Der im Titel sowie mehrfach im Verlaufe dieser Arbeit gebrauchte Begriff „Völkerschau“ wurde bereits im 19. Jahrhundert für die Zurschaustellung von Angehörigen aussereuropäischer Völker und Kulturen in Zoologischen Gärten verwendet. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Phänomen dieser Völkerschauen und möchte dabei einerseits der Frage nachgehen, welche Faktoren für ihren Erfolg massgeblich waren, andererseits untersuchen, inwiefern solche Völkerschauen zur Konstruktion einer Rassenhierarchie beigetragen haben und letztendlich für die noch heute vorhandenen stereotypen Vorstellungen des „Fremden“ verantwortlich sind. Ebenso möchte ich in dieser Arbeit einige lokale bzw. helvetische ausgewählte Beispiele etwas näher betrachten und versuche kurz, auf ein exemplarisches Schicksal am Beispiel der „Feuerländer“ in Zürich einzugehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Menschenzoo: die Anfänge
- Aufbau und Inszenierung einer Völkerschau
- Kultur als Schauspiel
- Völkerschauen und Kolonialpropaganda
- Völkerschauen und Wissenschaft
- Das Ende der Völkerschauen
- Rassenhierarchie
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Abbildngsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert das Phänomen der Völkerschauen im 19. Jahrhundert und untersucht die Faktoren, die zu ihrem Erfolg beitrugen. Sie beleuchtet, inwieweit diese Veranstaltungen zur Konstruktion einer Rassenhierarchie beitrugen und für die bis heute bestehenden Stereotypen über „das Fremde" verantwortlich sind. Die Arbeit befasst sich auch mit ausgewählten Beispielen aus der Schweiz und analysiert das Schicksal der „Feuerländer" in Zürich.
- Die Entstehung und Entwicklung der Völkerschauen
- Die Rolle der Völkerschauen in der Konstruktion von Rassenhierarchien
- Der Einfluss der Völkerschauen auf die koloniale Propaganda
- Die Beziehung zwischen Völkerschauen und Wissenschaft
- Das Ende der Völkerschauen und die Gründe dafür
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in das Thema der Völkerschauen ein und stellt die Forschungsfragen der Arbeit vor. Sie beleuchtet den Begriff „Völkerschau" und die Bedeutung dieser Veranstaltungen für die Konstruktion von Stereotypen über „das Fremde".
Das Kapitel „Menschenzoo: die Anfänge" befasst sich mit den ersten Ausstellungen fremder Menschen für europäisches Publikum. Es beschreibt die Verschleppung von Menschen aus den „entdeckten" Ländern nach Europa und die damit verbundenen Leiden der Ausgestellten. Das Kapitel beleuchtet auch die frühen Vorläufer der Völkerschauen, wie zum Beispiel die Errichtung eines brasilianischen Indianerdorfes in Rouen.
Das Kapitel „Aufbau und Inszenierung einer Völkerschau" analysiert die verschiedenen Arten von Völkerschauen und die Elemente, die für deren kommerziellen Erfolg entscheidend waren. Es beschreibt die Inszenierung von „authentischen" Eingeborenendörfern, zirkusähnlichen Vorführungen und „Freak Shows".
Das Kapitel „Kultur als Schauspiel" beleuchtet die Darstellung fremder Kulturen in den Völkerschauen und die damit verbundenen Klischees und Vorurteile. Es zeigt, wie die ausgestellten Menschen als „Wilde" inszeniert wurden und wie die sexuelle Neugier des Publikums in den Veranstaltungen berücksichtigt wurde.
Das Kapitel „Völkerschauen und Kolonialpropaganda" untersucht den Bezug der Völkerschauen zur kolonialen Politik. Es zeigt, wie die Betonung der Wildheit und der Primitivität aussereuropäischer Menschen die europäische „Hilfe" und die Überführung in die „Zivilisation" rechtfertigte. Das Kapitel beschreibt auch die Rolle der Völkerschauen in den Kolonialausstellungen und die Kritik daran.
Das Kapitel „Völkerschauen und Wissenschaft" beleuchtet das Interesse von Wissenschaftlern an den Völkerschauen. Es beschreibt die Zusammenarbeit von Anthropologen, Ethnologen und Medizinern mit den Veranstaltern und die Nutzung der Ausstellungen als Forschungsobjekte.
Das Kapitel „Das Ende der Völkerschauen" analysiert die Gründe für das Verschwinden der Völkerschauen im 20. Jahrhundert. Es beschreibt den Einfluss des Films als Massenmedium, die politischen Veränderungen durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten und den Aufstieg des Massentourismus.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Völkerschauen, Rassenhierarchie, Kolonialismus, Stereotypen, Fremdbild, Kulturwissenschaft, Anthropologie, Ethnologie, Kolonialpropaganda, Darwinismus, Zivilisation, Wildheit, Primitivität, Menschenzoo, Freak Show, Zoologischer Garten, Film, Massentourismus, Schweiz, Zürich, Feuerländer.
- Arbeit zitieren
- Haymo Empl (Autor:in), 2012, Die Inszenierung des Fremden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/262844
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