Im Zuge der Globalisierung wächst die Menschheit zusammen. Doch wo bleibt der Mensch? Die Aufgabe der Sozialen Arbeit ist es, Menschen zu helfen. Die Grundvoraussetzung zum Helfen ist, einen Zugang zum Hilfesuchenden zu finden. In der professionellen Beratung ist dieser Schlüssel zum Klienten die Kommunikation, und wenn diese Kommunikation digital ist, dann ist das Erlernen dieser Kommunikationswege eine Schlüsselkompetenz der Sozialen Arbeit in der Postmoderne. Meine Arbeit muss einen großen Bereich abdecken, da abgesehen von der notwendigen Begriffsklärung alle Hauptpunkte aufeinander aufbauen. Als Basis kläre ich die Methode der Beratung, grenze diese von der Therapie und der Laienberatung ab und beschreibe die Besonderheit der professionellen Beratung. Im darauf folgenden Teil richte ich den Fokus auf die spezielle Beratung von Klienten, die einer Sucht verfallen sind. Dazu beschreibe ich die Grundlagen der Suchtberatung, um aus diesem Grundstock an Wissen über professionelle Beratung deren bisherigen Weg der Verästelung in die Krone der informationstechnischen Errungenschaften zu beleuchten. In Punkt zwei und drei des letzten Kapitels beschäftige ich mich mit der Sozialen Arbeit im Internet, verweise auf den aktuellen Stand des sich in alle Felder von Beratung, insbesondere im Kontext der Suchtberatung, ausbreitenden Mediums und diskutiere die Chancen und Risiken der eMail-Beratung. Der Schluss meiner Ausarbeitung soll das zusammengetragene Wissen auf das Wesentliche komprimieren und eine Tendenz der sozialpädagogischen Sucht-Beratung im Zusammenhang mit dem Medium Internet herauszukristallisieren.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1 Begriffsklärung
1.1 Was ist das World Wide We
1.2 Was ist Sucht?
1.3 Was ist Kommunikation in der Sozialen Arbeit?
1.4 Kommunikation im Internet
2. Beratung in der Sozialen Arbei
2.1 Was ist Beratung?
2.2 Sozialpädagogische Beratung in Abgrenzung zur Psychotherapie
2.3 Professionelle Beratung in Abgrenzung zur Laienberatung
2.4 Die Besonderheit einer professionellen Beratung
3. Suchtberatung in der Informationsgesellschaf
3.1 Grundlagen und Prinzipien der Suchtberatung
3.2 Suchtberatung im Wandel der vernetzten Gesellschaf
3.3 Virtuelle Suchtberatung – Vor- und Nachteile der eMail-Beratung
4. Resümee
5. Literaturverzeichnis
Einleitung
Immer wenn sich Menschen ein neues Werkzeug zu Eigen machen, treten zwei Fronten gegeneinander an. Konstruktive Befürworter und Kritiker sind wichtig, um ein Bewusstsein für eine „gesunde“ Anwendung der Technologien zu erzeugen, vor allem für die weitreichenden, globalen Werkzeuge. Das Lager mit der scheinbar grenzenlosen Technikbegeisterung, das alles Machbare auch realisieren will, vergisst in seinem Übereifer leider oft die Nebenwirkungen, beachtet nicht die dunklen Wolken, die Gefahren ihrer Errungenschaft. Das „World Wide Web“ birgt wie jede Maschinerie seine Gefahren, abgesehen von der mit jeder weiteren Stufe der Technologisierung einhergehenden Abhängigkeit, in die sich der Mensch scheinbar „von Natur aus“ verstrickt. Im Bezug auf ein „Strickwerk“, das die gesamte Menschheit umgarnt, trifft Postman folgende, meiner Meinung nach richtige und wichtige Aussage:
„Die Wirkung und die Nutzung dieser neuen Kommunikationsform müssen hinterfragt werden, wenn der Nutzer sich nicht von seinem eigenen Werkzeug zum Werkzeug machen lassen will.“[1]
Die exponentielle Verbreitung der Computer und des Internet zeigen nach einem Viertel Jahrhundert gravierende Veränderungen im Leben der Menschen, die in den Hochtechnologiegesellschaften leben. Zu den lange bekannten Nebenwirkungen des massiven Technikgebrauchs kommt durch das Internet eine neue hinzu: Der „Informationssmog!“ Dank der weltweiten Vernetzung und der steigenden Anzahl an Zugängen durch den PC ist ein Großteil allen Wissens für viele Menschen so zugänglich wie nie zuvor. Das Informationszeitalter erlaubt den Menschen bisher bestehende Gesetze von Raum und Zeit zu umgehen. Der durch das Internet geschaffene virtuelle Raum erlaubt Kommunikation in Lichtgeschwindigkeit um den Globus und darüber hinaus. Die Welt wird zu dem schon oft zitierten globalen Dorf. Im Zuge der Globalisierung wächst die Menschheit zusammen. Doch wo bleibt der Mensch? Die Aufgabe der Sozialen Arbeit ist es, Menschen zu helfen. Die Grundvoraussetzung zum Helfen ist, einen Zugang zum Hilfesuchenden zu finden. In der professionellen Beratung ist dieser Schlüssel zum Klienten die Kommunikation, und wenn diese Kommunikation digital ist, dann ist das Erlernen dieser Kommunikationswege eine Schlüsselkompetenz der Sozialen Arbeit in der Postmoderne. Meine Arbeit muss einen großen Bereich abdecken, da abgesehen von der notwendigen Begriffsklärung alle Hauptpunkte aufeinander aufbauen. Als Basis kläre ich die Methode der Beratung, grenze diese von der Therapie und der Laienberatung ab und beschreibe die Besonderheit der professionellen Beratung. Im darauf folgenden Teil richte ich den Fokus auf die spezielle Beratung von Klienten, die einer Sucht verfallen sind. Dazu beschreibe ich die Grundlagen der Suchtberatung, um aus diesem Grundstock an Wissen über professionelle Beratung deren bisherigen Weg der Verästelung in die Krone der informationstechnischen Errungenschaften zu beleuchten. In Punkt zwei und drei des letzten Kapitels beschäftige ich mich mit der Sozialen Arbeit im Internet, verweise auf den aktuellen Stand des sich in alle Felder von Beratung, insbesondere im Kontext der Suchtberatung, ausbreitenden Mediums und diskutiere die Chancen und Risiken der eMail-Beratung. Der Schluss meiner Ausarbeitung soll das zusammengetragene Wissen auf das Wesentliche komprimieren und eine Tendenz der sozialpädagogischen Sucht-Beratung im Zusammenhang mit dem Medium Internet herauszukristallisieren.
1 Begriffsklärung
1.1 Was ist das World Wide Web
„Die Vision, die ich für das Web habe, ist, das es möglich ist, alles mit allem zu verbinden“[2]
Der Begriff World Wide Web steht für den größten und meistgenutzten Anbieter von Internetdiensten. Der Dienst dieses Anbieters besteht darin, zwei oder mehrere Computer so schnell wie möglich zu verbinden. Es handelt sich also kurz gesagt um einen neuen Weg der Kommunikation über ein Medium, das digitale Daten über Landesgrenzen und ganze Kontinente hinweg austauscht. Die erste Form des Internet wurde 1969 vom US-Verteidigungsministerium entwickelt, um im Fall eines atomaren Angriffs ein dezentrales Kommu-nikationsmittel zu haben, das auch nach der Zerstörung einer Kommando-zentrale noch arbeitet, da jeder Rechner gleichberechtigt ist und der Datenfluss viele Wege hat um die Zieladresse zu erreichen. Mit der Einführung des WWW-Dienstes Mitte der 90er kam es zum sprunghaften Anstieg der Nutzer und mit „wachsender Größe des Internet wird die Benutzerstruktur immer mehr zum Spiegel gesellschaftlicher Probleme und Strukturen; mit dem weltweiten Wachstum auch zum Spiegel kultureller Besonderheiten“.[3] Die kontinuierliche Entwicklung lässt das Internet heute als sich selbst organisierendes System erkennen, das verschiedene Kommunikationsmöglichkeiten und Medieninhalte kombiniert und somit ein multimediales und interaktives Massenmedium ist, das einen neuen, virtuellen Sozial- und Kulturraum mit eigenen Gesetzen und Regeln erschließt.[4]
1.2 Was ist Sucht?
Der Gebrauch bestimmter Substanzen, um Anregung oder Entspannung zu erleben, ist in unserer Gesellschaft weitgehend toleriert. Es gibt gesunden Konsum, der unabhängig davon, ob legal oder illegal, ob Essen, Luxusgüter, Arbeit, Drogen oder Sexualität, dem Menschen erlaubt, dauerhaft ein Leben mit psychischer und physischer Gesundheit zu leben. Bei übermäßigem Konsum jeglicher Art gerät der Mensch in ein Ungleichgewicht, das sowohl dem Körper als auch dem Geist schaden kann und die Lebensumstände des Konsumenten gravierend verändert. Von Abhängigkeit spricht man dann, wenn ein Mensch ein überwältigendes Verlangen oder echtes Bedürfnis (Zwang) verspürt, ein Suchtmittel zu konsumieren und dieses fortgesetzt zu nehmen. Ein zweites Kriterium ist die Dosissteigerung, welche den Konsumenten nach und nach in eine psychische und i.d.R. auch physische Abhängigkeit von der Wirkung des Mittels stürzt. Die Ursachen für Sucht sieht man heute im bio-psycho-sozialen Bindungsgefüge der Betroffenen, das ins Ungleichgewicht gerät. Entsprechend der Ursache und dem Charakter sucht der Betroffene sich Stoffe (Drogen, Alkohol), Verhaltensweisen (Sexsucht, Spielsucht) oder Suchtobjekte (Konsumgüter, Luxusgüter) um das Ungleichgewicht zu kompensieren.[5]
1.3 Was ist Kommunikation in der Sozialen Arbeit?
Das wichtigste „Handwerkszeug“ des Sozialarbeiters ist die Kommunikation, mit deren Hilfe dieser von Angesicht zu Angesicht über viele Kanäle (z.B. Aussehen des Klienten, Mimik, Gestik, Art zu sprechen usw.) Informationen (Wissen, Erfahrungen, Gefühlslagen usw.) des Klienten empfangen kann. Die kommunikative Ausgangslage zwischen Klient und Sozialarbeiter ist i.d.R. asymmetrisch, da der Klient sich in einer psychischen und/oder materiellen Abhängigkeit befindet. Im Verlauf des reziproken Austauschprozesses soll eine Verbindung zwischen den Kommunizierenden aufgebaut werden, die sich im besten Fall zu einer symmetrischen, auf Vertrauen basierenden sozialen Beziehung entwickelt. Der Stand der Forschung erlaubt noch keine allgemein gültige Theorie von Kommunikation, da diese facettenreich und vielschichtig, jeden Lebensbereich durchdringt und die Kommunikation über Kommunikation (Metakommunikation) ein sehr junges Forschungsgebiet ist.[6]
1.4 Kommunikation im Internet
Im synchronen Internet-Chat ( Chat, engl. Geschwätz) erfolgt Kommunikation aufgrund der momentan kommerziell möglichen Datenübertragungsrate als reiner Text. Die prozessualen Informationen der Körpersprache in all ihren Nuancen und Ausdrucksstärken fällt weg. Das Medium Text erlaubt absolute Anonymität. Diese Reduktion birgt, je nach Anwendung, Vor- und Nachteile. Die Computervermittelte Kommunikation (CvK) erlaubt ein vorurteilfreies „aufeinander Zugehen“ im Sozialraum Internet, in dem weniger sozialer Druck herrscht, da sich jeder Teilnehmer zu jeder Zeit zurückziehen kann, aufgrund des geschriebenen Wortes keine permanente Aufmerksamkeit erforderlich ist und die Teilnehmer nicht auf ihr Äußeres achten müssen, wodurch eine „entspannte Haltung“ möglich ist. „Es werden also ‚grundlegende Basisregeln’ unmittelbarer Interaktion außer Kraft gesetzt,“ [7]d.h. eine Einordnung der Person ist nicht aufgrund von Mimik, Gestik, Aussehen, Geschlecht, Stimmmodulation, Kleidung usw. möglich. Dadurch erweitern sich individuelle Handlungs-spielräume, was zur Folge hat, dass die Täuschungsmöglichkeiten durch die Manipulierbarkeit der Selbstdarstellung mit der Fantasie der Nutzer anschwillt. Die Chance und die Nichtchancen für die Soziale Arbeit liegt in der hohen Niederschwelligkeit bzw. Flüchtigkeit dieser Kommunikationsform, die jedoch, wenn jemand ernsthaft Hilfe sucht, durch die asynchronen Formen der Kommunikation des Internet nach der Kontaktaufnahme in verbindlichere gewandelt werden können. Die eMail und die Diskussionsforen ermöglichen eine zeitversetzte Kommunikation, wodurch Antworten oder Diskussions-beiträge durchdacht und überarbeitet werden können, bevor sie gesendet werden. Grundlegend ist zu sagen, dass sich die Kommunikation im Medium Internet zu anderen Medien abgrenzt, indem eine reziproke Interaktion zwischen Einem und Vielen entstehen kann.
[...]
[1] Postman, N (1992), S. 11f
[2] Zitat von Tim Berners-Lee, gilt als “Erfinder” des World Wide Web
[3] Poseck, O. 2001, S.14
[4] vgl. Althoff, W. 2000, S. 8f
[5] vgl. Fröhlich Werner D.: Wörterbuch Psychologie. S. 426f;
vgl. Fachlexikon der Sozialen Arbeit. S. 955
[6] vgl. Fachlexikon der Sozialen Arbeit 2002, S. 561ff
[7] Willand, Ilka 2002, S.46
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