Kaiser Wilhelm II. war für seine unüberlegten Aussagen und sein autoritäres Verhalten wohl bekannt, genoss aber dennoch eine unglaublich große Beliebtheit im deutschen Volke. Uniformiert und auf seinem Pferd sitzend, wurde er insbesondere von den Frauen umjubelt, da er ein guter Ehemann und Vater von sieben Kindern war. Der Monarch machte den Eindruck, pausenlos zu arbeiten, denn er war ein sehr lebhafter, energischer Mensch. Feststeht, dass alle Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem Kaiser am kaiserlichen Hofe standen, einfach unter den Tisch gekehrt wurden, denn die Herrschaftsweise wäre damals wie heute vom Volk keineswegs akzeptiert worden. Wilhelm war durchaus machtgierig, er unterschrieb grundsätzlich mit den Worten „Wilhelm Imperator Rex“ und wechselte ständig seine Uniform. Außerdem glaubte er an göttliche Berufung und allerhöchste Eingebung. Nach der Jahrhundertwende 1800/1900 nahm Wilhelms Popularität vor allem bei den Volksvertretern aufgrund der ständigen Beschimpfungen des Reichstags und des Preußischen Landtags, sowie der blutrünstigen Ansprache angesichts des Boxeraufstandes ab, das Volk wurde immer wieder aufs Neue in Aufruhr versetzt.
Inhaltsverzeichnis
- A. Der Kaiser und sein Ansehen beim Deutschen Volk
- B. Die Hunnenrede Kaiser Wilhelm II.
- I. Vorgeschichte und Auslöser des Krieges in China 1900 / 1901
- 1. China als populäres Handelsziel
- 2. Opiumimport aus Indien durch England
- 3. Racheakt Englands gegen China und gegenseitige Verhandlungen der beiden Länder (Vgl:http://www.deutscheschutzgebiete.de/boxeraufstand_vorgeschichte.htm)
- II. Boxeraufstand
- 1. Gewaltausübung der Boxer an den in Peking eingeschlossenen europäischen Gesandten und chinesischen Christen (Vgl. http://www.deutsche‐schutzgebiete.de/boxeraufstand_seymour.htm)
- 2. Kampf der Verbündeten um die Besetzung der Taku‐Forts
- a) Notwendigkeit der Sicherstellung rückwärtiger Verbindungen
- b) Tod des Freiherrn Klemens von Ketteler am 20.06.1900 (Vgl. http://www.deutsche‐schutzgebiete.de/ketteler.htm)
- III. Die Rede vom 27. Juni 1900
- 1. Inhalt
- 2. Auswirkungen der Rede sowie der Kampf Bülows gegen die Presse
- 3. Das martialische Verhalten der deutschen Soldaten in China (Vgl. Hankel, Gerd: Die Leipziger Prozesse. Deutsche Kriegsverbrechen und ihre strafrechtliche Verfolgung nach dem Ersten Weltkrieg. Hamburg 2003, S.118 – 119)
- 4. Ende des Boxeraufstandes (Vgl. http://www.deutsche‐schutzgebiete.de/belagerung_der_gesandtschaften_in_peking.htm)
- C. Wiederholtes Aufgreifen der Rede in den darauf folgenden Jahren durch die britische Boulevardpresse sowie die folgende Abdankung des Kaisers
- D. Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Hintergründe und Folgen der „Hunnenrede“ Kaiser Wilhelm II. im Kontext des Boxeraufstandes in China. Sie beleuchtet den historischen Kontext des Aufstandes, die Rolle des Opiums im Handel zwischen China und England, und die Folgen der europäischen Einmischung in die chinesische Politik.
- Die Bedeutung des Boxeraufstandes für die Geschichte Chinas
- Die Rolle des deutschen Kaiserreichs im Boxeraufstand
- Die Auswirkungen der Hunnenrede auf die deutsche und internationale Öffentlichkeit
- Die politischen und gesellschaftlichen Folgen des Aufstandes für China
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit dem Ansehen Kaiser Wilhelms II. beim Deutschen Volk vor dem Hintergrund seiner unüberlegten Aussagen und seinem autoritären Verhalten. Das zweite Kapitel analysiert die Hunnenrede im Detail, inklusive ihrer Vorgeschichte und des historischen Kontextes. Dabei werden die Ereignisse des Boxeraufstandes, die Rolle des deutschen Kaiserreichs und der Tod des deutschen Gesandten Klemens von Ketteler beleuchtet. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Hunnenrede auf die deutsche und internationale Öffentlichkeit, sowie mit den martialischen Handlungen der deutschen Soldaten in China während des Boxeraufstandes.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Kaiser Wilhelm II., Boxeraufstand, Hunnenrede, China, Opiumhandel, Imperialismus, Kolonialismus, und die deutsche und internationale Öffentlichkeit.
- Quote paper
- Nadine Melzner (Author), 2010, Die Hunnenrede Kaiser Wilhelm II., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263371