Was macht den Antisemiten eigentlich zu eben dem und warum neigt er gerade innerhalb der Masse dazu, seinen Hass auf die Juden dieser Welt auszuleben.
Bisher wurde mir in der Schule „nur“ der historische Aspekt des Antisemitismus vermittelt. Aber die psychologischen und sozialen Motive, die den Antisemiten dazu veranlassen, das Feindbild „Jude“ aufrecht zu erhalten, blieben mir noch verborgen. Deshalb möchte ich mit dieser Seminararbeit den Antisemitismus aus psychologischer Sicht betrachten. Dazu habe ich den Aufsatz „Antisemitismus und Massen-Psychopathologie“ des deutschen Psychoanalytikers Ernst Simmel (1882-1947 analysiert.
Zunächst bedarf es im zweiten Kapitel zweierlei Begriffsklärungen, einerseits des Begriffs „Psychose“ und andererseits dem der „Masse“. Ein historischer Überblick soll zudem an das Thema Antisemitismus heranführen und die Unterschiede des Begriffsverständnisses „Antisemitismus“ aufzeigen.
Im darauf folgenden vierten Kapitel liegt der Schwerpunkt auf den psychologischen Faktoren des Antisemitismus. Ich möchte hier Simmels drei wesentlichen Thesen darstellen und den Antisemitismus als Massenphänomen bzw. Massenpsychose charakterisieren.
Im fünften Kapitel steht abschließend mein persönliches Fazit zu dieser Arbeit im Vordergrund.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen
- Historischer Überblick zum Antisemitismus
- Antisemitismus - eine Massenpsychose?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Antisemitismus aus psychologischer Perspektive, insbesondere im Kontext der Massenpsychologie. Sie analysiert den Aufsatz von Ernst Simmel und beleuchtet die psychologischen und sozialen Motive hinter dem Antisemitismus. Die Arbeit konzentriert sich auf die psychologischen Faktoren, die zum Aufrechterhalten des Feindbildes "Jude" beitragen.
- Begriffsbestimmung von Psychose und Masse
- Historische Entwicklung des Antisemitismus
- Psychologische Faktoren des Antisemitismus nach Simmel
- Antisemitismus als Massenphänomen/Massenpsychose
- Analyse der psychologischen Mechanismen der Massenbildung im Kontext des Antisemitismus
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Antisemitismus ein und stellt die zentrale Frage nach den psychologischen und sozialen Motiven, die Antisemitismus hervorbringen. Sie hebt den Unterschied zwischen dem historischen Aspekt des Antisemitismus, der bereits bekannt war, und dem psychologischen Fokus der Arbeit hervor. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse des Aufsatzes "Antisemitismus und Massen-Psychopathologie" von Ernst Simmel und kündigt die Struktur der Arbeit an: Definitionen, Analyse des Antisemitismus als Massenpsychose und ein abschließendes Fazit.
2. Definitionen: Dieses Kapitel klärt die Begriffe „Psychose“ und „Masse“. Es beginnt mit einer allgemeinen Definition von Psychose als Geistes- oder Nervenkrankheit, die im 19. Jahrhundert immer häufiger in der deutschsprachigen psychiatrischen Literatur auftauchte und sich von Neurosen unterschied. Es wird auf die Unterteilung der Psychosen in Paranoia, Schizophrenie, Melancholie und Manie eingegangen, sowie auf die psychoanalytische Sichtweise der „primären Störung der libidinösen Beziehung zur Realität“. Der Begriff „Masse“ wird im weiteren und engeren Sinne (Massenpsychologie nach Le Bon und Freud) definiert, wobei die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den jeweiligen Definitionen herausgestellt werden und die Charakteristika einer psychologischen Masse beleuchtet werden – Anonymität, Verhaltensänderungen des Einzelnen, Rückfall auf eine primäre Entwicklungsstufe mit Verlust der bewussten Persönlichkeit und der Beeinflussbarkeit durch Suggestion und Übertragung.
3. Antisemitismus - eine Massenpsychose?: Dieses Kapitel widmet sich der Kernfrage der Arbeit: dem Antisemitismus als Massenpsychose. Es präsentiert und analysiert Simmels Thesen zum Antisemitismus, beleuchtet seine psychologischen Faktoren und charakterisiert das Phänomen als Massenphänomen. Der Fokus liegt auf der psychologischen Analyse der Mechanismen, die zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Antisemitismus als Massenphänomen beitragen. Die Kapitel 2 und 3 arbeiten eng zusammen, um das Verständnis von Psychose und Masse mit dem Phänomen Antisemitismus zu verknüpfen. Die Analyse von Simmels Aufsatz liefert die Grundlage für die Charakterisierung des Antisemitismus als Massenpsychose.
Schlüsselwörter
Antisemitismus, Massenpsychologie, Psychose, Masse, Ernst Simmel, psychologische Faktoren, Feindbild, Massenphänomen, historischer Überblick, Psychoanalyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Antisemitismus als Massenpsychose?
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht den Antisemitismus aus psychologischer Perspektive, insbesondere im Kontext der Massenpsychologie. Sie analysiert den Aufsatz von Ernst Simmel und beleuchtet die psychologischen und sozialen Motive hinter dem Antisemitismus, mit Fokus auf die Faktoren, die zur Aufrechterhaltung des Feindbildes "Jude" beitragen.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, Definitionen von Psychose und Masse (inklusive historischer Aspekte der Psychosebegrifflichkeit), eine Analyse des Antisemitismus als Massenpsychose basierend auf Simmels Thesen, und ein Fazit. Die historische Entwicklung des Antisemitismus wird ebenso betrachtet wie die psychologischen Mechanismen der Massenbildung im Kontext des Antisemitismus.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Hauptquelle ist der Aufsatz "Antisemitismus und Massen-Psychopathologie" von Ernst Simmel. Zusätzlich werden Definitionen von Psychose (inkl. verschiedener Ausprägungen) und Masse (nach Le Bon und Freud) behandelt und verglichen.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel mit Definitionen von Psychose und Masse, ein Kapitel zur Analyse des Antisemitismus als Massenpsychose und ein Fazit. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral für die Arbeit?
Die zentralen Schlüsselbegriffe sind Antisemitismus, Massenpsychologie, Psychose, Masse, Ernst Simmel, psychologische Faktoren, Feindbild, Massenphänomen, historischer Überblick und Psychoanalyse.
Was ist das zentrale Argument der Arbeit?
Die Arbeit untersucht, ob und inwiefern Antisemitismus als Massenpsychose verstanden werden kann, indem sie Simmels Thesen analysiert und die psychologischen Mechanismen der Massenbildung im Kontext des Antisemitismus beleuchtet.
Wie werden Psychose und Masse definiert?
Psychose wird als Geistes- oder Nervenkrankheit definiert, mit Unterteilung in Paranoia, Schizophrenie etc. Der Begriff „Masse“ wird im weiteren und engeren Sinne (Massenpsychologie nach Le Bon und Freud) definiert, wobei Anonymität, Verhaltensänderungen und Beeinflussbarkeit durch Suggestion hervorgehoben werden.
Welche Rolle spielt Ernst Simmel in der Arbeit?
Ernst Simmels Aufsatz "Antisemitismus und Massen-Psychopathologie" bildet die Grundlage der Analyse des Antisemitismus als Massenphänomen. Seine Thesen zu den psychologischen Faktoren des Antisemitismus werden im Detail untersucht.
Für wen ist diese Seminararbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für ein akademisches Publikum bestimmt, das sich mit dem Thema Antisemitismus und Massenpsychologie auseinandersetzt. Der Fokus liegt auf einer strukturierten und professionellen Analyse der Thematik.
- Quote paper
- Antje Ruthert (Author), 2004, Antisemitismus und Massenpsychose, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26300