„Nach Leiden, Leid und Ach und letzt ergrimmten Nöten,
Nach dem auf uns gezuckt - und eingesteckten Schwert,
Indem der süße Fried ins Vaterland eingekehrt
Und man ein Dank-Lied hört statt rasender Trompeten:
Indem wir eins aus Lust und nicht durch Glut erröten,
Schließ ich dies rauhe Jahr und was mein Herz beschwert.
Mein Herz, das nicht die Angst, die unser Land verheert,
Vermocht, durch rauhen Sturm und linde Gift zu töten.
Daß der unerhörten Schmerzen und der überhäuften Last
Letztes Ziel ist angebrochen.
Bisher sind wir tot gewesen, kann nun Fried ein Leben geben,
Ach so laß uns, Friedenskönig, durch dich froh und friedlich leben,
Wo du Leben uns versprochen!“ 1
Mit diesen Versen begrüßte Andreas Gryphius das Jahr 1650, dem Jahr des endgültigen Abzugs ausländ ischer, vor allem schwedischer Truppen, aus dem Deutschen Reich. Zwar war schon 1648 in Münster der Frieden besiegelt worden, man konnte sich aber nicht auf den Abzug der fremden Truppen einigen. Dazu bedurfte es eines weiteren Jahres harter Verhandlungen bis schließlich auch hierzu endgültige Regelungen getroffen wurden.
Der Frieden zu Münster und Osnabrück, oder kürzer der Westfälische Frieden, stellt den Endpunkt des Dreißigjährigen Krieges dar. Dieser hatte verheerende Verwüstungen und sehr empfindliche Einbußen vor allem an Menschen über das Heilige Römische Reich Deutscher Nation gebracht, da die Kampfhandlungen fast ausschließlich auf dessen Territorium stattfanden. Es existieren sehr viele unterschiedliche Angaben über die Verluste. Aber man kann davon ausgehen, dass rund 15000 deutsche Dörfer zerstört wurden und rund ein Drittel der damaligen Bevölkerung in diesem Krieg ihr Leben ließ. Anlass für diese Zerstörungen war ein Aufstand in Böhmen gegen die religiöse Unterdrückung, der sich allerdings sehr schnell zu einem gesamtdeutschen und später sogar zu einem europäischen Krieg ausweitete.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Westfälische Frieden
- Vorgeschichte des Kongresses und Kongressbeginn
- Der Kölner Kongress und der Kongress in Hamburg/Lübeck
- Der Hamburger Präliminarvetrag
- Ansprüche und Forderungen der kriegsführenden Großmächte
- Die Ziele Schwedens
- Die Ziele Frankreichs
- Die Ziele der Kaiserlichen Politik
- Vorverträge der Weg zur Einigung
- Verhandlungsformen
- Vorverträge mit Frankreich und Schweden
- Friedensvertrag zwischen den Niederlanden und Spanien
- Vertragsunterzeichnung und Kongressende
- Friedensunterzeichnung in Münster
- Die inhaltlichen Regelungen des Westfälischen Friedens
- Vorgeschichte des Kongresses und Kongressbeginn
- Bewertung des Westfälischen Friedens durch Zeitgenossen und die deutsche Geschichtswissenschaft
- Schlussbemerkungen / Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Friedenskongress in Münster und Osnabrück sowie den daraus resultierenden Vertrag. Sie beleuchtet die Vorgeschichte des Kongresses, die Ziele der beteiligten Mächte – Schweden, Frankreich und das Heilige Römische Reich Deutscher Nation – und analysiert deren Einfluss auf die Ergebnisse. Die Arbeit untersucht auch die Rolle von Vorverträgen und deren Auswirkungen auf den Findungsprozess der Beschlüsse. Schließlich werden die Regelungen des Westfälischen Friedens und ihre Auswirkungen auf das Reich analysiert, insbesondere im Vergleich zu den ursprünglichen Zielen der beteiligten Mächte.
- Die Vorgeschichte des Westfälischen Friedens
- Die Ziele der beteiligten Mächte (Schweden, Frankreich, Kaiser)
- Die Bedeutung von Vorverträgen für den Findungsprozess der Beschlüsse
- Die Regelungen des Westfälischen Friedens und ihre Auswirkungen auf das Reich
- Die Bewertung des Westfälischen Friedens durch Zeitgenossen und die Geschichtswissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext des Westfälischen Friedens dar und erläutert die Bedeutung des Dreißigjährigen Krieges. Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Friedenskongress in Münster und Osnabrück. Es behandelt die Vorgeschichte des Kongresses, die Ziele der beteiligten Mächte und die Verhandlungen, die zum Abschluss des Friedensvertrages führten. Das dritte Kapitel analysiert die Bewertung des Westfälischen Friedens durch Zeitgenossen und die deutsche Geschichtswissenschaft.
Schlüsselwörter
Der Westfälische Frieden, Dreißigjähriger Krieg, Friedenskongress, Münster, Osnabrück, Schweden, Frankreich, Kaiser, Reichsstände, Vorverträge, Friedensvertrag, Machtpolitik, Religion, Geschichte, Geschichtswissenschaft, Zeitgenossen.
- Quote paper
- Thomas Wittmann (Author), 2004, Der Westfälische Frieden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26050