Auch heute besteht gerade in entwickelten Sprachen ein ungeheurer Bedarf an neuen Wörtern, da die Auseinandersetzung mit der vielseitigen Realität die Notwendigkeit mit sich bringt, alles, was man vorfindet, empfindet, erfindet oder plant, auch entsprechend benennen zu können.
Für die Bereicherung des Wortschatzes spielt daher die Komposition in der deutschen und französischen Sprache eine wichtige Rolle, wobei komplexe Wörter aus Sprachmaterial gebildet werden, das bereits in der Sprache existiert. Daneben ist die Kenntnis und die Einhaltung grafischer Normen von komplexen Wörtern eine unerlässliche Voraussetzung für korrekte Textproduktionen. Da Komposita im Deutschen durch Zusammenschreibung gekennzeichnet sind und die Bindestrichschreibung nur in bestimmten Fällen eintritt, wohingegen französische Komposita generell mit Bindestrich, wie in la grand-mère (Großmutter), oder durch Getrenntschreibung, wie in la pomme de terre (Kartoffel), in Erscheinung treten, verspricht eine vergleichende Beschäftigung mit der Thematik lohnenswert und interessant zu werden.
In dieser Arbeit sollen daher zwei wichtige Fragen geklärt werden:
▪ Welche Auffälligkeiten treten im Deutschen und im Französischen bereits im Rahmen der Bildung und der Verwendung von Komposita auf?
▪ Wie sehen die Regularitäten für die Schreibung jeweils aus und welche Vor- und Nachteile bringen diese mit sich?
Im weiteren Verlauf wird zunächst dargelegt, was man unter einem Kompositum zu verstehen hat (Kapitel 2) und eine Abgrenzung zwischen Determinativ- und Kopulativkomposita vorgenommen (Kapitel 3), um ein grundlegendes Verständnis für die Thematik aufzubauen. Sodann werden die wichtigsten Bildungsmuster für beide Sprachen veranschaulicht (Kapitel 4), um anschließend mit diesem Wissen an die Regularitäten der Schreibung heranzutreten (Kapitel 5). Abschließend werden alle wichtigen Erkenntnisse dieser Arbeit präzise zusammengefasst und vergleichend diskutiert (Kapitel 6).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was versteht man unter einem Kompositum?
- Zur Abgrenzung von Determinativ- und Kopulativkomposita
- Haupttypen der Komposition
- Die Haupttypen in der deutschen Sprache
- Die Haupttypen in der französischen Sprache
- Regularitäten der Schreibung von Komposita
- Regularitäten für die deutsche Schreibung
- Regularitäten für die französische Schreibung
- Resümee und Vergleich der Erkenntnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Bildung und Verwendung von Komposita im Deutschen und Französischen, sowie deren orthografische Besonderheiten. Sie vergleicht beide Sprachen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Wortbildung und Schreibung von komplexen Wörtern aufzuzeigen.
- Definition und Abgrenzung von Determinativ- und Kopulativkomposita
- Analyse der wichtigsten Bildungsmuster für deutsche und französische Komposita
- Vergleich der Schreibregeln im Deutschen und Französischen
- Erläuterung der Vor- und Nachteile der jeweiligen Schreibweisen
- Beobachtung der Übersetzungsprobleme, die aufgrund der unterschiedlichen Kompositionsstrukturen und Schreibweisen auftreten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz von Komposita für die Bereicherung des Wortschatzes heraus und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Sie legt die Schwerpunkte der Untersuchung auf die Auffälligkeiten bei der Bildung und Verwendung von Komposita in beiden Sprachen und die entsprechenden Schreibregeln.
Was versteht man unter einem Kompositum?
Dieses Kapitel beleuchtet die Definition von Komposita im Deutschen und Französischen. Es stellt fest, dass beide Sprachen die Kombination von mindestens zwei Morphemen als Kennzeichen für Komposita ansehen, obwohl die orthografischen Kriterien für die Erkennung unterschiedlich sind.
Zur Abgrenzung von Determinativ- und Kopulativkomposita
Dieses Kapitel befasst sich mit der Unterscheidung zwischen Determinativ- und Kopulativkomposita. Es analysiert die unterschiedliche Bedeutung und Anordnung der Konstituenten innerhalb beider Typen in beiden Sprachen.
Haupttypen der Komposition
Die Haupttypen in der deutschen Sprache
Dieses Unterkapitel befasst sich mit den produktivsten Bildungsmustern für Komposita im Deutschen, wobei die wichtigsten Klassen für Nomen-, Adjektiv- und Verb-Kompositionen erläutert werden.
Die Haupttypen in der französischen Sprache
Dieses Unterkapitel betrachtet die wichtigsten Bildungsmuster für Komposita im Französischen und zeigt die Besonderheiten von Substantiv-, Adjektiv- und Verb-Kompositionen auf.
Regularitäten der Schreibung von Komposita
Regularitäten für die deutsche Schreibung
Dieses Unterkapitel erläutert die wichtigsten Regeln für die Getrennt- und Zusammenschreibung von Komposita im Deutschen. Es führt das Wortbildungsprinzip und das Relationsprinzip als Grundlage für die Schreibweise an und beleuchtet die Problematik der Substantiv-Verb- und Substantiv-Partizip-I-Verbindungen.
Regularitäten für die französische Schreibung
Dieses Unterkapitel befasst sich mit den Regeln für die Schreibung von Komposita im Französischen. Es zeigt, dass die französische Orthographie anders als im Deutschen nicht direkt die Zusammengehörigkeit von Wortteilen signalisiert. Die Arbeit stellt die unterschiedlichen Schreibregeln für Komposita und locutionen vor und analysiert die Bedeutung des Bindestrichs in der französischen Orthographie.
Schlüsselwörter
Kompositum, Wortbildung, Determinativkompositum, Kopulativkompositum, Zusammenschreibung, Getrenntschreibung, Bindestrich, Substantivkompositum, Adjektivkompositum, Verbkompositum, deutsche Sprache, französische Sprache, locution, grammatische Regeln, orthografische Regeln, Sprachvergleich
- Arbeit zitieren
- Bachelor of Science Wirtschaftspädagogik Lorraine Möller (Autor:in), 2013, Komposita und ihre Schreibung in der deutschen und französischen Sprache, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263285