In der vorliegenden Arbeit wird der Theorie-Praxis-Transfer in der Altenpflegeausbildung untersucht. Hierzu wurden 177 Altenpflegeschüler, 34 Lehrkräfte sowie 20 Praxisanleiter aus insgesamt 17 Einrichtungen der theoretischen und praktischen Ausbildung in Nordrhein-Westfalen befragt. Der Schwerpunkt der Ergebnisauswertung liegt hierbei auf der Darstellung, Analyse und Interpretation der Ergebnisse der Schülerbefragung, da diese – mit Unterstützung und Begleitung der Lehrer und Praxisanleiter – den Transfer des gelernten Fachwissens sowie der pflegerischen Handlungen vollziehen. Zudem stehen die Schüler eng mit allen an der schulischen wie auch der berufspraktischen Ausbildung beteiligten Akteuren in Verbindung, weshalb ihre Erfahrungen und Ansichten besonders stark fokussiert wurden.
Nach einer detaillierten deskriptiven Ergebnisdarstellung der Befragungen aller drei Kohorten werden bivariate Zusammenhänge, die einen Rückschluss auf einzelne Teilaspekte des Theorie-Praxis-Transfers zulassen, kritisch untersucht. Als Gesamtergebnis können an diversen Schnittstellen Ursachen für Probleme identifiziert werden. Beispielsweise haben Schüler signifikant mehr Probleme mit dem Transfer des gelernten Wissens und sind insgesamt unzufriedener mit der Ausbildung, wenn sie die Ausbildung in Teilzeit-Form absolvieren oder zur Strukturierung der praktischen Ausbildung keine „Praxismappe“ oder ähnliches haben. Aufseiten der Lehrer kann festgestellt werden, dass diese mit steigendem Alter mehr Praxisbegleitungen durchführen. Jedoch sind sie mit steigender Dauer der Berufserfahrung signifikant öfter der Auffassung, dass Theorie und Praxis nur wenige gemeinsame Schnittstellen haben, was sich wiederum auf die Unterrichtsgestaltung – und somit auf den Lernerfolg der Schüler – auswirken kann. Die Befragung der Praxisanleiter brachte hervor, dass etwa der Hälfte von ihnen keine Sonderzeiten für gezielte Anleitungen gewährt werden. Zudem kritisieren sie einen Mangel an Praxisbegleitungen seitens der Lehrer und sind mit dem Lernstand ihrer Schüler häufig unzufrieden, was sie auf die derzeitigen Ausbildungsstrukturen zurückführen.
Abschließend werden aus den Ergebnissen Handlungsempfehlungen abgeleitet, die geeignet sind, den aufgedeckten Problemen entgegenzuwirken bzw. die Konflikte an den entsprechenden Schnittstellen zu lösen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Relevanz des Themas
- Fragestellung und Hypothesen
- Theoretischer Hintergrund
- Definitionen und Zusammenhänge
- Praxisanleitung
- Praxisbegleitung
- Kooperationsvertrag und Zusammenarbeit
- Verpflichtungen seitens der Schule
- Verpflichtungen seitens der Praxiseinrichtung
- Bisherige Studienergebnisse
- Untersuchungsmethodik
- Feldzugang
- Feldbeschreibung
- Altenpflegeschulen (Schüler & Lehrer)
- Altenheime/Ambulante Pflegedienste (Praxisanleiter)
- Beschreibung der Untersuchungsinstrumente und Begründung der Fragen
- Fragebogen „Schüler“
- Fragebogen „Lehrer“
- Fragebogen „Praxisanleiter“
- Durchführung der Pretests
- Pretest „Schüler“
- Pretest „Lehrer“
- Pretest „Praxisanleiter“
- Abweichungen von der Planung
- Abweichungen Fragebogen „Schüler“
- Abweichungen Fragebogen „Lehrer“
- Abweichungen Fragebogen „Praxisanleiter“
- Methode der Datenauswertung
- Ergebnisse
- Befragungszeitraum und Rücklauf
- Einrichtungen Schüler- und Lehrerbefragungen
- Einrichtungen Praxisanleiterbefragungen
- Beschreibung der Ergebnisse der Teilpopulationen
- Teilpopulation „Altenpflegeschüler“
- Teilpopulation „Lehrer“
- Teilpopulation „Praxisanleiter“
- Darstellung, Interpretation und Diskussion bivariater Zusammenhänge
- Differenzierungen Schüler
- Differenzierungen Lehrer
- Differenzierungen Praxisanleiter
- Zusammenfassung der Gesamtergebnisse und Handlungsempfehlungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Theorie-Praxis-Transfer in der Altenpflegeausbildung. Ziel ist es, Probleme und Herausforderungen im Transferprozess aus der Sicht von Schülern, Lehrkräften und Praxisanleitern zu identifizieren und Handlungsempfehlungen abzuleiten. Die Studie basiert auf einer empirischen Untersuchung mittels Befragung verschiedener Akteure im Ausbildungsprozess in Nordrhein-Westfalen.
- Analyse des Theorie-Praxis-Transfers in der Altenpflegeausbildung
- Identifizierung von Problemen und Herausforderungen im Transferprozess
- Untersuchung der Perspektiven von Schülern, Lehrkräften und Praxisanleitern
- Ableitung von Handlungsempfehlungen zur Optimierung des Theorie-Praxis-Transfers
- Bewertung der Ausbildungsstrukturen und deren Einfluss auf den Lernerfolg
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung begründet die Relevanz des Themas Theorie-Praxis-Transfer in der Altenpflegeausbildung und formuliert die Forschungsfragen und Hypothesen der Arbeit. Es wird die Bedeutung einer erfolgreichen Verknüpfung von theoretischem Wissen und praktischer Anwendung für die Ausbildungsqualität hervorgehoben und der Fokus auf die Perspektive der beteiligten Akteure gelegt. Die Einleitung legt den methodischen Ansatz der empirischen Untersuchung dar und gibt einen Überblick über den Aufbau der Arbeit.
Theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel liefert einen Überblick über relevante Definitionen und Zusammenhänge des Theorie-Praxis-Transfers in der Altenpflege. Es werden Konzepte der Praxisanleitung, Praxisbegleitung, und der Kooperation zwischen Schule und Praxis detailliert erläutert und die jeweiligen Verantwortlichkeiten und Verpflichtungen der beteiligten Akteure definiert. Die Kapitel integriert zudem relevante Ergebnisse aus bisherigen Studien zum Thema und schafft damit eine fundierte theoretische Basis für die empirische Untersuchung.
Untersuchungsmethodik: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die methodischen Vorgehensweisen der empirischen Studie. Es werden die Stichprobenziehung, die verwendeten Fragebögen für Schüler, Lehrer und Praxisanleiter, sowie die Durchführung der Pretests erläutert. Darüber hinaus wird die Methode der Datenauswertung beschrieben und mögliche Abweichungen von der ursprünglichen Planung werden transparent dargestellt. Die Beschreibung der beteiligten Einrichtungen (Altenpflegeschulen und Altenheime) und der Stichprobengröße ergänzen die methodische Darstellung.
Ergebnisse: In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Befragungen von Schülern, Lehrkräften und Praxisanleitern präsentiert und interpretiert. Es werden deskriptive Statistiken zu den einzelnen Befragungsgruppen vorgestellt, gefolgt von einer detaillierten Analyse bivariater Zusammenhänge. Das Kapitel untersucht, wie verschiedene Faktoren (z.B. Alter, Geschlecht, Ausbildungsform) den Theorie-Praxis-Transfer beeinflussen. Es werden statistisch signifikante Zusammenhänge zwischen den Variablen aufgezeigt und diskutiert.
Schlüsselwörter
Theorie-Praxis-Transfer, Altenpflegeausbildung, empirische Untersuchung, Schülerperspektive, Lehrerperspektive, Praxisanleiterperspektive, Praxisanleitung, Praxisbegleitung, Ausbildungsstrukturen, Nordrhein-Westfalen, Handlungsempfehlungen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Theorie-Praxis-Transfer in der Altenpflegeausbildung
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Theorie-Praxis-Transfer in der Altenpflegeausbildung in Nordrhein-Westfalen. Sie analysiert die Herausforderungen und Probleme im Transferprozess aus der Sicht von Schülern, Lehrkräften und Praxisanleitern und leitet daraus Handlungsempfehlungen ab.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Studie basiert auf einer empirischen Untersuchung mittels Befragung von Schülern, Lehrkräften und Praxisanleitern. Es wurden Fragebögen eingesetzt und die Daten anschließend ausgewertet. Das Kapitel „Untersuchungsmethodik“ beschreibt detailliert die Stichprobenziehung, die Fragebögen, die Durchführung der Pretests, die Methode der Datenauswertung und etwaige Abweichungen von der Planung. Die beteiligten Einrichtungen (Altenpflegeschulen und Altenheime) und die Stichprobengröße werden ebenfalls erläutert.
Welche Akteure wurden in die Studie einbezogen?
Die Studie bezieht die Perspektiven von drei zentralen Akteuren im Ausbildungsprozess ein: Altenpflegeschülern, Lehrkräften an Altenpflegeschulen und Praxisanleitern in Altenheimen und ambulanten Pflegediensten.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse des Theorie-Praxis-Transfers, die Identifizierung von Problemen und Herausforderungen, die Untersuchung der Perspektiven der verschiedenen Akteure, die Ableitung von Handlungsempfehlungen zur Optimierung des Transfers und die Bewertung des Einflusses von Ausbildungsstrukturen auf den Lernerfolg.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen theoretischen Hintergrund, die Beschreibung der Untersuchungsmethodik, die Darstellung der Ergebnisse, eine Zusammenfassung der Gesamtergebnisse und Handlungsempfehlungen. Das Inhaltsverzeichnis bietet eine detaillierte Übersicht über die einzelnen Kapitel und Unterkapitel.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Das Kapitel „Ergebnisse“ präsentiert die Ergebnisse der Befragungen der Schüler, Lehrkräfte und Praxisanleiter. Es enthält deskriptive Statistiken zu den einzelnen Gruppen und eine detaillierte Analyse bivariater Zusammenhänge. Es werden statistisch signifikante Zusammenhänge zwischen Variablen aufgezeigt und diskutiert, um den Einfluss verschiedener Faktoren (z.B. Alter, Geschlecht, Ausbildungsform) auf den Theorie-Praxis-Transfer zu beleuchten.
Welche Handlungsempfehlungen werden gegeben?
Die Arbeit leitet aus den Ergebnissen Handlungsempfehlungen zur Optimierung des Theorie-Praxis-Transfers in der Altenpflegeausbildung ab. Diese Empfehlungen sollen dazu beitragen, die Ausbildungsqualität zu verbessern und den Lernerfolg der Schüler zu steigern.
Wo liegt die Relevanz des Themas?
Eine erfolgreiche Verknüpfung von Theorie und Praxis ist entscheidend für die Ausbildungsqualität in der Altenpflege. Die Arbeit untersucht die Herausforderungen in diesem Bereich, um Verbesserungen für die Ausbildung anzuregen und die Qualität der zukünftigen Altenpflegekräfte zu sichern.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Theorie-Praxis-Transfer, Altenpflegeausbildung, empirische Untersuchung, Schülerperspektive, Lehrerperspektive, Praxisanleiterperspektive, Praxisanleitung, Praxisbegleitung, Ausbildungsstrukturen, Nordrhein-Westfalen, Handlungsempfehlungen.
- Quote paper
- M.A. Berufspädagogik Pflege und Gesundheit Tobias Beckmann (Author), 2013, Der Theorie-Praxis-Transfer in der Altenpflegeausbildung aus Sicht von Altenpflegeschülern, -lehrern und Praxisanleitern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/262684