Die Pensionszusage ist als unmittelbare Versorgungszusage eine Form der betrieblichen Altersvorsorge für GmbH-Geschäftsführer. Es gibt vier weitere Durchführungswege: die Direktversicherung, die Unterstützungskasse, die Pensionskasse und den Pensionsfonds. Die Pensionszusage kann sowohl für Fremdgeschäftsführer als auch für beteiligte und beherrschende Gesellschafter-Geschäftsführer (GGF) abgeschlossen werden. Der Versorgungsbedarf richtet sich nach den persönlichen Lebensumständen und der Lebensplanung des GGF. Deshalb muss jede bestehende oder neu einzurichtende Pensionszusage auf die individuellen Umstände angepasst werden. Die wirtschaftliche Lage der GmbH, persönliche Vorstellungen des GGF, seine Lebensphase, seine Vermögenssituation, seine Erfahrungen mit Kapitalanlagen, seine Risikobereitschaft und sein Versorgungsbedarf sind die zu beachtenden Einflussfaktoren für eine Neuzusage oder die Restrukturierung einer Altzusage. Einen Anhaltspunkt für den Versorgungsbedarf kann das Nettogehalt des GGF bieten. Er wird in der Regel seinen zuletzt erreichten Lebensstandard nicht missen wollen.
In der Vergangenheit wurden Pensionszusagen vor allem aus steuerlichen Motiven erteilt. In den 80er und 90er Jahren waren sie bei einem Körperschaftsteuersatz von 56 Prozent und einer entsprechenden Gewerbesteuerbelastung ein gern genutztes legales Mittel zur Steuerersparnis. Die Steuersätze haben sich zwischenzeitlich reduziert. Durch die Unternehmenssteuerreform 2008 sank die Körperschaftssteuer von 25 Prozent auf 15 Prozent.
Da der Fokus eines GGF auf dem Tagesgeschäft liegt, werden einmal erteilte Pensionszusagen oft nicht gepflegt. Risiken und Probleme, die eine Pensionszusage mit sich bringt, sind den meisten GGF nicht bewusst. Zum Beispiel ändern sich die Rahmenbedingungen durch die wirtschaftliche und demographische Entwicklung. Eine Zusage rückt erst in den Mittelpunkt, wenn sich aus ihr Probleme ergeben.
Pensionszusagen werden in wirtschaftlich guten Zeiten erteilt. Doch welche Möglichkeiten hat ein Unternehmer in einer Krise die Zusage anzupassen? Der geplante Verkauf des Unternehmens droht daran zu scheitern, dass der Käufer die Pensionszusage des alten Geschäftsführers nicht übernehmen will. Wie kann die Zusage in diesem Fall vom Unternehmen entkoppelt werden? Die Pensionszusage stellt die Altersversorgung für den GGF dar. Bei der Überprüfung der Zusage wird eine große Deckungslücke aufgezeigt. Gibt es Möglichkeiten, diese erfolgreich zu ‘heilen’?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen zur Pensionszusage
- Definition Pensionszusage
- Status des Gesellschafter-Geschäftsführers
- Verdeckte Gewinnausschüttung
- Verdeckte Einlage
- Absenkung der Pensionszusage bei wirtschaftlichem Engpass
- Gestaltungsmöglichkeiten bei Unternehmensverkauf
- Abfindung
- Übertragung auf eine neu gegründete GmbH
- Übertragung auf einen Pensionsfonds
- Übertragung auf eine Unterstützungskasse
- Übertragung auf eine Lebensversicherung
- Problem der Deckungslücke
- Entstehung von Deckungslücken
- Heilung durch Lebensversicherung
- Heilung durch Beteiligungen und Investmentfonds
- Exkurs: Studien zur Vorteilhaftigkeit von Beteiligungen und Investmentfonds
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Herausforderungen im Zusammenhang mit Pensionszusagen an Geschäftsführer von GmbHs, insbesondere in Bezug auf wirtschaftliche Engpässe, geplante Unternehmensverkäufe und die Behandlung von Deckungslücken. Die Arbeit analysiert Gestaltungsmöglichkeiten und Lösungsansätze für diese Problemstellungen.
- Grundlagen der Pensionszusage und rechtliche Rahmenbedingungen
- Möglichkeiten zur Anpassung von Pensionszusagen bei wirtschaftlichem Engpass
- Strategien zur Gestaltung von Pensionszusagen im Kontext eines Unternehmensverkaufs
- Methoden zur Behebung von Deckungslücken bei Pensionszusagen
- Steuerliche Implikationen von Pensionszusagen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Pensionszusagen an GmbH-Geschäftsführer ein und beschreibt die Relevanz der Thematik vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen. Sie skizziert die Problemfelder, die im weiteren Verlauf der Arbeit detailliert untersucht werden: Anpassungsmöglichkeiten bei wirtschaftlichem Engpass, Umgang mit Pensionszusagen bei Unternehmensverkauf und die Behandlung von Deckungslücken.
Grundlagen zur Pensionszusage: Dieses Kapitel legt die Definition der Pensionszusage als Versorgungsform für GmbH-Geschäftsführer dar und beleuchtet den Status der Gesellschafter-Geschäftsführer im Kontext der betrieblichen Altersvorsorge. Es behandelt wichtige Aspekte wie verdeckte Gewinnausschüttungen und verdeckte Einlagen im Zusammenhang mit Pensionszusagen. Der Fokus liegt auf der Klärung der rechtlichen und wirtschaftlichen Grundlagen, die für das Verständnis der folgenden Kapitel essentiell sind.
Absenkung der Pensionszusage bei wirtschaftlichem Engpass: Dieses Kapitel befasst sich mit den Möglichkeiten der Reduzierung von Pensionszusagen aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten der GmbH. Es analysiert die rechtlichen und steuerlichen Konsequenzen einer solchen Maßnahme und beleuchtet verschiedene Strategien, um eine Anpassung der Zusage im Einklang mit den geltenden Vorschriften durchzuführen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen auf den Geschäftsführer werden ebenso betrachtet.
Gestaltungsmöglichkeiten bei Unternehmensverkauf: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Behandlung von Pensionszusagen im Fall eines geplanten Unternehmensverkaufs. Es untersucht verschiedene Strategien, wie die Pensionszusage vom Unternehmen entkoppelt werden kann, z. B. durch Abfindung, Übertragung auf eine neu gegründete GmbH oder auf einen Pensionsfonds. Die jeweilige Vor- und Nachteile der verschiedenen Optionen werden detailliert analysiert, mit Fokus auf rechtliche und steuerliche Aspekte.
Problem der Deckungslücke: Dieses Kapitel analysiert die Entstehung von Deckungslücken bei Pensionszusagen und diskutiert verschiedene Methoden zur Behebung dieser Lücken, wie z.B. die Verwendung von Lebensversicherungen oder Beteiligungen an Investmentfonds. Es wird ein Exkurs zu Studien über die Vorteilhaftigkeit von Beteiligungen und Investmentfonds eingefügt, um die verschiedenen Lösungsansätze fundiert zu beleuchten. Das Kapitel stellt die verschiedenen Optionen zur 'Heilung' einer Deckungslücke gegenüber und bewertet ihre jeweilige Eignung.
Schlüsselwörter
Pensionszusage, GmbH-Geschäftsführer, wirtschaftlicher Engpass, Unternehmensverkauf, Deckungslücke, betriebliche Altersvorsorge, Steueroptimierung, rechtliche Rahmenbedingungen, Gestaltungsmöglichkeiten, Abfindung, Pensionsfonds, Lebensversicherung, verdeckte Gewinnausschüttung, verdeckte Einlage.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Pensionszusagen an Geschäftsführer von GmbHs
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die Herausforderungen im Zusammenhang mit Pensionszusagen an Geschäftsführer von GmbHs. Der Fokus liegt auf der Behandlung von wirtschaftlichen Engpässen, geplanten Unternehmensverkäufen und der Bewältigung von Deckungslücken bei solchen Zusagen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Grundlagen der Pensionszusage, Möglichkeiten zur Anpassung bei wirtschaftlichem Engpass, Strategien für Unternehmensverkäufe, Methoden zur Behebung von Deckungslücken, und die steuerlichen Implikationen. Konkrete Gestaltungsmöglichkeiten wie Abfindung, Übertragung auf einen Pensionsfonds oder eine Lebensversicherung werden analysiert.
Welche Aspekte der Pensionszusage werden im Detail untersucht?
Die Arbeit beleuchtet den Status des Gesellschafter-Geschäftsführers, das Problem verdeckter Gewinnausschüttungen und verdeckter Einlagen. Sie analysiert die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Möglichkeiten zur Absenkung der Pensionszusage bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten, sowie verschiedene Strategien für den Umgang mit Pensionszusagen bei einem Unternehmensverkauf.
Wie wird das Problem der Deckungslücke behandelt?
Die Entstehung von Deckungslücken wird erklärt und verschiedene Lösungsansätze werden diskutiert, darunter die Verwendung von Lebensversicherungen, Beteiligungen und Investmentfonds. Es gibt einen Exkurs zu Studien, die die Vorteilhaftigkeit dieser Lösungsansätze untersuchen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu den Grundlagen der Pensionszusage, ein Kapitel zur Absenkung der Zusage bei wirtschaftlichem Engpass, ein Kapitel zu Gestaltungsmöglichkeiten beim Unternehmensverkauf, ein Kapitel zum Problem der Deckungslücke und eine Zusammenfassung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Pensionszusage, GmbH-Geschäftsführer, wirtschaftlicher Engpass, Unternehmensverkauf, Deckungslücke, betriebliche Altersvorsorge, Steueroptimierung, rechtliche Rahmenbedingungen, Gestaltungsmöglichkeiten, Abfindung, Pensionsfonds, Lebensversicherung, verdeckte Gewinnausschüttung, verdeckte Einlage.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, Gestaltungsmöglichkeiten und Lösungsansätze für die Herausforderungen im Zusammenhang mit Pensionszusagen an Geschäftsführer von GmbHs aufzuzeigen und zu analysieren.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Geschäftsführer von GmbHs, Steuerberater, Rechtsanwälte, und alle, die sich mit betrieblicher Altersvorsorge und den damit verbundenen rechtlichen und wirtschaftlichen Aspekten befassen.
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- Tina Timpl (Author), 2009, Pensionszusagen an GmbH-Geschäftsführer: Aktuelle Fragen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263281