Bei der Unternehmensbewertung im IFRS-Umfeld sind mit dem seit 01. Januar 2013 anzuwendenden Standard IFRS 13 - Fair Value Measurement bei der Bestimmung eines adäquaten Kapitalkostensatzes einige neue theoretische Anforderungen zu beachten. Mit diesen setzt sich diese Arbeit auseinander.
In der Praxis errechnet sich der Unternehmenswert in der Regel auf Grundlage einer Discounted-Cashflow-Methode, wobei der Kapitalisierungszins auf Empfehlung des IDW den gewogenen, durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) entspricht. Dabei kommt den Eigenkapitalkosten, als wesentliche Komponente des Diskontierungszinssatzes eine erhebliche Bedeutung zu. Insbesondere unter Heranziehung des kapitalwertorientierten Income Approach und finanztheoretischer Modelle treten bei der Bestimmung des Kapitalisierungszinssatzes in der Praxis häufig Probleme auf. Besonders aufgrund der globalen Finanzmarktkrise und der enormen Unsicherheit auf den Märkten herrscht ein immens verzerrtes Bild und die Anforderungen des IFRS 13 können in der Praxis nur begrenzt erfüllt werden. Aus diesem Grund konzentriert sich diese Arbeit auf die Ermittlung der Eigenkapitalkosten. Dabei wird kritisch untersucht warum bei der Bestimmung der Komponenten des CAPM Probleme auftreten.
Die Zielsetzung dieser Arbeit ist es im ersten Schritt die theoretischen Anforderungen welche der IFRS 13 zur Bestimmung des Kapitalisierungszinssatzes stellt zu nennen und vor allem zu definieren. Anschließend wird untersucht wie in der Praxis der Unternehmensbewertung im IFRS-Umfeld vorgegangen wird und inwiefern dies den Anforderungen des IFRS 13 und der IFRS im Allgemeinen einer gerechten Darstellung entspricht. Dabei werden die Auswirkungen der Finanzmarktkrise geschildert und der Gesamtmarkt eingeschätzt. Außerdem wird im Rahmen des Fallbeispiels untersucht, ob sich unter den aktuell herrschenden Umständen überhaupt unverzerrte Eigenkapitalkosten ableiten lassen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Problemstellung
- 2 Theoretische Grundlagen des IFRS 13 Fair Value Measurement
- 3 Bedeutung des Kapitalisierungszinssatzes im IFRS-Umfeld
- 4 Eigenkapitalkosten und das Capital Asset Pricing Model.
- 4.1 Die Bestimmung des risikolosen Basiszinssatzes
- 4.2 Die Bestimmung des Beta-Faktors
- 4.3 Die Bestimmung der Marktrisikoprämie
- 5 Thesenförmige Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Herausforderungen bei der Bestimmung des Kapitalisierungszinssatzes im Kontext des IFRS 13 Fair Value Measurement, insbesondere die Ermittlung der Eigenkapitalkosten. Sie analysiert die praktischen Schwierigkeiten bei der Anwendung des Capital Asset Pricing Model (CAPM) und die Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die Unternehmensbewertung.
- Theoretische Anforderungen des IFRS 13 zur Kapitalisierungszinsbestimmung
- Praktische Anwendung des IFRS 13 in der Unternehmensbewertung
- Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die Ermittlung der Eigenkapitalkosten
- Probleme bei der Anwendung des CAPM
- Bewertung des Gesamtmarktes und Ermittlung unverzerrter Eigenkapitalkosten
Zusammenfassung der Kapitel
1 Problemstellung: Dieses Kapitel erläutert die Herausforderungen bei der Unternehmensbewertung nach IFRS 13, insbesondere die Bestimmung eines adäquaten Kapitalkostensatzes. Es hebt die Bedeutung der Eigenkapitalkosten als Kernkomponente des Diskontierungssatzes hervor und weist auf die Probleme hin, die insbesondere durch die Finanzmarktkrise und die Inkonsistenzen zwischen den Anforderungen des IFRS 13 und den verwendeten Finanzmodellen entstehen. Der Fokus liegt auf den Schwierigkeiten bei der Ermittlung der Eigenkapitalkosten mithilfe des CAPM, besonders im Kontext der Energiewende.
2 Theoretische Grundlagen des IFRS 13 Fair Value Measurement: Dieses Kapitel beschreibt den im Januar 2013 eingeführten IFRS 13 und dessen Ziel, die Zeitwertbestimmung zu vereinheitlichen. Es definiert den Fair Value als „exit price“ und erläutert die Anforderungen an eine „orderly transaction“ unter „current market conditions“. Die Bedeutung des repräsentativen Marktteilnehmers (Market Participant) bei der Bestimmung des Kapitalkostensatzes wird hervorgehoben, ebenso wie die Fair Value Hierarchie mit ihren drei Leveln. Schließlich werden die drei anerkannten Bewertungsmethoden (Market, Cost, Income Approach) vorgestellt.
Schlüsselwörter
IFRS 13, Fair Value Measurement, Kapitalisierungszinssatz, Eigenkapitalkosten, Capital Asset Pricing Model (CAPM), Unternehmensbewertung, Finanzmarktkrise, Marktteilnehmer (Market Participant), Energiewende, Discounted-Cashflow-Methode, WACC.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit: Herausforderungen bei der Bestimmung des Kapitalisierungszinssatzes nach IFRS 13
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit befasst sich mit den Herausforderungen bei der Bestimmung des Kapitalisierungszinssatzes im Kontext des IFRS 13 Fair Value Measurement, insbesondere der Ermittlung der Eigenkapitalkosten. Sie analysiert die Schwierigkeiten bei der Anwendung des Capital Asset Pricing Model (CAPM) und die Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die Unternehmensbewertung, speziell im Hinblick auf die Energiewende.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die theoretischen Anforderungen des IFRS 13 zur Kapitalisierungszinsbestimmung, die praktische Anwendung des IFRS 13 in der Unternehmensbewertung, die Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die Ermittlung der Eigenkapitalkosten, Probleme bei der Anwendung des CAPM und die Bewertung des Gesamtmarktes zur Ermittlung unverzerrter Eigenkapitalkosten. Sie umfasst eine detaillierte Betrachtung der Bestimmung des risikolosen Basiszinssatzes, des Beta-Faktors und der Marktrisikoprämie im CAPM.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit ist gegliedert in folgende Kapitel: Problemstellung, Theoretische Grundlagen des IFRS 13 Fair Value Measurement, Bedeutung des Kapitalisierungszinssatzes im IFRS-Umfeld, Eigenkapitalkosten und das Capital Asset Pricing Model (inkl. Unterkapitel zur Bestimmung des risikolosen Basiszinssatzes, des Beta-Faktors und der Marktrisikoprämie), und Thesenförmige Zusammenfassung.
Was sind die wichtigsten Herausforderungen bei der Kapitalisierungszinsbestimmung nach IFRS 13?
Die Arbeit hebt die Schwierigkeiten bei der Bestimmung eines adäquaten Kapitalkostensatzes hervor, insbesondere die Ermittlung der Eigenkapitalkosten mithilfe des CAPM. Besondere Probleme entstehen durch die Finanzmarktkrise und die Inkonsistenzen zwischen den Anforderungen des IFRS 13 und den verwendeten Finanzmodellen. Die Bestimmung des Fair Value als „exit price“ unter „current market conditions“ und die Rolle des repräsentativen Marktteilnehmers (Market Participant) stellen weitere Herausforderungen dar.
Wie wird der IFRS 13 in der Arbeit behandelt?
Das Kapitel zu den theoretischen Grundlagen des IFRS 13 beschreibt dessen Ziel der Vereinheitlichung der Zeitwertbestimmung, definiert den Fair Value und erläutert die Anforderungen an eine „orderly transaction“. Die Fair Value Hierarchie mit ihren drei Leveln und die drei anerkannten Bewertungsmethoden (Market, Cost, Income Approach) werden ebenfalls vorgestellt.
Welche Rolle spielt das CAPM in der Arbeit?
Das Capital Asset Pricing Model (CAPM) steht im Mittelpunkt der Arbeit, da es ein zentrales Modell zur Ermittlung der Eigenkapitalkosten ist. Die Arbeit analysiert die Probleme bei der praktischen Anwendung des CAPM, insbesondere die Bestimmung des risikolosen Basiszinssatzes, des Beta-Faktors und der Marktrisikoprämie.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die Schlüsselwörter der Arbeit sind: IFRS 13, Fair Value Measurement, Kapitalisierungszinssatz, Eigenkapitalkosten, Capital Asset Pricing Model (CAPM), Unternehmensbewertung, Finanzmarktkrise, Marktteilnehmer (Market Participant), Energiewende, Discounted-Cashflow-Methode, WACC.
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- Tim Balko (Author), 2013, IFRS 13 Fair Value Measurement. Eine kritische Würdigung der Bestimmung des Kapitalkostensatzes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263362