. Auf dem Papier erhalten beide dieselbe Note 3.
- Es muss eine Normvalidität vorliegen. „Ein Benotungsmodell hat - je nachdem, welche Bezugsnorm zu Grunde gelegt wird ...
Benotungsmodelle
1. Merkmale eines Benotungsmodells
„Unter einem Benotungsmodell versteht man eine Regel oder ein Regelsystem, das Schülerleistungen Bewertungen zuweist.“(Sacher 2001, S.103). Diese Zuweisung muss laut Sacher (2001) folgenden bestimmten Anforderungen genügen:
- „Sie muss logisch eindeutig sein. D. h. auf gleiche Leistungen müssen immer gleiche Noten bzw. Bewertungen vergeben werden“(Sacher 2001, S.103). Der Umkehrschluss gilt hier aber nicht, denn gleiche Noten bzw. Bewertungen können durchaus unterschiedliche Leistungen beinhalten. Da in einer Schulklasse so viele unterschiedliche Leistungsausprägungen vorhanden sein können wie Schüler, aber durch das Benotungssystem der Lehrkraft nur eine begrenzte Anzahl an Leistungseinstufungen zur Verfügung steht, ist mit jeder Benotung ein Bündelungseffekt verbunden (vgl. Sacher 2001, S.103). So kann z.B. im Jahresendzeugnis die Note 3 für eine 3,5 sowie auch für eine 2,5 stehen. Je nach subjektiven ermessen der Lehrkraft wird auf- oder abgerundet. Während der eine Schüler nahe an der 2 liegt, entgeht der andere gerade so der Note 4. Auf dem Papier erhalten beide dieselbe Note 3
- Es muss eine Normvalidität vorliegen. „Ein Benotungsmodell hat - je nachdem, welche Bezugsnorm zu Grunde gelegt wird – ganz unterschiedliche Eigenschaften der Leistung zu messen“(Sacher 2001, S.104). Einerseits kann anhand der sozialen Norm ein Rangplätze orientiertes Benotungsmodell herangezogen werden, ein auf Leistungsveränderndes Modell zur Erfassung der individuellen Norm und ein sich auf die kriteriale Norm beziehendes sachlich-fachliches Anforderungsmodell. „Die Forderung der Normvalidität meint also, dass ein Benotungsmodell möglichst nur das Leistungsmerkmal misst, welches für die zu Grunde gelegte Bezugsnorm relevant ist, und dass sie dieses auch tatsächlich misst“(Sacher 2001, S.104). Liegen dem Lehrer die Prüfungsergebnisse vor, muss er, wenn er kriterial benoten will an seiner im Vorfeld festgelegten Benotungsskala festhalten, egal wie die Klasse abschneidet (vgl. Sacher 2001, S.104). Orientiert er sich an der sozialen Norm, werden die Noten nach Quoten vergeben, „so bekommen z.B. die besten 5% der Klasse eine 1, die nächstbesten 15% eine 2 usw.“(Sacher 2001, S.104). In der Schulpraxis gelingt diese Normeinhaltung oftmals nicht, schwierige Klassenarbeiten werden häufig milder benotet und so wird von der eigentlichen Benotungsskala abgewichen (Jürgens /Sacher 2000, S.68f.; Lederer 2008, S.104 u. S.173). Dadurch werden unzureichende Lehrerfolge oder schlechte Aufgabenstellungen im Nachhinein kaschiert.
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- Bachelor of Arts Sven Langjahr (Author), 2012, Benotungsmodelle. Lernleistungen auswerten und beurteilen., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/264036