„Die Rente ist sicher“ – Nur wenige Sätze deutscher Politiker stießen auf derartiges öffentliches Interesse wie dieser. Dr. Norbert Blüm (CDU, Bundesminister für Arbeit und
Sozialordnung in der Zeit von 1982 bis 1998) prägte diesen Satz erstmals bereits im Bundestagswahlkampf 1986 und verlieh seiner Einschätzung im Jahr 1997 weiteren Nachdruck. Diese Rentengarantie konnte jedoch nur durch hitzige Bundestagsdebatten mit der Verabschiedung einer umstrittenen Rentenreform, welche eine Absenkung des Rentenniveaus
und eine damit einhergehenden Verlangsamung des Rentenanstiegs nach sich zog. Unter Inbetrachtnahme des sogenannten demographischen Faktors wurde bereits in dieser
Legislaturperiode auf die sich stetig verändernde deutsche Bevölkerungsstruktur reagiert und die Rentenpolitik dementsprechend adaptiert.
Der demographische Wandel und die daraus resultierenden zahlreichen Debatten über die zukünftige Sicherung und Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland haben die Glaubwürdigkeit des oben genannten Zitates in Frage gestellt. Die aktuelle demographische Entwicklung Deutschlands stellt die Finanzierbarkeit des bereits 1957 vereinbarten Generationenvertrags zur Finanzierung der Ruheständler durch die berufstätigen Beitragszahler in Frage. Das Verhältnis von Rentenbeitragszahlern und Rentenempfängern gerät vermehrt in ein für Beitragszahler belastendes Ungleichgewicht. Folglich ist in den letzten Jahren die Suche nach alternativen Instrumenten der Altersvorsorge in den Fokus gerückt und wird auch in Zukunft eine immer größer werdende Rolle spielen. Neben der im Generationenvertrag verankerten gesetzlichen Altersvorsorge und den durch die Unternehmen mitfinanzierten Betriebsrenten, wurden in jüngster Vergangenheit neue private Finanzierungsansätze erörtert. Staatlich geförderte Riester-Renten und Rürup-Renten genauso
wie staatlich nicht geförderte Modelle wie Aktienfonds oder Immobilienerwerb als Grundstein der Altersvorsorge rücken vermehrt in das Interesse der Gesellschaft. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit
- 1.2. Vorgehensweise bei der Erstellung der Arbeit
- 2. Der Demografische Wandel in Deutschland
- 2.1. Begriffserklärung – Demografie
- 2.2. Aktuelle Entwicklungen der deutschen Bevölkerungsstruktur
- 3. Das Rentensystem der Bundesrepublik Deutschland
- 3.1. Vom Drei-Säulen-Modell zum Drei-Schichten-Modell
- 3.2. Die Gesetzliche Rentenversicherung
- 3.3. Die Betriebliche Altersversorgung
- 3.4. Die Private Altersvorsorge
- 3.4.1. Riester-Rente
- 3.4.2. Eigenheimrente
- 3.5. Auswirkung des Demografischen Wandels auf das deutsche Rentensystem
- 4. Die Immobilie als Altersvorsorge
- 4.1. Besonderheiten der Immobilie
- 4.2. Einfluss der Demografischen Entwicklung auf den Immobilienmarkt
- 4.3. Der Einfluss des demografischen Wandels auf die Mietpreisentwicklung
- 4.4. Zukünftige Anforderungen an die Wohnimmobilie
- 4.5. Nutzungsmöglichkeit von Wohnimmobilien im Ruhestand
- 4.5.1. Die Immobilie zur Selbstnutzung im Alter
- 4.5.2. Die Immobilie als Kapitalanlage
- 5. Vorteilshaftigkeit Miete vs. Kauf
- 5.1. Monatliche Belastung im Zeitverlauf
- 5.2. Vermögensbildung im Zeitverlauf
- 5.3. Kritische Betrachtung des Kaufen vs. Mieten-Vergleichs
- 5.4. Steuerliche Behandlung der Immobilie
- 5.4.1. Besteuerung bei Erwerb
- 5.4.2. Besteuerung während der Nutzung
- 5.4.3. Besteuerung bei Veräußerung
- 6. Die Umkehrhypothek als Instrument der Altersversorgung
- 6.1. Funktionsweise und Bedingungen einer Umkehrhypothek
- 6.2. Chancen und Risiken einer Umkehrhypothek
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern Immobilien im Kontext des demografischen Wandels in Deutschland als Grundlage der Altersvorsorge dienen können. Sie analysiert die Entwicklung des deutschen Rentensystems im Spannungsfeld des demografischen Wandels und beleuchtet die Rolle der Immobilie als Kapitalanlage und Altersvorsorgeinstrument. Die Arbeit befasst sich insbesondere mit der Frage, ob Wohneigentum angesichts der demografischen Entwicklung eine geeignete Strategie zur Altersvorsorge darstellt.
- Der demografische Wandel in Deutschland
- Die Entwicklung des deutschen Rentensystems
- Die Immobilie als Kapitalanlage und Altersvorsorge
- Die Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Immobilienmarkt
- Die Vorteile und Nachteile von Wohneigentum im Vergleich zur Miete
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird die Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit erläutert. Kapitel 2 beleuchtet den demografischen Wandel in Deutschland und beschreibt die aktuellen Entwicklungen der Bevölkerungsstruktur. Kapitel 3 analysiert das deutsche Rentensystem und dessen Entwicklung im Kontext des demografischen Wandels. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Immobilie als Altersvorsorge und untersucht die Besonderheiten der Immobilie als Kapitalanlage. Darüber hinaus werden die Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Immobilienmarkt und die zukünftigen Anforderungen an die Wohnimmobilie analysiert. Im fünften Kapitel werden die Vorteile und Nachteile von Wohneigentum im Vergleich zur Miete untersucht. Kapitel 6 stellt die Umkehrhypothek als Instrument der Altersversorgung vor und erläutert ihre Funktionsweise, Chancen und Risiken.
Schlüsselwörter
Demografischer Wandel, Altersvorsorge, Immobilie, Kapitalanlage, Wohneigentum, Miete, Rentensystem, Umkehrhypothek, demografische Entwicklung, Immobilienmarkt, Mietpreisentwicklung, Zukünftige Anforderungen an die Wohnimmobilie, Steuerliche Behandlung der Immobilie, Chancen und Risiken der Immobilie.
- Quote paper
- Alexander Schmidt (Author), 2013, Immobilien als Grundlage der Altersvorsorge im Kontext des demographischen Wandels in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263394