Im allgemeinen Sprachgebrauch bedeutet Institution nichts anderes wie eine Einrichtung - also eine Behörde, ein Betrieb, oder ähnliches. In der Soziologie bedeutet dieser Begriff weit mehr als das. Er steht für alle Formen bewußt gestalteter oder ungeplant entstandener Muster menschlicher Beziehungen, die das Zusammenleben er-leichtern und Problembewältigungen anbieten (vgl. Hillmann 1994, S. 375).
Ordnungen und Regeln sind für das menschliche Zusammenleben unbedingt nötig, damit es nicht zum Chaos kommt. Wenn jeder das machen würde, was ihm beliebt, wäre Gesellschaft dann überhaupt möglich? Schon Thomas Hobbes erkannte, daß Institutionen wie der Staat nötig sind, um die im "Naturzustand" zerstörerisch wirkenden menschlichen Antriebskräfte zu beherrschen und zu regulieren, damit es nicht zum "Kampf aller gegen alle" kommt (vgl. Hobbes, zitiert nach: Hillmann 1994, S. 336). Hobbes Theorie läßt erkennen, wie wichtig Institutionen sind.
In der vorliegenden Hausarbeit werde ich mich mit der Institutionstheorie nach Luckmann und Weber befassen. Deswegen erachte ich es für sinnvoll, zuallererst einmal eine kurze Definition ihrer Gedanken darzustellen. Ferner komme ich auf die Vermittlung und Aneignung, die Geltung und Legitimierung, abweichendes Verhalten und die Aufgaben zu sprechen. Die verschieden ausgerichteten Theorien anderer Soziologen werden hier nicht berücksichtigt. Zudem erhebt diese Arbeit keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmungen
- Begriffsbestimmung nach Weber
- Begriffsbestimmung nach Luckmann
- Grundsätzliches zu Institutionen
- Tradierung von Institutionen
- Geltung und Legitimierung von Institutionen
- Sanktionierung von abweichendem Verhalten
- Aufgaben von Institutionen
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit widmet sich der Institutionentheorie nach Max Weber und Thomas Luckmann. Ziel ist es, die zentralen Gedanken beider Soziologen darzustellen und die Bedeutung von Institutionen im gesellschaftlichen Kontext zu beleuchten. Dabei werden insbesondere die Definitionen, die Entstehung, die Geltung und die Aufgaben von Institutionen im Fokus stehen.
- Begriffsbestimmung von Institutionen nach Weber und Luckmann
- Prozesse der Institutionalisierung und Tradierung
- Geltung und Legitimierung von Institutionen
- Sanktionierung von abweichendem Verhalten
- Aufgaben von Institutionen im gesellschaftlichen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung legt den Grundstein für die Hausarbeit und stellt die Bedeutung von Institutionen im allgemeinen Sprachgebrauch und in der Soziologie dar. Sie betont die Notwendigkeit von Regeln und Ordnungen für ein funktionierendes Zusammenleben und verweist auf Hobbes' Theorie vom Naturzustand. Die Arbeit kündigt die Fokussierung auf die Institutionstheorie nach Luckmann und Weber an.
Begriffsbestimmungen
Dieses Kapitel beleuchtet die Definition von Institutionen nach Max Weber und Thomas Luckmann. Weber differenziert zwischen Brauch, Sitte und Interessenlage als Ausgangspunkte für soziale Regelmäßigkeiten, während Luckmann den Prozess der Institutionalisierung auf sozialen Beziehungen und Routinisierung von Lösungen gründet. Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Ansätze werden herausgestellt.
Grundsätzliches zu Institutionen
Dieser Abschnitt analysiert die Tradierung, Geltung, Legitimierung und Sanktionierung von Institutionen. Dabei wird die Rolle von Tradition und gesellschaftlichem Wandel bei der Weitergabe von Institutionen und die Frage der sozialen Kontrolle durch Sanktionen behandelt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themengebiete dieser Arbeit sind: Institution, Institutionalisierung, Max Weber, Thomas Luckmann, Brauch, Sitte, Interessenlage, soziale Regelmäßigkeiten, Tradierung, Geltung, Legitimierung, Sanktionierung, Aufgaben von Institutionen, gesellschaftlicher Kontext, Soziales Handeln, Routinisierung, Objektivität, Erwartungszwang, Handlungsverpflichtung.
- Quote paper
- Daniel Hans (Author), 2000, Institution und Institutionalisierung nach Max Weber und Thomas Luckmann, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2578