Mit der am 1.Januar 1999 gestarteten europäischen Wirtschafts- und Währungsunion
(WWU) wurden die Wechselkurse der teilnehmenden 12 Staaten unwiderruflich fixiert.
Anhand dieser Arbeit soll nun gezeigt werden welche Auswirkungen die WWU,
bezüglich der Anpassungsfähigkeit der Teilnehmerstaaten bei Auftreten von
asymmetrischen Schocks hat.
Durch den Wegfall der flexiblen Wechselkurse in einer Währungsunion fehlt der
zentrale Mechanismus, um asymmetrische Schocks zu absorbieren. Zudem verfügen die
Teilnehmerstaaten nicht mehr über die Möglichkeit Geldpolitik zu betreiben und sind
bei der Fiskalpolitik durch den Stabilitäts- und Wachstumspakt in ihrem Handeln
eingeschränkt.
Die zentrale These dieser Arbeit ist, dass Fiskalpolitik und Fiskaltransfers auf
europäischer Ebene, in Abwesenheit anderer Anpassungsmechanismen, eine zentrale
Rolle in der WWU spielen müssen, damit die Absorption asymmetrischer Schocks
gewährleistet werden kann.
Zuerst werden die asymmetrischen Schocks, ihre Entstehung, ihre Auswirkungen näher
erläutert (2.). Dem soll eine kurze Gegenüberstellung flexibler versus fixer
Wechselkurse folgen, um die Problematik des Wegfalls der Wechselkurse in einer
Währungsunion zu erläutern (2.1). Anschließend wird die Relevanz asymmetrischer
Schocks und einige Indikatoren für das Auftreten von asymmetrischen Schocks
diskutiert (2.2). Im Hauptteil der Arbeit sollen nun die Mechanismen diskutiert werden,
die in einer Währungsunion zur Anpassung an asymmetrische Schocks zur Verfügung
stehen. Diese teilen sich in marktbasierte Mechanismen und institutionelle
Mechanismen. Zuerst werden die marktbasierten Mechanismen (3.), die Preisflexibilität
(3.1), die Lohnflexibilität (3.2) und die Mobilität von Arbeit (3.3) und Kapital (3.4),
sowie die Anpassung durch Arbeitslosigkeit (3.5) besprochen und ihre Wirksamkeit in
der WWU analysiert.
Anschließend wird das Thema der zentralen These, die institutionellen Mechanismen
(4.) – Fiskalpolitik auf nationalstaatlicher Ebene (4.1) und Fiskaltransfers auf
europäischer Ebene (4.2), aufgegriffen und ausführlich diskutiert.
In einem abschließenden Fazit (5.) werden die Erkenntnisse der Arbeit
zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definition asymmetrischer Schocks
- 2.1. Schockabsorption: flexible vs. feste Wechselkurse
- 2.2. Ursachen und Indikatoren für das Auftreten asymmetrischer Schocks
- 2.2.1. Regionale Arbeitslosigkeit
- 2.2.2. Reale Wechselkurse
- 2.2.3. Gesamtwirtschaftliche Produktion
- 3. Marktbasierte Mechanismen zur Absorption asymmetrischer Schocks
- 3.1. Preisflexibilität
- 3.2. Lohnflexibilität
- 3.3. Mobilität von Arbeit
- 3.4. Mobilität von Kapital
- 3.5. Arbeitslosigkeit
- 4. Institutionelle Mechanismen zur Absorption asymmetrischer Schocks
- 4.1. Fiskalpolitik auf nationalstaatlicher Ebene
- 4.2. Fiskaltransfers
- 4.2.1. Transfers aus dem EU Budget
- 4.2.2. Intra-europäische Transfers
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Auswirkungen der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) auf die Anpassungsfähigkeit der Teilnehmerstaaten im Falle von asymmetrischen Schocks. Die zentrale These ist, dass Fiskalpolitik und Fiskaltransfers auf europäischer Ebene eine zentrale Rolle spielen müssen, um die Absorption von asymmetrischen Schocks in der WWU zu gewährleisten, da die flexiblen Wechselkurse als Anpassungsmechanismus wegfallen.
- Definition und Analyse von asymmetrischen Schocks
- Vergleich von flexiblen und fixen Wechselkursen in Bezug auf Schockabsorption
- Marktbasierte Mechanismen zur Anpassung an asymmetrische Schocks
- Institutionelle Mechanismen, insbesondere Fiskalpolitik und Fiskaltransfers
- Die Bedeutung von Fiskaltransfers in der WWU
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit vor und betont die Bedeutung der Anpassungsfähigkeit der Teilnehmerstaaten bei asymmetrischen Schocks in der WWU. Die These der Arbeit wird dargelegt: Fiskalpolitik und Fiskaltransfers spielen eine zentrale Rolle für die Schockabsorption.
2. Definition asymmetrischer Schocks
Dieses Kapitel definiert asymmetrische Schocks und erläutert ihre Entstehung und Auswirkungen. Es werden verschiedene Schocktypen und ihre Unterscheidung von symmetrischen Schocks erläutert. Zudem wird der Unterschied zwischen flexiblen und fixen Wechselkursen in Bezug auf Schockabsorption dargestellt.
3. Marktbasierte Mechanismen zur Absorption asymmetrischer Schocks
Dieser Abschnitt untersucht marktbasierte Mechanismen zur Anpassung an asymmetrische Schocks. Dabei werden die Faktoren Preisflexibilität, Lohnflexibilität, Mobilität von Arbeit und Kapital, sowie die Rolle von Arbeitslosigkeit analysiert.
4. Institutionelle Mechanismen zur Absorption asymmetrischer Schocks
Dieses Kapitel fokussiert auf institutionelle Mechanismen, insbesondere die Fiskalpolitik auf nationalstaatlicher Ebene und Fiskaltransfers auf europäischer Ebene. Es werden die verschiedenen Transfermechanismen im Rahmen der WWU diskutiert.
Schlüsselwörter
Asymmetrische Schocks, Währungsunion, Schockabsorption, flexible Wechselkurse, feste Wechselkurse, Fiskalpolitik, Fiskaltransfers, EU-Budget, Europäische Wirtschaft, Stabilitäts- und Wachstumspakt, Mundell, Optimale Währungsräume, Anpassungsmechanismen, Arbeitslosigkeit, Preisflexibilität, Lohnflexibilität, Mobilität von Arbeit und Kapital.
- Quote paper
- Anja Schrade (Author), 2004, Währungsunion und Asymmetrische Schocks, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/25310