Bekanntermaßen hat die Geschichte der Philosophie von ihren vorsokratischen Anfängen bis heute eine Wandlung durchgemacht, die, neben vielen anderen Beschreibungen, vor Allem unter dem Begriff der Spezialisierung und der Ausdifferenziertheit summiert werden kann. Gemeint ist, dass sich einige Kernbereiche der Philosophie nach und nach unabhängig gemacht haben und heute ein eigenständiges wissenschaftliches Publikum bedienen. Ein Beispiel für solch eine Entwicklung dürfte wohl die Pädagogik sein. Niemand würde heute die Eigenständigkeit dieser Wissenschaft bezweifeln, überschneidet sie sich heute doch vielfach mit der Kognitionsforschung und der Psychologie. Trotzdem darf man hier die Historie nicht unerachtet lassen und zum Beispiel anmerken, dass ein wesentlicher Teil des Platonischen Staates von der Erziehung des Menschen handelt. Platon betrieb hier aber keine explizite Erziehungsforschung. Die Politeia postuliert – man denke an das Höhlengleichnis – eine Metaphysik, die die Basis für den gesamten Staatsaufbau sein wird. Als Bindeglied fungiert nun die Erziehung, um im Gleichnis zu bleiben, der Aufgang aus dem Schattenreich.
Im Zuge der Aufklärungsbewegung konstatiert Kant einen weiteren Aufgang heraus aus dem Leben im Dunklen. Enlightment – in der englischen Entsprechung des Aufklärungsbegriffs wird der Kontrast zu einem vorher dunklen Zustand deutlich. Das Mittel dazu ist bekanntermaßen die Verwendung des eigenen Verstands. Hier fällt natürlich die Programmatik des Bildungsbegriffs noch stärker ins Auge, hier bindet die Philosophie wahrscheinlich zum letzten und stärksten Male die Pädagogik an ihr eigenes Denken. Damit meine ich jedoch nicht sofort, dass sich die Pädagogik als eigener Fachbereich strikt von ihren philosophischen Wurzeln befreite. Mit dieser Abhandlung will ich eher noch aufzeigen, dass die Betrachtungen einer aktuellen Pädagogik die Philosophie und ferner die philosophische Anthropologie nicht aus den Augen zu verlieren hat.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Versuch einer kurzen Retrospektive der richtigen Lernens
Einführend zum anthropologischen Institutionsbegriff
Scheitern Gehlen und Rousseau notwendig aneinander?
Ist die Autonomie durch Institutionen trotzdem gefährdet?
Fazit: Müssen wir dabei bleiben?
Quellenverzeichnis
- Quote paper
- Florian Risch (Author), 2013, Philosophische Anthropologie. Autonomie oder Institutionalisierung wenn es um das Lernen geht?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/262558
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