Das Thema dieser Arbeit lautet „Altai und ostsibirische Gebirge“. Trotz der Betonung des Altai-Gebirges im Titel, werden in dieser Arbeit vor allem die Gebirge Ostsibiriens vorgestellt. Der gesamte Osten Russlands, eigentlich alles was östlich des Urals liegt, wird in der Regel recht selten betrachtet und so findet sich auch nur spärlich Literatur in Deutsch oder Englisch. Dennoch ist gerade dieses Gebiet sehr interessant, da es den Europäern noch weitgehend unbekannt ist.
In dieser Arbeit werden der geologische Bau, die geomorphologischen Formen, das Klima, die Vegetation und Tierwelt, sowie der menschliche Einfluss in jedem Gebirge betrachtet.Die zu untersuchenden Gebirge sind in einem sehr großen Gebiet verstreut. Die Ausdehnung erstreckt sich in West-Ost Richtung von ca. 83° bis 150° östl. Länge und in Nord-Süd Richtung von ca. 70° bis 52° nördl. Breite. Insgesamt werden in dieser Ausarbeitung folgende Mittel- und Hochgebirge behandelt: das Putorana-Gebirge, der Russische Altai, der West- und Ostsajan, Baikalien und Transbaikalien, d.h. Baikal- und Jablonowyj-Gebirge, sowie das Werchojansker-, Tschersker- und Suntar-Gebirge.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Abgrenzung des Untersuchungsgebietes
3. Der Altai
3.1. Lage, Geologie und Morphologie
3.2. Klima und Hydrographie
3.3. Böden und Vegetation
3.4. Tierwelt und menschlicher Einfluss
4. Der Sajan
4.1. Lage, Geologie und Morphologie
4.2. Klima und Hydrographie
4.3. Böden und Vegetation
4.4. Tierwelt und menschlicher Einfluss
5. Baikalien und Transbaikalien
5.1. Lage, Geologie und Morphologie
5.2. Klima und Hydrographie
5.3. Böden und Vegetation
5.4. Tierwelt und menschlicher Einfluss
6. Nordostsibirische Gebirge
6.1. Lage, Geologie und Morphologie
6.2. Klima und Hydrographie
6.3. Böden und Vegetation
6.4. Tierwelt und menschlicher Einfluss
7. Putorana-Gebirge
7.1. Lage, Geologie und Morphologie
7.2. Klima und Hydrographie
7.3. Böden und Vegetation
7.4. Tierwelt und menschlicher Einfluss
8. Zusammenfassung
9. Literaturverzeichnis
10. Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
Der Titel dieser Hausarbeit lautet „Altai und ostsibirische Gebirge“. Trotz der Betonung des Altais im Titel möchte ich in dieser Arbeit vor allem auch die Gebirge Ostsibiriens vorstellen.
Der gesamte Osten Russlands, eigentlich alles was östlich des Urals liegt, wird in der Regel recht selten betrachtet und so findet sich auch nur spärlich Literatur in Deutsch oder Englisch. Dennoch finde ich gerade dieses Gebiet sehr interessant, da es den Europäern noch weitgehend unbekannt ist.
In dieser Arbeit sollen dabei der geologische Bau, die geomorphologischen Formen, das Klima, die Vegetation und Tierwelt, sowie der menschliche Einfluss in dieser Region der Erde betrachtet werden.
2. Abgrenzung des Untersuchungsgebietes
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Ostsibirien (Westermann 1996, S. 148/149)
Die zu untersuchenden Gebirge in dieser Arbeit sind in einem sehr großen Gebiet verstreut. Die Ausdehnung erstreckt sich in West-Ost Richtung von ca. 83° bis 150° östl. Länge und in Nord-Süd Richtung von ca. 70° bis 52° nördl. Breite. Dabei liegen der Großteil der Gebirge in der südlichen Region des abgegrenzten Gebietes und ein weiterer in der östlichen Region. Ein einzelnes Gebirge befindet sich auch im Nordwesten. Insgesamt werden in dieser Arbeit folgende Mittel- und Hochgebirge behandelt: das Putorana-Gebirge, der Russische Altai, der West- und Ostsajan, Baikalien und Transbaikalien, d.h. Baikal- und Jablonowyj-Gebirge, sowie das Werchojansker-, Tschersker- und Suntar-Gebirge.
All diese Gebirge liegen nach russischer Bezeichnung an den Rändern der Sibirischen Plattform oder auf der Selbigen. Die Sibirische Plattform selbst ist präkambrischen Alters (> 590 Mio. a) und entspricht in der westlichen Literatur im Wesentlichen der Mittelsibirischen Tafel. Die an den Rändern liegenden Gebirge sind morphologisch stärker gegliedert und beinhalten präkambrische Massive, sowie paläozoische und mesozoische Faltensysteme.
3. Der Altai
3.1. Lage, Geologie und Morphologie
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Karte des Altaigebietes (Paesler 1999, S. 16/17 verändert)
Der Altai im Ganzen liegt in der südöstlichen Ecke des Untersuchungsgebietes. Er ist ein großes Gebirgssystem, das im Norden steil zur westsibirischen Niederung abfällt und im Westen an die hügelige Rumpflandschaft Kasachstans grenzt. Im Südosten und Nordosten reihen sich weitere Gebirge, nämlich der Mongolische Altai und der Westsajan an. Im Süden wird das Gebirge durch den schwarzen Irrtysch vom Tarbagatai abgegrenzt. Der Altai selbst kann in drei Teile untergliedert werden, den Südaltai, Zentralaltai und Ostaltai. Der zentrale und östliche Teil wird auch als Bergaltai, Russischer Altai oder auch Sibirischer Altai bezeichnet.
Die Struktur des Altai im Ganzen ist die eines kaledonischen Faltengebirges paläozöischen Alters, wobei die Streichrichtung von NW nach SO verläuft. Der Erzaltai jedoch wurde im Mesozoikum nochmals, also variskisch, gefaltet. Danach wurde das gesamte Altaigebiet bis ins Alttertiär abgetragen und dann im Neogen und Quartär durch Neotektonische Bewegungen einer Blockhebung unterworfen. Dadurch entstanden die heutigen Morphostrukturen. Im Pleistozän war der Altai vereist und wurde auch durch die Erosionsfähigkeit der Flüsse nochmals überprägt. Belege dafür sind alpine Reliefformen wie Kare, Kartreppen, Moränen, Karseen, Taltröge und glazifluviale Schotterfluren. Es finden sich alte Gesteine, wie präkambrische Granite, Gneise, Schiefer und Marmor, daneben paläozoische Gesteine, wie Kalke, grobe Sandsteine, Konglomerate, Intrusivkörper und Effusiva. Der Altai bildet heute ein kompaktes Hochgebirge mit stark untergliederten Reliefformen. Es finden sich steile, schroffe Gebirgskämme, daneben Ebenen und Hochplateaus. Die Ebenen liegen in Höhen zwischen 1000-1800 m. Sie sind durch Lockermaterial, das von den erodierten Gebirgshängen stammt, aufgefüllt und enthalten meist eiszeitliche Stauseen oder sogar Moore. Die schmalen Hochplateaus hingegen liegen direkt zwischen den Gebirgsketten in 2000 – 3000 m Höhe. Die Flüsse, die zum Teil dort entspringen, schneiden sich abseits der Hochplateaus in das Gestein ein und bilden tiefe Schluchten. Die höchste Erhebung des Altai liegt im Bergaltai und ist der zweigipflige Bjelucha mit einer Höhe von 4506 m ü. NN.
Direkt im Bergaltai, unweit des Bjelucha, entspringt einer der größten Flüsse Sibiriens, der Ob (3650 km Länge). Dieser bildet zusammen mit dem Irrtysch eines der längsten Flusssysteme Asiens mit einer Länge von 5410 km. Er ist eine wichtige Wasserstraße für den Transport von Bauholz und Getreide.
Eine Besonderheit stellen die warmen Quellen (bis 45° C) dar, die im Altai zu finden sind. Die Quelle von Belokuricha liegt südlich von Bijsk am Nordrand des Gebirges. Eine weitere, die Rachmanow-Quelle, liegt in 1725 m Höhe im Einzugsgebiet der Buchtarma (nach Geograph. Zonen der SU, S. 376). Der Altai ist reich an Kohle, Zink und Blei, daneben kommen auch Gold, Eisenerz, Kupfer, Silber und Zinn vor.
3.2. Klima und Hydrographie
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Klimadiagramm Leninogorsk (http://www.klimadiagramme.de)
Der Altai ist ganzjährig der außertropischen Westwindzirkulation ausgesetzt. Im Sommer herrschen feuchte Nordwest- und Westwinde vor, im Winter hingegen eher Süd- und Südwestwinde. Somit ergibt sich im Sommer ein Niederschlagsmaximum. Dennoch können ganzjährig Niederschläge fallen. Allgemein ist der westliche Teil des Altais humid und mehr ozeanisch geprägt, während der östliche und südöstliche Teil kontinentaler ist. Klimastationen befinden sich nur in den Becken und an den Gebirgsfüßen. Somit ist es schwierig das Hochgebirgsklima zu erfassen. An den Fußzonen der Gebirge werden im Sommer Monatsmitteltemperaturen von bis zu 20° C erreicht (vgl. Abb 3). Mit der Höhe nehmen die Temperaturen wieder ab. Trotzdem kommt es in höheren Lagen in den Nächten zu starken Frösten und es ergibt sich somit eine große Temperaturamplitude.
Im Winter hingegen herrscht das asiatische Kältehoch vor und die Mitteltemperaturen liegen zwischen -24° bis -26° C. Infolgedessen bilden sich häufig winterliche Inversionslagen in 1000-1300 m Höhe. Diese führen dazu, dass die höher gelegenen Beckenlandschaften durchaus milder sein können. Außerdem bilden sich auch kleine Inversionen in den Beckenlagen des Gebirges, da diese stärker auskühlen als die umliegenden Berghänge.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Mittlere Januartemperaturen Altai (Franz 1973, S. 344)
Die Niederschläge nehmen vom Westen zum Osten hin ab, aber allgemein mit der Höhe zu. In 809 m Höhe betragen sie schon 624 mm/a (vgl. Abb. 3). Die Niederschläge können in höheren Lagen des Westaltai bis zu 1500 mm/a erreichen. In den Höhenplateaus hingegen ergibt sich meist Trockenheit (NS 200-300 mm/a). Im Altai tritt auch häufig Föhn auf, was vor allem im Winter zu deutlichen Erhöhungen der Temperaturen führen kann.
Im Altai finden sich neben den großen Seen (z.B. Telezker See) viele kleine Glazialseen, die in Moränenwällen, Karvertiefungen oder vor Grundmoränen liegen, sowie ein ausgeprägtes Flussnetz (Ob, Buchtarma, Bija, Irtysch).
Eine rezente Vergletscherung findet sich heute nur noch in den höchsten Ketten des Altais. Dennoch ist die Zahl der Gletscher beachtlich: mehr als 1000. Davon liegen die Meisten aufgrund der Niederschlagsverteilung am westlichen Rand und an den Nordhängen des Gebirges, die Mehrzahl besteht aus Kar- und Hängegletschern, wenngleich die flächenmäßig Größten die wenigen Talgletscher sind. Insgesamt ergibt sich eine Gletscherfläche von ca. 900 km². Die klimatische Schneegrenze liegt heute im Westen bei 2300 m und steigt nach Osten auf 3000-3300 m Höhe an. Auch in der Vergangenheit lag Vergletscherung in den gleichen Gebieten wie heute vor. In den wahrscheinlich zwei Vereisungsphasen [Syrjans-(Waldai-) und Katun-(Dnepr-)-Vereisung entspricht Würm- und Riß-Eiszeit] zogen sich die Gletscher weit in die Täler hinab. Die Schneegrenze lag damals im Südaltai bei circa 2000-2300 m Höhe (nach Geograph. Zonen der SU, S. 377)
3.3. Böden und Vegetation
Das Altai Gebirge grenzt nur im Nordosten an die Waldzone und ansonsten an Steppen. Daher sind Schwarzerden und kastanienfarbene Böden an den Gebirgsfüßen weit verbreitet. Diese steigen mit in das Gebirge auf, und wechseln mit der Höhe von hellkastanienfarbenen Böden in dunkelkastanienfarbene schuttreiche Böden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 5: Bodentypen-Höhenstufen Altai (Walter 1974 S. 342)
Mit zunehmender Höhe treten dann Gebirgsschwarzerden, podsolierte Gebirgsböden und schließlich Gebirgswiesenböden auf. Eine beispielhafte Abfolge der Bodentypen mit der Höhe von Nord nach Süd durch den Altai zeigt die untere Abbildung 5.
Die Höhenstufen der Vegetation sind klimaabhängig und weisen daher deutliche Unterschiede innerhalb des Altais auf. Die untere Waldgrenze ist hygrische bestimmt und liegt im Westaltai bei ca. 350 m ü. NN, im Süden und Osten hingegen bei 1000 m bzw. 1400-1800 m.
Die obere Waldgrenze befindet sich im Westaltai bei 1900 m Höhe, im Südostaltai bei 2300-2400 m. Als Hauptvertreter der Wälder treten fünf Nadelholzarten auf: Sibirische Lärche, Fichte und Tanne, sowie Zirbelkiefer und Gemeine Kiefer. Daneben treten vereinzelt Birke und Espe als Laubholzarten auf. Zwischen den Wäldern gibt es auch Bergwiesen mit Kräutern und Stauden, sowie Grassteppen, z.B. mit Federgräsern, auf.
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