In Zeiten, in denen wir ferngesteuerte Maschinen auf dem Mars herumfahren lassen, Roboter Tumore entfernen und Retortenbabies die Erfüllung kinderloser Ehen sind, fragt niemand, wie wir eigentlich zu unserem aktuellen Wissensstand gekommen sind. Woher rührt unser scheinbar immenses Wissen? Wo liegen die Ursprünge? Welches waren die Antriebskräfte uns Wissen überhaupt zu eigen zu machen?
Die vorliegende Seminararbeit möchte eine kurze, jedoch wichtige Epoche auf dem Weg zum Traum der Menschheit von allumfassendem Wissen beleuchten. Sie soll einen Einblick in das Verständnis von Wissen und Wissenschaft im Islam verschaffen. Dies ist ein sehr komplexer Themenbereich und nicht alle Aspekte können hier berücksichtigt werden. Daher konzentriert sich diese Arbeit grundlegend auf das Konzept von Wissen und Wissenschaft im Koran und versucht Gründe für den Erfolg der wissenschaftlichen Unternehmungen im Islam des 8. bis 12. Jahrhunderts zusammenzutragen. Einher geht ein kurzer Einblick in die Ursachen des Niedergangs der islamischen Wissenschaften. Dabei beziehe ich mich auf die Auslegungen der im Literaturverzeichnis alphabetisch aufgeführten und im Text mehrfach zitierten Autoren, von denen ich annehme, daß sie unter anderen den Stand der Forschung repräsentieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Offenbarung von Wissen
- Gründe für den Erfolg der wissenschaftlichen Unternehmungen
- Der Aufruf zum Erwerb von Wissen im Koran
- Das hohe Ansehen der Ulamâ'u
- Mäzenatentum
- Die Offenheit gegenüber fremden Kulturen
- Die Notwendigkeit von Wissen hinsichtlich (ritueller) Bräuche
- Autonomie der Gläubigen
- Der Niedergang der Wissenschaften
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Verständnis von Wissen und Wissenschaft im Islam. Sie analysiert das Konzept von Wissen und Wissenschaft im Koran und versucht, Gründe für den Erfolg der wissenschaftlichen Unternehmungen im Islam des 8. bis 12. Jahrhunderts zu identifizieren. Darüber hinaus beleuchtet die Arbeit kurz die Ursachen des Niedergangs der islamischen Wissenschaften.
- Die Rolle des Korans im Verständnis von Wissen und Wissenschaft
- Faktoren für den Aufstieg der islamischen Wissenschaften
- Die Bedeutung von 'ilm' und 'yaqîn' im islamischen Denken
- Der Einfluss von taqlid und igtihâd auf die islamische Gelehrsamkeit
- Der Niedergang der islamischen Wissenschaften
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Wissen und Wissenschaft im Islam ein und erläutert den Fokus der Arbeit. Das Kapitel "Die Offenbarung von Wissen" befasst sich mit der Bedeutung von Wissen im Koran und untersucht die Rolle von 'ilm' und 'yaqîn' im islamischen Denken. Es analysiert die Bedeutung von "sicher wissen" und erörtert den Einfluss verschiedener Kulturen, darunter das Christentum, Judentum und die heidnische Gnostik, auf Muhammads Konzept von Wissen. Es wird auch der Unterschied zwischen menschlichem und göttlichem Wissen beleuchtet, wobei das menschliche Wissen als ein Geschenk Gottes betrachtet wird, das zur Gotteserkenntnis führt.
Das Kapitel "Gründe für den Erfolg der wissenschaftlichen Unternehmungen" untersucht verschiedene Faktoren, die zum Aufstieg der islamischen Wissenschaften im 8. bis 12. Jahrhundert beigetragen haben. Dazu gehören der Aufruf zum Erwerb von Wissen im Koran, das hohe Ansehen der Ulamâ'u, das Mäzenatentum, die Offenheit gegenüber fremden Kulturen, die Notwendigkeit von Wissen in Bezug auf rituelle Bräuche und die Autonomie der Gläubigen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind Wissen, Wissenschaft, Islam, Koran, 'ilm', 'yaqîn', taqlid, igtihâd, Ulamâ'u, Mäzenatentum, Offenheit gegenüber fremden Kulturen, rituelle Bräuche, Autonomie, Niedergang der islamischen Wissenschaften.
- Quote paper
- Sonia Ben Salah (Author), 1998, Wissen und Wissenschaft im Koran, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26152