Inhalt dieser Arbeit ist die Betrachtung der Überlieferungsgeschichte der Taten Alexanders des Großen. Die Personen, die die Geschichte seiner Regierungszeit niederschrieben bzw. in späterer Zeit ein Geschichtswerk über ihn verfaßten, sollen im einzelnen beschrieben und, soweit möglich, auf ihren historiographischen Wert beleuchtet werden. Den Schwerpunkt der Arbeit bildet die Frage, wie die Geschichte Alexanders über die Jahrhunderte hinweg weitergegeben wurde und wo hierbei die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Autoren und daraus resultierend die Besonderheiten und Schwierigkeiten liegen. Die Quellen der Geschichtsschreiber, die über Alexander berichteten, teilen sich in Primär- und Sekundärquellen auf; erstere stammen von den Zeitgenossen Alexanders; letztere von Autoren der römischen Kaiserzeit. Von den Primärquellen sind nur äußerst wenige Fragmente erhalten1, bei vielen ist nicht einmal der Titel oder der Umfang des Werkes bekannt. Den Charakter eines solchen Werkes sowie die Einstellung des Verfassers zu Alexander kann man also nur aus diesen Bruchstücken sowie durch die wahrscheinliche Nutzung dieser Quelle in einem späteren, erhaltenen Werk ermitteln. Eine weitere Schwierigkeit liegt darin, daß eine genaue Datierung der Werke nicht möglich ist. Bei einigen Autoren (z.B. Ptolemaios) kann man sie, wenn die biographischen Daten bekannt sind, auf einen mehr oder weniger engen Zeitraum eingrenzen; bei anderen, wie etwa Kleitarchos, liegt die Entstehungszeit völlig im Dunkeln. [...] 1 diese sind zusammengefaßt in: F. Jacoby, Die Fragmente der griechischen Geschichtsschreiber (FGrHist), Berlin 1923 ff.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung
- Quellenlage
- Forschungsstand
- Die Primärquellen
- Die "offiziellen Quellen"
- Die Ephemeriden
- Die Hypomnémata
- Kallisthenes v. Olynth
- Die ersten Geschichtswerke nach 323 v.Chr.
- Kleitarchos
- Ptolemaios und Aristobulos
- Weitere Autoren
- Zusammenfassung: Die ersten Geschichtswerke über Alexander d. Gr.
- Die "offiziellen Quellen"
- Die späteren Autoren
- Der "Alexanderroman"
- Diodoros v. Agyrion
- Q. Curtius Rufus
- Plutarchos v. Chaironeia
- Flavius Arrianus
- Zusammenfassung
- Geschichte der Alexanderüberlieferung
- Der Forschungsstreit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Überlieferungsgeschichte der Taten Alexanders des Großen. Sie analysiert die Autoren, die seine Regierungszeit dokumentierten, und beleuchtet ihren historiographischen Wert. Die Arbeit konzentriert sich insbesondere auf die Frage, wie Alexanders Geschichte über die Jahrhunderte weitergegeben wurde und welche Zusammenhänge zwischen den einzelnen Autoren bestehen.
- Die Entwicklung der Alexanderüberlieferung von den Primärquellen bis zu den späteren Autoren.
- Die Analyse des historiographischen Werts der verschiedenen Quellen.
- Die Identifizierung von unterschiedlichen Perspektiven und Interpretationen der Geschichte Alexanders.
- Die Herausforderungen und Schwierigkeiten der Quellenkritik im Zusammenhang mit der Alexanderüberlieferung.
- Die Analyse der wichtigsten Sekundärquellen und ihre Beziehungen zu den Primärquellen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und beleuchtet die Quellenlage sowie den aktuellen Forschungsstand. Im zweiten Kapitel werden die Primärquellen, die von den Zeitgenossen Alexanders stammen, untersucht. Der Fokus liegt dabei auf den "offiziellen Quellen", wie den Ephemeriden und den Hypomnémata, sowie den ersten Geschichtswerken nach Alexanders Tod, darunter Kleitarchos, Ptolemaios und Aristobulos.
Das dritte Kapitel widmet sich den späteren Autoren, die Alexanders Geschichte in ihren Werken behandelten. Es werden Werke von Autoren wie Diodoros, Q. Curtius Rufus, Plutarch und Flavius Arrianus analysiert und ihre Beziehungen zueinander untersucht. Die Zusammenfassung bietet schließlich einen Überblick über die Geschichte der Alexanderüberlieferung, beleuchtet den Forschungsstreit und zieht ein Fazit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Geschichte der Alexanderüberlieferung, der Analyse der Quellen und der Rekonstruktion der historischen Ereignisse. Zentrale Schlüsselwörter sind: Alexander der Große, Primärquellen, Sekundärquellen, Historiographie, Alexanderroman, Quellenkritik, Forschungsstreit, Überlieferungsgeschichte, Alexandergeschichte.
- Arbeit zitieren
- Maik Nolte (Autor:in), 1997, Alexander der Große und die antike literarische Überlieferung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25913