E-Business, E-Communication, B2B, B2C, Ebay und Yahoo: Dies sind nur einige Begriffe,
die aus unserem heutigen Sprachgebrauch kaum noch wegzudenken sind. Das
World Wide Web ist zu einem festen Bestandteil geworden. Es durchdringt alle Lebensbereiche
und hat dazu beigetragen, dass man nur noch einen Mausklick davon entfernt
ist, jeder Zeit an jedem Ort mit Menschen, Unternehmen und Verwaltungen in
Verbindung zu treten und zu kommunizieren.
Das Internet kann dabei helfen, den Einstellungsprozess neuer Mitarbeiter erheblich zu
verkürzen und dabei auch noch Kosten zu sparen.1 Das Zauberwort der Zukunft für die
Personalsuche heißt „E-Recruiting“, die aktive Bewerbersuche im Internet.2 Wir befinden
uns in einer Zeit rückgängiger Ausbildungsraten, in der auch immer weniger Hochschulabsolventen
auf den Arbeitsmarkt treten, so dass es für Unternehmen und ihre Personalabteilungen
von höchster Priorität ist, die wenigen geeigneten und qualifizierten
Fach- und Führungskräfte schnellstmöglich zu identifizieren, zu kontaktieren und zu
binden.3 In diesem Zusammenhang öffnet sich das Human Resource Management für
die Frage, welchen Beitrag das Personal zur Entwicklung von Wettbewerbsvorteilen
leistet. Diese iterative Perspektive negiert nicht den Einfluss von Märkten und weiteren
Einflussgrößen, sondern stellt Personal in seiner strategischen Bedeutung als Wettbewerbsvorteil
heraus.4
Zentrales Anliegen dieser Arbeit ist die Untersuchung der Fragestellung, inwiefern die
moderne Lösung der Personalbeschaffung, E-Recruiting, einen Beitrag liefert, um die
Generierung von nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen zu fördern bzw. zu unterstützen.
Um dem Leser einen Einstieg in die Thematik zu ermöglichen, werden im Folgenden
überblicksartig Entwicklung, Bedeutung und Möglichkeiten des „Electronic Recruiting“
aufgezeigt. In Kapitel 3 folgen Konzepte zur Generierung strategischer Wettbewerbsvorteile,
wobei zunächst repräsentativ für den marktorientierten Ansatz Porters Branchenmodell
vorgestellt wird. Weiterhin befasst sich dieses Kapitel auch mit der firmeninternen
Sicht, die die Unternehmensressourcen in den Mittelpunkt der Betrachtungen
stellt. [...]
1 Vgl. Cappelli (2001), S. 140
2 Vgl. Seimel (2001), S. 22; Rust/Parages (2002), S. 24; Konradt/Fischer (2000), S. 45
3 Vgl. Schnauffer/Kohlgrüber (2003), S. 1; Kleb/Schwedes (2002), S. 6; Ulrich (1999), S. 38
4 Vgl. Ridder (2002a), S. 233; Ridder et al. (2001), S. 12ff.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einordnung und Abgrenzung des E-Recruiting
- Theorien strategischer Wettbewerbsvorteile: Ursprung und Weiterentwicklung
- Market-based View: Externe Faktoren zur Schaffung von Wettbewerbsvorteilen
- Five forces" - Modell nach Porter
- Resultierende Anforderungen an Unternehmungen
- Resource-based View: Die Bedeutung firmeninterner Ressourcen als strategische Erfolgsfaktoren
- Klassifikation der Ressourcen nach Penrose
- Kriterien dauerhafter Wettbewerbsvorteile nach Barney
- Konsequenzen für das ressourcenbasierte Management
- Gegenüberstellung industrieller und firmeninterner Perspektive
- Market-based View: Externe Faktoren zur Schaffung von Wettbewerbsvorteilen
- Generierung strategischer Wettbewerbsvorteile im Resource-based View
- Humanressourcen und HR-Praktiken als substantielle Erfolgsfaktoren
- Das Anforderungsmodell nach Wright
- Stellenwert und Konfiguration ausgewählter Personalpraktiken
- Strategische Erfolgspositionen am Beispiel des E-Recruiting
- Kritik
- Humanressourcen und HR-Praktiken als substantielle Erfolgsfaktoren
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, den Beitrag von personalwirtschaftlichen Instrumenten, insbesondere des E-Recruiting, zur Generierung von Wettbewerbsvorteilen zu untersuchen. Sie analysiert, wie die moderne Lösung der Personalbeschaffung dazu beitragen kann, nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu fördern.
- Einordnung und Abgrenzung des E-Recruiting im Kontext der Personalbeschaffung
- Theorien strategischer Wettbewerbsvorteile aus markt- und ressourcenorientierter Perspektive
- Die Rolle von Humanressourcen und HR-Praktiken als Erfolgsfaktoren
- Strategische Erfolgspositionen des E-Recruiting
- Kritik und Ausblick
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas E-Recruiting und den Fokus der Arbeit heraus. Sie beleuchtet die aktuelle Situation der Personalbeschaffung und die wachsende Bedeutung von online-basierten Ansätzen.
- Kapitel 2: Einordnung und Abgrenzung des E-Recruiting: Dieses Kapitel bietet eine Definition des E-Recruiting und grenzt es von anderen Personalbeschaffungsmethoden ab. Es beleuchtet die Vorteile und Herausforderungen des E-Recruitings.
- Kapitel 3: Theorien strategischer Wettbewerbsvorteile: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Theorien, die die Entstehung von Wettbewerbsvorteilen erklären. Es beleuchtet den market-based View, insbesondere das "Five forces" - Modell von Porter, sowie den resource-based View, der die Bedeutung firmeninterner Ressourcen betont.
- Kapitel 4: Generierung strategischer Wettbewerbsvorteile im Resource-based View: Dieses Kapitel untersucht, wie Humanressourcen und HR-Praktiken als substantielle Erfolgsfaktoren zur Generierung von Wettbewerbsvorteilen beitragen können. Es analysiert das Anforderungsmodell nach Wright und den Stellenwert verschiedener Personalpraktiken.
Schlüsselwörter
E-Recruiting, Personalbeschaffung, Human Resource Management (HRM), Wettbewerbsvorteile, strategisches Personalmanagement, markt- und ressourcenorientierter Ansatz, "Five forces" - Modell, Resource-based View, Humanressourcen, HR-Praktiken, nachhaltige Wettbewerbsvorteile.
- Quote paper
- Juan Miguel Corona García (Author), Ertugrul Murat Ceylan (Author), Eugen Flötling (Author), 2004, Der Beitrag von personalwirtschaftlichen Instrumenten zur Generierung von Wettbewerbsvorteilen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25584