Ich habe mich in meiner Hausarbeit mit dem sozialen Konzept Pierre Bourdieus
auseinandergesetzt und dieses anhand einiger seiner Analysen zum Elend der
Welt erörtert.
Pierre Bourdieu sieht sowohl sich als auch die gesamte Sozialwissenschaft
folgendem Problem ausgesetzt:
„Von allen Gegensätzen, die die Sozialwissenschaften künstlich spalten, ist der
grundlegendste und verderblichste der zwischen Subjektivismus und
Objektivismus.“1
Im ersten Teil meiner Arbeit habe ich dieses Problem kurz dargestellt und im
Folgenden die theoretischen Instrumentarien Bourdieus, die er zur Lösung dieses
Problem anführt, näher erläutert.
Im zweiten Teil meiner Arbeit habe ich kurz den Aufbau und die Zielsetzung des
Werks „Das Elend der Welt“ von Bourdieu erläutert.2
Im Folgenden habe ich die theoretischen Instrumentarien Bourdieus in Verbindung
mit einigen Analysen aus seinem Werk betrachtet und in einem weiteren Schritt
erörtert.
1 PBSoSi Seite 49
2 Siehe Punkt III. 1 „Das Elend der Welt“
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- I. 1 Einleitung
- I. 2 Grundproblem
- II. Theoretische Instrumentarien Bourdieus
- II. 1 Der Habitus
- II. 2 Feldtheorie
- II. 3 Kapital
- II. 4 Sozialer Raum und Klassen
- III. Das Elend der Welt
- III. 1 Das Elend der Welt
- III. 2 Position und Perspektive. Narzissenweg
- III. 3 Die Abdankung des Staates. Drahtseilakt und double-bind-Effekt
- III. 4 Abstieg und Niedergang. Am seidenen Faden
- III. 5 Die intern Ausgegrenzten. Glückliche Tage
- III. 6 Widersprüche des Erbes
- IV. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Pierre Bourdieus soziales Konzept und analysiert dessen Anwendung auf das Elend der Welt. Das Hauptziel ist es, Bourdieus Ansatz zur Überwindung des Dualismus von Subjektivismus und Objektivismus zu verstehen und anhand ausgewählter Analysen aus seinem Werk zu erläutern.
- Überwindung des Dualismus von Subjektivismus und Objektivismus in der Sozialwissenschaft
- Bourdieus Konzept des Habitus und dessen Rolle in der sozialen Praxis
- Die Bedeutung von Kapital und sozialem Raum in Bourdieus Theorie
- Analyse des "Elends der Welt" im Kontext von Bourdieus theoretischem Rahmen
- Die Herausforderungen und Widersprüche sozialer Ungleichheit
Zusammenfassung der Kapitel
I. 1 Einleitung: Diese Einleitung beschreibt die zentrale Fragestellung der Arbeit: die Überwindung des Dualismus zwischen Subjektivismus und Objektivismus in der Sozialwissenschaft nach Bourdieu. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, der sich zunächst mit dem Grundproblem auseinandersetzt und anschließend Bourdieus theoretische Konzepte zur Lösung dieses Problems vorstellt, bevor sie schließlich auf ausgewählte Analysen aus "Das Elend der Welt" eingeht.
I. 2 Grundproblem: Dieses Kapitel erläutert Bourdieus Kritik an den einseitigen Erkenntnisweisen des Subjektivismus und Objektivismus. Der Subjektivismus beschränkt sich auf die Beschreibung der erlebten Sozialwelt, ohne die Bedingungen ihrer Möglichkeit zu hinterfragen. Der Objektivismus hingegen postuliert objektive Gesetzmäßigkeiten, die die individuelle Perspektive vernachlässigen. Bourdieu argumentiert für die Notwendigkeit, beide Perspektiven zu integrieren, um ein umfassenderes Verständnis sozialer Phänomene zu erreichen. Die einseitige Natur beider Ansätze wird detailliert kritisiert, und der Bedarf an einer synthetischen Methode wird hervorgehoben.
II. 1 Der Habitus: Dieses Kapitel konzentriert sich auf Bourdieus Habitus-Konzept als vermittelnde Instanz zwischen Subjektivismus und Objektivismus. Der Habitus wird als ein System von dauerhaften Dispositionen definiert, die durch soziale Prägung entstehen und das Denken, Handeln und Wahrnehmen sozialer Akteure prägen. Er vermittelt zwischen individuellen Erfahrungen und gesellschaftlichen Strukturen, indem er die äußeren Lebensbedingungen verinnerlicht und in Handlungsmuster umsetzt. Das Kapitel betont den Habitus als sowohl strukturierende als auch strukturierte Struktur, der sowohl von gesellschaftlichen Einflüssen geprägt ist als auch diese Einflüsse reproduziert. Die Bedeutung des praktischen Sinns und die Grenzen des individuellen Spielraums innerhalb des Habitus werden ebenfalls beleuchtet.
Schlüsselwörter
Pierre Bourdieu, Habitus, Feldtheorie, Kapital, Sozialer Raum, Klassen, Subjektivismus, Objektivismus, Praktische Erkenntnis, Das Elend der Welt, Soziale Ungleichheit, soziale Praxis.
Häufig gestellte Fragen zu "Das Elend der Welt" - Eine Bourdieu-Analyse
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht Pierre Bourdieus soziales Konzept und analysiert dessen Anwendung auf sein Werk "Das Elend der Welt". Das Hauptziel ist das Verständnis und die Erläuterung von Bourdieus Ansatz zur Überwindung des Dualismus von Subjektivismus und Objektivismus in der Sozialwissenschaft.
Welche zentralen Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Überwindung des Dualismus von Subjektivismus und Objektivismus, Bourdieus Konzept des Habitus und dessen Rolle in der sozialen Praxis, die Bedeutung von Kapital und sozialem Raum in Bourdieus Theorie, eine Analyse des "Elends der Welt" im Kontext von Bourdieus theoretischem Rahmen und die Herausforderungen und Widersprüche sozialer Ungleichheit.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in vier Teile: Einleitung (mit Grundproblematik), die Vorstellung der theoretischen Instrumentarien Bourdieus (Habitus, Feldtheorie, Kapital, Sozialer Raum und Klassen), eine Analyse von ausgewählten Kapiteln aus "Das Elend der Welt" und einen Schlussteil. Die Einleitung beschreibt die zentrale Fragestellung und den Aufbau der Arbeit. Der zweite Teil erläutert die relevanten theoretischen Konzepte Bourdieus. Der dritte Teil analysiert "Das Elend der Welt" anhand der zuvor vorgestellten Theorie.
Welche Kapitel aus "Das Elend der Welt" werden analysiert?
Die Arbeit analysiert ausgewählte Kapitel aus "Das Elend der Welt", inklusive "Das Elend der Welt", "Position und Perspektive. Narzissenweg", "Die Abdankung des Staates. Drahtseilakt und double-bind-Effekt", "Abstieg und Niedergang. Am seidenen Faden", "Die intern Ausgegrenzten. Glückliche Tage" und "Widersprüche des Erbes". Die spezifische Auswahl und der Fokus der Analyse werden im Text detailliert dargestellt.
Was ist Bourdieus Kritik am Subjektivismus und Objektivismus?
Bourdieu kritisiert den Subjektivismus für seine Beschränkung auf die Beschreibung der erlebten Sozialwelt ohne die Bedingungen ihrer Möglichkeit zu hinterfragen. Den Objektivismus kritisiert er, weil er objektive Gesetzmäßigkeiten postuliert und die individuelle Perspektive vernachlässigt. Bourdieu plädiert für die Integration beider Perspektiven, um ein umfassenderes Verständnis sozialer Phänomene zu erreichen.
Welche Rolle spielt der Habitus in Bourdieus Theorie?
Der Habitus ist in Bourdieus Theorie eine vermittelnde Instanz zwischen Subjektivismus und Objektivismus. Er ist ein System dauerhafter Dispositionen, die durch soziale Prägung entstehen und das Denken, Handeln und Wahrnehmen prägen. Er vermittelt zwischen individuellen Erfahrungen und gesellschaftlichen Strukturen, indem er äußere Lebensbedingungen verinnerlicht und in Handlungsmuster umsetzt. Der Habitus wird als strukturierende und strukturierte Struktur verstanden.
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral für die Arbeit?
Zentrale Schlüsselbegriffe sind Pierre Bourdieu, Habitus, Feldtheorie, Kapital, Sozialer Raum, Klassen, Subjektivismus, Objektivismus, Praktische Erkenntnis, Das Elend der Welt, Soziale Ungleichheit und soziale Praxis.
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- Tim Kirchner (Author), 2003, Die soziologische Theorie Pierre Bourdieus am Beispiel seiner Analysen zum "Elend der Welt", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25530