Meldungen über fremdenfeindliche, rassistische bzw. antisemitische Taten sind inzwischen nahezu täglicher Bestandteil der Medienberichtserstattung. Dies betrifft vor allem rechtsextremistische Taten, bei denen Personen verletzt wurden bzw. starben. Die Zahl der rechtsextremistisch motivierten Straf- und Gewalttaten hat bis 2000 zugenommen. Die meisten Gewalttaten richteten sich zu diesem Zeitpunkt gegen Fremde. Einen regionalen Schwerpunkt stellen hierbei die ostdeutschen Bundesländer dar. Dort konzentriert sich nach Aussage des VERFASSUNGSSCHUTZBERICHTES auch die Hälfte des Personenpotentials rechtsextremer Skinheads und anderer gewaltbereiter Rechtsextreme. Während 2000 der VERFASSUNGSSCHUTZBERICHT einen Rückgang des Personenpotentials insgesamt verzeichnet hat, ist die Anzahl der gewaltbereiten Rechtsextremen in den ostdeutschen Ländern weiter gestiegen; die Ursache soll hierbei beim Zulauf zur rechten Skinheadszene liegen. Nicht selten wird Rechtsextremismus als ein Problem von Jugendlichen dargestellt. Nach VERFASSUNGSSCHUTZBERICHT wurden gut 2/3 der Straftaten mit erwiesenem oder vermutetem rechtsextremistischen Hintergrund von Jugendlichen und Heranwachsenden begangen. Als Ursachen werden hierbei eine Verschärfung der sozialen der psychischen Deprivation im unteren Drittel unserer Gesellschaft angeführt, die zum Entstehen von Rechtsextremismus beitragen; die logische Schlussfolgerung hieraus wäre, Rechtsextremismus als eine Reaktion der unteren Schichten zu deuten. Ein Blick in die Statistik des BKA verdeutlicht aber, dass eine solche Schlussfolgerung dem Phänomen Rechtsextremismus nicht gerecht wird; anhand der Berufsstruktur von rechtsextremen Tätern bzw. mit vermutetem rechtsextremen Hintergrund lässt sich erkennen, dass 1992 43% der Täter Schüler, Studenten oder Auszubildende, 31 % Facharbeiter und Handwerker und 9 % Angestellte waren. Lediglich 9 % waren arbeitslos und 1 % ungelernte Arbeiter. Daher möchte ich im folgenden Verlauf meiner Arbeit der Frage nachgehen, welche wirtschaftlichen und gesellschaftlichen sowie individuellen Bedingungen rechtsextreme Einstellungen und rechtsextrem motivierte Gewalt begünstigen können. Hierbei werde ich im allgemeinen auf die Zielgruppe Jugendliche und im speziellen auf Skinheads eingehen. Abschließend werde ich mich mit der bedeutsamsten sozialarbeiterischen Methode in der Arbeit mit Rechtsextremen, der „Akzeptierenden Jugendarbeit“, befassen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- BEGRIFFSERLÄUTERUNG
- RECHTSEXTREMISMUS
- JUGENDLICHER RECHTSEXTREMISMUS
- FREMDENFEINDLICHKEIT
- GEWALTBEREITER RECHTSEXTREMISMUS
- RECHTSEXTREMISMUS - EIN JUGENDPHÄNOMEN ?
- JUGENDPHASE
- ANFORDERUNGEN AN JUGENDLICHE
- REGIONALE UNTERSCHIEDE
- SCHWERPUNKT OSTDEUTSCHLAND
- SKINHEADS
- JUGENDLICHE SUBKULTUR
- FUNKTION VON SUBKULTUR
- DEPRIVATIONS- UND DESINTEGRATIONSHEORIE
- SELBSTWIRKSAMKEITSERLEBEN
- MILIEUZUGEHÖRIGKEIT
- STUDIE „JUGEND 90"
- VORSTELLUNG
- RECHTSEXTREMISMUS ALS WOHLSTANDS- UND DOMINANZKULTUR
- IDENTITÄTSTHEORIE
- MODERNISIERUNGSGEGNER
- JUGENDPHASE
- SOZIALE ARBEIT MIT JUGENDLICHEN RECHTSEXTREMEN
AM BEISPIEL DER „AKZEPTIERENDEN JUGENDARBEIT"
- INTEGRATIVES METHODENVERSTÄNDNIS
- EINORDNUNG DES KONZEPTES
- RECHTLICHE GRUNDLAGEN
- BEWERTUNG DES PROJEKTES „AKZEPTIERENDE JUGENDARBEIT"
- INTEGRATIVES METHODENVERSTÄNDNIS
- ABSCHLIEßENDE GEDANKEN
- LITERATUR
- ANLAGE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit analysiert rechtsextreme Einstellungen in der Bundesrepublik Deutschland unter Berücksichtigung des sozialen Wandels und Wohlstands im 21. Jahrhundert. Die Arbeit befasst sich mit den Anforderungen, die sich aus diesen Entwicklungen für die soziale Arbeit mit Rechtsextremen ergeben.
- Begriffe und Definitionen von Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus
- Die Rolle von Jugendlichen und Skinheads in der rechtsextremen Szene
- Soziologische und psychologische Erklärungen für rechtsextreme Einstellungen, insbesondere die Deprivations- und Desintegrationstheorie sowie die Identitäts- und Wohlstandschauvinismustheorie
- Das Konzept der „Akzeptierenden Jugendarbeit" als Ansatz zur Arbeit mit rechtsextremen Jugendlichen
- Kritik und Reflexion des Konzeptes „Akzeptierende Jugendarbeit" im Kontext der sozialen Arbeit mit Rechtsextremen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland ein und beleuchtet die aktuelle Situation anhand von Statistiken des Verfassungsschutzes. Die Arbeit stellt die Frage, welche Faktoren rechtsextreme Einstellungen und Gewalt begünstigen können und konzentriert sich dabei auf die Zielgruppe Jugendliche und insbesondere Skinheads.
Das Kapitel „Begriffserläuterung" definiert die Begriffe Rechtsextremismus, Rassismus, Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit. Es werden verschiedene Definitionen und Ansätze zur Abgrenzung dieser Begriffe vorgestellt und ihre Bedeutung im Kontext von rechtsextremen Einstellungen und Gewalt erläutert.
Das Kapitel „Rechtsextremismus - Ein Jugendphänomen?" beschäftigt sich mit der Frage, ob Rechtsextremismus ein spezifisches Problem von Jugendlichen ist. Es analysiert die Jugendphase als Entwicklungsphase und ihre Bedeutung für die Entstehung von rechtsextremen Einstellungen. Die Arbeit beleuchtet die Anforderungen, die an Jugendliche in der heutigen Gesellschaft gestellt werden und die Auswirkungen von Individualisierungsprozessen auf die Jugendphase.
Das Kapitel „Skinheads" befasst sich mit der Skinheadsubkultur und ihrer Rolle in der rechtsextremen Szene. Es werden die äußeren Merkmale, die Musik und die Funktion von Subkultur sowie die Bedeutung von Gewalt innerhalb dieser Subkultur beleuchtet. Die Arbeit analysiert die Deprivations- und Desintegrationstheorie sowie das Konzept des Selbstwirksamkeitserlebens im Kontext von Skinheadgewalt.
Das Kapitel „Studie „Jugend 90"“ stellt die Ergebnisse einer Untersuchung zu rechtsextremen Einstellungen bei jugendlichen Arbeitnehmern vor. Die Arbeit beleuchtet die Wohlstandschauvinismustheorie und die Bedeutung von subjektiven Erfahrungsverarbeitungen für die Entstehung von rechtsextremen Einstellungen.
Das Kapitel „Soziale Arbeit mit Jugendlichen Rechtsextremen am Beispiel der Akzeptierenden Sozialarbeit" analysiert das Konzept der „Akzeptierenden Jugendarbeit" als Ansatz zur Arbeit mit rechtsextremen Jugendlichen. Es werden die methodischen Grundlagen, die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Bewertung des Konzeptes im Hinblick auf seine Wirksamkeit und seine ethischen Grenzen diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Jugend, Skinheads, Deprivation, Desintegration, Wohlstandschauvinismus, Identitätsbildung, soziale Arbeit, Akzeptierende Jugendarbeit, Gewaltprävention und -intervention. Die Arbeit beleuchtet die Ursachen und Folgen rechtsextremer Einstellungen in der Bundesrepublik Deutschland und diskutiert verschiedene Ansätze zur sozialen Arbeit mit Rechtsextremen.
- Arbeit zitieren
- Katrin Klemme (Autor:in), 2001, Rechtsextremismus in Deutschland. Ein Jugendphänomen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/263
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