„Laptop und Lederhosen“, „e-Learning“, „e-book“ - dies sind nur einige Schlagworte,
die die zunehmende Technologisierung unserer Gesellschaft ausdrücken. Der Computer
hat in fast alle Haushalte Einzug gehalten, er ist zu einem unverzichtbaren Bestandteil
von Wirtschaft und Gesellschaft geworden. Gerade deshalb kann und darf
sich die Schule diesem Medium nicht entziehen. Ihr Bildungsauftrag den Schülern
gegenüber verpflichtet sie dazu, die neuen Medien zum Einsatz zu bringen und so
den Schülern das dafür notwendige Wissen zu vermitteln, auch wenn es sich nur um
Grundlagen der Textverarbeitung oder des Umgangs mit dem Internet handelt.
Auch und gerade die alten Sprachen können durch die neuen Medien eine Alternative
zur bisherigen Gestaltung des Unterrichts erlangen. Projektionen längst versunkener
oder zerstörter antiker Stätten können dem Schüler einen Eindruck der antiken
Gesellschaft vermitteln, Textarbeit und Grammatik lassen sich durch den Einsatz des
Mediums lebendiger gestalten.
Da es sich bei Latein um ein anspruchsvolles Fach ha ndelt, das bei L1-, v.a. aber bei
den L2- und L3-Schülern, häufig einen Frustfaktor darstellt, wurden inzwischen vielerlei
Lernprogramme auf den Markt gebracht, um eine zusätzliche Hilfestellung zu
bieten. Zu vielen Lehrbüchern gibt es ein eigenes Programm, dazu kommt noch eine
beträchtliche Zahl lehrbuchunabhängiger Programme. Deswegen ist es notwendig,
eine Auswahl der Programme nach didaktisch sinnvollen Kriterien zu treffen.
In dieser Arbeit soll das Programm „Latino 3.0 1“ der Firma SESN im Mittelpunkt stehen.
Hierbei ist jedoch zu beachten, dass es sich um eine Demo-Version handelt, bei
der bestimmte Features nicht zur Verfügung stehen.
1 Es handelt sich exakt um Latino 3.0, Version 3.0.40.
Gliederung
A. Notwendigkeit neuer Medien im Unterricht
B. Latino 3.0 - Vorstellen eines Lernprogramms
1. Einige technische Informationen
2. Inhaltliche Bereiche
2.1. Vokabeln
2.1.1. Vokabelabfrage Lateinisch - Deutsch oder Deutsch - Lateinisch
2.1.2. Kartei Lateinisch - Deutsch oder Deutsch - Lateinisch
2.2. Formen
2.2.1. Deklination
2.2.2. Konjugieren
2.3. Satzlehre
2.4. Lernspiele
C. Bewertung des Lernprogramms - Einsatzmöglichkeiten im Unterricht?
D. Literatur und verwendetes Material
E. Anhang
A. Notwendigkeit neuer Medien im Unterricht
„Laptop und Lederhosen“, „e-Learning“, „e-book“ - dies sind nur einige Schlagworte, die die zunehmende Technologisierung unserer Gesellschaft ausdrücken. Der Computer hat in fast alle Haushalte Einzug gehalten, er ist zu einem unverzichtbaren Bestandteil von Wirtschaft und Gesellschaft geworden. Gerade deshalb kann und darf sich die Schule diesem Medium nicht entziehen. Ihr Bildungsauftrag den Schülern gegenüber verpflichtet sie dazu, die neuen Medien zum Einsatz zu bringen und so den Schülern das dafür notwendige Wissen zu vermitteln, auch wenn es sich nur um Grundlagen der Textverarbeitung oder des Umgangs mit dem Internet handelt.
Auch und gerade die alten Sprachen können durch die neuen Medien eine Alternative zur bisherigen Gestaltung des Unterrichts erlangen. Projektionen längst versunkener oder zerstörter antiker Stätten können dem Schüler einen Eindruck der antiken Gesellschaft vermitteln, Textarbeit und Grammatik lassen sich durch den Einsatz des Mediums lebendiger gestalten.
Da es sich bei Latein um ein anspruchsvolles Fach handelt, das bei L1-, v.a. aber bei den L2- und L3-Schülern, häufig einen Frustfaktor darstellt, wurden inzwischen vielerlei Lernprogramme auf den Markt gebracht, um eine zusätzliche Hilfestellung zu bieten. Zu vielen Lehrbüchern gibt es ein eigenes Programm, dazu kommt noch eine beträchtliche Zahl lehrbuchunabhängiger Programme. Deswegen ist es notwendig, eine Auswahl der Programme nach didaktisch sinnvollen Kriterien zu treffen.
In dieser Arbeit soll das Programm „Latino 3.0[1]“ der Firma SESN im Mittelpunkt stehen. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass es sich um eine Demo-Version handelt, bei der bestimmte Features nicht zur Verfügung stehen.
B. Latino 3.0 - Vorstellen eines Lernprogramms
1. Einige technische Informationen
Die Installation des Programms ging ohne besondere Schwierigkeiten von sich, so dass man den Schüler durchaus die Installation selbst vornehmen lassen kann. Anscheinend wurde dies gegenüber Latino 2.0 verbessert. dafür galt nämlich: „Die Installation war bisher nicht ganz einfach (…)“.[2]
Nach Starten des Programms öffnet sich zunächst ein Hinweisfenster, bei dem man seinen Benutzernamen eingeben und bestätigen muss.
Danach erscheint eine gewöhnliche Windows-Programmoberfläche, von der ausgehend man die weiteren Funktionen des Programms auswählen kann.
Bei der Vollversion würde nun die Auswahl des Lehrbuches folgen, dies ist in der Demo-Version aber nicht möglich. Folgende Lehrbücher sind nutzbar: Roma A, Cursus latinus compactus, Cursus Novus, Cursus Novus compactus, Cursus continuus A und B, Ianua Nova Neubearbeitung, Latinum, Latinum B.[3]
2. Inhaltliche Bereiche
Nach Öffnen des Programms erscheinen in der Funktionsleiste neben den üblichen Windows-Schemata (Datei, Bearbeiten, Hilfe) noch die Bereiche Vokabeln, Formen, Satzlehre, Lernspiele und Optionen. Diese sollen nun nacheinander kurz vorgestellt und besprochen werden.
2.1. Vokabeln
2.1.1. Vokabelabfrage Lateinisch - Deutsch oder Deutsch - Lateinisch
Die Vokabelabfrage erfolgt für beide Sprachen gleich. Es gilt zunächst, die entsprechenden Lektionen und den Band auszuwählen, aus dem die Vokabeln dann zur Abfrage bereitgestellt werden.[4] Sehr zu begrüßen ist die Tatsachen, dass sich verschiedene Formen der Vokabeln wählen lassen. Es besteht die Auswahl zwischen Substantiv, Verb, Adjektiv, Pronomen, Konjunktion, Adverb, Präposition und Wendung. Außerdem lässt sich optional noch eine einmalige oder mehrmalige Abfrage desselben Wortes einstellen.
Die Abfrage funktioniert dann folgendermaßen: „Nach dem Zufallsprinzip werden die Wörter vorgelegt. Je nach eingestellter Option werden eine oder mehrere Bedeutungen, bei Substantiven auch Genitiv und Geschlecht, bei den unregelmäßigen Verben auch Stammformen abgefragt (auf ein Minimum reduzierbar).[5]
Nach Ausfüllen der entsprechenden Kästchen erscheinen bei richtiger Lösung sämtliche deutsche Bedeutungen des lateinischen Wortes und noch die entsprechenden Wörter in Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch.
Bei falschen Angaben sieht man den Hinweis „Deine Antwort war leider falsch; noch mal?“. Das Kästchen mit der falschen Antwort ist rot unterlegt und erleichtert so die Fehlersuche.
Jede falsche Antwort wird mit Datum, Uhrzeit und Name der Übung im Protokoll festgehalten. Die richtige Lösung wird aufgeführt, so dass man anhand dieses Protokolls jederzeit die Wörter wiederholen kann.
Zudem wird ein falsches Wort auch in die Kartei ( 2.1.2.) verschoben; anhand dieser Kartei lässt sich ebenfalls eine Wiederholung durchführen, um so die aufgetretenen Fehler zu beseitigen.
2.1.2. Kartei Lateinisch - Deutsch oder Deutsch - Lateinisch
Wie bereits oben angesprochen, dient die Kartei dazu, die Wörter, bei denen noch Fehler aufgetreten sind, gezielt zu wiederholen.
In der Symbolleiste lässt sich der Karteikasten über ein Icon öffnen; die Wörter werden dann getrennt nach Band und nach einzelnen Lektionen angezeigt. Hier sind dann noch weitere Funktionen möglich, z.B. Kartei leeren.
Über die Funktion Vokabeln Kartei-lat-deut bzw. Kartei-deut-lat. gelangt man dann zur Abfrage des Karteikastens. Die Wörter werden allerdings nacheinander und entsprechend den Lektionen abgefragt, was das Ganze ziemlich vorhersehbar macht.
2.2. Formen
2.2.1. Deklination
Die Deklination wird in drei Variationen unterschieden: Deklinieren, Pronomina und Test.
Deklinieren:
Aus einer Liste von Wörtern werden ein oder mehrere Substantive gewählt. Gleichzeitig kann man ein Adjektiv auswählen, um so Substantiv und Adjektiv zusammen zu deklinieren (z.B. deus bonus).
Die Reihenfolge der Deklination kann als zufällige Reihenfolge oder als aufeinanderfolgende Folge eingestellt werden.
Wenn das Wort im Singular und Plural vollständig dekliniert wurde, erscheint die Lösung. Bei überwiegend richtigen Formen erscheint ein „Smiley“ und es ertönt begeisterter Applaus.
[...]
[1] Es handelt sich exakt um Latino 3.0, Version 3.0.40.
[2] Materialien für den Lateinunterricht, S. 32.
[3] Angaben nach. Materialien für den Lateinunterricht, S. 32. Angaben gültig für Programm Latino 2.0.
[4] Für die Demo-Version ist nur möglich: Lektionen 1 - 4 aus Band 1.
[5] Materialien für den Lateinunterricht, S. 27.
- Arbeit zitieren
- Andreas Schraut (Autor:in), 2003, Latino 3.0 - Bewertung eines lateinischen Lernprogramms und Einsatzmöglichkeiten im Unterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/26009
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