Insbesondere nach den dramatischen Ereignissen, die sich im Sommer 2011 in Fukushima ereignet haben, steht in vielen Ländern der EU die Frage nach dem richtigen Energiemix wieder oben auf der Agenda. Keine Regierung hat jedoch bislang so konsequente und weitreichende Entscheidungen getroffen wie die Bundesrepublik Deutschland, die bis zum Jahr 2022 den Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie durchführen will. Zugleich bewirkt die politische Förderung der erneuer¬baren Energiequellen im Zielbereich der Energiewende einen radikalen Umbau der gegenwärtigen Energieversorgungssysteme. Der Ausbau der langfristig nachhaltigen Strukturen stellt die Bundesrepublik Deutschland unverkennbar vor neuen Herausforderungen, die derzeit ohne fossile Energieträger nicht bewältigt werden können. Parallel zu erneuerbaren Energien gewinnt Erdgas in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Es ist nach Mineralöl mit einem Anteil von rund 25 Prozent am deutschen Primärenergieverbrauch im Jahr 2012 der zweitwichtigste Primärenergieträger. Ferner gehen einige Prognosen davon aus, dass der Energieträger noch weiter an Bedeutung zunimmt und im Jahr 2030 den Mineralöl ablösen wird. Diese Entwicklung wird durch die rückläufige Nutzung von Kernenergie und den umweltfreundlichen Eigenschaften von Erdgas gestützt.
Diesen Vorzügen stehen die Tatsachen entgegen, dass es sich auch bei Erdgas um einen fossilen und somit endlichen Energieträger handelt. Darüber hinaus werden die Beziehungen auf der politischen Ebene zu den wichtigen Energielieferanten, insbesondere Russland von vielen Akteuren skeptisch bis ablehnend diskutiert. Regeläßig auftauchende Erdgasstreits, wie die Auseinandersetzungen der Ukraine mit Russland, lassen in Politik und in Medien Zweifel aufkommen, ob Russland ein zu¬verlässiger Energiepartner sei. Ferner werden mit dem anwachsenden Umfang an russischen Lieferungen an Energierohstoffen Argumente hinsichtlich der gefährlichen Importabhängigkeit und sich daraus resultierenden Erpressbarkeit geäußert.
Die vorliegende Arbeit fokussiert sich auf die Problematik der Erdgasexportpolitik zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Sowjetunion/Russland im Rahmen der europäischen Energieaußenpolitik. Zugleich erfolgt eine umfassende Analyse über die Importabhängigkeit und die Gefährdung der Versorgungssicherheit insbesondere durch die russischen Erdgaslieferungen.
Kapitel 2 befasst sich nach einer kurzen Vorstellung der Entwicklung der deutschen Gasversorgung mit den heutige
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Entwicklung des Erdgassektors in Deutschland
2.1 Formung und Beginn der Erdgasversorgung
2.2 Erdgasverbrauch und -Verwendung in Deutschland
2.2.1 Erdgasanwendungen im Wärmemarkt
2.2.2 Erdgasanwendungen im Strommarkt
2.3 Szenarienüberblick: Erdgaseinsatz in einer Energieversorgung von morgen
2.4 Erdgaseinfuhr und die wichtigen Importrouten
3 Europäischer Erdgasmarkt und die Problematik der Energieaußenpolitik der EU
3.1 Die rohstoffseitige Verfügbarkeit als Basis für die Erdgasversorgung von Europa
3.2 Charakteristika des Handels mit Erdgas
3.2.1 Erdgastransport und Lieferstrukturen
3.2.2 Vertragliche Strukturen im Erdgassektor
3.2.3 Preisbildungssysteme und Entwicklung der Preise für Erdgas
3.3 Historische Entwicklung des europäischen Erdgasmarktes
3.4 Europäische Union und Problematik einer gemeinsamen Energiepolitik
3.5 Die „Versicherheitlichung“ der Energiedebatte
4 Energiebeziehungen zwischen Russland und Deutschland und die Schwierigkeiten der Gasexportpolitik
4.1 Sowjetunion und Einleitung des deutsch-russischen Gashandels
4.2 Infrastruktur der sowjetischen Erdgaswirtschaft und Auflösung der Sowjetunion
4.3 Gasdispute zwischen Transitregionen und Russland nach der Zeit der Sowjetunion
4.4 Russische Erdgaswirtschaft und Preise auf dem Exportmarkt
4.5 Russische Erdgaslieferungen und die Importabhängigkeit
5 Zusammenfassung
Anhang
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abb. 2-1: Historisch gewachsene Bedeutung des Erdgaseinsatzes in einzelnen Marktsektoren in Deutschland
Abb. 2-2: Struktur der Wohnungsbeheizung in Deutschland
Abb. 2-3: Anteile der Energieträger im Stromsektor (Erdgas hervorgehoben)
Abb. 2-4: Primärenergieeinsatz ausgewählter Klimaschutzszenarien im Jahr 2020
Abb. 2-5: Erdgasbezug nach Lieferländer für Deutschland und EU
Abb. 3-1: Weltweite Gasreserven als Basis für die Erdgasversorgung in Europa (Angaben in Bio.m3)
Abb. 3-2: Kostenvergleich der Transporttechnologien
Abb. 3-3: Indizierte Preisentwicklung Heizöl und Erdgas in Deutschland
Abb. 3-4: Preisniveaus ausgewählter Erdgaslieferanten
Abb. 3-5: Erdgaslieferungen nach Europa (EU-25 sowie Schweiz und Türkei) in Mrd.m3/Jahr
Abb. 0-1: Gaspipelines von Russland nach Europa
Abb. 0-2: South Stream und Nabucco Gaspipeline
Tabellenverzeichnis
Tab. 2-1: Erdgasaufkommen in Deutschland 1960-2011 (Angaben in Prozent)
Tab. 2-2: Erdgasanteile der verschiedenen Szenarien in den Jahren 2030 und 2050
Tab. 4-1: Abgesetzte Erdgasmenge und Erlöse des Unternehmens Gazprom
Tab. 0-1: Entwicklung der Erdgaseinfuhr in die Bundesrepublik Deutschland (in TJ)
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
Insbesondere nach den dramatischen Ereignissen, die sich im Sommer 2011 in Fukushima ereignet haben, steht in vielen Ländern der EU die Frage nach dem richtigen Energiemix wieder oben auf der Agenda. Keine Regierung hat jedoch bislang so konsequente und weitreichende Entscheidungen getroffen wie die Bundesrepublik Deutschland, die bis zum Jahr 2022 den Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie durchführen will. Zugleich bewirkt die politische Förderung der erneuerbaren Energiequellen im Zielbereich der Energiewende einen radikalen Umbau der gegenwärtigen Energieversorgungssysteme. Der Ausbau der langfristig nachhaltigen Strukturen stellt die Bundesrepublik Deutschland unverkennbar vor neuen Herausforderungen, die derzeit ohne fossile Energieträger nicht bewältigt werden können. Parallel zu erneuerbaren Energien gewinnt Erdgas in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Es ist nach Mineralöl mit einem Anteil von rund 25 Prozent am deutschen Primärenergieverbrauch im Jahr 2012 der zweitwichtigste Primärenergieträger. Ferner gehen einige Prognosen davon aus, dass der Energieträger noch weiter an Bedeutung zunimmt und im Jahr 2030 den Mineralöl ablösen wird. Diese Entwicklung wird durch die rückläufige Nutzung von Kernenergie und den umweltfreundlichen Eigenschaften von Erdgas gestützt.
Diesen Vorzügen stehen die Tatsachen entgegen, dass es sich auch bei Erdgas um einen fossilen und somit endlichen Energieträger handelt. Darüber hinaus werden die Beziehungen auf der politischen Ebene zu den wichtigen Energielieferanten, insbesondere Russland von vielen Akteuren skeptisch bis ablehnend diskutiert. Regelmäßig auftauchende Erdgasstreits, wie die Auseinandersetzungen der Ukraine mit Russland, lassen in Politik und in Medien Zweifel aufkommen, ob Russland ein zuverlässiger Energiepartner sei. Ferner werden mit dem anwachsenden Umfang an russischen Lieferungen an Energierohstoffen Argumente hinsichtlich der gefährlichen Importabhängigkeit und sich daraus resultierenden Erpressbarkeit geäußert.
Die vorliegende Arbeit fokussiert sich auf die Problematik der Erdgasexportpolitik zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Sowjetunion/Russland im Rahmen der europäischen Energieaußenpolitik. Zugleich erfolgt eine umfassende Analyse über die Importabhängigkeit und die Gefährdung der Versorgungssicherheit insbesondere durch die russischen Erdgaslieferungen.
Kapitel 2 befasst sich nach einer kurzen Vorstellung der Entwicklung der deutschen Gasversorgung mit den heutigen Erdgasanwendungen in Wärme- und Strommarkt. Dabei werden die wesentlichen Entwicklungslinien des Erdgaseinsatzes in den einzelnen Sektoren berücksichtigt und die Tendenz der möglichen künftigen Fortschritte aufgezeigt. Zugleich erfolgt eine Gegenüberstellung einiger aktueller Zukunftsszenarien. Zum Schluss werden die Bezugsstrukturen und die wesentlichen Importrouten für das russische Erdgas nach Deutschland und Europa skizziert.
Kapitel 3 liefert einen umfassenden Überblick über die Strukturen des europäischen Erdgasmarktes und die politischen Rahmenbedingungen.
Im Kapitel 4 erfolgt eine Vorstellung der Wirtschaftsbeziehungen und zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sowjetunion/Russland. Zugleich wird ein detaillierter Blick auf die russische Erdgaswirtschaft geworfen und die Bedeutung des Energiesektors für Russland präsentiert.
2 Entwicklung des Erdgassektors in Deutschland
Ausgehend von dem Beginn der Erdgasnutzung Anfang der 1960er Jahre hat sich die Bundesrepublik Deutschland mit einer erstaunlichen Dynamik zu dem größten Erdgaskonsumenten der gegenwärtigen Europäischen Union entwickelt. Ferner verschärft sich durch einen signifikanten Rückgang der einheimischen Fördermenge die Situation, so dass zur Deckung der anwachsenden Erdgasnachfrage zunehmend auf ausländische Quellen zurückgegriffen werden muss. Auf den nachfolgenden Seiten erfolgt eine Analyse der Versorgungssituation Deutschlands mit dem fossilen Energieträger Erdgas. Begonnen wird mit der Vorstellung der frühen Anfänge der Erdgasnutzung und der Formung des deutschen Gasmarkts. Ferner werden ebenfalls die wesentlichen Teilmärkte der Erdgasnachfrage vorgestellt, um zugleich die Vorzüge des Erdgaseinsatzes in den einzelnen Sektoren aufzuzeigen. Zugleich liefern die Fakten der heutigen Erdgasversorgung die wesentlichen Meilensteine für einen Zukunftsausblick. Aufgrund der gegenwärtigen Umstrukturierung des gesamten Energieversorgungssystems in Deutschland in Richtung der erneuerbaren Energien und Nachhaltigkeit, die bereits seit Jahren politisch gezielt vorangetrieben werden, erscheint die Vorstellung der künftigen Modelle besonders interessant, da zugleich eine wichtige Frage beantwortet wird, welche Rolle der fossile Energieträger für die Energieversorgung von morgen spielen wird. Ferner werden auch die gegenwärtigen Lieferstrukturen und die wesentlichen Routen für das Erdgas Richtung
Deutschland skizziert und somit bereits an dieser Stelle auf die geopolitischen Risiken der heutigen Energiesysteme hingewiesen.
2.1 Formung und Beginn der Erdgasversorgung
Die Erdgasversorgung in Deutschland hat sich historisch seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus der Nutzung von Stadtgas entwickelt.[1] Während Erdgas überwiegend aus Methan besteht, setzte sich das Stadtgas aus Wasserstoff, Methan, Stickstoff und Kohlenmonoxid zusammen. Das Stadtgas wurde hauptsächlich in Gasanlagen und ferner Kokereien erzeugt und bereits seit Anfang des 19. Jahrhunderts als weithin üblicher Brennstoff verwendet. Das Gas diente zunächst der öffentlichen Versorgung und wurde überwiegend in den größeren Städten eingesetzt. Aus diesem Grund ist das Brenngas auch heute unter der veralteten Bezeichnung Stadtgas oder ebenso Leuchtgas bekannt. Zur Herstellung des Synthesegases, die auf dem Prinzip der Entgasung von Energieträgern beruht, wurde überwiegend Steinkohle eingesetzt. Durch Erhitzen des Rohstoffs unter Abschluss der Luft verwandeln sich die festen Bestandteile in Koks, der überwiegend für industrielle Zwecke weiterverwendet wurde. Mit dem anfallenden Gas als einem Nebenprodukt der Vergasung wurden die umliegenden Gemeinden über die Transportleitungen beliefert. Je nach Gaswerk und verwendetem Produktionsverfahren variierte die Zusammensetzung des Brenngases sehr stark, und aufgrund des KohlenmonoxidAnteils war das Stadtgas giftig.[2]
Die ersten Gaswerke waren überwiegend private Gründungen und wurden anfänglich von ausländischen Investoren errichtet. Da die Gasversorgung wirtschaftliche und technologische Erfolge mit sich brachte, wurde der Betrieb der städtischen Gasanalgen schnell von den Kommunen übernommen. Der Ausbau der Gastechnologie erwies sich schon in ihren Anfängen als ein recht lukratives Geschäft. Zum Anfang des 20. Jahrhunderts waren die Renditen der Gasversorgung doppelt so hoch wie bei der kommunalen Elektrizitätsversorgung, die derzeit erstmals als eine Ausnahme blieb.[3] Zugleich wurden mit der Übernahme der Gasversorgung von Kommunen in Eigenregie, die Weichen für die vorherrschende Eigentumsstrukturen der kommunalen Ortsversorger, der Stadtwerke, gestellt, die auch noch heute vorzufinden sind.[4]
Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich auch die Ferngasversorgung, mit dem Ziel, die Erzeugung und Verbrauch an synthetisch erzeugtem Gas regional zu entkoppeln. Angesichts zunehmender Fortschritte in der Transportinfrastruktur gründeten die Bergwerkgesellschaften des Ruhrgebiets im Jahr 1926 die Aktiengesellschaft für Kohleverwertung, die 1928 zur Ruhrgas AG umbenannt wurde. Eine vergleichbare Entwicklung vollzog ebenfalls die Thyssengas, die 1921 als Thyssensche Gas- und Wasserwerke gegründet wurde. Die beiden Unternehmen bildeten zugleich das Zentrum der anfänglichen Ferngasversorgung im Ruhrgebiet. Ferner kam es auch in anderen Regionen zum Aufbau und zur Ausdehnung der Gasversorgung über größere Entfernungen. Im Vergleich zu den vorwiegend städtischen Gaswerken etablierten sich die Ferngasgesellschaften vorwiegend in privatwirtschaftlicher Hand.[5]
Ferner wurde bedingt durch die Erdgasfunde in der Nordsee in den frühen 1950er Jahren die Stadtgasnutzung in Deutschland vielerorts durch das Erdgas ersetzt. Im Vergleich zu dem Stadtgas, der aufgrund seines Gehalts an Kohlenmonoxid (CO) giftig war, verfügte der fossile Energieträger einen deutlich höheren Energiegehalt.[6] Die unproblematische Nutzung der bereits bestehenden wirtschaftlichen und technologischen Strukturen beschleunigte die Verdrängung des Stadtgases, so dass bereits in den 1970er Jahren nahezu alle Verbraucher im öffentlichen Versorgungsnetz mit Erdgas versorgt werden konnten.[7] Allerdings wurde der westliche Teil des Berlins aus Gründen der Versorgungssicherheit bis zur Wiedervereinigung weiterhin mit dem Stadtgas versorgt. Erst im Jahr 1996 wurden die letzten Verbraucher auf Erdgas umgestellt.[8]
Der wesentliche Aufschwung der Erdgasnutzung begann in Deutschland erst 1959 mit der bedeutenden Entdeckung eines großen Erdgasfeldes bei Groningen in den Niederlanden. Die Größenordnung des Feldes lag über dem Eigenbedarf der Niederlande, die bisher sogar Kokereigas aus dem Ruhrgebiet bezogen.[9] Die Entdeckung des Erdgasfeldes, deren Produktionskosten deutlich geringer waren als die Herstellung der zuvor verwendeten Synthesegase auf Kohlebasis, beschleunigte die Umstellung. Die Niederlande wurden zum ersten wichtigen Erdgasproduzenten und Exporteur in Europa. Bereits 1963 begannen die Lieferungen nach Deutschland. Hinzu kam auch die inländische Erdgas-Förderung in Norddeutschland, die jedoch zu dieser Zeit sehr gering war. Sie beschränkte sich 1966 lediglich auf etwa sechs Prozent des gesamten Gasaufkommens. Dieses Erdgas wurde ausschließlich für industrielle Zwecke verbraucht oder in Gaskraftwerken zur Stromerzeugung genutzt.[10]
Bereits seit Beginn der Erdgasnutzung durchlief der Energieträger in Deutschland eine rasante Entwicklung. Während 1964 der Anteil am Primärenergieverbrauch noch unter einem Prozent lag, stieg bereits 1973 der Konsum an Erdgas auf einen Wert von über 10 Prozent an.[11] Eine umfassende Entwicklung der Gasaufkommen seit der frühen Erdgasnutzung in Deutschland ist in der Tabelle 2-1 aufgeführt. Im Anhang findet sich eine entsprechende Statistik zu Erdgaslieferungen.
Tab. 2-1: Erdgasaufkommen in Deutschland 1960-2011 (Angaben in Prozent).[12]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
*Großbritannien, Dänemark und andere Quellen betrugen im Jahr 2011 lediglich 4 Prozent
Während in 1960er Jahren, bedingt durch einen vergleichsweise geringen Verbrauch, die Nachfrage an Erdgas nahezu durch die inländische Förderung gedeckt werden konnte, musste bereits in den späten 1970ern fast die Hälfte des Bedarfs importiert werden.[13] So beruhte die starke Expansion der deutschen Gaswirtschaft überwiegend auf der Einbeziehung der ausländischen Bezugsquellen. Eine klare Divergenz zwischen der heimischen Produktion und den Erdgasimporten lässt sich bereits in den frühen Phasen der Erdgasnutzung erkennen. Um die anwachsende Nachfrage an Erdgas zu decken, erfolgten ab 1973 ebenfalls die Lieferungen aus der Sowjetunion und 1977 aus Norwegen, die ihre Anteile in deutschem Erdgasmarkt kontinuierlich ausbauten. Bereits 1981 betrugen die Importe Deutschlands insgesamt 39,6 Mrd. m3 und entfielen dabei zu zwei Drittel auf die drei Bezugsquellen.[14] In zahlreichen Statistiken tauchen ebenfalls Nationen wie Dänemark und Großbritannien als Erdgaslieferanten auf, allerdings mir sehr geringen Anteilen, sodass sie hier nicht miterfasst werden. Während die UdSSR und Norwegen im Zeitverlauf stetig die Marktanteile hinzugewannen, gingen die Lieferungen aus den Niederlanden insbesondere ab den 1980er Jahren merklich zurück.
2.2 Erdgasverbrauch und -Verwendung in Deutschland
Erdgas ist ein breit einsetzbarer fossiler Primärenergieträger, dessen Anwendung in der Bundesrepublik Deutschland in der vergangen Jahrzenten unverkennbar an Bedeutung zugenommen hat. Der historisch gewachsene Stellenwert des Rohstoffs und die Aufteilung des Erdgasverbrauchs in den einzelnen Marktsektoren werden in der nachfolgenden Abbildung veranschaulicht. Mit einer gesamten Menge an Erdgas von 86,13 Mrd. m3, die im Jahr 2012 eingesetzt wurde, bleibt die Bundesrepublik Deutschland offenkundig der größte Erdgaskonsument in der gegenwärtigen EU.[15]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2-1: Historisch gewachsene Bedeutung des Erdgaseinsatzes in einzelnen Marktsektoren in Deutschland.[16]
Der traditionelle Haupteinsatzbereich des Erdgases, der derzeit rund 46 Prozent ausmacht, ist der Wärmemarkt der Haushalte und Kleinverbraucher. Weitere 25 Prozent entfallen dabei auf den industriellen Sektor, wo Erdgas als ein Grundstoff für die zahlreichen chemischen Prozesse verwendet wird. Im Kraftwerkssektor werden etwa 14 Prozent des Energieträgers als ein Brennstoff zur Stromerzeugung eingesetzt. Der Bereich „Sonstige Anwendungen“ erfasst unter anderem den Erdgaseinsatz im Verkehrssektor, der allerdings bislang nur eher einen untergeordneten Stellenwert einnimmt.[17] Ferner lässt sich festhalten, dass seit dem Höchstwert der Entwicklung im Jahr 2005, der rund 90 Mrd. m3 betrug, der Erdgaskonsum stagniert und anhaltend bis heute eine rückläufige Tendenz aufzeigt. Des Weiteren werden die wesentlichen Entwicklungslinien auf den Wärme- und Strommarkt genauer betrachtet und die Gründe für die aktuellen Fortschritte vorgestellt. Die Sektoren erscheinen besonders interessant, da die Teilmärkte derzeit eine Entwicklung aufweisen, die sich vermutlich in der Zukunft fortsetzen wird.
2.2.1 Erdgasanwendungen im Wärmemarkt
Nach dem anhaltenden Wachstum des Erdgaskonsums im Wärmemarkt der privaten Haushalte und Kleinverbraucher lässt sich insbesondere seit dem Höchststand 2005 eine deutliche Stagnation der Nachfrage festhalten (Abbildung 2-1). Als einer der Gründe für die nachlassende Entwicklung wird insbesondere die aktive Klimaschutzpolitik der Bundesrepublik Deutschland genannt, die vor allem in den letzten Jahren durch die Förderung von alternativen Energieträgern und energieeffizienten Heizungstechnologien vorangetrieben wird.[18]
Mit einem Anteil von knapp 50 Prozent ist Erdgas derzeit ein dominierender Energieträger bei Heizungssystemen im Wohnungsbestand. Eine detaillierte Aufteilung der Beheizungsstruktur in Deutschland im Jahr 2011 erfolgt in der Abbildung 2-2. Neben dem Einsatz von Erdgas werden etwa 30 Prozent des Wohnbestandes mit Heizöl versorgt. Weitere 13 Prozent nutzen zu den Heizzwecken die Fernwärme, die meist in der Kraft-Wärme-Kopplung bereitgestellt und über einen Wärmenetz zu den Verbrauchern transportiert wird. Ferner 6 Prozent der Wohnungen nutzen die elektrischen Wiederstandheizungen. Der Einsatz von festen Brennstoffen wie Holz und diverse Kohlearten beträgt derzeit rund 3 Prozent und spielt in der Beheizungsstruktur im Wohnungsbestand eher eine untergeordnete Rolle.[19]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2-2: Struktur der Wohnungsbeheizung in Deutschland.[20]
Die führende Position im Wohnungsbestand konnte das Erdgas bereits seit der Mitte 1990er Jahren aufbauen und somit den zuvor überwiegend eingesetzten Energieträger Heizöl ablösen.[21] Die Fortschritte der Entwicklung lassen sich mit den vergleichsweise positiven Eigenschaften des Energieträgers begründen, die ebenfalls konform mit den Klimaschutzzielen der heutigen Bundesregierung sind. Der Energieträger Erdgas, der zum größten Teil aus Methan besteht, verbrennt relativ emissionsarm. Dagegen verursachen die Heizölprodukte oder diverse Kohlearten bei Oxidation deutlich höhere umweltgefährdende Treibhausgase insbesondere Kohlendioxid. Des Weiteren verursacht Erdgas eine deutlich geringere Menge an giftigen Substanzen, wie Schwefeldioxid, Stickoxide und weitere Feinstaub- und Kohlemonoxid-Emissionen, die sich ebenfalls negativ auf die klimatischen Bedingungen auswirken.[22]
Ferner findet derzeit im Wohnungsneubau eine Entwicklung statt, die zu einem weiteren Rückgang des Erdgasverbrauchs beiträgt. Während im Jahr 2004 noch mehr als 75 Prozent der Erdgasheizungen in den neu gebauten Wohnungen installiert wurden, fiel der Anteil innerhalb von fünf Jahren auf rund 50 Prozent. Eine der Ursachen für den Einbruch in Neubauten liegt unter anderem in einem rasanten Preisanstieg des Heizöls, der ebenfalls für Preisfindung für Erdgas entscheidend ist.[23] Eine umfassende Darstellung der Preisbildungsmechanismen für den Energieträger Erdgas erfolgt nachfolgend im Kapitel 3.2.3. Zum anderen werden ebenfalls die Präferenzen einer Wärmeversorgung mittels erneuerbarer Energien umweltpolitisch gelenkt. So wurden in der Gesetzgebung die energetischen Anforderungen an die Wärmeversorgung, wie das Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EEWärmeG), deutlich verschärft. Bereits seit 2009 ist die Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien oder aus Kraft-Wärme-Kopplung im Neubau gesetzlich vorgeschrieben.[24] Ferner können mit einem weiteren politisch gesteuerten Ausbau und der Nutzung der Einsparpotentiale im Wärmesektor, wie energetische Gebäudesanierung und zukünftige Neubaustandards nahe am Passivhausniveau, auch weiterhin die Einsparungen der fossilen Energieträger und somit eine Reduktionen des Erdgasanwendungen erreicht werden.[25]
2.2.2 Erdgasanwendungen im Strommarkt
Eine ebenfalls bedeutende Rolle erhält der Energieträger Erdgas im Stromsektor, deren Fortschritte der letzten Jahre in der Abbildung 2-3 präsentiert werden. Die produzierte Menge an Elektrizität mit den Erdgastechnologien ist durch die Angaben der Zahlenwerte hervorgehoben. Derzeit wird Erdgas von Kohle und Kernenergie dominiert, die gemeinsam etwa 60 Prozent der Stromproduktion ausmachen.[26] Allerdings lässt sich eine Verschiebung der Stromerzeugung aus Kohle- und Kernkraftwerken hin zu erneuerbaren Energiequellen und Erdgas beobachten. Insbesondere der Beschluss der Bundesregierung im Sommer 2011, der eine der Änderung des Atomgesetzes und somit die Beendigung der Kernenergienutzung bis zum Jahr 2022 als eine klare Konsequenz des Reaktorunglücks in Fukushima vorsah, beschleunigte in Deutschland die Abwendung von der Atomenergie.[27] Infolge der gesetzlichen Subventionierung der erneuerbaren Energien erfuhren vor allem Photovoltaik, Windkraft und Biomasse einem mächtigen Aufschwung, und der Anteil an erzeugtem Strom aus regenerativen Quellen stieg von 9,2 Prozent (2006) auf 16,3 (2012) an. Im gleichen Zeitraum stieg ebenfalls der Stromanteil aus Erdgaskraftwerken von 10 Prozent auf etwa 13 Prozent an.[28]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2-3: Anteile der Energieträger im Stromsektor (Erdgas hervorgehoben).[29]
Annähernd zum Wärmemarkt beruht das Wachstum der Erdgasanteile in der Bruttostromerzeugung auf der Vielfältigkeit der Einsatzmöglichkeiten und den hohen erreichbaren Wirkungsgraden der Erdgastechnologien. Ferner handelt es bei diesem den Energieträger im Gegensatz zu Kohle um einen deutlich kohlenstoff- und emissionsärmeren Brennstoff.[30] Aufgrund der gezielten Verfolgung der umweltpolitischen Ziele, wie der von Bundesregierung aufgestellte 20-20-20 Plan, der eine Reduktion der Treibhausgase um 20 Prozent bis zu Jahr 2020 vorsieht, befindet sich der Strommarkt bereits seit Jahren in einer Umgestaltungsphase.[31] Die politischen Intentionen sind bereits in dem Erneuerbare-Energien-Gesetz fest verankert und sorgen dafür, dass der Ausbau von erneuerbaren Energiequellen weiterhin erfolgt. In dem „Nationalen Plan für erneuerbare Energie“ der Bundesregierung vom 4. August 2010 wird für den Stromsektor bis zum Jahr 2020 ein erneuerbarer Anteil von 38,6 erwartet, was im Vergleich zu heutigen Stand eine Verdoppelung der Stromproduktion aus regenerativen Energiequellen bedeutet.[32]
Die rapide Systemtransformation, die mit dem Atomausstieg weiterhin verschärft wird, erfordert ebenfalls eine Anpassung der bestehender Kraftwerke an sich ändernde Rahmenbedingungen. Durch den schnell zunehmenden Anteil nicht regelbarer Stromerzeugung, vorwiegend aus Wind- und Solarstromanlagen, der nach EEG einer gesetzlichen Abnahmepflicht unterliegt, steht die deutsche Stromversorgung vor enormen Herausforderungen.[33] Für die geforderte Unterstützung der fluktuierenden Einspeisung der erneuerbaren Energien eignen sich aus technologischer Sicht die Gaskraftwerke, die bereits heute hochflexibel eingesetzt werden, um die Lastspitzen der Stromnachfrage abzufangen.[34] So bietet die Erdgastechnologin ebenfalls im Strommarkt zahlreiche Vorteile, die auch konform mit der umweltpolitischen Zielsetzung der Bundesrepublik Deutschland sind.
2.3 Szenarienüberblick: Erdgaseinsatz in einer Energieversorgung von morgen
Derzeit liegt eine Vielzahl von Szenarien vor, die möglichen Entwicklungspfade der zukünftigen Energieversorgung der Bundesrepublik Deutschland beschreiben. Unabhängig von der Dimension der Zeithorizonte verfügen die Studien über eine Reihe von Gemeinsamkeiten, die nachfolgend vorgestellt werden. Ferner wird durch die Aufnahme mehrerer Szenarien eine verlässliche Basis geschaffen, die für die weiteren Analysen der Energieversorgungssysteme und ebenfalls der geopolitischen Streitfragen entscheidend ist. Grafisch vorgestellt werden die aktuellen Klimaschutzszenarien von WWF[35], das Leitszenario 2010 des BMU[36], die RECCS-Studie des Wuppertal Instituts[37] sowie das Politikszenario für den Klimaschutz des Umweltbundesamtes.[38] Zur besseren Darlegung der Schwerpunkte, die die einzelnen Studien vorsehen, wird der Primärenergieeinsatz in Deutschland für das Jahr 2012 dargestellt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2-4: Primärenergieeinsatz ausgewählter Klimaschutzszenarien im Jahr 2020.[39]
Generell gehen alle aktuellen Klimaschutzszenarien von einer ausdrücklichen Reduktion der Primärenergienachfrage aus und sehen in den zukünftigen Versorgungssystemen einen deutlichen Energieträgerwechsel vor. Insbesondere die Nutzung von Stein- und Braunkohletechnologien sowie Kernenergie, die derzeit zur Stromerzeugung eingesetzt werden, erfahren starke Einbußen, wobei der Rückgang durch die erneuerbaren Energieträger kompensiert wird, deren Anteil bis 2020 noch weiter zunehmen wird. Durch die Erfassung der tragischen Ereignisse in Japan im Sommer 2011, die in Deutschland den Atomausstieg bis zum Jahr 2020 beschleunigt haben, werden die Anteile der Kernenergie an Primärenergieverbrauch sicherlich noch drastischer zurückfallen.[40] Durch einen gezielten Primärenergieträgerwechsel, der auf den Ausbau der erneuerbaren Energiequellen ausgerichtet ist, wird gezielt der Versuch unternommen, die politisch gesetzten Ziele Deutschlands, wie die angestrebte Treibhausminderung, zu erreichen. In diesen umweltpolitischen Rahmen bleibt Erdgas der einzige fossile Energieträger, der die geringsten Einbrüche zu verzeichnen hat. In den Szenarien von RECCS und des Umweltbundesamtes nimmt die Menge an Erdgas sogar zu.
Bei einer Ausweitung des Betrachtungshorizonts der vorgestellten Szenarien lässt sich festhalten, dass Erdgas in den Jahren 2030 bzw. 2050 in allen Entwicklungspfaden immer noch eine maßgebliche Rolle spielen wird. Auch wenn die Gesamtmenge an Primärenergie sink, bleibt der fossile Energieträger Erdgas in aktuellen Studien prozentual von Bedeutung, wie in der nachfolgenden Tabelle zum Ausdruck gebracht wird.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tab. 2-2: Erdgasanteile der verschiedenen Szenarien in den Jahren 2030 und 2050.[41]
Insbesondere die RECCS-Studie sieht eine Steigerung der Erdgasnachfrage auf etwa 27 Prozent vor. Im Vergleich zum Jahr 2012 bedeutet dies eine Steigerung um etwa 5 Prozent, wo der Erdgasanteil an Primärenergieanteil rund 25 Prozent betrug.
2.4 Erdgaseinfuhr und die wichtigen Importrouten
Der gesamte Verbrauch an Erdgas auf dem deutschen Gasmarkt lag im Jahr 2012 bei rund 90 Mrd. m3. Die heimische Erdgasproduktion, die ferner seit Jahren eine rückläufige Entwicklung aufzeigt, deckt lediglich 14 Prozent der Nachfrage, sodass die restliche Menge an Erdgas durch die Importe ausgeglichen werden muss. Derzeit stammt die in Deutschland verfügbare Menge an Erdgas zu etwa 86 Prozent aus dem Ausland. Eine umfassende Vorstellung der Erdgaslieferstruktur nach Lieferländern für das Jahr 2012 erfolgt in der Abbildung 2-5. Mit rund 38 Prozent, machen die russischen Gaslieferungen mit Abstand den größten Anteil an gesamten Erdgasimporten aus. Die Menge an Erdgas aus Norwegen beträgt etwa 28 Prozent, gefolgt von Lieferungen aus den Niederlanden, welche seit Anfängen der Erdgasnutzung bis in die 1980 Jahre unverkennbar den deutschen Erdgasmarkt dominierten. Gegenwärtig machen die niederländischen Erdgasimporte nur noch einen Anteil von knapp 17 Prozent aus, der nur geringfügig die einheimische Förderung Deutschlands übersteigt. Die restliche Menge zur Deckung der Nachfrage, die rund 4 Prozent beträgt, stammt aus Dänemark und Großbritannien.[42] Einen ähnlichen Entwicklungsstand lässt sich für die gesamte EU beobachten, deren Lieferstrukturen für das Jahr 2011 ebenfalls in der Abbildung 1-5 präsentiert werden. Dabei entfallen ebenfalls rund 40 Prozent auf Russland und 25 Prozent auf Norwegen. Etwa 16 Prozent der gesamten europäischen Nachfrage werden durch die Lieferungen aus nordafrikanischem Algerien gedeckt. Die ehemaligen sowjetischen Staaten Turkmenistan und Usbekistan erreichen ebenfalls über das russische Territorium die europäische Grenze, allerdings zu einem sehr geringen Anteil. Die restlichen Exportnationen wie Nigeria, Ägypten machen lediglich nur einen geringen Teil der Erdgasnachfrage aus, sodass die Länder eher eine untergeordnete Rolle in der europäischen Energieversorgung spielen.[43]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2-5: Erdgasbezug nach Lieferländer für Deutschland und EU.[44]
Die deutsche Versorgung an Erdgas ist relativ breit diversifiziert. Der Import von Erdgas Richtung Deutschland erfolgt über ein weit verzweigtes Versorgungssystem, der bereits seit der anfänglichen Gasnutzung weiterhin ausgebaut wird. Die wichtigsten Importrouten, insbesondere das Pipelinesystem für das russische Erdgas, werden in den nachfolgenden Abschnitten vorgestellt, mit einem Ziel, bereits an dieser Stelle auf die Problematik der Exportrouten hinzuweisen.
Das norwegische Erdgas erreicht die deutsche Grenze aus verschiedenen Gasfeldern in der norwegischen Nordsee über 3 Pipelines: Norpipe, Europipe I und II; die gemeinsam eine Lieferkapazität von 54 Mrd. m3 ausmachen.[45]
Trotz der rückläufigen Anteile der Erdgaslieferungen aus den Niederlanden leistet eine Vielzahl von Anbindungen an das niederländische Gasfeld Groningen einen enorm wichtigen Beitrag zur sicheren Energieversorgung Deutschlands.[46] Das Erdgas aus Russland wird zu einem Teil über die Verlängerung der Yamal- Europe-Pipeline, hauptsächlich aber über die Erweiterung der Bruderschaft-Pipeline (Bratsvo), sowie über Pipelines auf derselben Route nach Deutschland und Westeuropa geleitet. Die Yamal-Europe-Pipeline führt von Russland über weißrussisches und polnisches Gebiet bis nach Deutschland. Die Leitung mit einer Gesamtlänge von knapp 2000 km besitzt eine Kapazität von etwa 33 Mrd. m3 pro Jahr.[47] Die Yamal- Europe Pipeline ist durch eine Anbindungsleitung, die JAGAL-Pipeline, mit dem deutschen Erdgasnetz verbunden.[48] Eine weitere und von wesentlich höherer Bedeutung stellt mit einer Kapazität von rund 120 Mrd. m3 das Ukraine-Leitungssystem dar. Um nicht zu detailliert auf die einzelnen Transportrouten einzugehen, deren Verläufe im Anhang zu finden sind, lässt sich festhalten, dass der Großteil der russischen Gaslieferungen über Pipelines, ukrainisches, polnisches und weißrussisches Territorium durchquert, wo es bereits zu zahlreichen politischen Auseinandersetzungen gekommen ist.[49] Eine weitere Pipeline Nord Stream stellt eine direkte Verbindung zwischen den russischen Erdgasfeldern und den deutschen Verbraucherstätten dar. Beide Stränge der Pipeline mit einer Länge von je 1.200 km verlaufen von der Bucht von Portovaya nahe Wyborg durch die Ostsee bis zur deutschen Küste nach Lubmin in der Nähe von Greifswald. Am 8. November 2011 erfolgte dieInbetriebnahme des ersten Strangs mit einer Kapazität von 27,5 Mrd. m3 Erdgas. Mit der Fertigstellung des zweiten Strangs am 8. Oktober 2012 hat sich die Transportkapazität auf jährlich bis zu 55 Mrd. m3 Erdgas verdoppelt.[50]
Der hohe Anteil Russlands an den deutschen und ebenfalls an den europäischen Erdgasimporten bringt eine hohe Priorität zum Vorschein, die den politischen Beziehungen auf dem Energiesektor, insbesondere auf dem Erdgasmarkt, beigemessen werden muss. Dennoch werden die Beziehungen zu dem wichtigen Erdgaslieferanten, insbesondere Russland, von verschiedenen Akteuren kritisch geäußert. Zahlreiche „Erdgasstreits“ zwischen Ukraine und Russland, die in den Medien kaum zu übersehen sind, lassen an der Sicherheit der deutschen Energieversorgung, vor allem an der Zuverlässigkeit der Russischen Föderation als Energielieferant zweifeln. Ferner werden die Argumentationen von der einseitigen Abhängigkeit von russischen Erdgaslieferungen geäußert, die ebenfalls die Sicherheit der Energieversorgung gefährden. Die ablehnenden Argumentationen werden in den nachfolgenden Kapitel umfassend analysiert, um die kritischen Äußerungen nicht zu widerlegen, sondern ebenfalls die Risiken solcher Behauptungen in europäischen Rahmen aufzuzeigen.
3 Europäischer Erdgasmarkt und die Problematik der Energieaußenpolitik der EU
Insbesondere nach den etlichen Gasdisputen zwischen Russland und Ukraine sowie den daraus resultieren Befürchtungen über die Verwundbarkeit der europäischen Energieversorgung hat der Energieträger Erdgas eine außerordentliche Beliebtheit in den zahlreichen politischen Diskussionen gewonnen, die derzeit in der Presse kaum zu übersehen sind.[51] [52] In solchen Beiträgen, die überwiegend auf Kritik an Russland ausgerichtet ist, stehen vor allem zwei Argumentationen im Vordergrund. Der erste Punkt erfasst die einseitige Importabhängigkeit der europäischen Staaten, auch Deutschlands, von russischen Erdgaslieferungen. Der zweite Aussage ziel darauf ab, dass Russland ein unzuverlässiger Energielieferant sei und der Kreml Energie als eine politische Waffe benutze bzw. auch in Zukunft einsetzten könnte.[53] Um die Motive und zugleich die Quellen dieser Thesen aufzuzeigen, erfolgt auf den nächsten Seiten ein analytischer Blick auf die europäische Situation. Die Europäische Union als der größte Konsument auf dem europäischen Erdgasmarkt ist gegenwärtig nachdrücklich auf die Importe angewiesen. Ferner verschärft sich die Versorgungssituation insbesondere durch einen signifikanten Rückgang des Fördervolumens, der in zahlreichen westeuropäischen Nationen seit Jahren zu verzeichnen ist.[54] In diesem Kapitel werden die wesentlichen Fakten und Erfahrungen gesammelt, die ferner zur Beurteilung dieser kritischen Argumentationen, insbesondere der Sicherheit der europäischen Energieversorgung, entscheidend sind.
Begonnen wird mit einer Skizzierung der wesentlichen Entwicklungslinien auf dem europäischen Erdgasmarkt. Zugleich werden die Quellen der politischen Streitigkeiten zwischen den einzelnen Marktakteuren aufgezeigt, die bereits die frühen Anfänge des europäischen Erdgasmarkts begleitet haben. Des Weiteren werden die Liberalisierungsbemühungen der EU mit den Auswirkungen auf den internationalen Erdgashandel angesprochen. Dieses Kapitel soll ebenfalls einen Überblick über die Besonderheiten des europäischen Gasmarkts verschaffen. Dabei werden die technologischen Lieferstrukturen und Mechanismen der Preisgestaltung vorgestellt und ferner eine aktuelle Tendenz für die zukünftigen Entwicklungen aufgezeigt. In diesem Kontext werden ebenfalls die bedeutenden Ziele der Energieaußenpolitik der EU und die Problematik der geopolitischen Streitfragen im europäischen Raum vorgestellt.
3.1 Die rohstoffseitige Verfügbarkeit als Basis für die Erdgasversorgung von Europa
In den vergangenen Jahrzenten hat sich Erdgas in dem europäischen Energiemix als einer der bedeutendsten Primärenergieträger nach Erdöl etabliert. Als einer der Gründe für die Entwicklung lässt sich gegenwärtig die umweltorientierte Energiepolitik der Europäischen Union nennen, die insbesondere durch die Förderung der emissionsarmen Technologien intensiviert wird.[55] So betrug in Europa 2009 der Anteil an dem Primärenergieverbrauch rund 25 Prozent.[56] Bei der bedeutenden Platzierung des fossilen Energieträgers erscheint es angebracht, zunächst zu analysieren, ob für die künftigen Fortschritte der Erdgasnachfrage in Europa überhaupt die erforderliche Rohstoffbasis verfügbar ist. So erfolgt auf den nachfolgenden Seiten eine umfassende Vorstellung der globalen Vorkommen an konventionellem Erdgas. Mit der Aufführung von Energiequellen wird ebenfalls anschließend analysiert, in welcher gegenwärtigen bzw. zukünftigen Versorgungslage sich die europäischen Nationen befinden.
Die Nutzung der Energiequellen, insbesondere von den fossilen Energieträgern Erdöl und Erdgas, ist durch deren Verfügbarkeit begrenzt. Zu einer Beurteilung der physischen Endlichkeit von Rohstoffen ist grundsätzlich zwischen Reserven und Ressourcen zu differenzieren. Ressourcen bezeichnen die Mengen, die entweder nachgewiesen oder deren Lagerstätte auf Basis geologischer Indikatoren nur vermutet werden, allerdings mit den verfügbaren Abbautechnologien derzeit nicht wirtschaftlich gewinnbar sind. In Abgrenzung zu den Ressourcen stellen die Reserven nur einen Teil der Ressourcen dar, die mit hoher Wahrscheinlichkeit physisch vorhanden sind und hinreichend geringe Förderkosten aufweisen, so dass sie zu kostendeckenden Preisen vermarktet werden können.[57] Neben der reinen Geologie werden auch die zusätzlichen Einflussgrößen wie technologischer Fortschritt als Produkt der Investitionen und die Preisentwicklungen auf dem Energiemarkt in die Bewertungsbilanz einbezogen. Demzufolge führt ein höherer Energiepreis dazu, dass die bislang nicht genutzte Lagerstätte mit derzeitiger Technik wirtschaftlich abbaubar wird und es zu einer Überführung der Ressourcen zu Reserven kommt. Derselbe Effekt wird erzielt, wenn die kostengünstigeren Technologien zur Förderung der Rohstoffe verfügbar werden.[58] Neben den bereits vorgestellten Erdgasreserven und -ressourcen existieren die sogenannten nicht-konventionellen Erdgase, die vor allem in letzter Zeit mit der Produktion an Schiefergas merklich in den Vordergrund der umweltpolitischen Diskussionen gerückt sind.[59] In Anhängigkeit von geologischer Beschaffenheit der Lagestätte lassen sich verschiedene Arten solcher Erdgase unterscheiden. Allerdings ist die Trennung zu konventionellem Erdgas und auch zwischen den Gattungen der unkonventionellen Gase in der Literatur nicht einheitlich festgelegt. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe versteht hierunter die Menge an Erdgas, die nur mit den „neuen Technologien“ und bzw. oder mit höheren Kosten gefördert werden kann. Generell fallen darunter Kohleflözgase, Erdgase aus dichten Lagerstätten (Ton- und Sandsteinreservoirs), Aquifergase (in Grundwasser gelöstes oder in unterirdischen Hohlräumen vorhandenes Erdgas) sowie Methanhydraten (durch Druck oder tiefe Temperatur entstandenes eisähnliches Methan-Wasser-Gemisch, das vor allem auf Ozeanböden und in Regionen mit Permafrost zu finden ist).[60]
Es gibt eine Reihe von Einschätzungen, die globale Menge an Erdgas quantifizieren. Besonders ausfallend dabei ist, dass die Zahlen aus unterschiedlichen Statistiken dicht beieinander liegen, was beim Erdöl nicht der Fall ist. Die Schätzungen der aktuellen Quellen zur rohstoffseitigen Verfügbarkeit der Erdgasreserven in den letzten Jahren variieren etwa zwischen 177 Bio.m (ExxonMobil Oeldorado) und 208 Bio. m3 (BP Statistical Review).[61] [62] Die Angaben der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe liegen mit 195 Bio. m3 ebenfalls im oberen Bereich des Intervalls.[63] Eine weitere Besonderheit, die in allen Veröffentlichungen ebenfalls im Vordergrund steht, ist das beträchtliche Wachstum an weltweiten Erdgasreserven. So lag 1980 nach BP Statistik die Höhe der Reserven mit etwa 73 Bio. m3 deutlich unterhalb der heutigen Werte. Ob diese Entwicklung auch in Zukunft fortgesetzt wird, lässt sich allerdings mit Sicherheit nicht sagen. Dennoch betonen die zahlreiche Quellen, dass Einflüsse der technologischen Neuerungen und Energiemärkte bereits weiterhin die Potentiale aufweisen, die Reserven erweitern können. So wurde in der Presse wiederholt über die zahlreichen Entdeckungen in einem riesigen Ausmaß von Offshore-Lagestätten vor der Küste Brasiliens und in der Antarktis berichtet, die in der Vergangenheit mit der früheren Technologie unzugänglich bzw. gar nicht entdeckt waren.[64] [65]
Die geografische Verteilung der weltweiten Reserven an Erdgas zeigt eine große Ähnlichkeit mit dem Erdöl auf, die ebenfalls durch eine hohe regionale Konzentration gekennzeichnet ist. Der Großteil der konventionellen Vorkommen verteilt sich lediglich auf zwei Regionen, Eurasien und Nahen Osten. In der sogenannten „Strategischen Ellipse“, die sich von Westsibirien über den kaspischen Raum bis zur Arabischen Halbinsel erstreckt, lagern etwa 70 Prozent der Weltreserven der beiden wichtigen Energieträger.[66] Bereits seit Jahrzehnten gerät der Raum immer stärker in den Fokus der energiepolitischen Interessen und sorgt für zahlreiche politische sowie militärische Konflikte.[67] Der Bedarf an Erdgas in Europa wird derzeit vorwiegend durch die Förderung der drei Gasfelder in Norwegen (das Troll-Feld), in Russland (das Urengoj-Gasfeld) sowie in Katar (das Nord-Feld) gedeckt. Dabei liegen die zuletzt genannten Produktionsstätten in dem Gebiet der Energieellipse, was ebenfalls in etlichen Quellen sehr kritisch kommentiert wird.[68] Neben der EU finden sich weitere größere Konsumenten an Erdgas wie Asien und Nordamerika, wo ebenso wenige konventionelle Erdgasreserven zur Verfügung stehen.[69]
Ferner auffallend ist die Gegebenheit, dass 11 der 13 Mitglieder der OPEC-Staaten fast über die Hälfte aller Reserven am Erdgas verfügen und eine ähnliche Machtstellung wie im Erdölbereich einnehmen. Die größten Anteile an Vorkommen entfallen dabei auf die islamischen Staaten Katar, Iran und Saudi Arabien, die gemeinsam etwa 30 Prozent der Weltreserven ausmachen.[70] Russland kommt gemeinsam mit den zusammengeschlossenen Nachfolgestaaten der Sowjetunion ebenso eine wichtige Bedeutung zu. Etwa 32 Prozent der konventionellen Reserven an Erdgas werden der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten zugerechnet. Alleine in Russland konzentriert sich ein Anteil von rund 26 Prozent. Die weiteren Mengen an Erdgas verteilen sich im Wesentlichen auf die Kaspischen Staaten Aserbaidschan, Ukraine und asiatischen Regionen Turkmenistan, Kasachstan und Usbekistan.[71] Betrachtet man die Konzentration der Erdgasreserven in europäischen Raum, die in der folgenden Abbildung aufgeführt sind, lassen sich neben Russland noch weitere Staaten wie Iran und nordafrikanische Nationen wie Nigeria, Algerien und Ägypten als die größten Reservehalter identifizieren. Die Mitglieder der Europäischen Union verfügen unverkennbar über eine geringe Menge an Erdgas, die lediglich rund 3 Bio. m3 beträgt, wovon alleine etwa die Hälfte auf die Niederlande entfällt. Deutschland findet sich in der Rangliste der größten Reservehalter auf Platz 46, mit einem Erdgasvorrat von 194 Mrd. m3, was einen Weltanteil von 0,1 Prozent ausmacht.[72]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3-1: Weltweite Gasreserven als Basis für die Erdgasversorgung in Europa (Angaben in Bio.m3)[73]
Die mengenmäßige Erfassung der Erdgasvorkommen ist abhängig von den aktuellen Rahmenbedingungen, die durch volatile Rohstoffpreise auf dem Markt und technologische Entwicklungen permanent verändert werden. Die Reserven werden durch die Förderung ständig abgebaut und durch Investitionen in die Entwicklung neuer Fördertechnologien wieder aufgefüllt, wodurch ein Wandel der Reserven zu Ressourcen erfolgt.[74] Nach Angaben von BGR betragen die Ressourcen an Erdgas für das Jahr 2011 weltweit rund 207 Bio. m3.[75]
Die Erdgasressourcen genauso wie die Erdgasreserven sind weltweit ungleich verteilt und somit durch eine hohe regionale Konzentration gekennzeichnet. Die größten Ressourcenhalter sind die GUS-Staaten mit 46 Prozent der weltweiten Erdgasvorkommen, wovon alleine Russland mit 83 Bio. m3 über 40 Prozent der weltweiten Erdgasvorkommen verfügt. Weiteren Anteil von 20 Prozent mit 43 Bio. m3 besitzen die elf OPEC-Staaten, über die Hälfte davon alleine auf Iran und Saudi Arabien, mit je 11 Bio. m3. Ein großer Anteil an Ressourcen findet sich darüber hinaus in den USA - 15 Bio. m3, China - 10 Bio. m3 und Kanada - 8 Bio. m3. Die restlichen Mengen verteilen sich weltweit, wobei der europäische Raum nur über wenige Ressourcen verfügt. In Großbritannien als einzigem EU-Mitglied findet man dort über mehr 1 Bio. m3. Norwegen besitzt dabei mit über 3.Bio. m3, wie auch bei Reserven, die größten Erdgasmengen innerhalb des europäischen Raums.[76]
Ferner haben die technologischen Neuerungen sowie steigende Rohstoffpreise kurzer Hand dazu beigetragen, dass die Förderung von nicht-konventionellen Erdgasen, insbesondere Erdgasen aus dichten Lagestätten, wirtschaftlich wurden. Dabei handelt es sich um das sogenannte Schiefergas (Shalegas), das in Sandsteinformationen gebunden ist und bereits in den USA in großem Maßstab produziert wird. Die Förderung hat zu einer regelrechten Umgestaltung der nordamerikanischen Energieversorgung geführt. Derzeit macht die Produktion des unkonventionellen Erdgases bereits etwa ein Viertel der heimischen Gasförderung aus. Den aktuellen Schätzungen der Internationen Energieagentur zufolge wird der Anteil noch weiter ansteigen und dazu beitragen, dass die Vereinigten Staaten in den kommenden Jahrzehnten weitgehend unabhängig von den Gasimporten werden.[77] In Europa werden derzeit ebenfalls die Explorationsbemühungen deutlich intensiviert, allerdings nur sehr zögerlich.[78] In Polen, Ungarn, Österreich, Deutschland, Frankreich und in England werden gegenwärtig die Möglichkeiten der Shale-Gas-Förde- rung geprüft. Die Hauptschwierigkeit stellt dabei das hydraulische Fracking-Ver- fahren dar, das zur Erforschung und der Förderung des Schiefergases eingesetzt wird. Die Technologie ist zurzeit noch sehr energieaufwändig und kann zu Verunreinigungen im Grundwasser führen. Befürchtungen und Unsicherheiten bestehen insbesondere aufgrund der verwendeten Chemikalien für das Trinkwasser und der Entsorgung des anfallenden Abwassers. Aus Gründen der sozialen Akzeptanz und des Umweltschutzes haben sich außer Frankreich auch Bulgarien, Rumänien und die Tschechische Republik dazu entschlossen, die Erforschung und Förderung der unkonventionellen Erdgasvorkommen einzustellen. Ausgelöst durch die zahlreichen Diskussionen um die eingesetzte Fracking-Technologie und daraus resultierenden möglichen Umweltbelastungen, steht nun auch die Gasförderung in Deutschland in der Kritik und stößt dabei auf die Grenzen der gesellschaftlichen Akzeptanz.[79] Abschließend lässt sich festhalten, dass die geologische Verfügbarkeit von Erdgas global betrachtet gut ist, so dass die physische Versorgung in mittlerer bis langer Frist gewährleistet ist. Sie verbessert sich ferner, wenn die nicht-konventionellen Erdgase hinzuaddiert werden. So würde die statistische Reichweite an Erdgas, was das Verhältnis der Reserven zur derzeitigen Produktion darstellt, von etwa 60 auf etwa 200 Jahre ansteigen.[80] Ebenfalls können die Alternativen wie Biogas bzw. Bioerdgas, was aus biologischer Materie durch Vergärung und ferner der Veredelung gewonnenes Gas die Verfügbarkeit deutlich verbessern. Allerdings bleiben die konventionellen Erdgasreserven und -ressourcen relativ hoch konzentriert. Trotz des geringen Erdgasvorkommens befindet sich die Europäische Union in einer guten Versorgungslage, da die Gebiete mit enormen Erdgasreserven wie der Nahe Osten und die Russische Föderation sich in einer Entfernung befinden, die mit heutigen Liefertechnologien mühelos überbrückt werden können. Des Weiteren ist entscheidend für die Beurteilung der aktuellen und zukünftigen Versorgungssituation die Fragestellung nach den ökonomischen Rahmenbedingungen. Besonders interessant erscheint die Frage, zu welchen Kosten diese Erdgasmengen zukünftig gefördert und vermarktet werden und welche Investitionen in Transportinfrastruktur sowie Produktionstechnologie notwendig sind, um das Gas Richtung der großen Verbrauchszentren, wie die Bundesrepublik Deutschland, zu transportieren.
3.2 Charakteristika des Handels mit Erdgas
Bevor auf die Vorstellung des europäischen Erdgasmarkts und der relevanten Akteure des Marktgeschehens ausführlich eingegangen wird, erscheint es sinnvoll, vorerst die einzelnen grundlegenden Besonderheiten des Erdgassektors aufzuzeigen. Nachdem vorangehend die rohstoffseitige Verfügbarkeit und die Versorgungslage der Europäischen Union präsentiert wurden, erfolgt auf den nachfolgenden Seiten eine detaillierte Betrachtung der wesentlichen technologischen Lieferstrukturen für den Energieträger Erdgas. Überdies werden in diesem Kapitel wichtige Gegebenheiten präsentiert, die für die nachfolgende Untersuchung der Importabhängigkeit und zugleich der Energieversorgungssicherheit der heutigen Europa insbesondere der Bundesrepublik Deutschland von entscheidender Bedeutung sind.
3.2.1 Erdgastransport und Lieferstrukturen
Im Gegensatz zu den anderen fossilen Energieträgern wie Erdöl und Steinkohle konnte sich für Erdgas bisher kein einheitlicher Weltmarkt herausbilden. Vielmehr haben sich drei historisch gewachsene Teilmärkte mit den eigenen Strukturen und Rahmenbedingungen entwickelt, zwischen denen trotz der gegenwärtigen zunehmenden Integration nur eingeschränkte Austauschmöglichkeiten bestehen. Die wichtigsten Märkte, auf denen der Energieträger Erdgas regional gehandelt wird, sind derzeitig der europäische, der amerikanische und der asiatische. Der europäische Erdgasmarkt umfasst neben den europäischen Nationen auch Russland und Anbieter aus Nordafrika, dem Kaspischen Raum sowie dem Mittleren Osten.[81] Der asiatische Erdgasmarkt setzt sich aus Asien, Ozeanien und ebenfalls teils aus den Regionen des Mittleren Ostens zusammen. Dabei gehören die nord- und südamerikanischen Staaten dem amerikanischen Markt an.[82] Einer der wesentlichen Gründe für die regionale Prägung des Gasmarktes sind die relativ hohen Transportkosten. Aufgrund des gasförmigen Aggregatzustandes erfordert der Transport an Erdgas wesentlich mehr an technologischen Aufwendungen, die sich folglich kostentreibend auswirken. Wie vorangehend festgehalten wurde, sind die Produktions- und Konsumstätten von Erdgas insbesondere in Europa, vorwiegend über mehrere Tausend Kilometer verlagert, was eine aufwändige und kostenintensive Pipelineinfrastruktur zum Ferntransport und ferner für die regionale Verteilung notwendig macht. Des Weiteren müssen, um den für den Transport benötigten Druck im Pipelinesystem aufrechtzuerhalten, zahlreiche Verdichterstationen entlang der Strecke installiert werden, deren Betrieb ebenfalls den Einsatz an zusätzlichem Erdgas als Antriebsenergieträger erfordert.[83]
[...]
[1] Vgl. Ströbele, Wolfgang/Pfaffenberger, Wolfgang/Heuterkes, Michael, Energiewirtschaft. Einführung in Theorie und Politik, 2 Aufl., München 2010, S. 153.
[2] Vgl. Gasometer Community, Stadtgas, Leuchtgas und Erdgas im Gaswerk, online verfügbar: http://www.wiener-gasometer.at./de/technik/gas.html, Zugriff am 2.3.2013.
[3] Vgl. Leuschner, Udo, Die deutsche Gasversorgung von den Anfängen bis 1998, o.O. 2009, S. 11 ff.
[4] Vgl. Ströbele, Energiewirtschaft, S. 153.
[5] Vgl. Ebd., S. 154.
[6] Vgl. Cerbe, Günter et al., Grundlagen der Gastechnik, 7 Aufl., München 2008, S. 18.
[7] Vgl. Eberhard; Rolf/Hüning, Rolf, Handbuch der Gasversorgungstechnik. Gastransport und Gasverteilung, 2. Aufl., München 1990, S.11-26.
[8] Vgl. Archiv Berliner Zeitung, Nach 170 Jahren gibt es in Berlin keine Stadtgas mehr, online verfügbar: http://www.berliner-zeitung.de/newsticker/nach-170-jahren-gibt-es-in-berlin-kein- stadtgas-mehr,10917074,9123500.html; Zugriff am 2.3.2013.
[9] Vgl. Leuschner, Die deutsche Gasversorgung, S. 22 ff.
[10] Vgl. Leuschner, Die deutsche Gasversorgung, S. 27.
[11] Vgl. Oster, H,/Pluge, W., Die Rolle des Erdgases in der Bundesrepublik Deutschland. Bestandsaufnahme und Zukunftsentwicklung, in: Zeitschrift für Energiewirtschaft, Heft 1 (März 1982), S. 27.
[12] Eigene Darstellung nach Neu; A.-D., Der Gasmarkt im Abwind des Ölmarkts. Strukturwandel und Entwicklungstendenzen in der globalen und regionalen Gasversorgung, in: Zeitschrift für Energiewirtschaft, Heft 3 (Oktober 1983), S. 193.; Oster, Die Rolle des Erdgases in der Bundesrepublik Deutschland, S. 46.; BAFA, Entwicklung der Erdgaseinfuhr in die Bundesrepublik Deutschland. Bilanzen 1998-2011, online verfügbar: http://www.bafa.de/bafa/de/energie/erdgas/ausgewaehlte_statistiken/egashist.pdf, Zugriff am 4.3.2013.
[13] Vgl. Neu, Der Gasmarkt im Abwind des Ölmarkts, S. 184-198.
[14] Vgl. Ebd., S.195.
[15] Vgl. BP Statistical Review of World Energy June 2012, S. 23, online verfügbar: http://www.bp.com/assets/bp_internet/globalbp/globalbp_uk_english/reports_and_publications/stati stical_energy_review_2011/STAGING/local_assets/pdf/statistical_review_of_world_energy_full_re port_2012.pdf, Zugriff am 2.3.2013.
[16] Eigene Darstellung nach Ramesohl, Stefan, Präsentation. Innovative Gasanwendung - Herausforderung und Chance. e.on Ruhrgas, Kompetenzcenter Anwendungstechnik (FT), Essen
2009.
[17] Vgl. Schüwer, Dietmar et al., Erdgas. Die Brücke ins regenerative Zeitalter. Bewertung des Energieträgers Erdgas und seiner Importabhängigkeit, Hintergrundbericht, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie 2010, S. 3.
[18] Vgl. Wosnitza, Franz/Hilgers, Hans G., Energieeffizienz und Energiemanagement. Ein Überblick heutiger Möglichkeiten und Notwendigkeiten, Heidelberg 2012, S. 110 ff.
[19] Vgl. BDEW, Gaszahlen 2012. Der deutsche Erdgasmarkt auf einem Blick. Stand März 2012, online verfügbar: www.bdew.de, Zugriff am 2.3.2013.
[20] Eigene Darstellung nach BDEW, Gaszahlen 2012. Der deutsche Erdgasmarkt auf einem Blick. Stand März 2012, online verfügbar: www.bdew.de, Zugriff am 2.3.2013.
[21] Vgl. BDEW, Entwicklung der Energieversorgung 2008, online verfügbar: www.bdew.de, Zugriff am 2.3.2012.
[22] Vgl. Schüwer, Erdgas. Die Brücke ins regenerative Zeitalter, S. 4.
[23] Vgl. Ebd., S. 5.
[24] Vgl. BMU, Das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz, online verfügbar: http://www.bmu.de/service/publikationen/downloads/details/artikel/das-erneuerbare-energien- waermegesetz, Zugriff am 2.3.2013.
[25] Vgl. Schüwer, Erdgas: Die Brücke ins regenerative Zeitalter, S. 9.
[26] Vgl. BMWi, Energiedaten. Ausgewählte Grafiken, Grafik Nr.: 22, online verfügbar: http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/E/energiestatistiken- grafiken,property=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf, Zugriff am 2.3.2013.
[27] Vgl. Zeit, Historischer Beschluss: Atomausstieg bis 2022 perfekt, online verfügbar: http://www.zeit.de/news-062011/30/HAUPTSTORY-ATOMAUSSTIEG- DONNERSTAG31168402xml, Zugriff am 2.3.2013.
[28] Vgl. BMWi, Energiedaten. Ausgewählte Grafiken, Grafik Nr.:22, online verfügbar: http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/E/energiestatistiken- grafiken,property=pdf,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.pdf, Zugriff am 2.3.2013.
[29] Eigene Darstellung nach AGEB Energiebilanzen, Stromerzeugung nach Energieträgern von 19902012. Deutschland insgesamt, online verfügbar: http://www.ag- energiebilanzen.de/viewpage.php?idpage=65, Zugriff am 4.3.2013.
[30] Vgl. Schüwer, Erdgas. Die Brücke ins regenerative Zeitalter, S. 13.
[31] Vgl. BMU, Klimaschutzpolitik in Deutschland, online verfügbar: http://www.bmu.de/themen/klima- energie/klimaschutz/nationale-klimapolitik/, Zugriff am 2.3.2013.
[32] Vgl. BMU, Nationaler Aktionsplan für erneuerbare Energie gemäß Richtlinie 2009/28/EG zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen, online verfügbar: http://www.bmu.de/fileadmin/bmu-
import/files/bilder/allgemein/application/pdf/ee_in_deutschland_graf_tab.pdf, Zugriff am 2.3.2013.
[33] Vgl. Schüwer, Erdgas. Die Brücke ins regenerative Zeitalter, S. 14-19.
[34] Vgl. Bode Sven/Groscurth Helmuth-M., Kurzstudie: Die künftige Rolle von Gaskraftwerken in Deutschland, Arrhenius Institut für Energie- und Klimainstitut, Hamburg 2011, S.26ff, online verfügbar: http://www.die-klima-allianz.de/wp-content/uploads/2011/10/Klima-Allianz-Studie- Gaskraftwerke-Okt-2011.pdf; Zugriff am 2.3.2013.
[35] Vgl. Kirchner, Almut/Matthes Felix C., Modell Deutschland - Klimaschutz bis 2050. Vom Ziel her denken, 2009 Basel/Berlin, online verfügbar: http://www.prognos.com/fileadmin/pdf/publikationsdatenbank/Prognos_WWF_Modell_DE_- _Endbericht_final_2009-10-15.pdf, Zugriff am 2.3.2013.
[36] Vgl. Nitsch Joachim et al., Langfristszenarien und Strategien für den Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland bei Berücksichtigung der Entwicklungen in Europa und global. Leitstudie
2010, online verfügbar: http://www.bmu.de/fileadmin/bmu- import/files/pdfs/allgemein/application/pdf/leitstudie2010_bf.pdf, Zugriff am 2.3.2013.
[37] Vgl. Fischedick Manfred et al., RECCS - Strukturell-ökonomisch-ökologischer Vergleich regenerativer Energietechnologie (RE) mit Carbon Capture und Storage (CSS), Berlin 2007, online verfügbar: http://www.bmu.de/fileadmin/bmu- import/files/pdfs/allgemein/application/pdf/reccs_endbericht_kurz.pdf, Zugriff am 2.3.2013.
[38] Vgl. Matthes Felix C., et al., Politikszenarien für den Klimaschutz V - Auf dem Weg zum Strukturwandel. Treibhausgas - Emissionsszenarien bis zum Jahr 2030. Climate Change, (Umweltbundesamt Hsg.), online verfügbar: http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf- l/3764.pdf, Zugriff am 2.3.2013.
[39] Eigene Darstellung nach Kirchner, Modell Deutschland; Nitsch, Langfristszenarien und Strategien; Fischedick, RECCS-Strukturell-ökonomisch-ökologischer Vergleich, Matthes, Politikszenarien für den Klimaschutz.
[40] Vgl. o.V., Atomausstieg nach Fukushima Katastrophe. Röttgen sieht bei Deutschland Vorbildfunktion, online verfügbar: http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/atomausstieg- nach-fukushima-roettgen-sieht-deutschland-bei-energiewende-in-vorreiterrolle-_aid_722936.html, Zugriff am 2.3.2013.
[41] Eigene Darstellung nach Kirchner, Modell Deutschland; Nitsch, Langfristszenarien und Strategien; Fischedick, RECCS-Strukturell-ökonomisch-ökologischer Vergleich, Matthes, Politikszenarien für den Klimaschutz.
[42] Vgl. BMWi, Erdgasversorgung, online verfügbar: http://www.bmwi.de/DE/Themen/Energie/Energietraeger/gas,did=292322.html?view=renderPrint, Zugriff am 2.3.2011.
[43] Vgl. Eurostat, European Commission, Energy. Yearly statistics 2011, online verfügbar: http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/energy/documents/prices2010s2.pdf, Zugriff am
2.3.2013.
[44] Eigene Darstellung nach Quellen 42, 43, (Deutschland: inklusive Binnenförderung, EU-27: nur Importe ohne Förderung innerhalb der EU)
[45] Vgl. BMWi, Erdgasversorgung, online verfügbar: http://www.bmwi.de/DE/Themen/Energie/Energietraeger/gas,did=292322.html?view=renderPrint, Zugriff am 2.3.2011.
[46] Vgl. Perner Jens, Die langfristige Erdgasversorgung Europas. Analysen und Simulationen mit dem Angebotsmodell EUGAS, München 2002, S. 221.
[47] Vgl. BMWi, Erdgasversorgung, online verfügbar: http://www.bmwi.de/DE/Themen/Energie/Energietraeger/gas,did=292322.html?view=renderPrint, Zugriff am 2.3.2011.
[48] Vgl. Schiffer Hans W., Energiemarkt Deutschland, 9 Aufl., Köln 2005, S. 159.
[49] Vgl. Malyhina Kateryna, Die Erdgasversorgung der EU unter besonderer Berücksichtigung der Ukraine als Transitland, S. 26 ff., online verfügbar: http://www.forschungsstelle.uni- bremen.de/UserFiles/file/06-Publikationen/Arbeitspapiere/fsoap105.pdf, Zugriff am 2.3.2013.
[50] Vgl. Nord Stream, Die Pipeline, online verfügbar: http://www.nord-stream.com/de/die-pipeline/, Zugriff am 2.3.2013.
[51] Vgl. o.V., Gasstreit. Russland wirft Ukraine erneut Gasklau vor, online verfügbar: http://www.spiegel.de/wirtschaft/gasstreit-russland-wirft-ukraine-erneut-gasklau-vor-a-396838.html, Zugriff am 2.3.2013.
[52] Vgl. o.V., Zoff zwischen Moskau und Kiew. EU fürchtet Gaskollaps, online verfügbar: http://www.sueddeutsche.de/geld/zoff-zwischen-moskau-und-kiew-eu-fuerchtet-gaskollaps- 1.371604, Zugriff am 2.3.2013.
[53] Vgl. Wagner Jürgen, Der Russisch-Europäische Erdgaskrieg. NABUCCO. Die Gas-OPEC und die Konturen des Neuen Kalten Krieges, in Studien zur Militarisierung Europas, online verfügbar: www.imi-online.de/download/EU-Studien-30-2007.pdf, Zugriff am 2.3.2013.
[54] Vgl. Erler, Gernot/Schulze Peter W., Die Europäisierung Russlands. Moskau zwischen Modernisierungspartnerschaft und Großmachtrolle, Frankfurt am Main 2012, S. 190 ff.
[55] Vgl. Pollak, Johannes/Schubert, Samuel/Slominski, Peter, Die Energiepolitik der EU, Wien 2010, S. 140 ff.
[56] Vgl. International Energy Agency (IEA). Energy Statisticts Division 08/11, online verfügbar: http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/europa/75138/energiemix-eu-27, Zugriff am
3.3.2013.
[57] Vgl. Streffer, Christian et. al., Ethische Probleme einer langfristigen globalen Energieversorgung, Berlin 2005, S. 57-62.
[58] Vgl. Erdmann, Georg/Zweifel Peter, Energieökonomik. Theorie und Anwendungen, Berlin 2008, S. 122-126.
[59] Vgl. Springer Axel, Bundesregierung plant Zulassung für „Fracking“, online verfügbar: http://www.welt.de/113406810, Zugriff am 3.3.2013.
[60] Vgl. Deutsche Rohstoffagentur, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Energiestudie. 2012. Reserven, Ressourcen und Verfügbarkeit von Energierohstoffen, S. 19-25, online verfügbar: http://www.bgr.bund.de/DE/Gemeinsames/Produkte/Downloads/DERA_Rohstoffinformationen/rohs toffinformationen-15.pdf? blob=publicationFile&v=6, Zugriff am 3.3.2013.
[61] Vgl. ExxonMobil, Oeldorado 2009, online verfügbar: http://www.exxonmobil.com/Germany- German/PA/Files/oeldorado09.pdf, Zugriff am 3.3.2013.
[62] Vgl. BP Statistical Review of World Energy June 2012, online verfügbar: http://www.bp.com/assets/bp_internet/globalbp/globalbp_uk_english/reports_and_publications/stati stical_energy_review_2011/STAGING/local_assets/pdf/statistical_review_of_world_energy_full_re port_2012.pdf, Zugriff am 3.3.2013.
[63] Vgl. Deutsche Rohstoffagentur, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Energiestudie. 2012. Reserven, Ressourcen und Verfügbarkeit von Energierohstoffen, S. 23 ff., online verfügbar: http://www.bgr.bund.de/DE/Gemeinsames/Produkte/Downloads/DERA_Rohstoffinformationen/rohs toffinformationen-15.pdf? blob=publicationFile&v=6, Zugriff am 3.3.2013.
[64] Vgl. o.V., Und schon wieder ein Gasfund in Brasilien. Auch Briten stoßen bei offshore Bohrungen auf Lagerstätte, online verfügbar: http://portal.wko.at/wk/format_detail.wk?AngID=1 &StID=473197&DstID=0, Zugriff am 3.3.2013.
[65] Vgl. Dambeck, Holger, Weltmeere: Ringen um Ressourcen. Arktis und Antarktis versprechen Öl- und Gasvorkommen, online verfügbar: http://www.bpb.de/politik/wirtschaft/energiepolitik/54412/weltmeere, Zugriff am 3.3.2013.
[66] Vgl. Braml, Josef/Altmann Franz L., Weltverträgliche Energiesicherheitspolitik, München 2008, S. 86ff.
[67] Vgl. Mükusch, Caroline, Vernetzte Energiesicherheit, 1 Aufl., Wiesbaden 2011, S. 106 ff.
[68] Vgl. Götz, Roland, Die Debatte um Europas Energieversorgungssicherheit. Diskussionspapier der Forschungsgruppe Russland/GUS, S. 21 ff., online verfügbar: www.swp- berlin.org/common/get_document.php?asset_id=3855, Zugriff am 3.3.2013.
[69] Vgl. Bothe, David/Seeliger Andreas, Erdgas - sichere Zukunftsenergie oder knappe Ressource?, EWI Working Paper Nr. 06/2, Universität zu Köln, Köln 2004, S. 4.
[70] Vgl. Ebd., S. 5.
[71] Vgl. Götz Friedrich, Russlands Gas. Chance für Europa, 1. Aufl., o.O. 2008, S. 30 ff.
[72] Vgl. Bothe, Erdgas - sichere Zukunftsenergie, S. 5.
[73] Vgl. Hall, Marc, Erdgasimport und Versorgungssicherheit, online verfügbar: http://www.rwe.com/web/cms/mediablob/de/157876/data/157996/2/rwe-supply-trading/presse- news/pressemitteilungen-und-praesentationen/Down2.pdf, Zugriff am 7.3.2013.
[74] Vgl. Bothe, Erdgas - sichere Zukunftsenergie, S. 5.
[75] Vgl. Deutsche Rohstoffagentur, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Energiestudie. 2012. Reserven, Ressourcen und Verfügbarkeit von Energierohstoffen, S. 19 f., online verfügbar: http://www.bgr.bund.de/DE/Gemeinsames/Produkte/Downloads/DERA_Rohstoffinformationen/rohs toffinformationen-15.pdf? blob=publicationFile&v=6, Zugriff am 3.3.2013.
[76] Vgl. Ebd., 21 f.
[77] Vgl. Stocker, Frank, Amerika steht vor gigantischer Rohstoff-Revolution, online verfügbar: http://www.welt.de/finanzen/article108352794/Amerika-steht-vor-gigantischer-Rohstoff- Revolution.html, Zugriff am 3.3.2013.
[78] Vgl. o.V., Fracking. Schiefergas konnte das Energiethema 2013 werden, online verfügbar: http://www.zeit.de/politik/2012-12/deutschland-streitet-ueber-ga, Zugriff am 3.3.2013.
[79] Vgl. Accardo Gian P., Der geplatzte Traum vom Schiefergas, online verfügbar: http://www.presseurop.eu/de/content/editorial/2735501-der-geplatzte-traum-vom-schiefergas, Zugriff am 3.3.2013.
[80] Vgl. Bothe, Erdgas - sichere Zukunftsenergie, S. 8.
[81] Vgl. Seelinger, Andreas, Die Europäische Erdgasversorgung im Wandel, EWI Working Paper Nr. 04-2, Universität zu Köln, Köln 2004, S. 4.
[82] Vgl. Bothe, Erdgas - sichere Zukunftsenergie, S. 11.
[83] Vgl. Ebd., S.11 f.
- Quote paper
- Victor Lotz (Author), 2013, Der Stellenwert des Erdgases in der Bundesrepublik Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263849
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